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Gedrehter Waveguide+A -A |
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Autor |
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hermes
Inventar |
#1 erstellt: 03. Jul 2009, 21:56 | |||
Hi zusammen, ich hab mir heute mal die Zeit genommen und in der Lehrlingswerkstatt von der Firma aus VA-Stahl zwei Waveguides gedreht. Das Ganze hat mich fast 5h gekostet, hätte nicht gedacht dass das so lange geht aber ok, ich hab auch außer einem Praktikum keine Erfahrung mit der Metallbearbeitung. Jetzt hab ich natürlich ausgiebing die Dinger zu Hause getestet und dabei ist mir aufgefallen, dass der Klang deutlich besser ist als bei den Gips- und Knete-Waveguides. Das hab ich eigentlich nicht erwartet. Liegt das an der Präzision, die natürlich beim Drehen höher ist oder am Material oder vielleicht an der Rillenstruktur? So recht mag mir das alles nicht einleuchten und ich dachte schon dran, dass ichs mir nur einbilde weil ich jetzt eben 5h daran gearbeitet hab und ein gedrehter WG besser aussieht aber es klingt wirklich besser, hab auch mit den Gips-guidos direkt verglichen. Habt ihr ne Idee woher das kommen könnte? Dass da sowas wie ein Materialklang gibt glaub ich nicht, die Guidos sind aus massivem Stahl und wiegen kräftig. Dass der Stahlguido besser reflektiert als Gips mag ich mir auch nicht so recht vorstellen, bleibt nur die Präzision oder die Rillenstruktur. Ich werde morgen mal ne Cam borgen und bilder posten, meine is grade futsch. so weit, Grüße Hermes |
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Verrückter
Inventar |
#2 erstellt: 03. Jul 2009, 22:02 | |||
Hallo, ich kann dazu nix fundiertes beitragen. Ich erinnere mich nur an eine Diskussion mit einem Hornfreak, der meinte, dass die Kugelwellenhörner aus Kunstoff etc. schlechter klingen als aus dem Vollen gedrehte Aluhörner. Ganz besonders wichtig sei dabei der Beginn des Horns. Auch erinnere ich mich daran, dass das Jabo Horn aus einem Kunststoff-Alu Mix besteht. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen. Stefan |
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Granuba
Inventar |
#3 erstellt: 03. Jul 2009, 22:05 | |||
Hi, messen die sich denn auch gleich? Das wage ich nämlich stark zu bezweifeln und hier sollte man ansetzen, bevor man über Materialklang redet... Harry |
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kceenav
Stammgast |
#4 erstellt: 04. Jul 2009, 09:49 | |||
Hallo hermes, vor "Voodoo" sollte man sich natürlich hüten. Aber dass die mit Sicherheit wesentlich glattere Oberfläche/Kontur eines gedrehten Alu-Waveguides schlicht besser "funktioniert" als eine handgetöpferte pockennarbige, dürfte außer Frage stehen, oder? Auch halte ich es für durchaus einleuchtend -- Achtung, wie üblich Spekulation.. --, dass es bei Hörnern/Waveguides eines gar nicht so leicht erreichbaren Mindestmaßes an "Totheit" des verwendeten Materials bedarf, ehe die Rückwirkungen der Materialeigenschwingungen auf den Schall unter der "Hörschwelle" liegen. Heißt: Gegenüber z.B. Pappmaché ist mit einfachen Mitteln eine hörbare Steigerung möglich, beim Wechsel von (hinreichend dickwandigem) MDF auf Alu dagegen tut sich vermutlich wenig bis gar nichts ... Ferner gibt es auch Spekulationen, dass unterschiedliche Oberflächen-(Grob-)Strukturen zu verringerten Diffraktionen führen könnten. Beispielsweise die berühmte Golfball-Struktur. Wie ja überhaupt die nahezu unvermeidlichen Diffraktionen sämtlicher Schallführungen verdächtig sind, zu mehr oder weniger deutlichen Klangverschlechterungen zu führen -- Mr. Geddes propagiert denn ja auch "seine" eigene Waveguide-Kontur, die angeblich (mathematisch nachgewiesen) zu geringstmöglicher Diffraktion führt. [Beitrag von kceenav am 04. Jul 2009, 09:50 bearbeitet] |
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castorpollux
Inventar |
#5 erstellt: 04. Jul 2009, 10:08 | |||
Hi, Da wär' ich aber auch mal an einem vergleich gedrehtes WG und ursprüngliches interessiert - was den Aufbau angeht und die messungen angeht Grüße, Alex |
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hermes
Inventar |
#6 erstellt: 04. Jul 2009, 12:14 | |||
