Lässt sich der Baffle-Step vermeiden ?

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T-Master
Stammgast
#1 erstellt: 13. Sep 2011, 14:31
Gibt es eine Möglichkeit, ein Gehäuse oder besser gesagt eine Frequenzweiche so zu konzipieren, daß der Bafflestep nicht auftritt ???

Lässt sich durch die geschickte Wahl von Membrengrösse und Trennfrequenz der Effekt minimieren bzw. aussschließen ???

Danke Euch im voraus für Feedback !

Gruss...Gero
mad_malik
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 13. Sep 2011, 14:54
Das ist eigentlich ganz einfach. Du brauchst nur eine nahezu unendlich große oder unendlich kleine Schallwand, im letzten Fall dann bitte auch mit entsprechend kleinem Treiber.

Dann hast du entweder einen reinen Halbraum- oder Kugelstrahler und keinen Übergang dazwischen der uns den Bafflestep beschert.

Soweit nicht schwer... mit ein paar klitzekleinen Problemchen in der praktischen Umsetzung.


Aber mal im Ernst, eine Annäherung an den ersten Fall wäre ein bündiger Einbau in die Wand, an letzteren mit ein wenig guten Willen ein Plasma-Hochtöner. (bei dem das natürlich keine große Auswirkung hat weil er so tief ja eh nicht spielen kann, abgesehen von anderen Nachteilen)


[Beitrag von mad_malik am 13. Sep 2011, 14:56 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#3 erstellt: 13. Sep 2011, 15:09
Zum Baffle step habe ich auch schon einige Überlegungen angestellt. Das vorläufige Ergebnis findest du in Form der VIFAntastisch in meiner Signatur.
Mit der Weiche kann man nur die Unebenheiten im Frequenzgang beseitigen, die der baffle step hervorruft. Interessanter finde ich es aber, den Lautsprecher gleich so zu konstruieren, dass diese Korrektur gar nicht erst möglich ist. Ein Wandlautsprecher wie die VIFAntastisch ist ein Weg, das Problem anzugehen.
Der andere Weg ist dem Tief- und Hochtöner eine entsprechend große Schallwand zu spendieren. Beim Hochtöner muss dazu die Schallwand so groß sein, dass der baffle step erst unterhalb der Trennfrequenz auftritt. Die Schallwand des Tieftöners muss so schmal sein, dass der baffle step erst oberhalb der Trennfrequenz auftritt. So kann man den baffle step gezielt vermeiden.
T-Master
Stammgast
#4 erstellt: 13. Sep 2011, 17:04
@ Giustolisi :

Vielen Dank für Deine konstruktive Rückmeldung !!!

Das war was ich gehofft und mir schon gedacht hatte.

Gibt es theoretisch denn die Möglichkeit, eine Hochtonkalotte (25er) mit tiefer Resonanz an einen 17er Tiefmitteltöner anzukoppeln, wenn das Gehäuse gerade so von der Breite für den 17er ausreicht...also so ca. 18/19/20 cm ? Wo müsste man da (ungefähr) trennen ???

Gruss...Gero
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 13. Sep 2011, 18:17
Mit dem kostenlosen Programm Edge kannst du den Schallwandeinfluss wunderbar simulieren.

Gibt es theoretisch denn die Möglichkeit, eine Hochtonkalotte (25er) mit tiefer Resonanz an einen 17er Tiefmitteltöner anzukoppeln, wenn das Gehäuse gerade so von der Breite für den 17er ausreicht...also so ca. 18/19/20 cm ?

Ist möglich, aber dann hat man wieder das Problem mit dem baffle step. Die Schallwand für den Hochtöner muss wesentlich breiter sein als die Schallwand des Tieftöners. Mit einem kalottenhochtöner und einem 17er tieftöner wird das kaum klappen. macht man die Schallwand des TMT so schmal, dass er gerade so drauf passt, liegt der baffle step noch unter der möglichen Trennfrequenz für einen üblichen Kalottenhochtöner. Entweder man verwendet einen Mittelhochtöner in Form eines kleinen Breitbänders und kann die Trennfrequenz tiefer legen, oder man nimmt einen viel kleineren TMT und macht dessen Schallwand schmaler. Die erste Möglichkeit finde ich sinnvoller und habe auch schon Überlegungen dazu angestellt. Ein derartiger Lautsprecher könnte zum Beispiel so aussehen
2011-05-08_133450
WeisserRabe
Inventar
#6 erstellt: 13. Sep 2011, 20:36
eine Kugel sollte doch keinen Baffle Step haben, oder?
T-Master
Stammgast
#7 erstellt: 13. Sep 2011, 21:01
Wenn dem so wäre, dann könnte man den seitlichen Baffle Step doch durch großzügiges abrunden der Gehäuse-Seitenteile vermindern...oder ???
Dark_Omen
Stammgast
#8 erstellt: 13. Sep 2011, 21:17
Hallo,

