Was passiert, wenn die Schwingspule nicht mehr vollständig im Luftspalt ist?

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hermes
Inventar
#1 erstellt: 16. Mrz 2006, 15:03
Hallo an alle,

oft geben die Hersteller ja die Xlin als Länge des Schwingspulenüberhangs über den Polplatten an. Nun wissen wir, dass das noch nicht zwangläufig heißt, dass das Chassis in diesem Bereich linear arbeitet. Da ja auch die Aufhängung hier eine Rolle spielt.

Meine Frage ist jetzt, vorerst mal unabhängig von der Aufhängung, was bei der Wiedergabe und elektrisch passiert, wenn die Schwingspule z. B. nur noch zur Hälfte im Luftspalt ist. Ist dann BxL in diesem Moment niedriger? Wie äußert sich das? Klirr?

Oder etwas praxisnäher:

WinISD alpha errechnet z. B. für den Visaton Al 200 mit 6mm Schwingspulenüberhang mehr SPLmax als für den Alcone AC 10 He mit 3,5 mm Überhang.

Ist das wirklich praxistauglich? Ich denke, im Höreindruck würde der 10"er kräftiger klingen. Aber macht er tatsächlich gleich viel Pegel wie der 8"er? Oder klingt er nur aufgrund seiner Fläche kräftiger?

Grüße
Hermes
Robert_K._
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2006, 20:38
Hallo Hermes,

Zu deinen Überlegungen ist noch hinzuzufügen, dass die Feldlinien auch nur in einem gewissen Bereich "geradlinig" verlaufen. Wie sich das dann in Verzerrungen oder derweiteren äussert, kann ich dir auch nicht genau sagen.
Hier spielt das Magnetsystem eine große Rolle. Ich denke hier unterscheiden sich z.B. auch herkömmliche Antriebe und Neodymantriebe.
Ich gehe davon aus, dass sich folgende Sachen Verändern: mechanische(bzw. elektrische) Verluste, Klirrfaktor, Antriebsfaktor

Eine genauere Aussage als meine, interessiert mich auch!

Viele Grüße

Robert
hermes
Inventar
#3 erstellt: 16. Mrz 2006, 20:46
Na dann hoffen wir mal, dass wir einen von den Experten hier rein kriegen.
tiki
Inventar
#4 erstellt: 16. Mrz 2006, 21:20
Eggsberdn? -> Klippel
Ezeqiel
Inventar
#5 erstellt: 16. Mrz 2006, 22:22

hermes schrieb:
[...]WinISD alpha errechnet z. B. für den Visaton Al 200 mit 6mm Schwingspulenüberhang mehr SPLmax als für den Alcone AC 10 He mit 3,5 mm Überhang.[...]

Ich mit meinem bescheidenen Halbwissen würde sagen, dass das grössere Verschiebevolumen des AL200 ihn bei gleicher Frequenz zu höheren Pegeln befähigt, als den AC10.

AL200: (geschätzte Sd: 220 cm², zu faul zum Nachgucken) 132 cm³
AC10: (geschätzte SD: 330 cm², s.o.) 115.5 cm³

Ist aber keine Antwort auf den ersten Teil deines Posts

Gruss,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 17. Mrz 2006, 00:16 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#6 erstellt: 16. Mrz 2006, 23:39
Stelle das hier mal zur Diskussion. Halte es für nicht so verkehrt.




Man lese im linken unteren Teil der ersten Seite und weiter.


[Beitrag von lens2310 am 16. Mrz 2006, 23:49 bearbeitet]
hermes
Inventar
#7 erstellt: 17. Mrz 2006, 02:11
Das ist ein Interessanter Text. Ich meine mich auch dunkel an sowas zu erinnern. Der Autor schreit aber nur, dass das ganze dann ei großen Auslenkungen schlecht klingt, aber nicht wieso. Entsteht nur eine andere Abstimmung oder auch Klirr? Ich denke, es wird auch Klirr entstehen, da das ganze ja nichtlinear ist.

Kann man daraus dann schließen, dass ein AL 200 tatsächlich mehr Pegel schafft als ein AC 10 He, wenn man die Aufhängung außen vor lässt. Wobei eigentlich schafft der AC 10 ja auch mehr Pegel, nur dass er dann wohl deutlich im Klirr steigen wird wenn die Schwingspule nicht mehr ganz im Luftspalt ist. Nur was ist schlimmer? Der durch Aufhängung und großen Hub bedingte Klirr eines 8"ers oder der elektrische Klirr eines 10"ers, der den Luftspalt verlässt?

