Einspielzeit? (Neuer) Q701 vs. (altem, gepimten) K271

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mainmix
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Mai 2013, 07:56
Leute, ich möchte aus aktuellem Anlass noch mal so eine typische Anfängerfrage stellen:

Bedürfen Kopfhörer in der Regel einer gewissen Einspielzeit, und was könnte man von einer Einspielzeit erwarten?

(Anknüpfend: Ich betreibe den Kopfhörer an einem Mischpult (Behringer Eurorack UB1204-Pro), kann sich das negativ auf den Klang auswirken?)

Seit etwa drei Jahren betreibe ich den K271 (erste Ausgabe) mit abgeklebten DT770-Ohrpolstern - ich erinnere noch wage die klangliche Verbesserung nach dem Wechsel der Polster. Jetzt wollte ich "mich kopfhörermäßig verbessern" und habe mir den Q701 bestellt. Der "Wow-Effekt" blieb nach etwa drei Stunden Hörprobe jedoch bislang aus - es ist sogar noch schlimmer, und ich frage mich woran das wohl liegt.
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 31. Mai 2013, 09:04
Genau dieser Versuch wurde mit dem Q701 dokumentiert:
http://www.innerfidelity.com/content/evidence-headphone-break

Ehrlich gesagt bin ich daraus nicht schlauer geworden. Vielleicht hilft es dir ja.
music_is_my_escape
Stammgast
#3 erstellt: 31. Mai 2013, 10:02
Der Q701 ist ein verhältismäßig nüchterner, neutral aufspielender Hörer und bringt tonal in erster Line das ans Ohr, was ihm zugespielt wird. Insofern ist die davorliegende Abspielkette und in allererster Linie natürlich das verwendete Musikmaterial für den Höreindruck verantwortlich.

Ein Einspielen auf technischer Ebene mag es in gewissen Relationen evnt. geben, aber das dabei aus einem schlechten KH ein guter wird, ist wohl eher auszuschließen.

meltie
Inventar
#4 erstellt: 31. Mai 2013, 14:51
Was hast Du Dir denn erwartet bzw. was müsste der Hörer tun, damit Du einen Wow-Effekt hast?
zuglufttier
Inventar
#5 erstellt: 31. Mai 2013, 20:12
Ich mochte den K701, der mit deinem Q701 baugleich ist, auch nicht, das ist normal Der gemoddete K271 klingt recht natürlich, finde ich.

Ich habe den K701 als etwas nervig in den Höhen und irgendwie blutleer in Erinnerung. Der Bass ist wohl da aber der Oberbass ist zu wenig und insgesamt klingt alles ein bisschen wie auf dem Seziertisch.
mainmix
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Jun 2013, 14:27
Danke euch. Zuallererst möchte ich noch erwähnen, dass ich kein HiFi-Guru bin, und was ich hier schreibe lediglich meine Hörempfindungen darstellen. Zu gern wüsste ich was "richtig oder falsch" in Bezug auf Lautsprecher und Boxen ist, denn ich möchte Musik möglichst linear hören.

Zurück zum Thema: Zwar bin ich nicht sicher, denke aber ein Stückchen weitergekommen zu sein.

Naheliegend ist ja vielleicht auch welcher von meinen Kopfhörern mehr nach meinen Boxen von Nubert klingt (die ich im Nahfeld einsetze) - ich suche also nach Übereinstimmungen, und bin im Moment eigentlich eher der Meinung der Q701 decke sich insgesamt betrachtet eher mit den Nubert 381 (wenngleich der Kopfhörer naturgegeben feiner auflöst).

Mir fehlt wohl die hellere Färbung meines K271 in den mittleren und oberen Frequenzen, was aber bedeuten kann er würde überbetonen, ich suchte jedoch mit dem Q701 einen "ehrlich-neutralen" Kopfhörer und Überbetonungen sind nicht erwünscht.

Ich finde den K271 beispielsweise stark bei Violinensektionen, die traumhaft seidig und transparent klingen. Soviel Spaß macht der Q701 nicht (wobei "Spaß" aber kein Entscheidungskriterium darstellt). Die selben Violinen klingen unter dem Q701 sogar beinahe wie mit Dämpfer/Con Sordinio gespielt.


meltie (Beitrag #4) schrieb:
Was hast Du Dir denn erwartet bzw. was müsste der Hörer tun, damit Du einen Wow-Effekt hast?

Naja, ich habe bestimmt einen "klanglichen Qualitätssprung an Transparenz, Klangfarbe und räumliche Tiefe" erwartet. Der K271 kostet grob gesagt etwa die Hälfte des Q701, hinzu kommt "geschlossen vs. offen" und die (laut Werbeaussagen) generell bessere Technik des Q701. Keineswegs hätte ich erwartet der K271 könne es auch nur annähernd mit dem Q701 aufnehmen - in welchem Bereich auch immer.