Timmermanns hat in der HH 04/2010 Vergleichmessungen zw. einem Kugelgehäuse und einer normalen Box gemacht. Ergebniss: Auch die Kugel hat einen Baffle Step, nur lässt sich der "Buckel" fast komplett linearisieren. Bei der normalen Box bleibt eine Welligkeit zurück.

Grüße
Johannes
mad_malik
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Sep 2011, 04:59

WeisserRabe schrieb:
eine Kugel sollte doch keinen Baffle Step haben, oder?

Warum sollte sie keinen Bafflestep hervorrufen?

Das würde ja bedeuten dass ein Lautsprecher auf einer Kugel montiert niemals zu einem Halbraumstrahler werden würde. Jetzt muss man sich nur mal eine sehr große Kugel vorstellen um zu merken dass das Blödsinn ist.

Das würde auch bedeuten dass man einen Hochtöner in ein kleines Kugelgehäuse stecken könnte und er sich aus jeder Richtung haargenau gleich anhören würde...


Der einzige Unterschied ist dass die Diffraktion nicht abrupt an den Kanten sondern "verschmiert" entsteht. Das sollte einem ein wenig Welligkeit ersparen - dafür hat man dann Stehwellen Gallone im Gehäuse.
Giustolisi
Inventar
#10 erstellt: 14. Sep 2011, 13:24
Um die Welligkeit zu mindern hilft es die Chassis asymetrisch auf der Schallwand zu platzieren und die Kanten so großzügig wie möglich abzurunden. Dann "verschmiert" der Zacken so weit dass man damit auch eine Senke im Frequenzgang auffüllen kann. Hat der Frequenzgang einen schmalen, tieferen Einbruch, kann der baffle step bei richtiger Dimensionierung der Schallwand auch helfen, diesen aufzufüllen. all diese Überlegungen sollte man bei der Konstruktion eines Lautsprechers mit einfließen lassen. Ein in der unendlichen Schallwand gemessener Frequenzgang sieht in der Box einfach total anders aus. Ein Simulationsprogramm, das die Schallwandgeometrie, Fasen an den Gehäusekanten und Chassispositionen in die Berechnungen mit einbezieht ist Boxsim. Damit kann man auch wunderbar experimentieren und lernen.
SonicSL
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Sep 2011, 15:11
(Fast) Ohne Baffle, auch kein/kaum Step:

NautiX Evolution - Gesamtansicht
Giustolisi
Inventar
#12 erstellt: 14. Sep 2011, 15:25

SonicSL schrieb:
(Fast) Ohne Baffle, auch kein/kaum Step:

NautiX Evolution - Gesamtansicht

Falsch!!
Du hast dir das Problem baffle step bei deiner Konstruktion gleich zwei mal eingehandelt und dazu in recht ausgeprägter Form. Bei einer runden Schallwand ist der Übergang vom Kugelstrahler zum Halbraumstrahler abrupt. Außerdem hast du es geschafft, dir durch die zwei unterschiedlich großen Schallwände dieses Problem wahrscheinlich im Übertragungsbereich beider Chassis einzuhandeln. Beim TMT geht das, man müsste ihn aber recht tief trennen. Der dazu passende Hochtöner bräuchte eine viel größere Schallwand, damit der baffle step unter der Trennfrequenz liegt.
*used2use*
Stammgast
#13 erstellt: 14. Sep 2011, 15:38
Falsch!!

Da die Schallwand des TMTs kaum größer ist als er selbst gibts keine Probleme mit Diffraktion aka. Kantenbeugung. Der Hochtöner hat allerdings Beugungsprobleme. Aber genaugenommen hat er die sehr oft, es gibt wenig LS die konsequenz auf Vermeidung dieser Effekte ausgelegt sind - die meisten scheints nicht sonderlich zu stören.

>>Um die Welligkeit zu mindern hilft es die Chassis asymetrisch auf der Schallwand zu platzieren

Das verschiebt die Welligkeit "nur" weg von der Hauptachse.

Will man sie für einen breiten Abstrahlungsbereich los werden - was ja nicht immer nötig ist - braucht man Fasen.

