Gehäuse etwas zu klein / Zuschnittfehler / versägt

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icekey
Neuling
#1 erstellt: 07. Jun 2018, 18:24
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei meine ersten Lautsprecher selbst zu bauen und habe mich dummerweise versägt. Ich baue Cyburgs Needles, möchte jedoch die Seiten bis zur Oberkante des Gehäuses durchgängig gestalten und den Deckel, wie auch Front und Rückwand "dazwischensetzen". Nun habe ich leider die Seitenwände gesägt, ohne die Stärke des Deckels zu berücksichtigen. Mein Deckel hat eine Stärke von 12mm, welche mir dann nun im Gehäusevolumen fehlen würden.
Welche Auswirkung hat das auf den Lautsprecher? Würdet Ihr die Seitenwände neu Sägen oder sollte ich dann doch auf die Variante mit aufgesetztem Deckel umschwenken? Habe allerdings Front, Deckel und Rückwand auf passend auf Gehrung geschnitten, was dann wieder bedeuten würde, dass ich wirklich alles neu machen müsste oder die Gehrung wieder anflicken... Könnte man das Brett im inneren entsprechend kürzen um das Volumen wieder zu vergrößern? Wenn ja um wieviel?
Ich habe bei der Suche nach der Auswirkung eines zu kleinen Gehäuses den Tipp gelesen mehr Dämmwolle reinzustopfen, das würde Gehäusevolumen etwas ausschmücken. Das bezog sich allerdings auf einen Subwoofer. Macht das Sinn? Könnte ich das versuchen? Ich tendiere dazu einfach erstmal fertig zu bauen, da es ja das erste Projekt ist um einfach fertig zu werden.

Dann habe ich noch eine grundlegende Frage zum Lautsprecherbau:
-Lackieren nach dem Verleimen? Es scheint üblich zu sein erst nach dem Verleimen/Zusammenbau zu lackieren, d.h. auch nur die Außenseiten. Ich habe mir mal sagen lassen, dass man Holz immer beidseitig behandeln sollte, damit es sich nicht verzieht. Ist das bei Lautsprechern zu vernachlässigen?

Vielen Dank und beste Grüße
jehe
Inventar
#2 erstellt: 07. Jun 2018, 18:56
letzendlich geht es um 220ml die dir am Innenvolumen fehlen.
Das sollte keine erwähnenswerten Einfluß auf die Gesamtkondtruktion haben.

Im org. Bauplan sind im Übrigen alle Teile in 12mm, nur Deckel und Boden in 16mm.

Was das lackieren betrifft, so ist das schon richtig wenn es um Echtholz geht.
Bei MDF und Spanplatte spielt das aber keine Rolle.
Auch bei Echtholzgehäusen im LS Bau kann man das vernachlässigen, da die ganze Box vom Aufbau her schon relativ steif ist und sich einzelne Teile durch einseitige Lackierung auch nicht verziehen können.


[Beitrag von jehe am 07. Jun 2018, 19:02 bearbeitet]
gazza-diy-audio
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jun 2018, 20:59
Moin,


Das sollte keine erwähnenswerten Einfluß auf die Gesamtkondtruktion haben.


Das war auch mein erster Gedanke, zumal die Needle in der reinen Simu sich vermutlich eh nicht so doll zeigt und auch der TB gewissen Schwankungen unterliegt. Wenn Du das Gehäuse sonst, wie beschrieben, schon parat hast, würde ich das so bauen.

LG Gazza
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#4 erstellt: 07. Jun 2018, 22:35
Hallo Gazza,

kannst das


zumal die Needle in der reinen Simu sich vermutlich eh nicht so doll zeigt


mal genauer erklären, damit ich es auch begreife? Die Needle war ein wichtiger Meilenstein der Lautsprecher-Entwicklung, durch sie haben viele Neulinge den perfekten Einstieg in den Selbstbau gefunden. Cyborgs hat sie, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, durch Simulation erfunden. Hat er dabei einen groben Fehler gemacht?

