Sind Lautsprecherchassis eigentlich zu teuer?

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Mr.SNT
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jul 2012, 17:33
Hallo zusammen,

ich stelle Euch eine Frage, die ich mir schon seit ein paar Monaten seit einem Schlüsselerlebnis im Kopf rumgeht und einfach nicht mehr raus will:

Also mein Kumpel hat sich fertige Lautsprecher gekauft (Heco celan) und die gingen 100€ billiger weg wie man üblicherweise dafür zahle. Ich selber hab mir einen CD-Player und Verstärker von Marantz gekauft. Da ging von dem biligsten Internetpreis auch nochmal jeweils 25% weg, nach dem ich gefragt habe.

Nur bei den Einzellautsprechern hab ich noch nix von irgendeinem Rabatt für Endverbraucher gehört.- noch nich mal nen Euro. Da passt doch irgendwas nicht zusammen? Die Fertigteile sind auch nicht gerade Ramschware.
Was denkt Ihr? Ich bin nicht gerade ein Geizkragen, wenn ich es soll schnell schaffe die Fertigteile billiger zu bekommen, kann ich davon ausgehen, dass da überall massiv noch was geht - außer bei DIY

Grüße
plutperaucht
Stammgast
#2 erstellt: 27. Jul 2012, 17:47
Mr.SNT
Stammgast
#3 erstellt: 27. Jul 2012, 17:57
Na GottSeiDank!

Das beruhigt mich schon etwas, wobei man bei den Speakern schon den Eindruck hat dass das häufig B-Ware ist.

Die Fertiggeräte waren übrigens alle Orginalverpackt, keine Auslaufmodelle o.ä. und keine 'Sonderangebote' die möglicherweise auch noch vom Umtausch ausgeschlossen sind.

Grüße
Das_Lehm_ist_hart.
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Jul 2012, 19:43

Sind Lautsprecherchassis eigentlich zu teuer?

Ja.

In der letzten Zeit sind die Preise hochgegangen... Jessas!

Ich wollt mir noch ein paar Stück Dayton ND20-FA6 kaufen. Deren Preis lag bis vor kurzem bei 9,30€ - und was seh ich gestern? - bei Intertechnik nicht lieferbar und 16,30€. Tschüss, dann halt net!

Es gibt zig weitere Beispiele.

Selbstbau ist tot.
Mr.SNT
Stammgast
#5 erstellt: 27. Jul 2012, 20:02
Was? Genau -den gab es doch mal für 9€. Und jetzt 16€!!!. Das Neodym allein kann's wohl nicht sein.

Ich bekomme das Gefühl man will sich Individualität massiv bezahlen lassen - na ja und man zahlt ja auch. Jetzt wäre eigentlich der Kommentar fällig: 'Na dann ist ja alles in Ordnung.'

Also für mich ist nicht akzeptabel, wieso die Chassis plus Weiche alleine schon fast soviel kosten wie eine runtergehandelter deutscher' Qualitätfertigbox z.B von Heco o.ä. Dabei ist das Gehäuse eigentlich schon das Teuerste an dem Teil.

Also an alle Chassis-Händler: Bitte alle Preise halbieren oder an alle Fertigboxenhändler: Bitte alle Preise verdoppeln. Wer schließt sich an? Also ich finde einen kleinen kurzen Zwischenduchjammerthread nicht schlecht.

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 27. Jul 2012, 20:03 bearbeitet]
Ars_Vivendi
Inventar
#6 erstellt: 27. Jul 2012, 20:27
Bei Intertechnik ist das nicht das erste mal so. Anfang des Jahres lag der Fountek FE85 noch bei 7,60€. Jetzt soll er 12€ kosten.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Jul 2012, 21:04
Na, was ist gut was ist schlecht was ist preiswert usw.
Kommt drauf an was man will und was man für Standesdünkel hat. Könnte da etliche Storys erzählen. Manchmal muß man da nur ein Label draufkleben.
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 27. Jul 2012, 21:35


wobei man bei den Speakern schon den Eindruck hat dass
das häufig B-Ware ist.


1. wohl eher Restposten!?
woher bekommt man im Falle eines Defektes Ersatz,
wenn der Restposten verkauft wurde?