Grüße
Hermes
tiki
Inventar
#8 erstellt: 17. Mrz 2006, 13:00
Hallo?

der Klippel-Link war ernst gemeint, im Notfall kann man dort auch mal anrufen. Durchstöbern der Veröffentlichungen klärt die Fragen - garantiert (und gleich eine Menge anderer dazu, gratis).
New_one
Stammgast
#9 erstellt: 17. Mrz 2006, 18:08
Schließ mich Tiki an. Die Klippelseite ist sehr empfehlenswert.
Robert_K._
Inventar
#10 erstellt: 17. Mrz 2006, 20:27
Hallo tiki,

Das Problem ist, dass die Seite auf Änglisch ist.
Zwar bin ich dieser Straße mächtig, doch dauert es einfach doppelt so lange bis ich mich da durch gearbeitet habe. Dann fehlt die Zeit und Lust. Deshalb stellt man dann lieber seine Frage im Forum, in der Hoffnung die Antworten dann mundgerecht präsentiert zu bekommen.

Aber ich möchte niemanden zwingen.


Viele Grüße

Robert
tiki
Inventar
#11 erstellt: 18. Mrz 2006, 00:12
Ach, und Bücher lehnst Du wohl auch ab?
Das ist schade, denn dann kann und will zumindest ich nicht weiterhelfen. Ein bißchen muß man schon die Fühler ausstrecken.

Hätte ich mich nicht getraut, zu schreiben, auch nicht mit noch so viel Smilies...
sakly
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 18. Mrz 2006, 11:24
Die veröffentlichen Papers (http://www.klippel.de/pubs/default.asp) sind wohl noch besser, um die Zusammenhänge zu verstehen. Da kann man sich auch ruhig Zeit lassen
Granuba
Inventar
#13 erstellt: 18. Mrz 2006, 12:14

tiki schrieb:
Durchstöbern der Veröffentlichungen klärt die Fragen - garantiert (und gleich eine Menge anderer dazu, gratis).


Danke Tiki,

ein wenig habe ich rumgestöbert, einige Fragen wurden beantwortet, nur habe ich jetzt noch mehr Fragen!

Harry
tiki
Inventar
#14 erstellt: 18. Mrz 2006, 14:02
Hallo,

danke den Klippel-Mitarbeitern, nicht mir. Ich muß natürlich zugeben, daß selbst das kostenlose(!) Seminar, das sie einmal jährlich veranstalten, nur Anstöße liefern kann, obwohl wirklich vollgepackt mit Informationen. Bei mir klickert es auch erst nach und nach, immer unter Vorbehalt der richtigen Schlüsse.

Auf konkrete Fragen gibt's konkrete Antworten, wenn ich denn in der Lage sein sollte. Immer zu!
Übrigens war die Erkenntnis der Fragenzeugung durch Fragenklärung auch eine der bekannteren der früheren Genies. Je mehr ich weiß...
Granuba
Inventar
#15 erstellt: 18. Mrz 2006, 14:10
Wenn man alles wissen würde, wäre das auch sehr langweilig. Das schwierige am LS-Bau und wohl auch Chassisbau ist: Je mehr man liest und misst, desto mehr Fragen kommen... Ich finds gut, wird nie langweilig.

Harry, wastelnd
Robert_K._
Inventar
#16 erstellt: 18. Mrz 2006, 14:34

Ach, und Bücher lehnst Du wohl auch ab?


Niemals! Nur das Lesen am Bildschirm ist für mich eher unangenehm! Wenn man vor sich einen 15 Zoll Bildschirm hat, der vermutlich mit einer Frequenz von 34 Hz vor sich hinflimmert, hat man nicht so viel Lust sich alles am Bildschirm durchzulesen. Ich würde es auch ausdrucken. Leider spuckt der Uraltdrucker meißt Hieroglyphen aus. Wenn man Glück hat, druckt er richtig. Eine Schwarz/weiß-Seite dauert ungefähr 1 Minute. Deshalb verspüre ich eine große Abneigung gegen langes Lesen an Bildschirmen.
So versuche ich das Wissen auf einem angenehmeren Wege zu erhalten. Besonders dann wenn man an Wochentagen maximal eine Stunde zur Verfügung hat, sich Inhalte in dem Forum durchzulesen.
Meine Aussage war also nicht durch Desinteresse begründet, sondern hatte meines Erachtens für jedermann verständliche Gründe. Ich lasse mir bestimmt nicht vorwerfen, dass ich "meine Fühler nicht ausstrecke"!!!

