HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Röhrengeräte » DAC mit XLR > Gegentakt Röhrenverstärker | |
|
DAC mit XLR > Gegentakt Röhrenverstärker+A -A |
||
Autor |
| |
MiNiMaLySsA
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 06. Nov 2009, 03:32 | |
Hallo Zusammen! Folgendes Szenario: Ich habe einen DAC welcher die Signale Symmetrisch zur verfügung stellt... Daran einen Gegentakt Röhrenverstärker... Momentaner Signalweg: DAC (Differentieller Stromausgang) V I/V (OPAMP) V LPF & Diff. zu SE V Asymmetrische Chinch Verbindung V Vorstufe V Phasendrehstufe V Endröhren, etc. Nun sagt mir mein Logisches Denkvermögen das ich mir Die Phasendrehstufe sparen kann, da mir mein DAC ja bereits invertierte signale zur verfügung stellt... Oder??? Hat jemand erfahrung damit? viele grüsse, Micha |
||
pragmatiker
Administrator |
#2 erstellt: 06. Nov 2009, 10:08 | |
Servus Micha, im Prinzip ist vollsymmetrischer Betrieb immer der Königsweg - insofern geht Dein Denkansatz schon in die richtige Richtung. Aber: Da gibt es noch die liebe Gegenkopplung. Und die mußt Du dann entweder an den Anoden der beiden Endröhren abgreifen (damit werden die Eigenschaften des Ausgangsübertragers von der Gegenkopplung nahezu nicht mehr erfaßt - geringerer Dämpfungsfaktor, ein welligerer Frequenz- Phasengang und höhere Verzerrungen können die Folge sein, ebenso aber auch ein stabilerer Verstärker, da die Phasenverschiebung des AÜ nicht mehr in die Gegenkopplung eingeht) oder Du hast eine sehr symmetrische Gegenkopplungswicklung auf der Sekundärseite des Ausgangsübertragers sitzen, die Dir das Ausgangssignal sowohl mit 0[°] wie auch mit 180[°] abliefert. Auch bei zwei unabhängigen, gegengekoppelten Verstärkerzügen werden deren Eigenschaften nur dann vollständig identisch sein, wenn auch die Leerlaufverstärkung (open-loop-gain) beider Verstärkerzüge identisch ist. Das wird jedoch in der Praxis eher nicht der Fall sein. Um diese Effekte zu minimieren, ist es auch bei vollsymmetrischen Konzepten sicher keine schlechte Idee, die beiden Verstärkerzüge nicht völlig unabhängig voneinander aufzubauen, sondern zumindest die Eingangsstufe als Differenzverstärker mit Konstantstromquelle in der gemeinsamen Kathodenleitung aufzuziehen. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 06. Nov 2009, 10:11 bearbeitet] |
||
|
||
MiNiMaLySsA
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 06. Nov 2009, 10:30 | |
Hallo Herbert, ja das mit der nicht mehr ohne weiteres möglichen gegenkopplung hat mir auch schon das hirn zermartert... Hatte angedacht den Ausgang des Aü's mittel zweier widerstände gegen Masse zu symmetrieren und dann zwei gegenkopplungspfade zur entsprechenden vorstufen Katode zu führen... Ob das allerdings sinn macht weiss ich nicht... Das mit dem Differenzverstärker eingang hört sich ganz gut an, aber, verliert eine GK an der kathode nicht ihre wirkung wenn die röhre auf eine KSQ arbeitet? grüsse, Micha |
||
pragmatiker
Administrator |
#4 erstellt: 06. Nov 2009, 11:14 | |
Servus Micha, auf die gemeinsame Kathodenleitung eines Differenzverstärkers kann man prinzipbedingt überhaupt nicht gegenkoppeln. Wenn, dann muß man auf den invertierenden Eingang des Differenzverstärkers selbst gegenkoppeln. Daß bei Deinem Konzept der bis zur Endröhre vollständig getrennten Schaltungszüge u.U. mehrere Differenzverstärker (vermutlich mindestens zwei) erforderlich sind, steht auf einem anderen Blatt. Daß im übrigen ein Differenzverstärker mit einem Eingang auf Nullpotential und zwei beschalteten Ausgängen auch nichts anderes ist als eine Phasendrehstufe, sei nur am Rande erwähnt... Grüße Herbert |
||
MiNiMaLySsA
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 06. Nov 2009, 17:25 | |
Da hast du selbstverständlich recht, weiss auch nicht wie ich auf katoden GK gekommen bin...