2. was mich massiv ärgert, es gibt ständig neue Modelle,
obwohl z.B. mit dem Peerless WA10(TV) für relativ wenig
Geld das Thema Kalotte erledigt wäre.
Auch hier gibt keinen Ersatz (keine Ersatzteile?)

Ich brauche keineswegs Billigangebote,
sondern Qualität zu einem fairen Preis,
mit Ersatz/Ersatzteilen für mindestens 10 Jahre.

(ich habe immer wieder den Eindruck DIY wird
grundsätzlich mit Restposten versorgt,
sprich, mit dem, was in der Fertig-LS-Industrie übrig
bleibt. Schafft man einen Hype per KT oder HH, so wird
man den Kram dann auch für fast jeden Preis los)

3. zu Beitrag #2
nur mal so z.B.
Intertechnik SD-450N, UVP 150.- auf jetzt 59.-
a. Ist der Treiber es wert? mir wären beide Preise zu hoch.
Da würde ich eher den Kenford Comp-50b kaufen
b. ich kaufe kein Neodymium mehr
(wenn das überhaupt in dem Teil verbaut ist)

oder auch SN-D34S, sieht aus wie Monacor, und wurde jetzt
knapp unter den Preis vom MRD-34pa gelegt

Für mich ist der Markt schon aufgrund mangelnder/fehlerhafter
Daten suspekt. Die Preisgestaltung tut das übrige.

4. zum Thema Preiserhöhungen,
mal Nachrichten schauen, mancher wird dann klüger
Warf384#
Inventar
#10 erstellt: 27. Jul 2012, 21:51
Andererseits werden auch viele gute und billige Chassis einfach nicht mehr produziert, weil sie niemand mehr kauft.

Guckt euch zb. das an...
Messung_X_w384

Und ratet den Preis des Lautsprechers, der von 100 - 1500 Hz zum Einsatz kommt und nun nicht mehr verkauft wird.

Oder noch besser: Die Preise beider Lautsprecher, TMT und HT (Der Tiefton unter 100 Hz wäre durch die Raummoden unfair )


[Beitrag von Warf384# am 27. Jul 2012, 21:54 bearbeitet]
bassgott
Inventar
#11 erstellt: 28. Jul 2012, 00:19
Die Antwort lautet aus meiner Sicht eindeutig Ja.

Preis -Leistung stimmt imho nur noch bei ausgesuchten Modellen, die Masse ist eindeutig zu teuer(geworden).

Leider zieht der Trend sich auch bis in den ( für mich sehr interessanten) PA-Bereich, Chassis für 700-800 Euro HALLO
Dann stimmen bei den Teilen teilweise die angegebenen Parameter noch nichtmal

Ich kaufe grundsätzlich seit ca. 2 Jahren nur noch gebraucht, da muss das eine oder andere Projekt halt leider etwas abgespeckt werden.
MBU
Inventar
#12 erstellt: 30. Jul 2012, 01:00
Hi zusammen,

habt ihr mal überlegt, was es kostet, einen "Hype" für einen Treiber zu initiieren? Die "üblichen Verdächtigen" loben ja nicht umsonst das eine oder andere Produkt "über den grünen Klee". Üblicherweise wird im Gegenzug vom Händler/Vertrieb ein entsprechendes Engagement in Anzeigen "erwartet". Das ist nicht nur im LS-Selbstbaubereich so.

Das alles hat mit der Produktqualität nur am Rande etwas zu tun. Die muß natürlich stimmen, was aber seit Jahrzehnten im Chassis-Bereich nicht mehr soooo das Problem darstellen sollte.

Neben diesen Marketingkosten muß der geneigte Selbstbauer natürlich auch die Transport- und Lagerhaltungskosten tragen. Der Transport einer Palette aus China oder Brasilien ist ggf. genauso teuer wie die Chassis, die drauf liegen. Eventuell verkaufen sich die Chassis auch gar nicht so wie erwartet, weil am (Selbstbau-) Markt derzeit gerade andere Chassis gehypt werden. Der Händler will und muß natürlich überleben, was auch im Interesse der Selbstbauer ist. Als vernünftiger Geschäftsmann legt er deshalb seine Preise so fest, dass er in Summe von seinem Geschäft leben kann. Dadurch werden einzelne Chassis u.U. für den Endverbraucher nicht nachvollziehbar teuer.