>>Der einzige Unterschied ist dass die Diffraktion nicht abrupt an den Kanten sondern "verschmiert" entsteht. Das sollte einem ein wenig Welligkeit ersparen - dafür hat man dann Stehwellen Gallone im Gehäuse.

Detail am Rande - ist der Antrieb des Treibers im Verhältniss zum Innenraum groß kann man ihn nicht ignorieren. Die Gehäusestehwellen fallen dann nicht wie bei einer Kugel aus.
Giustolisi
Inventar
#14 erstellt: 14. Sep 2011, 16:40

Da die Schallwand des TMTs kaum größer ist als er selbst gibts keine Probleme mit Diffraktion aka. Kantenbeugung.

So lange der TMT eine Schallwand hat gibt es einen baffle step. Auch wenn der Durchmesser der Schallwand dem Korbdurchmesser entspricht gibt es den baffle step. Die Frequenz bei der er auftritt ist abhängig vom Durchmesser der Schallwand. bei einem 17er TMT der mit einer 25mm Kalotte zusammen arbeiten muss liegt der baffle step noch im Übertragungsbereich. Bei einer Schallwand mit 20cm Durchmesser läge der baffle step ziemlich genau bei 1kHz.
SonicSL
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 14. Sep 2011, 16:49
Konterargument:

Wie groß kann sich die Kantendiffraktion auswirken, wenn im Gegensatz zu einem "handelsüblichen" LS die Schallwand nur 30% der Gesamft-Stirnfläche ausmacht, und der Rest schallabstrahlende Fläche ist?
Bei den meisten anderen LS übersteigt die Fläche der Schallwand die des SEO um das Vielfache!!!

*justmy2cents*

Der Großteil des Bafflesteps bei meinen LS wirkt sich auf den nach hinten abgestrahlten Schall aus, welcher ohnehin zwangsläufig zu Diffusschall wird...
*used2use*
Stammgast
#16 erstellt: 14. Sep 2011, 17:00
>>So lange der TMT eine Schallwand hat gibt es einen baffle step

Ich mag den Begriff nicht sonderlich. Einer meint damit Diffraktion, der andere den Übergang zum Kugelstrahler. Meist meint man beides, so als wären diese Effekte zusammengehörig.

Übergang zum Freifeld gibts immer, ausser die Box steht so nah an einer Wand, daß es offensichtlich keinen Sinn hat überhaupt an Freifeld zu denken. Andere behaupten es hätte in Räumen selten bis nie Sinn Freifeldabstrahlung herranzuziehen.

Signifikante Diffraktion kann man allerdings vermeiden. Ein Weg ist hier gezeigt. Die Bündelung des Treibers verhindert die durch die kleine Schallwand sehr hochfrequenten Interferenzen recht wirksam. Die übrigens für 20cm Duchmesser ab 1.5kHz zu erwarten wären. Somit verschiebt sich der "Step", der sich über 2-3 Oktaven erstreckt, auf 800Hz.
Da hier die Diffraktion stark von der Bündelung des Treibers abhängt muß man sowieso messen. Nebenbei verursacht die Kolbenform bei TMTs, die im Gegensatz zu BBs häufig keine ausgeprägten Biegewellen aufweisen, die zu einer von der Form stark abweichenden Abstrahlung führen würden, ebenfalls Diffraktion die mitunter gern als "Membranreso" gesehen wird.
pelowski
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 14. Sep 2011, 17:01

T-Master schrieb:
Gibt es eine Möglichkeit, ein Gehäuse oder besser gesagt eine Frequenzweiche so zu konzipieren, daß der Bafflestep nicht auftritt ???

Lässt sich durch die geschickte Wahl von Membrengrösse und Trennfrequenz der Effekt minimieren bzw. aussschließen ?...

Hallo,

wenn der Bafflestep einmal aufgetreten ist, kann man die Frequenzweiche nicht so konzipieren, dass er nicht auftritt.
Das verbietet die Logik.

Aber natürlich wird jede venünftige FW den aufgetretenen Bafflestep kompensieren.

Zur mechanisch-konstruktiven Seite des Problems hast du ja einige Antworten bekommen; ich weiß aber nicht, ob es allzuviel Sinn ergibt, diesen Effekt durch die Gestaltung des Gehäuses verrmeiden/vermindern zu wollen?

Mit der FW mach das ja i.a. keine Schwierigkeiten.

Grüße - Manfred
WeisserRabe
Inventar
#18 erstellt: 15. Sep 2011, 13:10

mad_malik schrieb:

Das würde ja bedeuten dass ein Lautsprecher auf einer Kugel montiert niemals zu einem Halbraumstrahler werden würde. Jetzt muss man sich nur mal eine sehr große Kugel vorstellen um zu merken dass das Blödsinn ist.


