Accuphase E204 als Vorstufe oder Röhrenvorstufe

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Accifan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Mai 2020, 20:11
Hallo zusammen,

ich betreibe zur Zeit einen Accuphase E204 als Vorstufe zu einer PA-Endstufe an meinen Magnepans. Der Klang ist absolut zufriedenstellend, so wie ich mir das eigentlich immer vorgestellt habe.

Dennoch würde mich interessieren, wie der E204 als Vorstufe von der Klangqualität einzuschätzen ist. Würde es Sinn machen, den kleinen Goldbarren zu verkaufen und auf eine richtige Vorstufe umzusteigen?

Wie wäre eine Röhrenvorstufe in Verbindung mit der PA-Transe zu sehen? Ich denke da an Octave HP200 oder div. Audio Research. Budget wäre bis ca. 1.000 €. Je nachdem, was der Acci noch im Verkauf bringt darfs auch etwas mehr sein. Wichtig ist vor allem ein guter MC-Phonoeingang.

Vielen Dank schon mal für eure Beiträge und viele Grüße
Oliver
dialektik
Inventar
#2 erstellt: 19. Mai 2020, 22:18
Was bitte hast du an dem Accu "klanglich" auszusetzen?

Klang bestimmen die LS und der Raum und in deinem Fall die Phonostufen des Accu + Dreher + System.

Die Phonoverarbeitung eines Accu dürften wohl vollkommen für die meisten Systeme reichen.
Accifan
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Mai 2020, 12:03
"Klanglich" habe ich am Accu nichts auszusetzen. Ich habe ihn vor über 30 Jahren als Neugerät gekauft und seitdem spielt er immer zuverlässig und klanglich gut. Das heißt, analytisch, eher hell und neutral. Ich hatte diverse LS, von Hans Deutsch bis zuletzt Quadral Amun Phonologue (ich glaube MK II mit Bändchenhochtöner). Letztere hab ich kürzlich durch die Maggies ersetzt. Klanglich eine absolute Steigerung.

Aber, alles ist eben relativ. Die Maggies sind ebenfalls eher analytisch, sehr räumlich mit ordentlichem Bassfundament (sofern man sie richtig aufstellt) und das ist im Kombination mit dem Accu vielleicht des Guten zuviel. Durch die PA-Enndstufe ist es besser geworden. Aber letztlich ist die Situation die:

1. Den Raum verändern kann und will ich nicht. Einen parametrischen EQ dazwischenschleifen ist imho auch nicht die optimale Lösung.
2. LS-technisch bin ich mit den Maggies hochzufrieden, vor allem weil sie bauartbedingt gut zum Raum passen und keine Moden produzieren.
Deswegen habe ich sie ja auch neu gekauft.
3. Ich habe ja bereits das Goldring Eroica System. Was soll denn da noch besser sein? Klar, gibts das, aber an einem Rega ist das dann eher wie ein
300PS Motor an einem Golf. Die ganze Phonoabteilung zu verbessern ist auch wieder eine X-tausend Euro Aktion. Irgendwo hörts auf, sonst lande ich
in Preisdimensionen, bei denen ich mir auch einen Porsche kaufe könnte.
3. Die einzige Frage die bleibt ist, ob es die ideale Lösung ist, den Accu, der ja ein Vollverstärker ist weiter als Vorstufe zu betreiben. Muss ja einen
Grund haben, warum es auch reine Vorsufen gibt, die mehrere tausend Euronen kosten.

Ichh will nicht mehr viel investieren. Mit dem Klang den ich habe bin ich hochzufrieden. Es geht nur darum: wenn ich den Accu verkaufe, erhalte ich vielleicht ca. 700 - 800 EUR. Gibts dafür einen reinen Vorverstärker, der klanglich besser ist, weil er eben vor vornherein als Vorstufe konzipiert ist? Neulich war in der Bucht ein Accu C-270 für 1.200€. Das ließe ich mir gerade noch eingehen. Und dann eben die Frage, wie eine Kombi mit einer Röhrenvorstufe einzuschätzen ist. Muss ja nicht Accupphase sein.
Wenn jetzt alle sagen, vergiss es, die Vorstufe des E204 ist bereits so gut, dass du für das Geld keine bessere separate Vorstufe bekommst, wäre das auch eine Aussage und dann behalte ich das Teil natürlich.

