Isophon Incus (Bildergeschichte)

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realHeineken
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jan 2005, 14:38


Hallo liebes Forum,

nun habe ich es endlich geschafft meine neuen Lautsprecher fertigzustellen und wollte sie Euch mit ein paar Bildern (natürlich auch mit ein bisschen Stolz) vorstellen:

Genannt habe ich sie Isophon Incus. Warum ist schnell erklärt, Lautsprecher haben bekanntlich was mit Hören zu tun, also im Anatomie Atlas das Ohr mal wieder aufgeschlagen und den Namen mit dem schönsten Klang rausgesucht... und das war "Incus" (ist einer der 3 Knochen im Ohr).

Also Lautsprecher kommen 2x PSL200 und ein SKK10 zu Einsatz. Das ganzen hab ich mal bei ebay für unglaubliche 60 Euro ersteigert (desshalb konnte ich auch nicht widerstehen, obwohl der halbe Keller noch voll mit Isophon-Chassis ist). Dabei war auch noch eine recht hochwertig bestückte Frequenzweiche und ein Bauplan für ein geschlossenes Gehäuse mit 30 Litern. Da mich im Sommer die Lust mal wieder was zu bauen gepackt hat, habe ich kurzerhand ohne lange zu planen angefangen das Gehäuse aufzubauen (über den Bauplan und die Frequenzweiche hatte sich scheinbar schonmal jemand viele Gedanken gemacht und darauf hab ich mich erstmal verlassen). So entstand im Juli realtiv schnell dieses Gehäuse:



Aufgebaut aus 16mm MDF und Verstrebungen aus 22mm MDF. Dann ging es erstmal in den Urlaub...
Im September wurde dann weitergebaut. 16mm MDF waren mir zu wenig, es sollte ein Sandwich aus MDF - Bitumen - Pressspan entstehen.



Also erstmal großzügig Fliesenkleber rein...



... dann zurechtgeschnittene Bitumenplatten (aus einfacher Dachpappe) drauf...



.. wieder Fliesenkleber und dann 3mm Pressspanplatten aufgeklebt. So wurde das gesamt Gehäuse ausgekleidet bis auf die Frontplatte, aber dazu nachher mehr. Als Resultat entstand ein Gehäuse, das nicht nur recht schwer, sondern auch ziemlich steif ist. Dazu sind die Baumaterialen alle relativ günstig und leicht zu verarbeiten. Ich war mit dem Ergebnis bis dahin sehr zufrieden:



Leider kam es danach v.a. bedingt durch die Uni zu einem Baustop. Mittlerweile rede ich mir ein, das war gewollt, denn so konnte das MDF ein bisschen arbeiten und der Kleber richtig aushärten, bevor es im Dezember weiterging.

Leider habe ich von den nächsten Schritten keine Fotos gemacht, jetzt im Nachhinein eigentlich sehr schade.
Zuerst habe ich die Frontplatte aus 16mm MDF eingesetzt. Dann wurde das ganze Gehäuse mit Kirschfurnier furniert. Das Furnier habe ich auch bei ebay gekauft und bin super zufrieden mit der Qualität. Es waren meine ersten Furniererfahrungen, dafür ging es aber erstaunlich einfach und hat vollkommen Komplikationslos geklappt.

Der Plan war es aber, dem Gehäuse eine aufgesetzte lackierte Schallwand aus 22mm MDF zu spendieren. Also wurde diese im nächsten Schritt angefertigt. Ich habe nur den SKK10 eingefräst, weil der PSL200 einen leicht ansteigenden Korb hat und ich es dort nicht für nötig hielt.
Dann wurde lackiert: Das furnier wurde erst grundiert, dann geschliffen und dann mehrfach mit Clou Aqualack lackiert (zwischendurch wurde natürlich, damit es nicht langweilig wird jede Menge geschliffen). Vorweggenommen kann ich jetzt schon sagen, dass ich das Ganze am Ende noch poliert habe und so einen, wie ich finde, sehr schöne Oberfläche entstanden ist! Ich habe mich mit Absicht für einen Wasserlack entschieden, denn es sollte ein Kontrast zur Schallwand geschaffen werden. Diese habe ich mit Dulux-Kunstharzlack Hell-Elfenbein lackiert (natürlich auch mit grundieren und wieder jeder Menge schleifen zwischendurch).
Abschließend kam es zur Hochzeit der beiden Teile. Getrennt sind sie allerdings noch durch eine schwarze 3mmm Holzplatte, so dass die Schallwand nicht direkt auf dem Gehäuse sitzt, sondern ein kleiner Spalt rundrum entsteht um sie einwenig abzuheben.
Und so standen sie dann Anfang Januar bei mir im Wohnzimmer:





