Receiver wird sehr heiß - auch bei geringer Leistung

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griesenglonz
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Jun 2010, 11:44
Hallo zusammen,

an meinem Onkyo TX-20 habe ich zum Testen mal meine alten Schalco-Boxen (90W Nennbelastbarkeit) angeschlossen. Diese haben auf dem Typenschild eine Impedanzangabe von "4-8 Ohm". Der Receiver hat hinten bei den Lautsprecherklemmen den Hinweis "Rated Load Imp. 8 Ohm".

Nun habe ich heute vormittag den Receiver auf kleiner Lautstärke (Regler auf 4-6 von 40) laufen lassen und er wird an der Oberseite sehr heiß - insbesondere in der Nähe der Frontseite.

Ist das normal oder muss ich mir Sorgen machen? Ich dachte, richtig heiß wird der Verstärker erst, wenn's lauter wird...

Der Sound ist in Ordnung.

Viele Grüße & Danke für Eure Hilfe
Achim
Dr.Who
Inventar
#2 erstellt: 11. Jun 2010, 22:39
Hallo,

zumindest die AV-Receiver von Onkyo werden extrem heiß, das geht soweit das ein handauflegen nach 2-3 Sekunden beendet werden muss. Ich habe ja schon einiges an Geräten gehabt, aber keine liefen so heiß wie die Onkyos. Gedanken habe ich mir deswegen nie gemacht.
WAmpere
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jun 2010, 17:38
Verstehe ich das richtig: der Onkyo verlangt 8Ohm Boxen und du hast 4Ohm Boxen dran? Dann ist es kein Wunder, wenn der Verstärker etwas heiß wird, da er einen höheren Strom liefern muß und das bewirkt eben eine höhere Temperatur.
raindancer
Inventar
#4 erstellt: 12. Jun 2010, 18:20

griesenglonz schrieb:

Ist das normal oder muss ich mir Sorgen machen? Ich dachte, richtig heiß wird der Verstärker erst, wenn's lauter wird...



mach dir Sorgen. Noch besser: Prüfe, ob nicht an den speakern oder am amp ein Kurzschluß ist, paar feine Äderchen speakercable können sich an den falschen Pol verirren und sowas auslösen.

aloa raindancer
Albus
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Jun 2010, 14:43
Tag,

ein TX-20, ist das ein Gerät, welches unter Deinen Wunsch des "70er Jahre Krams" fällt? - Angenommen, es sei so. Hinweise sind schon gegeben worden; einer folgt noch.

Wenn es nach dem Einschalten binnen 15-30 Minuten an den bemerkten Stellen außen ca. 40° warm wird, mit steigender Tendenz, dann sähe ich nach, ob dort nur der EIN/AUS-Netzschalter mit seiner kleinen Baugruppe sitzt oder vielleicht der Netztransformator. Manchmal reicht zur Klärung ein Blick durch die Lüftungsschlitze.

Handelte es sich 'hinter der Frontplatte' nur um die Power-EIN/AUS-Gruppe, dann ist die Erwärmung bedenklich. Dann sollte man sich das Gerät ohne Deckel von innen ansehen. -Oder einen Probelauf ohne die Alt-LS machen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Jun 2010, 14:45 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 13. Jun 2010, 16:21
Es ist absolut möglich, daß das Gerät schlicht ziemlich verbaut ist. Ein Paradebeispiel war z.B. der Kenwood KA-80, ein reiner Vollverstärker, aber auch so'n flacher. Der war wohl thermisch kaum in den Griff zu bekommen. Hier müßte man mal einen Blick unter die Haube werfen.

Ein Testlauf ohne Lautsprecher wäre wie gesagt einen Versuch wert.
griesenglonz
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Jun 2010, 18:23
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Hinweise. Ich werde dem mal nachgehen. Vor allem besorge ich mir jetzt erstmal 8Ohm Boxen und mache auch einen Probelauf ohne LS. Dann sehen wir weiter...

@Albus: der TX-20 ist leider nicht mehr ganz 70er-Jahre-Kram. Er wurde 1980 gebaut. Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach etwas von Sony oder Yamaha, was wirklich in den 70ern gebaut wurde...
griesenglonz
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Jun 2010, 19:38
Hallo nochmal,

also ich habe ihn jetzt eine Stunde ohne LS laufen lassen. Lautstärkeregler zunächst soweit aufgedreht wie beim letzten Probehören, dann auf volle Leistung.