hmm, wenn ich nun die eingangsstufe derart symmetrisch aufbaue das ich je einen differenzverstärker für heiss und kalt verwende, an dem für kalt den invertierten eingang auf nullpotenzial und an dem für heiss den nichtinvertierten eingang auf null lege... müsste ich doch eigentlich jeweils gegenkoppeln können von der ausgangseite des AÜ aus... (Ich hoffe du kannst meinen gedankengang dahinter erkennen, wüsste nicht es anders zu formulieren) Noch eine andere überlegung: Meine AÜs bieten ausgangsseitig abgriffe für 4 und 8 Ohm, demnach müsste doch der 4 Ohm abgriff so ziemlich in der mitte der sekundärwicklung liegen, wenn ich den nun auf masse lege müsst ich doch, (zwischen den beiden sekundärwicklungsenden ein 8Ω lautsprecher) vom wicklungsanfang und ende jeweils gegenkoppeln können, Oder bin ich hier wieder völlig auf dem holzweg? Grüsse und schonmal vielen Dank für deine kompetente Hilfe, Micha |
||
selbstbauen
Inventar |
#6 erstellt: 12. Nov 2009, 12:23 | |
Zwei Lösungen: 1. Vergiss die Gegenkopplung. Dann muss man die Effekte der Gegenkopplung mit anderen Maßnahmen erreichen. Frequenzganglinearisierung - Sauber gewickelter AÜ mit linearer Kurve. Dämpfungsfaktor - seine Bedeutung wird maßlos überschätzt, weil es keine natürlichen Instrumente gibt, deren Widergabe einen hohen Dämpfungsfaktor voraussetzt. Das Ein- und Ausschwingen der Membranen ist in der Regel schneller als das von Saiten und Fellen. Störgeräusche dämpfen - dann muss eben das Netzteil alles an Netzbrumm eleminieren (Anode, neg. Gittervorspannung, Heizung) und die Endröhren mussen ganz genau gleich sein, damit sich verbleibende Störungen im AÜ selbst eleminieren. 2. Das Signal der Gegenkopplung invertieren. Das macht man einfach mit einer klassischen Phasenumkehrstufe und führt die symetrischen Signale über einen Trimmpoti den Vorstufen zu. |
||
|
|
Das könnte Dich auch interessieren: |
7591 Gegentakt GüntherGünther am 12.10.2015 – Letzte Antwort am 18.10.2015 – 8 Beiträge |
Schaltbarer XLR-Kopfhörerausgang am 300B Röhrenverstärker civicep1 am 15.09.2017 – Letzte Antwort am 14.01.2018 – 94 Beiträge |
Röhrenverstärker Eingangsemfindlichkeit Altgerätesamler am 30.05.2016 – Letzte Antwort am 31.05.2016 – 6 Beiträge |
300B Gegentakt - erste Überlegungen GüntherGünther am 31.08.2014 – Letzte Antwort am 18.09.2014 – 46 Beiträge |
Selbstbau Gegentakt Ausgangsübertrager? musculitohifi am 23.08.2006 – Letzte Antwort am 10.01.2007 – 3 Beiträge |
Gegentakt vs PPP Endstufen D1675 am 15.01.2012 – Letzte Antwort am 16.01.2012 – 3 Beiträge |
Schaltplan 2A3 Gegentakt Goldrohr am 11.11.2014 – Letzte Antwort am 13.11.2014 – 12 Beiträge |
der ideale Röhrenverstärker kobold01 am 29.07.2006 – Letzte Antwort am 03.08.2006 – 22 Beiträge |
Bausatz Gegentakt AB Röhrenendstufe -> 6P1 uli.sw am 30.07.2023 – Letzte Antwort am 25.03.2024 – 11 Beiträge |
Gegentakt AB KT 88 / EL34 Röhren-und_Bastefreak am 26.08.2007 – Letzte Antwort am 26.08.2007 – 3 Beiträge |
Foren Archiv
2009
Anzeige
Top Produkte in Röhrengeräte
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Röhrengeräte der letzten 7 Tage
- Voodoo oder nicht? Können neue Röhren einen derartigen Unterschied machen?
- Lua 4040 c Klang?
- Telewatt Restaurationsthread
- Trafobaule 300B-Kit: Erfahrungen, Meinungen?
- Masse, aber richtig !
- Meine erste Röhre - Amplifon WT30
- EL34 gegen 6P3S-E = 6L6GC = 5881 tauschen
- AMC CVT 3030, wie gut ist der?
- Audio Note P-Zero Monoendstufen
- Octave Röhrengeräte Thread .
Top 10 Threads in Röhrengeräte der letzten 50 Tage
- Voodoo oder nicht? Können neue Röhren einen derartigen Unterschied machen?
- Lua 4040 c Klang?
- Telewatt Restaurationsthread
- Trafobaule 300B-Kit: Erfahrungen, Meinungen?
- Masse, aber richtig !
- Meine erste Röhre - Amplifon WT30
- EL34 gegen 6P3S-E = 6L6GC = 5881 tauschen
- AMC CVT 3030, wie gut ist der?
- Audio Note P-Zero Monoendstufen
- Octave Röhrengeräte Thread .
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder927.637 ( Heute: 10 )
- Neuestes MitgliedAuberginePomelo
- Gesamtzahl an Themen1.556.093
- Gesamtzahl an Beiträgen21.651.977