fertig für den Einbau der Lautsprecher



Das selbst gebaute Anschlussterminal

Und nach einer fast durchgemachten Nacht, standen sie am nächsten morgen an ihrer endgültigen Position:





Tja und nun erfreue ich mich jeden Tag mehr über ihren Anblick und natürlich über den Klang. Dazu möchte ich aber nicht viel sagen, denn das ist meiner Meinung nach sehr subjektiv. Vielleicht nur, dass ich besonders vom Bass sehr überrascht bin. Sehr trocken, sauber und erstaunlich tief und dabei ist selbst bei hohen Lautstärker am Gehäuse nichts zu bewegen. Das Sandwichgehäuse erfüllt scheinbar ganz gut seinen Zweck.

Falls jemand am Bauplan, oder am Frequenzweichenplan interessiert ist, gebe ich das gerne weiter, obwohl ich befürchte, das nurnoch wenige die nötigen Chassis besitzen . Aber ich werde es auf jedenfall ins Isophon Archiv stellen...

Schöne Grüße aus Berlin,

Jonas
Jogi42
Inventar
#2 erstellt: 23. Jan 2005, 15:15
Sehen gut aus. Bin gerade auch am planen von einem Sandwichgehäuse. Das Bitumen hat welche Stärke? Ist der Fliesenkleber zum kleben von Bitumen besser als Pattex?
oleks
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Jan 2005, 18:51
hallo,
bin auch ledenschaftlicher Isophon Hörer (T440)
http://home.arcor.de/oleks123/
Deine Incubus sehen sehr geil aus.Mit dem Versteifen des Gehäuses war es auch eine gute Idee.Kannst echt stolz sein.
nur schade daß wir sie nicht hören können.
realHeineken
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Jan 2005, 20:14
Das Bitumen ist wie gesagt einfache Dachpappe und ca. 5mm stark. Ich habe mich dafür entschieden, weil mir die slebstklebenden Platten von IT einfach zu teuer sind.
Ob nun Fliesenkleber besser ist als Pattex kann ich nicht beurteilen, aber auch hier würde ich sagen, dass der Fliesenkleber das preiswertere Produkt ist. Habe insgesamt für beide Gehäuse 8kg Trockpulver verbraucht. Könnte mir aber vorstellen, dass Patex auch sehr gut funktioniert. Insgesamt kann ich den Sandwichaufbau nur empfehlen.

Schöne Grüße aus dem mittlerweile verschneiten Berlin,

Jonas
ducmo
Inventar
#5 erstellt: 23. Jan 2005, 20:52

...Dachpappe...



Oh man, wenn das mein Bauphysik-Prof hört, dreht der immer völlig ab!

Zitat: "Leute glaubt ihr echt, dass sich irgendwer Pappe aufs Dach legt? Das Zeug heißt Biumen-dach-bahn und hat nichts mit Papier zu tun!!!"

Nichts für ungut ist mir gerade nur eingefallen als ich es gelesen hab...

Sonst sieht das echt sehr sauber aus! Gefällt mir echt gut! Aber ich würde sie aus den Ecken ziehen, damit die Optik noch besser zur Geltung kommt…

mfG Jan
realHeineken
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Jan 2005, 09:50
Ich zitiere mal eine PM von Kevin123 und beantworte sie:


Hallo,

Ich habe deine selbstgemachten Terminals
gesehen. Finde sind toll geworden(die ganzen Boxen).
Hab auch die gleichen Polklemmen. Aber noch keine Grundplatte dafür. Ist das Plexi? Wie dick?