In einem Punkt bin ich mir aber ziemlich sicher: Mein K271 trägt sich mit den DT770-Ohrpolstern sehr angenehm. Es drückt nirgends. Der Q701 drückt mir rings um die Ohren, vielleicht da die Auflage gefühlt schmaler ist. Und das Kopfband empfinde ich mit den zwei mittleren Auflagepunkten als unangenehm. Ich hoffe das gibt sich noch oder man kann das zumindest "wegbasteln".


zuglufttier (Beitrag #5) schrieb:
Der gemoddete K271 klingt recht natürlich, finde ich.

Das würde ich auch sagen, aber ich weiß eigentlich nicht was "recht natürlich" genau genommen ist, darum tue ich mich mit dem Q701 jetzt wohl auch grad so schwer, denn ich würde gern einen neutralen Kopfhörer haben.

Mein K271 klingt für meine Ohren großartig, ich bin seinen Klang auch gewohnt, aber ich weiß nicht wie neutral das noch ist. Ich vermute in den Mitten ist irgendwo auch eine Überbetonung, da beispielsweise einzelne Noten von Posaunen/Hörnern oder Toms und Pauken etwas überbetont klingen können - das ist jedoch etwas, was es bei professionellen Aufnahmen nicht gibt.


zuglufttier (Beitrag #5) schrieb:
Ich mochte den K701, der mit deinem Q701 baugleich ist, auch nicht, das ist normal [...]

Ich habe den K701 als etwas nervig in den Höhen und irgendwie blutleer in Erinnerung. Der Bass ist wohl da aber der Oberbass ist zu wenig und insgesamt klingt alles ein bisschen wie auf dem Seziertisch.

"Seziertisch" mag ich eigentlich. Wenn ich bei dem Beispiel Violinen bleibe, möchte ich bestenfalls die Pferdehaare über die Saiten gleiten hören.

Da ich es mit Tiefbass nicht so habe, kann ich dazu eigentlich kaum Aussage treffen. Weder der K271, noch der Q701 klingen bassarm, was aber bestimmt in Relation zur Musik steht - ich höre keine "Tiefbassmusik".

...Während ich diese Zeilen schreibe, wechsle ich die beiden Kopfhörer und höre dabei beispielsweise den Soundtrack zu The Edge (Auf Messers Schneide, Jerry Goldsmith). Setze ich den Q701 nach dem K271 auf, klingt's wie durch ein Handtuch. Wechle ich vom K271 zu den Boxen/381, klingt es auch deutlich weniger brilliant. Beim Wechsel vom Q701 zum K271, hört es sich etwas komprimierter aber deutlich klarer an. Beim Wechsel Q701 -> 381, ist es eigentlich erstaunlich deckungsgleich.


HuoYuanjia (Beitrag #2) schrieb:
Genau dieser Versuch wurde mit dem Q701 dokumentiert:
http://www.innerfidelity.com/content/evidence-headphone-break

Ehrlich gesagt bin ich daraus nicht schlauer geworden. Vielleicht hilft es dir ja.

Danke, sehe ich mir jetzt an.


[Beitrag von mainmix am 02. Jun 2013, 14:30 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2013, 16:01
Möglichst natürlich und neutral ist mit Kopfhörern ein sehr schwieriges Unterfangen! Bei Lautsprechern kann man ja noch einigermaßen gut nachmessen aber die Kopfform, Anpressdruck und alles mögliche spielen bei den Kopfhörern mit. Zudem gibt es das Problem mit dem Bass. Der Bass muss eigentlich ein wenig angehoben werden, da der Körperschall fast gänzlich fehlt. Tut man das, kommt die Quantität richtig rüber aber es wirkt eben auch gleich deutlich voller. Mir gefällt das und somit halte ich z.B. auch einen HD650 für ziemlich natürlich und meiner Meinung nach kommt er einer Lautsprecherwiedergabe relativ nahe. Bass und Grundton sind verhältnismäßig fett aber eben, um den Körperschall zu kompensieren.

Hör dir einfach mal ein paar Modelle an und entscheide rein nach Geschmack. Neutrale Kopfhörer gibt's nicht wirklich. Ein neutraler Lautsprecher klingt eigentlich immer gut aber selbst die kosten schon sehr viel und bedürfen auch einer sehr guten Raumakustik.
mainmix
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Jun 2013, 09:12

HuoYuanjia (Beitrag #2) schrieb:
Genau dieser Versuch wurde mit dem Q701 dokumentiert:
http://www.innerfidelity.com/content/evidence-headphone-break

Ehrlich gesagt bin ich daraus nicht schlauer geworden. Vielleicht hilft es dir ja.