Vor allem weil neuere Modell meist keinen MC-Phonoeingang haben. Ich glaube auch der C-270 nicht. Dann gehts weiter mit einem Phono-Vorvorverstärker, wobei hier auch wieder zwischen Transitor und Röhre ... es ist uferlos.

Deswegen, nicht falsch verstehen, wenn der E-204 als Vorstufe was taugt, würde ich das Ding am liebsten behalten.

Ich bin da ziemlich unschlüssig und hätte halt gern ein paar Einschätzungen
Sockenpuppe
Gesperrt
#4 erstellt: 20. Mai 2020, 20:14
Du bist im Grunde genommen hochzufrieden, des Weiteren bist du Erstbesitzer deines Accuphase, sprich der ist unverbastelt. Wer sagt dir, dass dies bei einem neuen Gebrauchten auch der Fall ist? Bei dem derzeitigen Hype auf ältere Gerätschaften würde ich das Wagnis nicht eingehen wollen. Nein, ich würde solch einen treuen Begleiter nicht feilbieten, dem wenn denn mal nötig eine kleine Revision gönnen und mich die nächsten Jahre/Jahrzehnte weiterhin an dem Schmuckstück erfreuen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 20. Mai 2020, 20:25 bearbeitet]
dialektik
Inventar
#5 erstellt: 20. Mai 2020, 20:54

Sockenpuppe (Beitrag #4) schrieb:
und mich die nächsten Jahre/Jahrzehnte weiterhin an dem Schmuckstück erfreuen.

Genau dies wollte ich auch sagen......

Und sorry, du widersprichst dir selbst....

Auf der einen Seite bist du mit den neuen LS und dem Klang am Accu "hochzufrieden" und wieso soll dann eine andere Vorstufe etwas "verbessern"?

Der derzeitige Klang wird ja von Vorstufe und Endverstärker des Accu erzeugt. Wenn man den Accu auftrennt, was soll sich dann verändern?

Ich wollte auch nicht deinen Dreher oder System in Frage stellen - nur sind diese + LS + Raum die Stellschrauben für die eigenen Klangvorstellungen und nicht der Verstärker. (AVR mit Nutzung der Einmessung und DSP zähle ich mal hier nicht als "Verstärker")

Die Beschreibung "analytisch, eher hell" halte ich für eine Erfindung der s.g. Fachpresse Und "neutral" gehört für mich dazu, wie ein Verstärker zu sein hat!

VG und hoffentlich noch eine lange Zukunft für den Accu
Accifan
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Mai 2020, 21:57
Vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt.

Ich nutze den Accu derzeit als Vorstufe, nicht als Endstufe.
Ich brauche ihn, um die Eingangsquellen (CD, Tuner, Cassettendeck und Plattenspieler, evt. noch Bandmaschine) zu schalten.

Es ist eine grundsätzliche Diskussion, ob ein Vorverstärker überhaupt Auswirkungen auf den Klang hat. Aber Accuphase hat ja auch reine Vorverstärker im Programm, die zum Teil ein Schweinegeld kosten. Sind die denn nicht besser als die integrierte Vorstufe im E204?

Wenn nicht, warum sollte sich jemand für 5.000 Öcken und mehr eine Vorstufe kaufen, wenn's ein aufgetrennter E204 für etwa 700 Euro gebraucht auch tut. Und warum der, wenn es vielleicht auch ein Rotel für gebraucht 200 tut?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Qualität einer Vorstufe keine Rolle spielen soll.

keep on rocking
dialektik
Inventar
#7 erstellt: 20. Mai 2020, 22:36

ch kann mir nicht vorstellen, dass die Qualität einer Vorstufe keine Rolle spielen soll.

