Mit Know-How direkt zur Praxis?

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Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Dez 2012, 19:03
Hallo Forum!

Ich möchte damit beginnen, Lautsprecher selbst zu bauen. Bisher habe ich bloss ab und zu Boxen repariert, allerdings habe ich noch nie ein Holzgehäuse für Lautsprecher selbst gebaut. Im Forum habe ich fleissig alle Threads dazu durchgelesen und die Theorie dazu kann ich mittlerweile im Schlaf erzählen. Doch es braucht nunmal auch die nötige Übung.
Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, mit kleinen Standlautsprechern zu beginnen, danach etwas grössere und kompliziertere etc. zu bauen. Ich war schon fast auf dem Weg zum nächsten Baumarkt, um mir das ganze Material zu besorgen, da kam mir die Frage auf, wieso ich nicht gleich mit dem engültig gewünschten Lautsprecher beginne? So kann ich mir alle Übungsboxen ersparen. Ihr werdet jetzt denken, naja, wieso auch nicht?

Mein absoluter Traumlautsprecher ist leider nicht gerade einfach zu bauen. Um genauer zu sein: Es handelt sich um den Monitor 890 MK III (Visaton Bausatz). Nun versteht ihr sicherlich mein Problem. Sich direkt ohne Erfahrung mit Gehäusebau an einen solchen Lautsprecher zu wagen, ist riskant. Und der Lautsprecher ist gross und schwer. Mich hat halt nebst dem Klang einfach das Design überzeugt. Ich kenne keinen schöneren Lautsprecher. Finanziell wäre auch alles im Rahmen.

Meine Frage nun an euch:
Ist es machbar, nur anhand von theoretischem Wissen diese Box zu bauen? Die theoretische Vorgehensweise wüsste ich bis aufs letzte Detail, aber braucht man dazu auch Erfahrung? Soll ichs tun oder ratet ihr mir dringend davon ab? Ich bin mir bewusst, dass man dafür bis zu 50 Stunden investiert.
Hat ihn sogar schon einmal jemand gebaut?
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 11. Dez 2012, 19:12
Moin,

fangen wir ganz vorne an... Das einfachste ist quasi immer das Gehäuse: Sowohl Simulation als auch Aufbau. Da kann man natürlich EXTREMEN Mehraufwand betreiben, aber im Prinzip ist es "einfach". Wichtiger ist die Messtechnik! Deswegen lautet dort mein Rat: Lesen, sei es im Internet oder aber ein gutes Buch. Und bevor Meckerei kommt: Einfache Messtechnik kostet bei vorhandenem PC keine 60 Euro und ist für den Privatbastler ausreichend genau. Und dein anvisiertes Projekt ist ehrlich gesagt eine Hausnummer, die auch einen "Profi" herausfordert. Wenn Du wirklich messen und damit Lautsprecher bauen lernen willst, würde ich mit was "gutmütigem" beginnen. Und allererste Schritte kann man mit z.B. Boxsim auch rein virtuell begehen...

Harry
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Dez 2012, 19:41
Hallo Harry,

der TE hat nichts davon geschrieben, dass er LS entwickeln will.
Für einen fertig entwickelten BS ist Messtechnik nicht nötig.

@einer_mehr:

Deine Frage ist kaum zu beantworten, da niemand wissen kann, wie groß (oder klein ) dein handwerkliches Geschick ist.
Natürlich benötigst du auch das passende Werkzeug.

Grüße - Manfred
owujike
Stammgast
#4 erstellt: 11. Dez 2012, 19:45
Moomentmal,
Nix mit messen, Bauplan / Entwurf ist doch vorhanden.
Es geht doch nur um 100% nachbau und das Horn M300 ist auch schon fertig.
Also wenn es wirklich dein Wille ist so viel Geld für diesen LS auszugeben, den du ja
bestimmt schon ausgibig Probegehört hast, dann mach doch.
Kaufe etwas Holz und lege los. Sollte es nix werden hast du etwas Holz versaut.
Technik wird erst gekauft wenn die Gehäuse perfekt sind.