Danke
Grüße

Ps: Hab vor meine Boxen auch Kirsch zu furnieren.
Frage: Hast du das Furnier gepresst?


Auf der Suche nach einen schönen Terminal bin ich ein bisschen enttäuscht worden. Das einzige was mir gut gefallen hat waren die Terminals von Mundorf mit Metallplatte, da die aber leider fast unbezahlbar sind musste ein Selbstbau her.
Die Grundplatte ist tatsächlich aus Plexiglas (darf man das in der Baustoffphysik so nennen? ). Es sind 2 Platten mit je 2mm Stärke. Die untere habe ich mit SChleifpapier matt geschliffen und die obere ist unbehandelt. So konnte ich die matte Farbe und dazu trotzdem noch die spiegelnde Oberfläche des Plexiglases erhalten. Da ich die Kanten 45° angefräst habe würde man nun die SChnittfläche zwischen den Platten sehen, desshlab habe ich auch die Kanten matt geschliffen um das zu vermeiden.

Ja, das Furnier ist mit vielen Zwingen und doppelseitigem Ponal aufgepresst. Dann die Kanten nachbügeln und abfeilen bzw -schneiden. Dir viel Erfolg bei Deinen Lautsprechern...

Jonas
ducmo
Inventar
#7 erstellt: 24. Jan 2005, 10:55

Plexiglas (darf man das in der Baustoffphysik so nennen? ).


Plexiglas kam in Baustoffkunde zwar nicht dran aber ich denke das ist OK!
Haesel
Stammgast
#8 erstellt: 24. Jan 2005, 12:46
Sind sehr schön geworden weiter so. Hoffe das mal wieder mehr Bilderstorys reinkommen.
Polysofty
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Jan 2005, 15:53
Sind sehr gelungen, vorallem die farblich abgesetzte Schallwand gefällt mir. Und wie bist du mit dem Klang zufrieden?


gruß polysofty
ice1704
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Jan 2005, 00:03
Hey, wunderschöne Bilder ! Ausgesprochen hübschgeworden deine Schallwandler, sehr geschmack- und stilvoll ! Beschreibe doch bitte mal deine Klangeindrücke. Was für ein Verstärker benutzt Du dazu ?

Gruß Onkel L.
realHeineken
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Jan 2005, 12:49
Also ich werde dann doch mal ein paar Worte zum Klang verlieren:

Die Hochtöner kenne ich schon sehr gut und finde sie nach wie vor einfach nur super! Habe als Vergleich einen Dynaudio D 28 AF aus einem anderen Lautsprecher und da gewinnt der Isophon meiner Meinung nach um Längen. Von Bass, wie bereits oben erwähnt, bin ich auch sehr begeistert, besonders hatte ich nicht erwartet, dass sie so tief spielen können. Klar sind sie in punkto Räumlichkeit einem Breitbänder sicherlich unterlegen, aber das konnte ich noch nicht testen. Kommt aber hoffentlich noch, denn in der Familie befinden sich gerade ein paar Buschhörner in Bau.

Als Verstärker nutze ich zur Zeit einen älteren Grundig V30. Hierbei gab es allerdings eine ziemliche Sensation, denn ich habe die Lautsprecher erst mit einem neueren Sony TAFE-530 betrieben und war mit dem Klang sehr zufrieden. Dann wurde allerdings der Grundig angeschlossen und der Klang der Lautsprecher ist innhalb von Sekunden um mehrere Klassen gestiegen!!! Ich war total baff! Na und jetzt macht also der "kleine" Grundig Musik bis endlich mal ein Grundig FIne Arts A9000 da ist!

Schöne Grüße,

Jonas
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 31. Jan 2005, 13:53
hallo realHeineken,



Glückwunsch zu den schönen LS.