Natürlich spielt die eine Rolle, aber die ist bei im Vollverstärker bereits vorhanden....

Für die Trennung Vorverstärker/Endstufe sprechen folgende Fälle:

Vollverstärkerendstufen haben nicht genug Leistung für Boxen / individ. Lautstärkebedarf......

Vollverstärkervorstufe hat nicht genug Features (Eingänge.......)

Und Preis hat m.E. wenig mit Klang zu tun.....allenfalls eventuell mit Qualität und natürlich Haptik und sonstige Verarbeitung und Label

Ich habe seit Mitte der 90er Rotel Vor- und Endstufe im Gebrauch (alle Regler/Relais funktionieren und keine sonstige Klangstörungen)

Ausgewählt die Trennung wg:

Vorstufe mit damalig vielen Eingängen+MM+MC
Endstufe (vielleicht ändern sich mal die eingesetzten LS)

Mein damaliger Vollverstärker hat den gleichen Klang erzeugt - war jedoch defekt.

Natürlich wären Accus einiges teurer und schwerer sowie vielleicht auch haptisch und optisch ansprechender......jedoch scheinen meine Rotels auch qualitativ hochwertige Bauteile zu haben, die sich nicht im Gewicht und Preis sowie bei bei Accu und anderen bemerkbar machen

Letztlich hast du ein tolles Gerät und ich mit meinen ca. 2500 DM auch zwei tolle Geräte. Die sollte man, solange sie funktionieren und den Bedarf der LS usw. erfüllen nicht austauschen. Für Klang macht das zumindest keinen Sinn.
Sockenpuppe
Gesperrt
#8 erstellt: 20. Mai 2020, 23:00

Accifan (Beitrag #6) schrieb:
Es ist eine grundsätzliche Diskussion, ob ein Vorverstärker überhaupt Auswirkungen auf den Klang hat. Aber Accuphase hat ja auch reine Vorverstärker im Programm, die zum Teil ein Schweinegeld kosten. Sind die denn nicht besser als die integrierte Vorstufe im E204?


Ohne jetzt eine Diskussion in dieser Richtung entfachen zu wollen, kann ich dir dir Frage aus meiner Sicht mit einem klaren nein beantworten.


dialektik (Beitrag #7) schrieb:
Letztlich hast du ein tolles Gerät...


Du besitzt ein unverbastelten Accuphase, der zudem noch zeitlos schön daherkommt. Solltest du denn wirklich verkaufen, würdest du die Entscheidung eines Tages bereuen.

mit frd. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 20. Mai 2020, 23:12 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 21. Mai 2020, 00:14
@ Accifan:

" 3. Ich habe ja bereits das Goldring Eroica System. Was soll denn da noch besser sein? Klar, gibts das, aber an einem Rega ist das dann eher wie ein
300PS Motor an einem Golf. Die ganze Phonoabteilung zu verbessern ist auch wieder eine X-tausend Euro Aktion. Irgendwo hörts auf, sonst lande ich
in Preisdimensionen, bei denen ich mir auch einen Porsche kaufe könnte. "

Zwar aussem Gesamttext gerissen, dennoch:

Der RB200 entspricht nicht den bekannten Alu-Tonarmen, z. B. RB300 oder besser. An diesen / diesem läuft einiges besser im bezahlbaren Rahmen als das auch kritisierte Eroica. Du badest hier in Anschaffungspreis-Dimensionen, die u. U. dem ganzen kultigen Geschwafel um Accuphase entsprungen sind. Sowas vollmundiges mit 300PS@Golfie, X-tausend Euro und Porsche ist gar nicht nötig, wenn man zu dem Thema gute Vorkenntnisse hat und einen Sch***** auf Design-vor-Funktion gibt.