Hi zusammen, also hier kommen erstmal die Bilder damit ihr wisst worüber gesprochen wird: Auf dem zweiten Bild ist gut zu erkennen dass der Guido schon eine ziemlich riffelige Struktur hat. Ich hatte keine Zeit mehr zum Schmirgeln und polieren und da das Ding Handgedreht ist entstehen die Riffel wenn man die Maße präzise einhalten will beinahe unvermeidbar. Die Kontur ist ein normaler Kreisbogen, 1cm hoch ist der Waveguide und der Kreisradius ist ca. 17 cm. Durchmesser des Guidos ist 11cm. Also insgesamt ein flacher moderat eingreifender Guido. Messungen hab ich grade quick and dirty gemacht aber ich kann gar nichts besonderes feststellen, das übliche das ich auch gesehen hab bei anderen nicht in der Schallwand versenkten Guidos, alles andere als perfekt, deshalb will ich erst Messungen veröffenltichen wenn ich eine Box habe wo die Teile plan in der Schallwand sitzen. Der gute Klang ist mir trotzdem ein Rätsel, es ist deutlich besser als bei den Gips- und Knete-Guidos obwohl messtechnisch nichts anders ist. Grüße Hermes |
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Granuba
Inventar |
#7 erstellt: 04. Jul 2009, 12:25 | |||
Hi hermes, bei aller Liebe: Aber ein irgendwie mit Gips modelliertes Waveguide, dessen Übergang zur Kalotte etc. wird sich DEFINITIV anders messen. Alles andere widerspricht jeglicher Erfahrung, die ich bei Waveguides gemacht habe: Selbst gleiche Waveguides mit identischem Hochtöner messen sich unterschiedlich (Merklich!), wenn der Übergang zur Kalotte nicht passt.... Harry |
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hermes
Inventar |
#8 erstellt: 04. Jul 2009, 12:29 | |||
Sicher sind unterschiede in der messung. Aber die sind aus meiner Sicht völlig willkürlich. Ich kann darin keinen Grund für guten oder schlechten Klang ablesen zumal sie alles andere als perfekt sind, ich hab schon besseres gemessen mit Kneteguidos und trotzdem klangs schlechter. Was mir aber grade einfällt ist, dass das jetzt die ersten Guidos sind bei denen ich den Guido wirklich bis an die Membran gebaut hab, d. h. der Halsdurchmesser ist 27mm, selbst die Sicke liegt unter dem Guido, das war mir mit Gips nie möglich umzusetzen. Hab ich so schon bei älteren B&W-Boxen gesehen. Obs daran liegt? Ich kanns nicht sagen. Ich kann nur sagen, es klingt unglaublich richtig und rein. Alle Klänge stehen nebeneinander, nichts drängt sich vor, man kann viel mehr Details hören als ohne Guido. Alles Dinge ich so irgendwie kenne aber nicht in dem Ausmaß. |
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Granuba
Inventar |
#9 erstellt: 04. Jul 2009, 12:37 | |||
Hi, öhm? Also doch "komplett" unterschiedliche Waveguides, die verglichen werden? Der Übergang Kalotte/WG ist mitentscheidend, sowohl messtechnisch als auch klanglich. Harry |
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Stereosound
Inventar |
#10 erstellt: 04. Jul 2009, 15:48 | |||
Achtung hier spricht ein Metaller Die Oberfläche ist ja geradezu grausam. Was für nen Drehmeisel hast du verwendet? HSS, Hartmetall oder Wendeschenidplatte? Ich tippe ja fast auf HSS. Auf richtige schnittgeschwindigkeit achten Stereosound |
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holly65
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 04. Jul 2009, 19:28 | |||
Hallo Hermes,
kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Bei diversen WG Experimenten habe ich u.A. festgestellt das ein HT der sich annähernd perfekt misst "schlechter" klingt als ein anderer HT der sich etwas schlechter misst. Beide HT selbstverständlich im selben WG (gekürztes P-Audio PCT-300). Es geht also auch "andersrum" - erklären kann ich das auch nicht. grüsse Karsten [Beitrag von holly65 am 04. Jul 2009, 19:29 bearbeitet] |
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Granuba
Inventar |
#12 erstellt: 04. Jul 2009, 20:46 | |||
Hi Karsten,
das ist doch ganz einfach: Man nennt es Geschmackssache. "Gute" (neutrale) Messwerte des Lautsprechers sind kein Garant für guten Klang! Wohl aber das Ausgangsmaterial, also die Chassis. Spielen die "roh" schon ordentlich und man soundet über die Abstimmung i.w.S., kann man viel Nettes daraus basteln. Harry |
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hermes
Inventar |
#13 erstellt: 05. Jul 2009, 00:31 | |||
