Bias Problem bei Cayin

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hellaha
Neuling
#1 erstellt: 28. Mai 2009, 16:51
Hallo Cayin-Experten,

habe ein kleines Problem bei der BIAS Einstellung am Cayin (hier SP-10A), denke aber, es zieht sich durch alle Baureihen

Also, das Teil hat ab Werk jeweils zwei 6L6 im Gegentakt AB1 Betrieb. Anodenspannung gemessen bei Originalbestückung mit 6L6-EH von Electro Harmonix 425 Volt. Ruhestrom ab Werk 30mA pro Röhre.

Soweit, so gut...

Nun klingt der Verstärker im Vergleich zu seinem Mitbewerber, dem A50T wesentlich dünner und flacher. Also mal gerechnet: Anodenverlustleistung der 6L6-EH von 30Watt (im Folgenden ausgehend von 70% Auslastung) und Anodenspannung von 425 Volt ergibt rechnerisch 50mA Bias. Bei allen Röhren eingestellt und 'ne Offenbarung erlebt. Klingt super!

Nun das Aber: Bei vier Röhren habe ich 'nen Leerlaufstrom von 200mA, dazu kommen rund 50mA der Vorstufe, also etwa 250mA. Nun haben aber alle Cayins dieselbe Drossel mit 4H und 180mA Belastbarkeit in Anodenweg. Die wird also bereits im Leerlauf überlastet und sehr merklich warm.

Nun die Frage: Wer betreibt einen Cayin schon dauerhaft mit heißer Einstellung (mit KT88 etc). Packt das der Trafo mit 300mA Dauer und die Drossel mit 180mA?

Probleme bekannt?

Danke für Infos!

Günther
Tulpenknicker
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2009, 12:55
Hallo Günther,

es sollte entgegen der Meinung mancher "Experten" nur die Röhren Verwendung finden, für die der Verstärker auch konstruiert wurde.

Wenn der Verstärker klanglich nicht passt, so harmoniert er nicht mit den jeweiligen Boxen, oder entspricht nicht dem eigenen Hörempfinden. In einem solchen Fall kann man nur 2 Dinge tun: 1. Verstärker umtauschen 2.Verstärker "tunen" (setzt entsprechende Fachkenntnisse voraus).

Ich weiss nicht was du mit dem Bias Problem genau meinst, aber auf jeden Fall würde ich es mit der "heissen" Einstllung nicht übertreiben, ich empfehle die vorgegeben Werte von Cayin beizubehalten. Zum Thema Hochspannungssiebung: die Vorstufe kannst Du m.E. aus der Rechnung herausnehmen, ich meine, daß dort die Drossel nicht die Anodenspannung filtert.

Gruß,

Nils
hellaha
Neuling
#3 erstellt: 29. Mai 2009, 14:51
Hallo Nils,

danke für Deine Antwort. Also, der SP-10A ist ein kurioses Teilchen. Ich bin nicht sicher, ob der Verstärker - rein technisch gesehen - auf die 6L6-EH hin konstruiert wurde. Für mich ist es ein A50T, welcher aufgrund der geringen Bauhöhe mit 6L6 bestückt werden musste

Mit der Bias-Serieneinstellung von 30mA trifft man den Arbeitspunkt der 6L6-EH im AB1 Betrieb nur mit 40% der Anodenverlustleistung. Die Röhre kommt also gar nicht so recht "in die Puschen"...

Es könnte aber auch sein, dass den Konstrukteuren nur das Datenblatt der "alten" 6L6 zur Hand war. Die hatte eine Dissipation von 19 Watt und bei dieser wären 30mA gut 70% Verlustleistung gewesen! Allerdings passt die alte Bauform von der Höhe her nicht...

Habe aber gestern bei Probieren einen guten Kompromiss gefunden. Lasse die 6L6 mit 42mA laufen. Das sind knapp 60%, ideal für den AB Betrieb. Die Drossel wird die gut 30mA mehr schon verkraften. Bei (theoretischer) Volllast wird mir auch der Trafo mit 300mA nicht in die Sättigung gehen.