Ich würde mich auf jeden Fall von solchen Glaskugel-Visionen wie die theoretische, spätere " Reue bzgl. Verkauf des Accuphase " einen gesunden Abstand halten.


" Wenn nicht, warum sollte sich jemand für 5.000 Öcken und mehr eine Vorstufe kaufen, wenn's ein aufgetrennter E204 für etwa 700 Euro gebraucht auch tut. Und warum der, wenn es vielleicht auch ein Rotel für gebraucht 200 tut? "

Die Frage ist eher symbolisch zu verstehen. Die Gründe zu solchen Käufen sind vielfältig.

Wenn Du grundsätzlich einen hochwertigen, externen MM-MC-Pre einplanen würdest, werden einige Röhrenvorstufen interessant für Dich sein.

MfG,
Erik
Accifan
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 21. Mai 2020, 12:07
@Erik,

ich gebe Dir recht. Das mit dem Porsche war nur ein vielleicht verunglückter Versuch eines Vergleichs. Was ich damit sagen wollte ist: das Gesamtpaket muss halt stimmen. Mir gefällt der R200. Auch wenn der RB300 qualitätiv höherwertiger sein mag. Die schön geschwungene S-Form, das Antiskating ist auch OK, kein gerissener Riemen und das Goldring System spielt luftig, transparent und sehr räumlich. In der Kombination gibts nichts zu meckern.

Macht es Sinn, in einen Rega Planar 3 ein Koetsu Jade Platinum zu verbauen?
Meines Erachtens nein.

Aber es ist schon so, dass das Budget eine gewisse Rolle spielt. Wenn nicht sogar die Hauptrolle. Natürlich ist der Preis nicht immer durch die Qualität gerechtfertigt. Das weiß ich auch. Kultmarkennamen müssen halt mitbezahlt werden. Deswegen hab ich mich auch für die PAS Endstufe entschieden. Im PA Bereich gibts Endstufen, die klanglich mindestens so gut sind wie die bekannten Namen im sogenannten "High End" Bereich. Von der Verarbeitungsqualität nicht zu reden. Die kosten aber nur ein Bruchteil dessen. Die PAS z.B. schaut wirklich sch ... aus. Die blaue Front, die häßlichen Leuchtdioden. Passt überhaupt nicht zum Accu. Aber egal. Ich geh ja nicht zum Designwettbewerb sondern es geht nur um Klang in meiner abgeschiedenen Klause

Und da sind wir wieder an dem Punkt, an dem mir immer noch noch etwas die Einschätzung fehlt.

Ich klebe nicht am Accu, Erstbesitz und tolles Gerät hin oder her. Ich neige schon dazu eine Röhrenvorstufe auszuprobieren. Den Marktwert des Accus ausnutzend könnte mich z.B. eine Octave Vorstufe durchaus reizen. Mit Phonovorverstärker separat, das soll ja nicht das Problem sein.

Die Frage ist: welche Auswirkungen auf den Klang hätte das?

Ich habe keine elektroakustischen Vorkenntnisse. Es ist halt schwierig das ganze einzuschätzen, weil es so viele unterschiedliche Meinungen dazu gibt. Die einen sagen, es gibt keinen klanglichen Unterschied zwischen Vorstufen, egal welche Preisdimension, die anderen sagen das genaue Gegenteil. Wieder andere behaupten eine Vorstufe klingt gar nicht (was in der Theorie sicherlich stimmen mag) und wieder andere zerfleischen sich gegenseitig als Transen- oder Röhrendogmatiker.

Ich dachte halt, dass es vielleicht hier im Forum jemanden gibt, der speziell den E204 kennt und mir (fachlich begründet) etwas über die Qualität und die spezifischen Klangeigenschaften der integrierten Vorstufe sagen kann. Das vor dem Hintergrund des Wissens, wie andere Accus und auch vergleichbare Verstärker (Luxman, Marantz, die kleinen McIntoshs) klingen.