Glaubt mir - wüßte ein Händler, welche Chassis in großen Stückzahlen gehen würde er nur diese zu vernünftigen Preisen verkaufen und sich eine goldene Nase verdienen. Alles was nicht geht, würde er sich nicht ans Lager legen. Da aber Lautsprecherboxen-Selbstbau-Händler keine Propheten sind ...

Neodym-Chassis sind eine andere Sache. Der Neodym-Preis hat wirklich so angezogen, dass man das Material nicht mehr "ohne Not" in Lautsprechern verbauen sollte. Das macht wirklich nur noch bei sehr kleinen Hochtönern oder PA-Chassis, bei denen es auf das Gewicht ankommt (PA-Boxen müssen im wahrsten Sinne des Wortes "tragbar" bleiben) Sinn!
bassgott
Inventar
#13 erstellt: 30. Jul 2012, 09:18
Hi,

im Endeffekt beißt sich da die Katze in den Schwanz.
Wie sollen sich Stückzahlen von Chassis verkaufen lassen, wo das Stück 500 Euro und mehr kostet?
Wir wollen doch uA mit dem Selbstbau auch an der Kostenschraube drehen.
Das wird immer schwieriger, denn der Unterschied zwischen Fertigprodukt und Selbstbau ist mittlerweile fast bei Null angelangt wenn man alle Kosten und Rabatte einrechnet.
Bedenkt man dann auch noch Garantie und besseren Wiederverkaufswert, gewinnt mittlerweile sogar die Fertigbox.

Ein bisschen ärgerlich ist auch noch der Blick über den großen Teich, wo das eine oder andere Teil direkt mal 30% und mehr günstiger angeboten wird
Es geht also irgendwie

Ich verstehe die Händler natürlich aber von Seiten des Endverbrauchers ist an der Negativspirale nicht zu drehen.
Aus meiner Sicht ist nur aus Händlerseite irgendwas gegen den Trend machbar, sonst verkaufen sich in paar Jahren wirklich nur noch 30 Euro Chassis

Der Markt ist im Moment noch da, das sieht man wenn mal ein Ausverkaufsaktion stattfindet (z.B. wie bei Intertechnik)
wo innerhalb von paar Tagen das gute Material vergriffen ist.

Gruß
Mr.SNT
Stammgast
#14 erstellt: 30. Jul 2012, 11:22
Hallo WARF384#,

ist das ein Fostex FE87 unter Winkel oder so ähnlich im Horn? Den vermisse ich sehr - sehr trotz der neuen GRAUEN. Die Kupferkappe fehlt meines Wissens!

Man könnt wahrscheinlich noch ein ganzes Buch kommentieren. Ich hab aber mittlerweile die Lust zum Jammern verloren. Irgendwie komme ich mir mit meinem Gewissen wie folgt ins Reine: Ich leiste es mir einfach - auch wenns teuer ist. Na wie klingt das?

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 30. Jul 2012, 16:18 bearbeitet]
MBU
Inventar
#15 erstellt: 30. Jul 2012, 15:47

bassgott schrieb:

Ein bisschen ärgerlich ist auch noch der Blick über den großen Teich, wo das eine oder andere Teil direkt mal 30% und mehr günstiger angeboten wird


Hi,

Du hast dabei sicher bedacht, dass in USA die Preise ohne Mehrwertsteuer angegeben sind, weil jeder Staat dort andere Steuersätze hat.

Dann wären es noch 11% ...
onkelbobt1000
Stammgast
#16 erstellt: 30. Jul 2012, 16:36
Vor ca 10 Jahren hat ein W21 NAL von Seas bei Intertechnik 115€ gekostet. Ein w 221 AL mit dem gleichen Membrankonus in einem besseren Korb hab ich vor kurzem für 72 € bei Intertechnik gekauft.
Mir hat mal ein Händler versehentlich seine Rechnung für seine Chassis gegeben, statt die die für mich bestimmt war. Es waren Chassis von SEAS. Er hat gerade mal die Hälfte von dem bezahlt was sie im Katalog von Intertechnik gekostet hätten. Mir hat er großzügig einen Rabat von 20 % eingeräumt. Ich finde es heute immer noch völlig in Ordnung was für eine Gewinnspanne er damals hatte.
Ich sag immer leben und leben lassen.
Keiner zwingt einem zu diesem Hobby.
Angeln ist z.B. ein viel teureres Hobby. Für den der es intensiv betreibt.