Drehmeisel war Wendeschneidplatte, sehr klein. Solche Kommentare zur Oberfläche hab ich erwartet. Ich bitte zu bedenken, dass mir die präzise Einhaltung der Werte wichtiger war als eine gute Oberfläche und ich sowas zum ersten mal in meinem Leben gemacht habe, von Hand. Es ist übrigens eine NAWI-Kontur, ich musste also völlig frei drehen, was mir als Anfänger ziemlich schwer fällt (Vorschub kann ja jeder ;)). Ursprünglich war auch geplant die Teile zu schmirgeln und zu polieren aber nachdem das so gut Kling weiß ich nicht ob ich das riskieren will, obwohl ich mir nicht recht vorstellen kann, dass diese Oberfläche so viel ausmacht. @ Murray JA so gesehen sind die Guidos nicht ganz identisch. Aber fast. Die Kneteguidos haben den selben Durchmesser und die selbe Höhe, nur einen etwas breiteren Hals. Ich kann mir daraus irgendwie nicht den Unterschied erklären, das sind WElten, aber vielleicht täusche ich mich. Messtechnisch sieht zwar jeder n bisl anders aus aber ich kann anhand der diagramme nicht sagen was besser ist. Ich kann nur hören, dass die Box mit den Edelstahlguidos extrem neutral klingt und unglaublich detailreich. Die Box auf dem Foto mit den Keramik-Hochtönern war bisher meine persönliche Referenz aber ich denke mit dem Guido ist die Latte noch ein Stück höher. Was mich auch beeindruckt ist, dass die Musik mich mit Guido mehr berührt als ohne und ich länger zuhören will. Ein bischen kenne ich das auch von anderen Bündelnden Boxen mit BB oder WG aber alles zusammen hatte ich nie so einen Glücksfall wie hier. Es ist natürlich schön das geniesen zu können, aber es wäre noch schöner das erklären zu können und möglicherweise nochmal umsetzen zu können. Bei der Chassiswahl gelingt mir das mittlerweile sehr gut, bei den Guidos tappe ich trotz vieler Erfahrungen oft im Versuchsstadium. Grüße Hermes |
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Zweck0r
Inventar |
#14 erstellt: 05. Jul 2009, 05:33 | |||
Nur so nebenbei: Alu ist wesentlich einfacher zu bearbeiten als Edelstahl. Nur Kühlschmiermittel sollte man benutzen, sonst sifft es den Drehstahl zu. Grüße, Zweck |
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ukw
Inventar |
#15 erstellt: 05. Jul 2009, 08:08 | |||
grob geschätzt 10-fache Schnitt und Vorschub Geschwindigkeit. x-Achse y Achse motorisch verfahren (NC-controlled) und dann die Kontur in einem Gang durchfahren. Dazu eine 3 mm Fase mit leichter Verrundung als Werkzeug und Du kannst Dich in der Oberfläche vom Alu spiegeln (wenn auch verzerrt) Ich hab ein Scanspeak D2008 in der Oberfläche - lecker |
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LIFU
Stammgast |
#16 erstellt: 05. Jul 2009, 15:14 | |||
Hallo UKW
Zeig mal ein Bild. Gustav [Beitrag von LIFU am 05. Jul 2009, 19:18 bearbeitet] |
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hermes
Inventar |
#17 erstellt: 05. Jul 2009, 19:08 | |||
Alles nix Neues, und was tun wenn man keine NC zur Hand hat? Alu sieht btw poliert nicht so schön aus wie Edelstahl finde ich. Gruß Hermes |
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ukw
Inventar |
#18 erstellt: 05. Jul 2009, 22:43 | |||
LIFU
Stammgast |
#19 erstellt: 06. Jul 2009, 03:28 | |||
Schaut sehr gut aus. Hast Du da einen Schaumstoffring eingelassen? Kannst Du etwas zum Aufbau und dem Treiber sagen? Gustav |
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ukw
Inventar |
#20 erstellt: 06. Jul 2009, 07:22 | |||
Ja. Darunter ist ein Verguss der Die Frontplatte mit dem Rest verbindet. Da normalerweise ein prolliger Kunststoff auf und um dem Hochtöner ist... hat man jetzt bessere Kühlung und wertige Optik und besseres Übertragungsverhalten. Der 19mm Treiber - ScanSpeak D2008 sollte hinlänglich bekannt sein - wurde von jedem Selbstbaumagazin getestet und vermessen. Einsatz ab 2400 Hz - darunter spielt ein Konus Mitteltöner. Der Scanspeak ist spritzig und klar im Hochton - ein echter Genuss. |
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LIFU
Stammgast |
#21 erstellt: 06. Jul 2009, 07:28 | |||
Danke für die Erklärung. Gustav |
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dazydee
Stammgast |
#22 erstellt: 07. Jul 2009, 12:13 | |||
Wenn Du wirklich wissen willst, ob es an dem Material liegt, dann führt wohl kein Weg daran vorbei einen Abguss zu machen um einen 1:1 vergleich machen zu können. Gruß Danny |
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hermes
Inventar |
#23 erstellt: 07. Jul 2009, 14:28 | |||
Das is ne gute Idee, ich könnte versuchen einen Gips-Abguss zu machen. Mal schauen was da raus kommt! |
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