P.S. Die Drossel liegt im gesamten Anodenweg, versorgt auch die Vorstufe mit Spannung!

Grüße,

Günther
Tulpenknicker
Inventar
#4 erstellt: 29. Mai 2009, 19:51

hellaha schrieb:
Für mich ist es ein A50T, welcher aufgrund der geringen Bauhöhe mit 6L6 bestückt werden musste :cut


Da gehört aber eine EL34 rein

In meinen Augen gibt es keine alte 6L6, vielmehr hat man technisch gesehen eine neue Röhren entwickelt die in Wirklichkeit nahe an der "echten" 6L6 ist. Ich habe allgemein eine schechte Meinung von den Röhren von EH, ich bin auf Röhren von Svetlana umgestiegen (C-Winged) und bin damit seht zufrieden. Ich weiß, ein Elektrotechnicker wird wieder damit argumentieren, daß eine EL34 eine EL34 eine EL34 ist [...] und somit alle EL34 auch gleich "klingen" müssen, aber ich habe andere Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt obwohl ich eher ein Anti-Voodoo-High-End Mensch bin und die Dinge recht nüchtern betrachte.

Gruß,

Nils
faustan
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Mai 2009, 11:24
Moin,


Tulpenknicker schrieb:

In meinen Augen gibt es keine alte 6L6, vielmehr hat man technisch gesehen eine neue Röhren entwickelt die in Wirklichkeit nahe an der "echten" 6L6 ist.


Ich glaube worum es hier geht ist der Unterschied zwischen einer 6L6 und einer 6L6 GC.

Die "alte" 6L6 hatte ein Metallgehäuse, die GC (Glass Container)dementsprechend eines aus Glas.

Die Röhren sind auch unterschiedlich spezifiziert:

6L6
und
6L6GC

schöne Grüße

Daniel
hellaha
Neuling
#6 erstellt: 30. Mai 2009, 19:23
Hallo Daniel,

sehr, sehr richtig! Die 6L6 gibt es in Amiland fast schon seit Erfindung der Röhre und in dutzenden zivilen und militärischen Ausführungen.

Ursprünglich als "Stahlröhre" 6L6, dann als 6L6G (Glascontainer), als 6L6GA (kleinere Bottle), 6L6GB (gedrungenere Bauform, keine Bottle mehr) und als 6L6GC, welche (anders als ihre Vorgängerinnen) 30W Anodenverlustleistung bei 450V abkann. Alle Vorgängerinnen durften nur an max. 360V mit 19W betrieben werden.

Nundenn, erstmal muss ich meine letzte Aussage zum Bias revidieren. 42mA ist zuviel. Bereits nach wenigen Minuten brechen die Höhen extrem ein. Kann mir zwar nur schwer vorstellen, dass der Trafo bereits in Sättigung geht, aber, wer weiß...?

Das Hauptproblem waren die Röhren! Die EH sind Sch

Wie Nils bereits sagte, es geht nichts über Svetlana C-Wing! Die sind jetzt d'rin. Die EH Vorstufenröhren ECC83 und ECC82 sind unter aller S
Habe die Dinger ausgemessen. Obwohl sie nagelneu sind, haben sie nur 60% der Nennemission laut Datenblatt und weichen von einem System zum anderen nochmals um 15% ab! Furchtbar!

Nach stundenlangem Probehören mit Telefunken, Lorenz, Siemens, Valvo, RCA und Tungsram Röhren bin ich nun zur (vorerst) besten und non-plus-ultra Lösung gekommen. Mein Zufriedenheitsfaktor steigert sich

Vorstufe ECC 83 Valvo, 2x ECC82 Telefunken long ribbed plate
Endstufe Svetlana 6L6GC "C"-Wing mit 33mA Ruhestrom!

Jetzt kann's losgehen!

Grüße

Günther
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