[Beitrag von onkelbobt1000 am 30. Jul 2012, 16:39 bearbeitet]
Mr.SNT
Stammgast
#17 erstellt: 30. Jul 2012, 17:15
Solange es ein Hobby bleibt ist alles Gut und einfach, aber hoffentlich kommt keiner auf die hoffnungslose Idee mit Boxen Geld verdienen zu wollen.
Eine Familie bringt man meiner Meinung nach damit nicht durch, ohne sich nervlich fertig zu machen.
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 30. Jul 2012, 18:19
Moin moin,

Mr. SNT


Solange es ein Hobby bleibt ist alles Gut und einfach, aber hoffentlich kommt keiner auf die hoffnungslose Idee mit Boxen Geld verdienen zu wollen.
Eine Familie bringt man meiner Meinung nach damit nicht durch, ohne sich nervlich fertig zu machen



Oder man macht nebenberuflich ein Gewerbe auf, und hat die möglichkeit das Hobby zu günstigeren Koditionen zu finanzieren und nebenher versuchen noch was zu verkaufen.
Mr.SNT
Stammgast
#19 erstellt: 30. Jul 2012, 20:04
hi Thommes Thomsen,

stimmt aber die Betonung liegt auf 'versuchen'

Grüße
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 30. Jul 2012, 20:15
Mr. SNT

hi Thommes Thomsen,

stimmt aber die Betonung liegt auf 'versuchen'



Nicht unbedingt.
Wenn du deine Brötchen hauptberuflich mit einem anderen Job verdienst und die Zeit es zuläßt, und man macht mit dem Gewerbe den Lautsprecher-Boxenbau--sollte es doch passen.
Aber wäre ja ein anderes Thema.


[Beitrag von Tommes_Tommsen am 30. Jul 2012, 20:16 bearbeitet]
Grosser09
Inventar
#21 erstellt: 30. Jul 2012, 20:47
Moin moin,

Tommes,
da muß ich dir glaube ich, wiedersprechen!
Ich nehme mal an, daß viele hier die Kreationen von Till kennen, die Potischsehr ansprechend sind! Aber selsbst diese lassen sich nur äußerst schwer bis nicht verkaufen!!! Weil kein Name da hinter steht! Leider ist es so! Die Leute würden sich lieber Bo..e kaufen als selbstgebaute ohne Name!
holly65
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 30. Jul 2012, 21:22
Moin,


Grosser09 schrieb:
Aber selsbst diese lassen sich nur äußerst schwer bis nicht verkaufen!!! Weil kein Name da hinter steht! Leider ist es so!
Die Leute würden sich lieber Bo..e kaufen als selbstgebaute ohne Name!

selbst dann wenn die DIY Lautsprecher besser klingen und günstiger sind !!!
Ich merks ja bei dem Versuch meine Nordpol zu verkaufen.......da ist geschenkt noch zu teuer.

grüsse

Karsten
dommii_old
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 30. Jul 2012, 21:36
Geschenkt nehm ich die... *duck und weg*
jones34
Inventar
#24 erstellt: 31. Jul 2012, 05:08
5 Euro 5 Euro!!!
*und weg*

Ich denke auch das Händler ruhig eine Gewinnspanne haben dürfen, immerhin müssen die auch leben und das Geld wandert ja nicht direkt in seine eigene Tasche.


Gruß
holly65
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 31. Jul 2012, 08:02
Moin,

ihr seid so lieb zu mir.

Bei dem Vergleich mit Fertigboxen sollte man mal ganz genau hinschauen was der Hersteller da verbaut hat.

Bei Weichen habe ich eine ganz gute Übersicht - Zement Widerstände, rauhe und glatte Elkos (im HT mal ein MKT),
Glockenkern Spulen, im HT Luftspulen mit haarfeinen Drähten, Innenverkabelung mit 0,5 Quadrat.
Und ich rede hier nicht von Billig LS vom Discounter - da waren Focal, KEF, Heco, Magnat, Maestro, MB-Quart, .........dabei.