Und das ohne kommerzielle Interessen. Ein Händler (bei dem ich mich seinerzeit für neue LS interessiert hatte) hatte sich bereits recht abfällig über den Accu geäußert. Klar, die wollen halt was verkaufen.

VG, Oliver
dialektik
Inventar
#11 erstellt: 21. Mai 2020, 23:10
Also sorry,
wenn du glauben willst, wirst du auch was entsprechendes finden....

Aber scheinbar hast du auf sachliche Argumente, welche nicht nur von mir kamen, keine Lust

Na dann viel Spaß noch......
Accifan
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Mai 2020, 23:38
Ich habe schon verstanden.

Accu behalten und weiterhin als Vorstufe verwenden.
Aber man darf doch mal nachfragen. Dafür ist ja das Forum da, um von erfahrenen HiFi Experten Tipps zu bekommen.

Ich denke ich werde dem Accu erstmal weiterhin treu bleiben.

Vielen Dank und viele Grüße
Sockenpuppe
Gesperrt
#13 erstellt: 22. Mai 2020, 00:13

Accifan (Beitrag #12) schrieb:
Ich habe schon verstanden.

Accu behalten und weiterhin als Vorstufe verwenden.


Nein, es gilt das Für und Wider abwägen und darauf aufbauend eine Entscheidung treffen, wobei diese dich und nicht uns zufrieden stellen soll. So unterschiedlich wie wir daherkommen, so sehr unterscheiden die Entscheidungen, die wir im Laufe unseres Lebens treffen. Manchmal benötigst so eine Entscheidung auch ein bissel Zeit um zu reifen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 22. Mai 2020, 00:47 bearbeitet]
Accifan
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 22. Mai 2020, 11:21
@Sockenpuppe

dialektik meinte, ich hätte keine Lust auf sachliche Argumente

Daraufhin habe ich mit dem Satz "Accu behalten und als Vorstufe verwenden" nur in meinen Worten das zusammengefasst, was bei mir als Quintessenz der Antworten rüberkam.

Ich werde genau das tun, was Du vorschlägst, nämlich vor einer Entscheidung in Ruhe abwägen.

Im übrigen habe ich durchaus Lust auf sachliche Argumente, sofern sie begründet sind. Das hat mir halt etwas gefehlt. Ich bin kein Elektrotechniker, aber wenn jemand sagt, ein Einsteigermodell ist so gut wie das Top High-End Teil aus dem gleichen Haus, dann ist das eine Aussage, bei der mich der technische Zusammenhang (evt. gleiche Bauteile wie Elkos, Innenverkabelung, Potis etc.) interessiert. Oder die persönlichen Klangerfahrungen. Oder was auch immer. Aber eine Begründung. Ein WEIL ...

Ohne Begründung ist es nur eine Behauptung.

Zum Schluss nochmal zu Accuphase. Ich bin kein Markenfetischist. Ich bin zu Accu gekommen, weil damals vor über 30 Jahren ein Freund von mir in einem HiFi Studio in München gearbeitet hat und ich so günstiger an das Teil gekommen bin. Im Grunde ist ein Accu auch nichts weiter als ein gepimpter Kenwood

Wenn also jemand nicht nur behauptet, sondern begründen kann, warum sich Vorstufen, egal welche Marke und Preisklasse, sich nicht oder nur kaum voneinander unterscheiden, wäre ich schlauer. Dann wäre es nämlich eine Option, den Accu in die Bucht zu stellen und eine billige Kenwood Vorstufe (nur um ein Beispiel zu nennen) zu besorgen. Selbst wenn ich die revidieren müsste bliebe noch was übrig um meine Phonosektion zu verbessern.