Ich hoffe weiterhin auf ein paar Antworten von dir, da ich sie für äusserst wertvoll halte. Natürlich muss ich damit leben, wenn du nicht möchtest.

Grüße

Robert

Edit:
Leider zeigt der Rechner die Seiten nur teilweise an. Selbst wenn ich guten Willen zeige, verarscht mich diese Maschine


[Beitrag von Robert_K._ am 18. Mrz 2006, 14:41 bearbeitet]
hermes
Inventar
#17 erstellt: 18. Mrz 2006, 15:09
Vielen Dank Tiki, für die Klippelseite! Dass ich mich bis jetzt nicht dazu geäußert habe liegt daran, dass ich ungefähr 5 mins Zeit hatte sie zu überfliegen. Und es geht mir wie Murray. Jetzt ist eingeplant sofern ich die Zeit mal finde, dass ich mal die ganze Klippelseite durchwühle. Klippel war mir ja ein Begriff aber der Umfang schreckt doch ab.

Wie von Robert schon gesagt, bevor wir unsere Zeit damit verplempern darüber zu diskutieren, warum wer wieviele Bücher liest könnten wir auch über das Thema sprechen. Leider hast du ja keinen Klippel-Link gepostet, der zum Thema eine direkte Antwort gibt.

Ich hab dafür was lustiges von unserm guten Timmi zum Thema gefunden: Hobby Hifi Aug./Sep. 2004 Arikel: "Die Wahrheit über Xmax"

Dort schreibt er:

"Wird die Membran so weit aus ihrer Ruhelage ausgelenkt, dass die Schwingspule diesen Luftspalt ganz oder teilweise verlässt, dann wirkt keine bzw. nur noch eine verminderte Kraft."

Ich hab im moment nicht die Zeit darüber nachzudenken, aber ich finde, das widerspricht dem Text von lenz etwas. Muss mir den Lenzschen TExt nochmal durchlesen.

Bis dann
Hermes
tiki
Inventar
#18 erstellt: 18. Mrz 2006, 16:32
Hallo,

Lenz hat doch in diesem thread noch gar nicht geschrieben?
Dsweiteren sind Deine beiden ausgewählten Aussagen nicht unbedingt ein Widerspruch, weil alle Aussagen nur in bestimmten Grenzen gelten. Der im lens2310-Text beschriebene Effekt läßt sich bei entsprechender Auslegung des Antriebs und der Aufhängung auch vermindern/aufheben, daselbst erwähnt.

Leider stimmt die Aussage des hohen Wirkungsgrades der Unterhangspule auch nur bedingt, Aura z.B. hat das bei seinen kleinen Chassis nicht recht verwirklichen können. Ich vermute, daß auch hier wieder mal der Sparfuchs zuschlug (Luftspalt zu breit?).
Beispielsweise zeigt das Datenblatt des NS4-255-4D bei 100Hz und 1Pa/V (interpretiere ich als 94dB SPL für die Diagramm-Nullinie ), also etwa 85 dB SPL/1m immerhin über 3% THD. Ein selbst überschläglich gemessener Peerless 850108 (CSX145) zeigt als Langspuler unter 1% bei 100Hz und 1W, was auch etwa 84dB SPL/1m etntsprechen dürfte. Okay, das ist ein ausgewachsener 130er, der Aura nur ein 100er. Aber seine +/-5,45mm helfen ihm nicht gegenüber den +/-4,5mm des Peerless.
A._Tetzlaff
Inventar
#19 erstellt: 18. Mrz 2006, 19:05
Meinst Du nicht, dass auch das Membranmaterial die Verzerrungen beeinflusst?

Auch ein inhomogenes Magnetfeld soll Verursacher von Verzerrungen sein.
tiki
Inventar
#20 erstellt: 19. Mrz 2006, 19:03
Hallo,

Meinst Du nicht, dass auch das Membranmaterial die Verzerrungen beeinflusst?

Doch, meine ich, allerdings nicht bei den genannten 100Hz mit einer Vollalumembran - wenn sie denn einigermaßen vernünftig ausgelegt ist. Und das kann man an den durch beginnende Aufbrüche hervorgerufenen Resonanzen ab ca. 1,5kHz erkennen. darunter ist die Membarn offenbar steif genug.

Auch ein inhomogenes Magnetfeld soll Verursacher von Verzerrungen sein.

Ja. Taumeln dürfte sich bei größeren Pegeln irgendwann im Schleifen äußern. Wenn das der Chassishersteller nicht gemerkt hat...
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