Im Moment habe ich eine ELAC EL60 (aus 1993) auf dem Labortisch.
Der 17er TMT ist der Westra KW 160-1334, die 25mm Kalotte dürfte von Philips oder ITT stammen.
Die Weiche ist 12db, bestückt mit Elkos, einer Glockenkern, einer Luftspule und 2x Zement (Spannungsteiler ?).

UVP einer Box lag damals um 300 DM......wenn man jetzt noch Inflation / Kaufkraft gegenrechnet
könnt Ihr euch ausmalen was die Box heute kosten würde.

An Material stecken in einer EL60 ca. 50-60DM.

Die hier eingangs genannten Heco LS spielen imho in der gleichen "Preisliga".

grüsse

Karsten


[Beitrag von holly65 am 31. Jul 2012, 08:03 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#26 erstellt: 31. Jul 2012, 08:25

Grosser09 schrieb:
Moin moin,

Tommes,
da muß ich dir glaube ich, wiedersprechen!
Ich nehme mal an, daß viele hier die Kreationen von Till kennen, die Potischsehr ansprechend sind! Aber selsbst diese lassen sich nur äußerst schwer bis nicht verkaufen!!! Weil kein Name da hinter steht! Leider ist es so! Die Leute würden sich lieber Bo..e kaufen als selbstgebaute ohne Name!


Moin , ist doch normal und diesen Prozess sich einen Namen zu machen ,
musste jeder Fertighersteller auch durchlaufen , da ist eben langer Atem gefragt , reichlich Werbung , vorab jede Menge Investitionen und Organisation .

Was dazu führt , daß man auch als Selbstbauer und Entwickler letztendlich
genau bei den Preisen landet , welche andere Fertighersteller auch haben wollen , wenn man seine Produkte gewerblich vermarkten will .

Siehe haufenweise frühere Hersteller , wie Arcus , I.Q. , Bonsai usw. ,
die alle nicht die Fertigungstiefe hatten , selber Chassis und Bauteile
herzustellen .
Folge , sie bedienten sich Zulieferer , was letztendlich nix anderes ist ,
als wenn sich hier ein Hobbyentwickler selbstständig macht .

Das war früher genau so schwer wie heute und wie man sieht , überleben
tun da nur Hersteller , die sich im High End Sektor etabliert haben , wie
Sonics , Sonus Faber , Fischer u. Fischer usw. .

Wenn man zu diesen Herstellern Quervergleiche anstellt und auf dem Niveau selber baut , sind Chassis immer noch vergleichsweise billig .

Ich halte es deswegen für einen Fehler zu behaupten , das Chassis teuer sind , nur weil Großserienhersteller oft sogar günstigere Produkte anbieten .
Ich bau nicht selber , um grundsätzlich im billigen Bereich zu bleiben ,
sondern um Lautsprecher zu haben , die technisch im High End Fertigbereich mitmischen können , für einen Preis , für den ich fertig eben
nur Einsteiger Ware erhalte .

Und dann passt die Relation auch wieder .

Gruß Haiopai
Mr.SNT
Stammgast
#27 erstellt: 31. Jul 2012, 10:50
Herrliche Diskussion!

Falls einem Genie einfällt wie man ein individuelles Fertiggehäuse dann noch individuell für nen fuffi perfekt finished der kann vielleicht damit nochwas verdienen.

Falls Bausätze verkauft werden, so sollten diese in etwa 3 bis 4 Stunden vom Kunden zusammengeschraubt fertig sein und zwar fix und fertig und pefekt zum Wohnzimmer passen.