Euch allen Dank und ein schönes Wochenende
Oliver
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#15 erstellt: 22. Mai 2020, 22:50
Hallo Oliver

natürlich gibt es durchaus klangliche Unterschiede zwischen den Vorstufen aber hier im Forum haben viele billige AVR Verstärker und hören auch keine Unterschiede.
Ich gehöre aber nicht dazu. Meine Meridian Vorstufe zb hat auch einen anderen Klangcharakter wie meine Cyrus und auch jede meiner Endstufen klingt völlig anders. Aber eben im Charackter und nicht im Frequenzbereich.

Wie schlägt sich denn der Endstufenteil des Accu im Vergleich zur PA ?
Bei einer PA Endstufe wäre ich klanglich eher am Zweifeln aber ich habe es auch nicht selbst gehört.

lg Carsten
Accifan
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 23. Mai 2020, 00:45
Hallo Carsten,

im HiFi Bereich ist es halt immer so, dass eine Verbesserung dann einen ganzen Rattenschwanz nach sich zieht.

Ich hab mir neue LS gegönnt, eben die Maggies. Ich bin richtig begeistert vom Klang, hatte aber irgendwie das Gefühl, dass der Accu nicht ganz das Potential rausholt. Die Maggies haben halt nur einen Wirkungsgrad von 80 db. Ich kann's nicht genau definieren, aber es fehlte die Kontrolle im Bassbereich und die Höhen neigen bei höherer Lautstärke zur Härte und Schärfe. Besonders bei Frauenstimmen z.B. Dixit Dominus von Händel. Die Kombination Maggies und E204 ist ok, aber imho nicht optimal.

Der Accu braucht LS mit einem guten Wirkungsgrad, die eher "warm" klingen, das gibt eine gute Kombi.

Dadurch, dass ich den Accu auftrennen kann, hab ich mir eine stärkere Endstufe zugelegt. So jetzt sind wir beim Budget. Neue Geräte vom Schlage Bryston, PA Audio, Jeff Rowland, ML die zu den Maggies passen würden sind außerhalb meines Bereichs. Bei älteren Gebrauchsboliden ist wieder die Gefahr, dass eine Revision nötig ist. Dazu hab ich keine Lust, ein 30 Kilo Teil durch die Welt zu schicken um es irgendwo reparieren zu lassen.

Ich bin dann durch Zufall auf die Idee mit einem PA Amp gekommen. Die Theorie ist bestechend. Qualitativ hochwertig, weil stärkeren Belastungen ausgesetzt als Home Hifi, hohe Leistung, kein kostenintensives Bling bling durch Design und Markennamen. Bei einem bekannten Online-Versender hab ich dann eine Endstufe erstanden mit 30 Tage Rücksenderecht. Also kein Risiko um das Gerät zu testen.

Wichtig ist, ein Modell ohne Lüfter zu wählen. Das schränkt die Auswahl etwas ein. So bin ich auf die PAS gestoßen. Klingt super. Straffer Bass, besonders im Bereich HardRock/Bluesrock bei Bassläufen, die bei nicht ganz so guten Aufnahmen sonst nur mulmig im Hintergrund wabern hört man plötzlich jeden angeschlagenen oder gezupften Ton.
Geht tief runter und ist auch tonal differenziert, z.B. bei komplexer Dynamik bei klassischer Musik. Auch im Hochtonbereich gibt's nichts zu meckern. Für Räumlichkeit ist eh der LS zuständig.

Im Vergleich zum Accu allein eine klare Klangverbesserung. Mit 260 Watt Sinus an 4 Ohm tritt er den Maggies richtig ins Kreuz und das brauchen die auch
Wenn das nicht reicht, kann man die PAS auch brücken und als Monostufe verwenden. Dann stehen knapp 600 Watt zur Verfügung. Wers braucht

Es geht ja dabei nicht um Lautstärke Orgien, sondern um Reserven, die auch bei Zimmerlautstärke für ein Plus an Souveränität sorgen.

Der einzige Wehrmutstropfen ist halt die Optik.