Irgendwann wird die Kugel zur unendlichen Schallwand, bei der du auch keinen BS hast
el`Ol
Inventar
#19 erstellt: 15. Sep 2011, 14:05

T-Master schrieb:
Wenn dem so wäre, dann könnte man den seitlichen Baffle Step doch durch großzügiges abrunden der Gehäuse-Seitenteile vermindern...oder ???


Funktioniert bei meinen U-Frames ganz gut. Im Tiefton habe ich keine Korrektur. Der Frequenzumfang ist für 60 cm Breite allerdings recht bescheiden.
holly65
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 15. Sep 2011, 14:21
Hi,


*used2use* schrieb:

Meist meint man beides, so als wären diese Effekte zusammengehörig.

schuldig im Sinne der Anklage.
Oft treten beide Effekte halt gemeinsam auf.
In einem anderen Forum mußte ich mir auch schon böse Kritik anhören weil ich äußerte das es sich um 2 Effekte handelt.
Vermutlich habe ich mich dort mißverständlich ausgedrückt.

Oft ist es einfach das Problem der falsch genutzten Begriffe.
Dieses habe ich auch - ich meine das Richtige, nutze aber den falschen Begriff.


*used2use* schrieb:
, ebenfalls Diffraktion die mitunter gern als "Membranreso" gesehen wird.

Imho sieht man eine "echte" Membranreso auch in der freeair Impedanzmessung.

grüsse

Karsten
*used2use*
Stammgast
#21 erstellt: 15. Sep 2011, 15:05
>>In einem anderen Forum mußte ich mir auch schon böse Kritik anhören weil ich äußerte das es sich um 2 Effekte handelt.

Kommt immer drauf an wie genau mans nehmen will. Damit der Treiber im Gehäuse zum näherungsweisen Kugelstrahler werden kann muß der Schall natürlich ums Gehäuse gebeugt werden.
Genaugenommen kann man daher nur den Kammfiltereffekt von der Beugung trennen.
Ohne genaue Differenzierung is das aber mehr eine Spitzfindigkeit.

In Simulationen sind diese Effekte isolierbar. Die Zeit, die der Schall braucht, um ums Gehäuse zu kommen, führt zu einer geringen Abstrahlungsänderung - ähnlich der eines Cardioids. Das wird aber 1. keiner beachten - der Effekt ist auch nur gering ausgeprägt, und 2. keiner "Diffraktion" nennen.

Ich pers. nehms nur bei HTs genau. Einerseits kann man die Interferenzen nur für einen Winkel entzerren. Viel entscheidender ist aber, daß der Kammfilter passiv nicht wirklich beherrschbar ist.
Im Diffusschall gibts übrigens bei kompletter Missachtung des Kammfilters keine Störung (bzw. höchstens einen Peak von der tieffrequentesten Interferenz) - die entsteht erst durch die willkürliche Entzerrung auf einen bestimmten Winkel.

Wobei sich da in Simulationen ebenfalls gezeigt hat, daß man große, runde Fasen braucht um das Problem zu bruteforcen. Oder sehr genau abgestimmte Proportionen. In dem Zusammenhang bin ich schon auf die Hot-Pott gespannt.
Bei unbefasten Quadern gibts zumindest noch die 22.5°, dort tritt kein Kammfilter auf. Mit sozusagen irgendeiner Fase beraubt man sich dieses Auswegs, oft ohne Alternativen zu schaffen.

>>Imho sieht man eine "echte" Membranreso auch in der freeair Impedanzmessung.

Apropos spitzfindig - in der Impedanz sieht man alle Resonanzen, die eine Rückwirkung auf die Spule aufweisen.
Giustolisi
Inventar
#22 erstellt: 15. Sep 2011, 15:18

bruteforcen

Bahnhof?
holly65
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 15. Sep 2011, 15:39
Apropos spitzfindig - wer hat denn angefangen.

>>In dem Zusammenhang bin ich schon auf die Hot-Pott gespannt.
Ergebnis ist mir bekannt.............hatte da mal so einen komisch angefasten Monitor in der Mache.
Die Jungs, die die Avalon geklöppelt haben, sind auch nicht auf den Kopf gefallen.

>>in der Impedanz sieht man alle Resonanzen, die eine Rückwirkung auf die Spule aufweisen.
Jupp.

