Yamaha NX-E100 als Nahfeldmonitor

Hallo,

Nahfeldmonitor.

Das ist ein Lautsprecher vornehmlich für sehr kurze Hörabstände.
Z.B. am PC oder in der Küche.
Hat man da HighEnd-Ansprüche?
Wahrscheinlich weniger, aber es sollte stimmig sein und die Wiedergabe sollte neutral sein.

Ich habe 2015 CT227 XT gebaut und seitdem als Nahfeldmonitor im Einsatz (die CT sind die Cheap Tricks der Zeitschrift Klang und Ton).
Geile Speaker, neutral und im Nahfeld für gehörrichtigen Pegel genau richtig.
Wer mehr dazu wissen möchte, es gibt im Netz genug dazu zu finden.
Bislang waren sie meine Referenz am PC.
Betrieben mit einem S.M.S.L. Digitalvertärker mit diversen Klangmodi reicht mir persönlich das.
Absolut langzeittauglich.
Die süßen Kleinen haben nur 12 cm Breite und rund 31 cm Höhe.
Mit einem 78 mm TMT.

Immer wieder versuche ich sie zu toppen.

Die meisten Speaker sind schlicht "nur" lauter, ohne besser zu sein.

Kürzlich schnappte ich mir ein Paar Yamaha NX-E100 für schlappe 25 Euro. Zweiwegeklassiker: 13er TMT und Kunststoffkalotte im seitlich hoch glänzenden Gehäuse. Wurden, soweit ich weiß, zu diversen Yamaha-Kompaktanlagen beigelegt.

Heute einfach mal angeklemmt und die üblichen Verdächtigen gehört.
Alles okay. Schön neutral. Frauenstimmen wie Heidi Happy bei Yello sehr authentisch. Pegel können sie. Irgendwie ist unter 60 Hertz ganz schön was los. Naja, das ist ja auch ein ausgewachsener 13er, da hat so ein 3,5Zöller des CT 227 XT das Nachsehen. Klar. Pegel angepasst. Die Yamaha sind packender im Bass, haben in den oberen Mitten ein etwas anderes Timbre. Die CT etwas neutraler bei Stimmen.

Patt.

Sind die Yamaha langzeittauglich?
Gerade im Nahfeld nerven Überhöhungen ganz schnell. Ich hab auch die Grundig 320 hier, klasse Minibox, aber im Vergleich zu viel Hochton.
Nun muss ich auch sagen, dass die CT 227 XT einen Heimvorteil haben. Sie sind fürs Nahfeld konzipiert worden und haben einen BR-Port, der als Downfire ausgelegt ist.
Die Yamaha feuern BR nach hinten.
Mein Schreibtisch steht gut mittig in einem 30 qm Raum.
Nun der AC/DC Test.
Ich weiß nicht, wie oft ich DAS Album seit 1980 bereits gehört hab.
In Lahr in der "Schallplatte" als Original gekauft, Seither der Burner, wenns dir schlecht geht. Have a Drink on me...
Wieder das Gleiche Spiel: CT 227 XT ist "sanfter", Yamaha packt zu und wirft dir - trotz Pegelabsenkung - alles direkter in die Fresse - auch das Whiskey - Glas Hoho...

Cool.

Nächster Test. Bass - Power, die Goldene CD.

Es sind zwei Konzepte!
Sam Brown ist wieder direkter auf Yamaha zu hören.
Flim & the BB`s sprühen über vor Lebendigkeit - ohne Schärfe. CT 227 XT lässt diese Lebendigkeit etwas vermissen. Dafür klingen sie etwas wärmer. Wieder mal sanfter. Ist das ehrlicher oder weichgespült?

Die CT 227 XT sind definitiv langzeittauglicher.
Yamaha bringt mehr Dynamik und Details.

Nun ist die Frage: Nervt diese Detailverliebtheit auf Dauer?
Ich werde dies testen.
Zum einen sind meine (Yamaha) Speaker zwar gebraucht, standen aber Jahre im Keller. Eventuell müssen sie wieder eingespielt werden. Zum Zweiten habe ich noch ein Paar Stands, die sie auf Ohrhöhe bringen. 5 - 10 cm höher, das kann im Nahbereich schon was ausmachen. Und ich muss sie von der Schreibtischplatte entkoppeln.

Mein Fazit zu den Yamahas bislang:

Sehr gut! Ernsthafte Nahfeldlautsprecher. Keine eklatanten Schwächen. Recht neutral. Wenig Tiefbass. Nahfeldtauglich. Sehr gute Räumlichkeit.
Auf den letzten Punkt werde ich im zweiten Teil eingehen, wenn die Yamahas eingespielt sind.
Dann kommen auch Timbres zur Bewertung, also Klänge, welche sich gut durch natürliche Instrumente beschreiben lassen.