Allerdings würde ich die Dinger aus akustischen Gründen mindestens 50-60 cm von den seitenwänden weg aufstellen und den Raum etwas bedämpfen (geht auch gut mit Studenten-Budget), wenn möglich.

jedem, der selbst bauen will, kann ich nur die vielen Tips von A.H., US, kawa, .... in diversen Threads zum DIY-Bau von Lautsprechern empfehlen.

A.H. hat für neutrale LS mit unverfärbten Klang wichtige Empfehlungen in seinem "neutral" Thread angegeben.

Die gleichen Experten haben auch in meinem Selbstbau-Thread unermüdlich gute Tips gegeben und mein LS-Wissen extrem bereichert.

Gruß

geniesser_1

(ebenfalls Isophon-Fan)
realHeineken
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 31. Jan 2005, 19:04
Das mit der Aufstellung gefällt mir auch noch nicht so recht. Da werde ich in ein paar Tagen noch ein bisschen rücken und schieben, auch wenn´s schwierig ist.

@ geniesser_1:
den, mittlerweile unzähliege Seiten langen, Thread über Dein Projekt habe ich mit viel Interesse verfolgt. Aber wie sieht es denn aktuell aus? Noch bei den ersten Messversuchen und gibt´s auch mal Fotos?

Schöne Grüße,

Jonas
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 31. Jan 2005, 19:52
[quote="realHeineken"]Das mit der Aufstellung gefällt mir auch noch nicht so recht. Da werde ich in ein paar Tagen noch ein bisschen rücken und schieben, auch wenn´s schwierig ist.[/q]

Das wird was bringen.

[q]

@ geniesser_1:
den, mittlerweile unzähliege Seiten langen, Thread über Dein Projekt habe ich mit viel Interesse verfolgt. Aber wie sieht es denn aktuell aus? Noch bei den ersten Messversuchen und gibt´s auch mal Fotos?

Schöne Grüße,

Jonas[/quote]

Naja.... mein Messequipment ist noch nicht vollständig.

Der einstweilige Prototyp ist noch nicht fertig, insofern auch keine Fotos möglich... und ausserdem:

Besitze keine Digitalkamera... werde aber beizeiten mal eine ausleihen...

Gruß

geniesser_1
ice1704
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Feb 2005, 21:44

Als Verstärker nutze ich zur Zeit einen älteren Grundig V30. ...Na und jetzt macht also der "kleine" Grundig Musik bis endlich mal ein Grundig FIne Arts A9000 da ist!


Grundig Verstärker mit Isophon ... toll, das paßt !

Übrigens kenne ich den Grundig V 30 ! Das ist doch so´n kleiner 30 cm breiter Baustein, oder ? Inzwischen eine echte Rarität !

Gruß Lutz
donhighend
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 17. Feb 2005, 11:53
@alle Isophon-Fans...

In ebay w1rd gerade ein Paar Isophon PSL320/400/GJW angeboten unter folgendem Link:

[url]http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=22062&item=3873893858&rd=1

Das ist der beste Basslautsprecher, den ich JEMALS hörte. Der könnte auch im Vergleich zum größeren 385er für den Geniesser interessant sein. Ich habe beide Chassis lange Jahre gehört und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der 320er deutlich trockener und agiler ist. Sicher, das ist eine Frage des persönlichen Geschmackes und soll nicht allgemein gültig sein. Vielleicht hat ja jemand Interesse.

P.S. Ich bin nicht bekannt mit dem Anbieter dieser Chassis. Es soll lediglich ein Hinweis für einen evtl. Interessierten sein.

Schöne Grüße
mikhita
Stammgast
#17 erstellt: 17. Feb 2005, 13:29
Hallo Jonas,

sehr schönes Projekt!!!
Wo wohnst du in Berlin?
Bin auch aus Berlin und vielleicht könnten sich die Berliner mal zu Hörproben Treffen.
Fände ich spannend.

Gruss,
mikhita
ice1704
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 28. Feb 2005, 23:43
Hörtreffen in Berlin ?
Ja gerne, aber nur wenn´s sich um Isophon-Lautsprecher handelt. O.K. ?
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