"Mut zur Lücke"

Frank
Granuba
Inventar
#5 erstellt: 11. Dez 2012, 20:12
Buch. Das habe ich wohl zu gut gemeint und sage: Mit etwas handwerklichem Geschick ist das kein unüberwindbares Problem.

Harry
PokerXXL
Inventar
#6 erstellt: 11. Dez 2012, 20:29
Moin einer_mehr

Mit der Technik erst kaufen das würde ich lassen,da mitunter die Abmessungen der Treiber von den Zeichnungen abweichen können.
Denn nichts ist nerviger als bei zu kleinen Fräsungen das Aufweiten.
Ansonsten wie sieht es bei dir mit Werkzeug aus?
Denn der Monitor hat neben den 45° Schrägen auch 22,5° an den Einzelteilen.
Das mit den Schrägen macht dir kaum ein Baumarkt.
Vielleicht findest du auch wenn dir die Werkzeuge dafür fehlen, auch einen günstigen Tischler in deiner Nähe.
Der könnte neben diesen Schrägen auch die einzelnen Holzteile mit Flachdübelverbindungen versehen, was imho eine große Erleichterung beim Zusammenbau sein dürfte.
Im Netz gibt es natürlich auch welche Gehäusebausätze anbieten.
Allerdings fällt mir da nur der hier ein.
Link
Dürfte aber nicht billig werden und für die Monitor müßtest du dort in jedem Fall nachfragen ob sie das überhaupt machen.
Schwieriger dürfte später das Finish werden
Falls du furnieren möchtest findest du bei Harry auf der Seite eine imho sehr schöne Videoanleitung dazu.
Link zur Anleitung

Greets aus dem Valley

Stefan
einer_mehr
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Dez 2012, 00:01
Ja, Bauplan ist ja vorhanden, super detailliert. Natürlich werde ich davor noch möglichst oft Lautsprecher vergleichshören. Werkzeug ist auch kein Problem.

Aber diesen Lautprecher hat noch keiner gebaut? Es macht mir ein wenig Angst, dass es kaum Infos darüber gibt. Zwar habe ich einige Standorte zum Probehören gefunden (zumindest glaube ich das), aber wer weiss ob ich da Infos zum Aufbau bekomme. Die Lautsprecher sind einfach optisch der Hammer und ganz ehrlich, wenn ich schon so viel Geld für Lautsprecher ausgebe, will ich doch auch für eine grössere Party gerüstet sein und das scheint mir dieser Lautsprecher alles zu bieten. Probehören konnte ich ihn leider nur in einer anders aufgebauten Variante (glaube auch mit komplett anderem HT).

Ich denke, wenn mich auch noch der Klang bis aufs letzte überzeugt, werde ich mich einfach ins kalte Wasser stürzen und ihn bauen. Kopf duch die Wand.. Das muss gehen..
pelowski
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Dez 2012, 00:05

einer_mehr schrieb:
...Ich denke, wenn mich auch noch der Klang bis aufs letzte überzeugt, werde ich mich einfach ins kalte Wasser stürzen und ihn bauen. Kopf duch die Wand.. Das muss gehen..


Ich glaube, das ist die richtige Entscheidung für dich.

Grüße - Manfred
Granuba
Inventar
#9 erstellt: 12. Dez 2012, 00:12
hobbes_dmS
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Dez 2012, 00:57
wie wär's erstmal mit einem (deutlich) günstigeren Bausatz? zum Üben?
Manche Fehler macht man genau ein Mal - und dann ist nicht so viel Geld aus dem Fenster geworfen (oder man ärgert sich nicht über den Schnitzer den man in's Gehäuse gemurkst hat).
Wenn ich mein Erstlingswerk mit dem zweiten Bausatz vergleiche, kann man eine deutliche Qualitätssteigerung sehen...

und: vorher (!) Probehören!

edit: Rechtschreibung...


[Beitrag von hobbes_dmS am 12. Dez 2012, 00:58 bearbeitet]
PokerXXL
Inventar
#11 erstellt: 12. Dez 2012, 03:06
Moin einer_mehr

Frag doch mal in Haan bei Visaton nach,ob sie den Monitor vorführbereit haben.
Bei dem Preis würde ich auch auf Nummer sicher gehen,da du ihn ja mit einer abweichenden Bestückung gehört hast.