@icekey,

meine Needle-Version habe ich insgesamt 1 cm breiter gemacht, damit ich den Breitbänder auch in der eingesetzten Front bündig einfräsen konnte. Das Mehr an Volumen hat sich beim Messen nicht bemerkbar gemacht. Daher wird auch die marginale Verschiebung in die andere Richtung durch das verschnittene Brett nichts ausmachen. Den schrägen Teiler würde ich jedoch um 1,2 cm verkürzen, damit der Line-Querschnitt erhalten bleibt.

Gruß Udo
gazza-diy-audio
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jun 2018, 09:51
Moin Udo,

vorweg, nicht dass Du das falsch auffasst:
Ich habe die Needle auch gebaut und hole sie ab und an hervor und höre damit. Ein Lautsprecher, der, wenn man den Einsatzzweck im Blick hält, Spaß macht und ordentlich klingt. Günstiger Preis, einfach nachzubauen, ... (you name it)!
Über das Teil ist vermutlich fast jeder bei DIY schon mal (zurecht) gestolpert.

Meine Aussage


zumal die Needle in der reinen Simu sich vermutlich eh nicht so doll zeigt


hatte ich getätigt, weil ich, ohne den Plan im Detail im Kopf zu haben, wusste, dass der 3-Zoll Breiti auf eine doch relativ lange Linie spielt, die Portposition am Ende der Linie fix ist, Portlänge vorbestimmt ist, etc. Deswegen war ich davon ausgegangen, dass ungeachtet der Tatsache, dass die Needle gehört Vieles richtig macht, die reine Simu nicht so überragend gut sein würde, als dass der geringe Verschnitt, den der TE hat, sich so nennenswert auswirken würde, dass dadurch das Konstrukt in seiner Funktion signifikant leidet. Das war, wie es auch oben steht, zunächst erstmal eine Vermutung. Ich hoffe, das war so weit verständlich.

Weil Du jetzt nachgefragt hast, habe ich die Needle mal nachsimuliert (wollte ich eigentlich immer schonmal machen), um zu sehen, ob meine Vermutung dahingehend auch richtig war. Herausgekommen ist mit den Daten des Tangband W3-871 und den Maßen aus dem Bauplan der Needle dies:

kingsimu needle

Das war so in etwa, was ich erwartet hatte, weil die Linie der Needle für einen 3-Zöller doch ungewöhnlich lang ist, der Port sehr tief abgestimmt ist, am Ende der Linie sitzt, etc.
Wenn der Treiber auf eine deutlich kürzere Linie spielte, man die Querschnitte leicht verändert,die Position von Chassis und Port etwas anpasst, könnte das dabei herauskommen:

needlealternativ

Das war aber nur ein Nebenergebnis, weil ich die Daten eh in der Simu hatte. Mir ging es in meiner Aussage darum, dass ich davon aussging, dass die reine Simu der needle nicht so sein dürfte, dass der geringe Verschnitt des TE effektiv den sprichwörtlichen 'Kohl fettmacht'. Ging in keinem Fall darum, einen gut beleumundeten Bauvorschlag schlechtzumachen; lediglich darum, den TE darin zu bestärken, dass der Faux Pas beim Zuschnitt verschmerzbar sein dürfte. Deinen Rat, auch den Teiler in der Länge entsprechend anzupassen, würde ich auch so geben.
Ich hoffe, das war jetzt so erklärt, dass Du meine Aussage einordnen kannst.

LG Gazza


[Beitrag von gazza-diy-audio am 08. Jun 2018, 09:52 bearbeitet]
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#6 erstellt: 08. Jun 2018, 11:47
Hallo Gazza,

danke für die Erklärung deiner Aussage. Richtiger wird sie allerdings auch durch deine Simulationen nicht. Die sind auf Grund ihrer starken Vereinfachung und die daraus resultierende Beschränkung auf viel zu wenig relevante Parameter nicht in der Lage, die Realität darzustellen. Die Needle habe ich mit fast allen BB gemessen, die dort hinein geschraubt wurden. Nie hatte ich einen Frequenzschrieb, der auch nur entfernt mit den MKS-Simus vergleichbar ist. Daher ist es wohl eher nicht die Needle, die sich in den Simulationen nicht so doll zeigt, sondern eher die Simulation selbst

Gruß Udo
gazza-diy-audio
Stammgast
#7 erstellt: 08. Jun 2018, 12:45
Moin Udo,

entschuldige bitte, meinen kommenden Einwand, denn Deine Aussage:


danke für die Erklärung deiner Aussage. Richtiger wird sie allerdings auch durch deine Simulationen nicht.