Ich erinnere mich an Diskussionen wo die Entzerrung des "Bafflestep" eher abgelehnt oder nur teilweise Entzerrung befürwortet wurde.

Imho sollte man den LS immer in Interaktion mit dem Raum betrachten - das ist wichtiger als einzelne Aspekte
die gern diskutiert und zu eminent wichtigen Punkten hochstilisiert werden.

brute force = rohe Gewalt.........zwingen

grüsse

Karsten
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#24 erstellt: 17. Sep 2011, 18:48
Moin,


holly65 schrieb:
Ich erinnere mich an Diskussionen wo die Entzerrung des "Bafflestep" eher abgelehnt oder nur teilweise Entzerrung befürwortet wurde.


korrekt. Ich sage (für mich) immer, bis 400 Hz bitte mehr Augenmerk auf die gesamt abgestrahlte Schallleistung und weniger auf den Direktschallanteil. Soll heißen, man gibt oberhalb von 400 Hz den Direktschallpegel vor, bestimmt/misst dazu die Schallleistung, und versucht dann unterhalb die Schallleistung konstant zu halten. Das kann man für die eigenen vier Wände messtechnisch ganz gut erledigen. Funktioniert sogar erstaunlich gut auch in anderen Räumen. Letztlich führt das zu einem nicht oder nur teilweise entzerrten baffle step.

Die Erfahrung lehrt aber dann auch ziemlich schnell, dass solche Lautsprecher mit gängiger Musik ziemlich dünn und etwas unangenehm klingen, und dann passt man eben die Pegel der beiden Bereiche etwas an bis es gefällt.

Cpt.
T-Master
Stammgast
#25 erstellt: 17. Sep 2011, 20:08
Habe ja hier vor kurzem um Hilfe beim Weichendesign gebeten...aber leider gab`s keine Rückmeldung.

Kann mir jemand von Euch einen Anhaltspunkt geben, wie ich den "Buckel" um 600 / 700 / 800 Hertz im Frequenzgang meiner Magnat Quantum 603 linearisieren könnte ? Welche Werte benötige ich (ungefähr) ???

Hier die Daten plus Frequenzschrieb :

http://www.stereo.de/index.php?id=396

Das ist doch ein nicht linearisierter Baffle Step, oder ?

Gruss...Gero


[Beitrag von T-Master am 17. Sep 2011, 20:09 bearbeitet]
fabel
Stammgast
#26 erstellt: 17. Sep 2011, 21:10
Hallo,


" Habe ja hier vor kurzem um Hilfe beim Weichendesign gebeten...aber leider gab`s keine Rückmeldung."

Mit gutem Grund gab es imo keine Reaktion. Dein dort geschildertes Anliegen ist halt nicht per Ferndiagnose einfach mal so erledigt. Stand schon tausend mal hier im Forum - der Austausch eines Chassis erfordert eine neue Abstimmungsprozedur. Zumal wenn man, wie Du offenbar, einen sehr linearen 0-Grad-FG erreichen will.

" Das ist doch ein nicht linearisierter Baffle Step, oder ?"

Ja, wohl ein Restchen.

Der kleine Buckel bei der ist Magnat ist imo unkritisch da sich das alles im Bereich von ca. +/- 1,5 dB abspielt.

Allerdings kann man den natürlich mit einem Sperrkreis entfernen, ob man aber genau den Buckel trifft müsste man kontrollieren.
Einen Sperrkreis kann man bei gleicher Mittenfrequenz recht unterschiedlich dimensionieren, daher macht es nicht viel Sinn irgend welche Werte zu nennen. Zumal solange Du eben nicht nachmessen kannst ob es passt ... .
Und dann kann es beim probe hören erst so richtig losgehen: jetzt sind einem plötzlich die Höhen zu betont oder, und, usw ....

Um es doch zu tun : anfangen könntest Du Z.B. mit Spulen um die 0,5 - 1 mH und Kondis um 5 - 15 uF . Den Wiederstand muss man dann am besten am Objekt der Manipulation selber ermitteln.

Da Dich das Thema Lautsprecher ja tiefer zu interessieren scheint ist der beste Rat eigentlich immer der selbe: besorge Dir nen preiswertes Mikro und ein Messprogramm und schon kannst Du ganz viel spielen .
Z.B. auch `mal schnell´ nen Hochtöner austauschen ... .

gegen Messphobie



Gruß Fabian
T-Master
Stammgast
#27 erstellt: 17. Sep 2011, 23:02
Lieber Fabian !

Vielen Dank für diese super-konstruktive Rückmeldung !!!

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