Es gibt auch die Apart Champ 2 und die kleine LAB.Gruppen IP450. Letztere glaub ich nur noch gebraucht. Oder Glockenklang. Alles interessante, vor allem bezahlbare Alternativen zum konventionellen HiFi Bereich.

Jetzt frag ich mich halt nur, ob ein reiner Vorverstärker nicht sinniger ist als ein aufgetrennter Vollverstärker, aber es scheint, dass man mit so einer Frage nur Glaubenskriege entfacht

LG, Oliver
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#17 erstellt: 23. Mai 2020, 10:37
Hallo

Ja, verstehe. Du brauchst also etwas mehr Samt und Seide im Klangbild. Deine Kombination ist halt mehr auf Leistung ausgewählt wie auf perfekten Klang.

Welche Maggies sind es denn genau? Die mit dem Scanspeak/ Vifa Ringstrahler?


Die Idee mit der Octave HP200 finde ich wirklich gut denn Octave hat einen extrem guten Ruf und ist klanglich genau zwischen typischen Röhren
( manchmal leicht unpräzise) und besten Transistorgeräten (oft steril und technisch) angesiedelt. Höre ja selbst den Octave V40 SE und der alten HP 200 wird ein sehr guter Klang nachgesagt. Selbst Fachleute finden die alte 200er noch besser wie so manch aktuelle Vorstufe von Octave. Sie hat Charme.

Für einen leicht sanften aber vorallem bei Stimmen traumhaft angestimmten und dennoch räumlichen Klang möchte ich noch die Cyrus Pre XVS empfehlen. Sie ist klanglich schon in Richtung guter präziser Röhre abgestimmt und ohne jegliche Härte oder Analytik. Kostet gebraucht unter 500,- und ist mein Liebling. Tolle Ausstattung mit einzelnem Pegelabgleich für jeden Kanal, keinerlei Koppelkondensatoren im Signalweg, pefekter LS Regelung und mit der aktuellen weiß beleuchteten Fernbedienung auch da nochmal edel. Allerdings ohne Phonoeingang. Dieses Thema wird bei mir ohnehin seperat behandelt.

Accuphase Geräten wird auch manchmal ein recht kühles und eher nüchteres Klangbild nachgesagt wobei man das sicher nicht verallgemeinen sollte. Meine Meridian 208 CD/ Vorstufe ist hier auch so ähnlich abgestimmt und deshalb mag ich die Cyrus hier mehr.
Vorher hatte ich ein aktuelle Project Pre Box RS Digital mit dem guten Linearnetzteil aber die Cyrus klang im Vergleich wirklich besser.

also von mir Cyrus Pre XVS oder Octave HP200 als günstige Schnäppchen in hoher Qualität.

lg Carsten
raindancer
Inventar
#18 erstellt: 23. Mai 2020, 11:12
Hatte vor langer Zeit einen E211 mit Phonokarte, und die war noch das Beste an dem Gerät, nach relativ kurzer Zeit war ich das Musik sezieren satt und rüstete auf Röhren um, einige Jahre später kam dann ein Octave HP200 ins Haus, und der ist seit 15J hier und macht Freude. M.E. ist das ökonomische Risiko sehr gering, die sind relativ billig, wahrscheinlich wg der fehlenden Fernbedienung, die bekommst du auch wieder verkauft.
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#19 erstellt: 23. Mai 2020, 11:29
ganz genau, gute Röhren klingen natürlich und angenehm ohne unpräzise zu sein. Sie bewahren die Natürlichkeit oft mehr wie die meisten reinen Transistorgeräte oder gar AVR Verstärker.
Yahoohu
Inventar
#20 erstellt: 23. Mai 2020, 13:21
Moin,
Scanspeak / Vifa Ringstrahler? Hää?