Die 3 bis 4 Stunden ist gerade der Zeitraum, den der 'gut' verdienende Mittelstandsangestellte am Wochende noch für sich hat. Der Rest geht für Familie und andere Hobbies drauf (was ja eigentlich auch rin Ordnung ist)

Also muß man quasi ein Universalgehäuse entwickeln, dass beliebige Abmessungen hat, dann leider noch mit der Oberfräse die Löcher reinsägen (das geht ja GottSei Dank schnell), dann einen Schrumpfschlauch drüber und das ganze in den Ofen stellen, abschliessend Chassis rein. Fertig ist die individuelle Box. Man sieht so einfach ist's, aber im Ernst ich glaube dass definitiv die Mehrheit gar keine Lust hat damit Geld zu verdienen. Überlegt mal genau:

Allein schon das Zeug zur Post zu bringen und dann auch noch die Rechnung stellen und dann jeden Tag aufs Konto zu schauen um zu sehn ob das Geld schon drauf ist und dann abmahnen und dann von einem Anwalt abgemahnt zu werden weil die WEEE Nummer fehlt (kein Scherz!!!) und dann ein paar tausend Euro Strafe zu zahlen, dann noch mehr für die Scheidung hinzublättern um dann am Ende völlig verwahrlost unter der Brücke zu pennen und ganz zum Schluß noch von ein paar Rechtsradikalen so verprügelt zu werden, dass endlich alles zuspät ist

Na ja kleiner Scherz am Rande. Wenn man damit Geld verdienen möchte, dann nur im absoluten Hochpreissegment oberhalb ein paar Tausend Euro, und zwar mit Schwerpunkt Finish. Aus diesem Grunde hilft jeder Euro Aufpreis bei den teuren Chassis. Aber für DIY leider nicht..

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 31. Jul 2012, 10:53 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#28 erstellt: 31. Jul 2012, 10:57
Gabs schon , hat auch nicht geklappt .

Mivoc hat Bausätze in den 80ern mit Faltgehäusen (kein Witz)
angeboten .
War dann gegenüber Fertiglautsprechern ein wenig günstiger und
die Gehäuse wurden tatsächlich wie ein Karton zusammengefaltet und
dabei verleimt .
Da konnte dann auch einer mit zwei linken Händen und zehn Daumen sich
seine "Eigenbau" Lautsprecher hinstellen .

So sahen die dann fertig aus (link)

Gruß Haiopai
Mr.SNT
Stammgast
#29 erstellt: 31. Jul 2012, 11:10
Echt Wahnsinn !!!!


[Beitrag von Mr.SNT am 31. Jul 2012, 11:10 bearbeitet]
diorHomme
Gesperrt
#30 erstellt: 31. Jul 2012, 12:08
Verkauft wird so teuer wie es nur geht. Eingekauft genauso billig. Gewinnmaximierung ... . Bedauerlich finde ich die schlechte Qualität! Die Neuerungen der letzten Zeit scheinen mir nur Anlass für Marktschreierei gewesen zu sein. Der beste von mir je gemessene 30cm Basslautsprecher ist der JBL 2206H. Und das mit enormem Abstand! Die Störkomponenten wie der Teppich bei "multitone", K2 und insbesondere K3, diskrete Intermodulation - das alles 10..20dB unter den besten Konkurrenten! Das wäre dann mal doppelt bis vierfach klarerer Klang.

Dagegen schaue man sich mal die Phalanx aktueller Modechassis an: K2 bis 3% im Mittelton beim Edelverwurster Scan, K3 Anstiege auf 1..2% Richtung sensibelster Stelle um 1.3kHz bei ETON, oder auch bei ganz aktuellen, neu herausgebrachten MONACOR Polypropylenmembranern. Bei Thiel (US) rattern die Breitbänder was das Zeug hergibt. Der Preis ist damit wohl kaum durch den Entwicklungsaufwand zu rechtfertigen. Oder ist das sounding das Ziel gewesen?

Die Neodymer von 18sound, siehe 12ND930, zeigen Intermodulationen, die bei lachhaften 3mm Hub auf -20dB ansteigen. Trotzdem kostet das ansonsten einwandfrei verarbeitete Chassis aus europäischer Produktion über 250Euro/Stck. Ähnlich bei B&C. Diese Preise sind insofern reell, als im PA-Bereich Basteln ohne Ahnung eher die Ausnahme ist. Das sind Preise die zumindest für Ersatzbestückungen tatsächlich bezahlt werden!