Greets aus dem Valley

Stefan
VanAy
Inventar
#12 erstellt: 12. Dez 2012, 08:34
Ein Gehäuse zu bauen ist eigentlich nicht schwer. Gut, das Gehäuse der Monitor 890 ist sehr aufwendig, aber wenn ich mir die Explosionzeichnung auf der Visaton Homepage anschaue, sollte der Aufbau an sich auch für einen Neuling machbar sein. Voraussetzung ist natürlich das richtige Lesen der Zeichnungen!

Tipp: Baue doch erstmal ein Testgehäuse aus Rohspan. Das kostet nicht viel! Dann den Bausatz bestellen und einbauen. So, kannst du erstens die Technik einspielen und zweitens hast du genügend Zeit für die richtigen Gehäuse.
Schleusser
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 12. Dez 2012, 10:10

hobbes_dmS schrieb:
wie wär's erstmal mit einem (deutlich) günstigeren Bausatz? zum Üben?
Manche Fehler macht man genau ein Mal - und dann ist nicht so viel Geld aus dem Fenster geworfen (oder man ärgert sich nicht über den Schnitzer den man in's Gehäuse gemurkst hat).
Wenn ich mein Erstlingswerk mit dem zweiten Bausatz vergleiche, kann man eine deutliche Qualitätssteigerung sehen...

und: vorher (!) Probehören!

edit: Rechtschreibung...


Moin,
ich kann dem nur zustimmen!

Bau erst mal einen richtig billigen Bausatz, der ein ähnliches Gehäuse hat.

Imo wäre da CT 264 das Richtige. Das ist eine Standbox, da kannst du Erfahrung bei längeren Maßen sammeln. Das ist imo wichtig, da es auf Länge bedeutend mehr Probleme gibt (Fräse läuft weg, Material verzogen usw.). Der Tieftöner ist die Hölle beim Einfräsen, das bringt Punkte beim Thema Oberfräse.Und wenn du anstatt des Quaders eine Form ähnlich der Monitor nimmst , also sechseckig, wirst du sicherlich eine Menge beim Thema Gehrungen und deren Verarbeitung (ggf. Lamellos) lernen.
Für Fehlschläge ist der Bausatz wiedrum günstig genug. Die Gesamtsumme für diesem Testbau wird die Holzkosten für den Monitor u.U. noch unterschreiten, es geht also nur um einen winzigen Bruchteil der Gesamtkosten...

Und am Schluss bleibt dabei auch noch ein Lautsprecher über, zum Verschenken, fürs Schlafzimmer oder auch Verkauf. Mit gutem Gehäuse wird man die auch los...

Gruß

Schleusser

PS: Habe mal eine ältere Versionen des Monitors gehört, das Ding geht wie die Hölle. Würd ich einem Eckhorn aufgrund des "fetteren" Basses immer vorziehen. Meine Erfahrungen sind da aber Jahrzehnte alt, sowohl den Visatonhändler als auch den ACR gibts nicht mehr.

Edit: Ups, habe gerade gesehen, dass der CT264 ja eine TML ist, das macht die Sache nicht einfacher. Na, dann nimm einfach CT 260 und bau den in ein entsprechendes Standgehäuse. Oder jeden anderen günstigen BR-Bausatz. ;)


[Beitrag von Schleusser am 12. Dez 2012, 10:14 bearbeitet]
Roderik81
Inventar
#14 erstellt: 14. Dez 2012, 19:24
Hallo

Ich würde noch was billigeres bauen:
Needle, Stick, TenÖre, CT 242, CC52
SB25 JM wenn´s sein muss

ich habe festgestellt das sich meine Bauqualität die ersten 2-3 Lautsprecher enorm weiterentwickelt hat. Die alten werke Haben aber alle einen guten Platz bei Freunden und Familie gefunden!
Black-Devil
Gesperrt
#15 erstellt: 14. Dez 2012, 20:29
Zum Bauen und Fräsen üben würde sich die (K)Langspielplatte auch ganz gut eignen. Siehe Signatur!
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