warum Schutzleiter zum Chassis des Verstaerkers entfernt?

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jomai
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Jan 2007, 16:24
Hallo,

mir faellt gerade auf, bei meinem gebrauchten accuphase e-204 hat der vorbesitzer die verbindung vom schutzleiter an der kaltgeraetebuchse innen zur gehaeusemasse hin entfernt. man sieht genau, dass da ein kabel angeloetet war, - zu einem wrap-stift an der grundplatte des trafos.

ich wuerde den schutzleiter aus sicherheitsgruenden gerne wieder anloeten, denn ich glaube nicht, dass ich bei meinem aufbau masseschleifenbrummprobleme damit haben werde,
wenn das der grund des entfernens war.

hat jemand eine empfehlung oder bedenken in dieser hinsicht?
oder kennt jemand einen anderen grund, ohne masse zu fahren?

danke im voraus fuer alle hinweise!

(mein e-205 hat ein festes netzkabel ohne massekontakt am stecker. ich nehme an, der haelt die sicherheitsrichtlinien
fuer ein schutzleiterfreies geraet ein, was evtl. beim e-204 nicht der fall ist.)

bye jomai
Uwe_Mettmann
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2007, 03:32
Hallo jomai,

hatte der E-204 ursprünglich überhaupt eine Kaltgerätebuchse oder ist die auch nachgepfuscht?

Jedenfalls, wenn ursprünglich (im Auslieferungszustand) der Schutzleiter angeschlossen war, so musst Du ihn anschließen. Der Schutzleiter ist dann auch direkt mit dem Gehäuse zu verbinden.

War im Hersteller-Auslieferungszustand der Schutzleiter nicht angeschlossen und keine Kaltgerätebuchse eingebaut, so brauchst Du den Schutzleiter nicht unbedingt anschließen. Die Verkabelung im Gerät muss dann aber entsprechend sicher ausgeführt sein.

Dies bedeutet unter anderem, dass wenn ein Draht irgendwo abreißt, es unmöglich sein muss, dass dieser leitende Flächen oder andere Kontakte berühren kann. Wenn also ein Draht von der Kaltgerätebuchse abreißt, so darf nichts in Reichweite sein, wenn man den Draht hin und her biegt.

Du musst aber keine Vorkehrungen gegen das Abreißen oder Lösen von zwei Drähte treffen. Wenn Du direkt hinter der Kaltgerätebuchse einen Kabelbinder um die beiden angeschlossenen Drähte machst, so reicht dies aus, denn wenn ein Draht abreißt, so kann er ja nichts Kritisches mehr berühren.

Wenn ich mich recht erinnere, müssen 230 V führende Kabel, die entlang von leitenden Flächen geführt werden, doppelt isoliert sein.


Viele Grüße

Uwe
Wolfgang_K.
Inventar
#3 erstellt: 19. Jan 2007, 10:32
Vielleicht ist der Vorbesitzer der den Null-Leiter am Gerät entfernt hat, einem Tipp der sogenannten Hifi-Fachpresse erlegen. Die hatten doch tatsächlich mitte der 90ziger Jahre solche Tuning-Tipps wie das Abklemmen des Schutzleiters das angeblich eine Klangverbesserung am Verstärker bewirken soll.
jomai
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Jan 2007, 12:03

Uwe_Mettmann schrieb:
hatte der E-204 ursprünglich überhaupt eine Kaltgerätebuchse oder ist die auch nachgepfuscht?


danke fuer deine antwort!

ja, der hatte ein solche buchse (innen ist auch sonst absolut nichts verbastelt.) ich wunderte mich auch uber die buchse. er hat auch die sonst bei amps ublichen doppelt-quadrat-marke nicht. also ist erdung aus sicherheitsgrunden zwingend.

ich hab den schutzleiter nun wieder angelotet.
(und alles funkt nach wie vor

das teil ist ubrigens recht solide. innen scheint ein netzfilter hinter dem power-switch verbaut zu sein bestehend aus zwei spulen plus kondensatoren, obwohl im schema (handbuch) nicht eingezeichnet. seitlich unter dem deckel daneben ist auch der umstecker fuer 110/220V.
(einem umzug ins gelobte land steht also nichts im wege

die eingangswahlumschalter beim e-204 obwohl mechanisch praziser, sind gewohnungsbeduerftig, da immer zuerst ein muting geschieht. ich drucke und dann kommt ca 2 sekunden lang nichts, wobei ich gedanklich schon auf fehlersuche unterwegs bin, dann ein leises klick und sound ist da, und der blutdruck sinkt wieder. das ist beim e-205 nicht so. es ist sicher gut gemeint. aber ich frage mich, wie kann man *so* unterschiedliche gerate parallel in einem haushalt fahren ohne standige blutdruckschwankungen? wenn da wenigstens ein "wait" blinken oder eine eieruhr kochen wurde... naja, ich werde es schon irgendwie verkraften.

> Wenn ich mich recht erinnere, müssen 230 V führende Kabel, die entlang von leitenden Flächen geführt werden, doppelt isoliert sein.

ja und auch einen bestimmten mindestabstand von anderen metallteilen haben - habe ich aus einem artikel vom UCD-Bruno gelernt, wenn ich mich nicht irre, - oder nein, der schrieb ueber die cinch-buchsen-auf-chassis-masse-legung oder beides.

apropo: mit einer bandbreite von 300kHz bei -3dB ist der e-204 zumindest in dieser hinsicht besser als der e-205, welcher bei -3dB nur bis 150kHz spezifiziert ist. ob man einen unterschied hort? um das festzustellen sind meine ohren wohl schlechter als meine brullwurfel.

apropo-zwo: ich habe seit 10 jahren ein simples halterelais (mit ein-taster) in einem kleinen deckdosengehause vor die steckdosenleiste meiner "hifi"-komponenten geschaltet, damit bei kurzstromausfall alles aus geht und keine zerstorenden spikes im netzteil entstehen, wenn der strom wiederkommt und die dortigen kondensatoren noch nicht ganz entladen sind. kostet nicht viel, halt viele jahre, verbraucht kaum strom und das schutzte bisher die anlage -zumindest in meinem geografischen umfeld- erwiesenermassen. vielleicht hilft diese idee auch anderen.

jomai


[Beitrag von jomai am 19. Jan 2007, 20:42 bearbeitet]
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