Dem Selbstbau würde eine Qualitätsdiskussion eher guttun, als das Jammern über Preise. Nachdem die meisten Fertighersteller keine Bausätze mehr anbieten - KEF war eine Wucht! - fehlt dem Selbstbau die Referenz in gut beleumundetetn Konstruktionen. Damit ist auch die Auswahl an Chassis enorm angestiegen, alles ist möglich geworden und wird angeboten. Würde man aber die Grütze aus dem Angebot entfernen, bliebe nur wenig übrig. Wenig genug, um einen fairen Handel mit rellen Preisen möglich zu machen. Das Problem ist die schauderliche Qualität und die zu zurückhaltende Bewertung von Schrott als Schrott.
bassgott
Inventar
#31 erstellt: 31. Jul 2012, 14:24
Bitte mache doch dazu einen neuen Thread auf, und evtl. kannst du auch zur Veranschaulichung paar Messungen hochladen
diorHomme
Gesperrt
#32 erstellt: 31. Jul 2012, 14:38

bassgott schrieb:
Bitte mache doch dazu einen neuen Thread auf, und evtl. kannst du auch zur Veranschaulichung paar Messungen hochladen ;)


Nein - denn der Preis wird ja doch wohl immer in Zusammenhang zur gebotenen Qualität bewertet. Demnach kann der Preis für eine Qualität zu hoch sein, oder die Q für einen P zu niedrig - das ist einerlei. Ich würde bei der Betrachtung eher von einem gegebenen Preis ausgehen. Sagen wir 50 Eus für einen 20er TMT. Dann ist die gebotene Qualität über alle Angebote betrachtet doch wohl deutlich zu gering, oder nicht? Oder besteht Anlass zu ernsten Zweifeln daran, dass für diesen Preis ein ordentliches Chassis hergestellt und verkauft werden kann? Zeig mir ein hinreichend brauchbares Chassis für diesen Preis (es soll wohl 1/2/3 geben), und alle anderen sind zu teuer. Und damit auf dem Markt fürcherlich überflüssig.
bassgott
Inventar
#33 erstellt: 31. Jul 2012, 15:06
Schade

ein Lautsprecherchassis ist ja auch immer ein Kompromisskonstrukt. Es gibt nicht den Überflieger( außer dein JBL 2206 )

Problem: nicht jeder ambitionierte Selbstbauer kann sich einen Messpark zu Hause stellen, mich eingeschlossen.
Und wenn, soll ich mir 40 verschiedene 20er schicken lassen?
Es wäre eine schöne Sache die wirklichen P/L Schlager zu Finden, dann können die restlichen 80% ruhig zu teuer bleiben.
Die Messungen von seriöser Stelle ordentlich nachvollziehbar, tja daran haperts.
MBU
Inventar
#34 erstellt: 01. Aug 2012, 01:45

onkelbobt1000 schrieb:

Mir hat mal ein Händler versehentlich seine Rechnung für seine Chassis gegeben, statt die die für mich bestimmt war. Es waren Chassis von SEAS. Er hat gerade mal die Hälfte von dem bezahlt was sie im Katalog von Intertechnik gekostet hätten.


Ja, das ist die normale Kalkulation des Handels, nicht nur bei Lautsprechern. Er zahlt 50% vom uVP zzgl. MWSt., d.h. bei einem VP vom 100 Euro zahlt der Händler dem Großhändler 59,50 Euro incl. MWSt.. Rechnet man jetzt die MWSt. auf den Verkaufspreis heraus hat der Händler 40,49 Euro Handelsspanne - nicht 50 Euro!

Davon muß er seinen komplette Geschäftsbetrieb finanzieren. Leute, bleibt auf dem Boden!

Ob die Preise für einzelne hochpreisige Chassis gerechtfertigt sind, darüber kann man angeregt diskutieren, der LS-Selbstbau-Handel wird dadurch sicher nicht reich. Ich behaupte mal, dass in der Branche überhaupt niemand reich wird. Auch die "Großen" bestreiten ihren Lebensunterhalt üblicherweise nicht mit dem Handel mit LS-Selbstbauprodukten.

Es ist aber auch Ansichtssache, ob man wirklich in seeehr teuere Chassis investieren muß oder ob man sich z.B. eine Basis-Messausstattung und einen Amp mit dsp zulegt.


[Beitrag von MBU am 01. Aug 2012, 01:52 bearbeitet]
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