bezogen auf die Aussage meinerseits, die Du zitiert hast:


zumal die Needle in der reinen Simu sich vermutlich eh nicht so doll zeigt


ist nicht sachlogisch. Denn, dass die Needle sich in der reinen Simu nicht so toll zeigt, sehe ich nicht falsifiziert. Wenn Du nun meinst, dass sich die Needle einer Simu mit den King-Sheets aufgrund ihrer Besonderheiten entzieht, ist das eine andere Diskussion. Diese zwei Umstände würde ich gerne trennen wollen.

Daher möchte ich dann auf den Einwand in zweiterer Sache, den Du wie folgt beschreibst:


Die Needle habe ich mit fast allen BB gemessen, die dort hinein geschraubt wurden. Nie hatte ich einen Frequenzschrieb, der auch nur entfernt mit den MKS-Simus vergleichbar ist.


zumindest noch kurz eingehen.
Ich war daher eben mal im Keller und habe eine Impedanzmessung der Needle gemacht:

Needlevgl imp

Zum Vergleich habe ich mal eine deutlich kleinere TQWT mit einem 4-Zoll Monacor als Overlay gesetzt. Bei dieser sieht man schön zwei Impedanzhöcker, während die Needle, den zweiten Impedanzhöcker allenfalls bei knapp unter 50Hz angedeutet hat. Ich kann gleich gern die Impedanz der King-Simu mal einstellen; Du wärest vermutlich überrascht, wie dicht dran die an der Realität ist.
Dazu habe ich auch mal eben q+d eine Portmessung der Needle gemacht (Port auf halber Raumhöhe). Sieht so aus:

Needlevgl port


Wenn man sich da mal die unterschiedliche Skalierung gedanklich zurechtrückt, würde ich wohl sagen, dass die King-Simu so daneben wohl nicht gelegen hat. Aber ich weiß ja auch nicht, was Du wie gemessen hast. Für mich lässt sich mit den King Sheets die Needle recht gut nachvollziehen, denn so daneben, wie Du es geschrieben hast


Daher ist es wohl eher nicht die Needle, die sich in den Simulationen nicht so doll zeigt, sondern eher die Simulation selbst


ist das alles nicht. Im Gegenteil, es zeigt sich bzgl Impedanz, Abstimmung, etc. eine hohe Deckungsgleichheit.


Wie gesagt, hilft dem TE so nicht weiter und ich bleibe bei meiner Aussage, dass ich nicht glaube, er müsse den Zuschnitt neu sägen.

LG Gazza


[Beitrag von gazza-diy-audio am 09. Jun 2018, 10:15 bearbeitet]
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#8 erstellt: 08. Jun 2018, 13:10
Hallo Gazza,

lassen wir als Übereinstimmung deinen letzten Satz stehen. Über den Rest ließe sich beliebig lang diskutieren, wofür ich mir jedoch nicht die Zeit von für mich wichtigeren Arbeiten klauen will

Gruß Udo
S04-Hotspur
Inventar
#9 erstellt: 10. Jun 2018, 09:23
Hallo icekey,

die Abweichung kannst Du vernachlässigen. Der Einfluss des Raumes auf das, was bei Dir am Ohr ankommt, ist viel größer als eine minimale Abweichung beim Gehäuse sein kann. Dazu kommt, dass bei Tausenden Chassis, die produziert werden, nicht alle mit denselben Parametern daher kommen, Stichwort Serienstreuung.

Versuch einfach, diesen Fehler aus dem Kopf zu bekommen und Dich von der Vorstellung von Perfektion zu lösen.

Gruß, Andreas
olnima
Stammgast
#10 erstellt: 10. Jun 2018, 15:53
Moin, ich würde den Innenteiler noch nicht 'mal kürzen, da, einer konstant sich öffnenden line folgend, der Abstand zw. Oberkante Innenteiler und Deckelunterseite mit ca. 10 cm sowieso etwas zu groß ist (kpl. Innenmaß in der Tiefe 17,2 cm, womit der besagte Abstand eigentlich eher 8,6cm statt eben 10cm sein müsste).
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