Jetzt weiß ich was Du meinst daraus nicht schlauer geworden zu sein.


zuglufttier (Beitrag #7) schrieb:
Hör dir einfach mal ein paar Modelle an und entscheide rein nach Geschmack. Neutrale Kopfhörer gibt's nicht wirklich. Ein neutraler Lautsprecher klingt eigentlich immer gut aber selbst die kosten schon sehr viel und bedürfen auch einer sehr guten Raumakustik.

Wie gesagt, Kopfhörer und Boxen sollen möglichst ähnlich klingen. Soweit ich das einschätzen kann, ist das bei den 381 und Q701 auch durchaus annehmbar. Losgehen und in einem Geschäft Kopfhörer testen, würde mir deshalb nur bedingt helfen. Glaube auch kaum, dass es in der Provinz gut sortierte Geschäfte gibt.

Abgesehen von einem möglichen Einspielen oder klanglicher Ausrichtung des Kopfhörers, macht mir der Q701 grad Probleme wegen des drückenden Kopfbandes. Ich habe über diese Probleme gelesen und nicht erwartet davon auch betroffen sein zu können. Ich wünschte AKG hätte dazu Alternativen, der Anniversary und der neue 712 stellen aber wegen der Preise keine Option dar. Ich werde mal schauen ob das schon diskutiert wurde und die Leute für das Kopfband nette Lösungen haben - ein Tuch oder 'ne Socke dazwischen würde aber schon helfen.
Jason_King
Inventar
#9 erstellt: 03. Jun 2013, 10:54
Ich kann zu diesem Thema folgendes beitragen: Mein Q 701 wird nach ca. einer Viertelstunde Spielzeit erst warm. Er bekommt bei mir nur das Musikmaterial, mit dem er auch gut zurechtkommt, nämlich Jazz. Für Rock und Prog kommen dann andere zum Einsatz.
Ich hab mich auch lange geziert, wieder einen 701er zu kaufen, weil ich ihn von früher kannte und mich schnell von ihm getrennt habe. Inzwischen muss ich sagen, schätze ich seine ehrliche ungeschminkte Wiedergabe durchaus. Wie "Zugluftier" schon schrieb, ist der 701 auch für mich ein grandioser Sezierer.
Ein Verkauf steht jedenfalls für mich nicht an und so bekommt er seine Spielzeit neben meinen anderen Hörern auch weiterhin.
mainmix
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Jun 2013, 19:58
Eine Frage vorweg: Gibt es so etwas wie "Kopfhörer-Hörer-Meetings"?

Nach einigen weiteren Tagen, kann ich keine klanglichen Veränderungen bestätigen. Der Q701 hat ein ausgewogenes Klangbild, wenngleich nicht so hell und transparent wie mein K271. (Vielleicht liegt es auch an meinem Gehör.)

Ein Warmspielen, wie Jason es beschreibt, ist für mich nicht erkennbar. Was würdest Du sagen verändert sich mit dem Warmspielen?

Ich versuche mit dem Q701 klarzukommen und mich mit seinem Charakter anzufreunden. Er klingt, wie gesagt, ähnlich wie meine 381. Die Bühne ist schön breit, andererseits vermisse ich schon die perlig seidenen oberen Frequenzen meines K271. Stelle ich Mitten und hohe Frequenzen am Mischpult auf 2 Uhr, geht es in etwa in die gewünschte Richtung; aber das nur mal so als Maßangabe, denn solch eine Anpassung am Mischpult verfälscht vermutlich eher das Klangbild.

Ich wüsste zu gern wie geübte "Kopfhörerspezialisten" meine beiden Kopfhörer einstufen würden. Vermutlich käme mein K271 dabei schlecht weg.

Und, ja, sollte ich den Q701 behalten, muss ich wohl etwas am Kopfband machen. Stundenlang kann ich den beim Musizieren nicht aufhaben. Kein Vergleich zum K271 mit Beyer-Pads.
petitrouge
Inventar
#11 erstellt: 13. Jun 2013, 20:21
Ändere das Kopfband und ziehe die Foamie-Pads vom Anniversary drauf.
Etwas teuer das ganze, aber am Ende wirst Du belohnt werden und der 701
ist dann auch für ProgRock geeignet.

Lies Dir mal das Review von OE über den Anniversary durch.



Grüsse Jens
aureca
Stammgast
#12 erstellt: 14. Jun 2013, 05:24
Hallo,
Ich habe meine Lösung bezüglich des Kopfbandes hier einmal mit Foto dokumentiert (#15).
Vielleicht hilft das weiter? Ich bin damit jedenfalls sehr zufrieden...

www.hifi-forum.de/in..._id=214&thread=14014
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