Ergebnis: der Receiver wird nicht mehr als handwarm. Von heiß kann keine Rede sein. Was sagt mir das jetzt? Auf jeden fall 8Ohm-Boxen?

Viele Grüße
Achim
Albus
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Jun 2010, 09:42
Tag,

ja, die erste Maßnahme, man nehme 8 Ohm-Boxen, wirkliche 8 Ohm-Boxen (Minimum der Impedanzkurve nicht <6,4 Ohm). - Die Ruhestromeinstellung ist also noch in Ordnung (im Zulässigkeitsbereich), davon ist nach der Probe auszugehen, unter Alterungserscheinungen von Bauteilen hätte der Ruhestrom zu hoch sein können und die Temperatursteuerung in der Endstufe defekt.

Freundlich
Albus
detegg
Inventar
#10 erstellt: 14. Jun 2010, 11:05
Moin Achim,

zur Ergänzung - wenn die Endstufe keine Last sieht, braucht sie auch keine Leistung bringen - wird also im Leerlauf nur handwarm.

;-) Detlef
Albus
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Jun 2010, 14:13
Tag erneut,

weil's ist wie detegg sagt, es ist eine sogenannte "Dummy Load" immer nützlich. Als Dummy Load (Alsob-Last) dient typisch ein Hochlastwiderstand von 50-100 Watt, Widerstandswert 8-10 Ohm, den man statt LS zur Probe an die LS-Terminals setzt. Der Verstärker wird so mit nicht einer nur geringen Leistung in Anspruch genommen. Das Temperaturverhalten ist damit auf jeden Fall wirklich zu beobachten. Eine Dummy Load ist Werkstattbedarf der Elektrowerkstatt.

Derartige Widerstände kosteten zu DM-Zeiten bei Conrad-Electronic DM 14,95 (50 Watt/10 Ohm, 1% Toleranz, Hersteller Dale). Achtung, unter Beanspruchung von schon nur 25 Watt werden die Dummys heiß; man wähle eine hitzesichere Unterlage (Porzellanteller z.B.), nicht auf Holz liegen lassen, es verkohlt bei 50 Watt.

Freundlich
Albus
griesenglonz
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Jun 2010, 14:32
Hi Albus,

naja, ich hätte jetzt halt 8Ohm-Boxen als "Real-Load" genommen :-) Ich denke, mein Dad hat noch welche, die könnte ich dann mal testen.

Viele Grüße
Achim
turbo_rolf
Stammgast
#13 erstellt: 14. Jun 2010, 14:47
Hallo,


Albus schrieb:
Achtung, unter Beanspruchung von schon nur 25 Watt werden die Dummys heiß; man wähle eine hitzesichere Unterlage (Porzellanteller z.B.), nicht auf Holz liegen lassen, es verkohlt bei 50 Watt.

Eine hitzesichere Porzellanschale, gefüllt mit Wasser, ist auch sehr gut! Da sieht man die Leistung dann auch richtig!

Diesmal ist die Verbindung von Wasser und Strom übrigens nicht gefährlich, wenn die Zuleitung zwischen Verstärker und Widerstand so lang ist, dass die Wasserschüssel weit genug vom Verstärker entfernt ist, damit kein Wasser in den Verstärker gelangt.

Und ohrenfreundlicher ist das Ganze auch noch!

Gruß
Rolf
Albus
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 14. Jun 2010, 16:06
Tag,

selbstredend, die 8 Ohm-LS sind richtig. Es ist nur, die Probe auf beanspruchendes Leistungsverhalten ist des Lärms wegen oberhalb 1 Watt/8 Ohm eher doch rasch vermieden. Es sei denn man hat ein Paar Ohrstöpsel zur Hand, beim Hörgeräteakustiker an 70 Cent zu besorgen (oder in einer lauten Werkstatt pflichtgemäß vorhanden). >95 dBC ertrage ich ohne Stöpsel -20 dB nicht freiwillig,

Viel Erfolg!

Freundlich
Albus
griesenglonz
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 14. Jun 2010, 18:20
Hallo zusammen,

na ich würde ich Lautsprecher ja nicht voll aufdrehen. Wenn die 8Ohmer bei Zimmerlautstärke nicht zu einem Koch-Receiver führen, dann würde mir das reichen. Ich schließe dann einfach, dass mit dem Amp alles ok ist.

Viele Grüße
Achim
audiophilanthrop
Inventar
#16 erstellt: 14. Jun 2010, 23:13
Zur Not gibt der Markt für PC-Kühlung aller Art noch einen Lüfter her...
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