@Accifan: Ohne Dir zu nahe treten zu wollen. Das wird nix. Ich denke, Du hast Erwartungen, die dieser Lautsprecher nicht erfüllen kann.
Die größeren Maggies ok (weil die laufen ganz gut mit "normal guten" Verstärkern), aber bei der 0.7 stimmen die Parameter nicht. Warum soll ich einen recht preisgünstigen Lautsprecher mit Elektronik ausrüsten, die teurer ist als die LS selber damit sie einigermaßen klingen? Mit ner Röhre verbessert sich da auch nix.
Ich hatte früher Magnepan (u.a. ganz kurz als Einstieg die kleine SMG) und bin dann auf die Apogee Caliper geschwenkt. Neben den Vorteilen wie Räumlichkeit und Auflösung haben mich die Nachteile wie Trägheit und Bassdarstellung wieder auf die konventionelle Schiene gebracht.
Ein Kompromiss (und mehr auch nicht) wären für mich dann noch Martin Logan.
Gruß Yahoohu
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#21 erstellt: 23. Mai 2020, 13:37
Ja die Ringradiatoren waren in Sonus Faber LS oft verbaut und ich hatte es mit Magico verwechselt.
Accifan
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 23. Mai 2020, 15:21
Scanspeak / Vifa Ringstrahler - hab ich auch nicht ganz verstanden. War wohl eine Verwechslung.

Aber ebenso Deine Einschätzung zu den 0.7. Das sind LS der aktuellen Modellreihe. Im Unterschied zu den 1.7i etwas kleiner, damit natürlich eine kleinere Fläche und weniger Bass. Ich hab aber auch nur einen knapp 20qm großen Raum mit Dachschräge, unter der die LS stehen. Da passen die 1.7i nicht drunter. Der Bass ist aber völlig korrekt.

Ich war anfangs auch etwas skeptisch, weil es eine matraartige Stereotype ist, dass Maggies keinen Bass haben . Finde ich gar nicht. Im Gegenteil, der Bass ist sauber, konturiert, geht auch tief runter, alles kein Thema. Das war anfänglich ein kleines Manko, welches ich mit der PAS Endstufe absolut zufriedenstellend gelöst habe. Aber der Accu hätts notfalls auch allein getan. Ich hatte die PAS zum testen daheim, der Klang war besser, Problem gelöst, also hab ich das Teil behalten.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Planken ständig verbessert werden. Von den SMG a-c, über MGSE, MG 12, MG .5 bis jetzt zu den .7

Von daher ist immer wichtig gleiches mit gleichem zu vergleichen. Ein Golf I unterscheidet sich auch vom aktuellen Modell. Golf ist nicht gleich Golf.

Mein "Problem" ist eigentlich keines. Mich hats nur interessiert, ob es Sinn macht, den Accu durch eine echte Vorstufe zu ersetzen. Ich denke das ist doch naheliegend, dass wenn man den Vollverstärker auftrennt, einem der Gedanke kommt, ob eine echte Vorstufe nicht besser wäre. Das ist ja auch von Carsten und raindancer direkt/indirekt bestätigt worden.

Irgendwie fühlt sich ein getrennter Vollverstärker nicht richtig an. Ist imho nur eine Übergangslösung. Nur im Fall Accu ist es halt so, dass der E204 kein sooo schlechtes Gerät ist und möglicherweise die Phonosektion ganz brauchbar z.B. im Vergleich mit einer Yamaha C4

Ich tendiere zu der HP200. Eine Röhrenvorstufe mit einer PA Endstufe an Maggies, das hat was

In einem anderen Thread hab ich gelesen, dass man die Röhren auch gegen hochwertigere tauschen kann. Das ist das schöne an HiFi, auch in Zeiten von Corona wirds einem daheim nie langweilig

Wenns jemanden interessiert, kann ich ja mal berichten, falls es tatsächlich dazu kommt. Wird aber bestimmt noch etwas dauern

Viele Grüße
Oliver
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#23 erstellt: 23. Mai 2020, 15:52
und ich dachte Maggis wären Magicos gemeint...

aber ja Röhrenvorstufe ist ein guter Anfang und später kann man immer noch an der PA Endstufe was verändern
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