Stand-LS Eigenbau - Frage zur Chassis Komposition

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mcwurst
Neuling

#1 erstellt: 23. Jan 2008, 12:47

Ich wollte mir schon immer mal Boxen selber basteln und hab jetzt endlich genug Zeit (und Geld) um das zu tun. Nun stehe ich vor der Frage welche Chassis ich verwenden sollte. Ein Komplett Bausatz kommt nicht in Frage. Die Boxen werden nur zum Musik hören verwendet.

Als Frequenzweiche hab ich mir die SPF-8-3300-PRO ausgeguckt.

Technische Daten:
- Flankensteilheit 12 dB/Okt.
- Sinus-/Musikleistung 200/400 W
- Impedanz 8
- Übergangsfrequenz 2000/6000 Hz
- mit eingebautem Überlastschutz

Zu den Chassis hab ich imo folgende Vorstellungen.

Hochtöner: KK10/CA

Technische Daten:
- Impedanz 4
- Sinus-/Musikleistung 100/200 W über Frequenzweiche
- Frequenzbereich 800...20000 Hz
- Schalldruckpegel 90 dB

2 je Box ist das möglich 2 Hochtöner mit je 4 Ohm Impedanz in Reihe an den Ausgang der Frequenzweiche mit 8 Ohm anzuschließen? Müsste ja eigentlich funktionieren oder?

Mitteltöner: WESTRA KM-100-534

Technische Daten:
- Sinus-/Musikleistung 50/100 W
- Impedanz 4
- Frequenzbereich 600...15000 Hz
- Resonanzfrequenz 650 Hz
- Schalldruck 87 dB
- Einbau-ø 90 mm
- Einbautiefe 45 mm
- Außen-ø 100 mm

wieder 2 je Box da es sich wieder um 4 Ohm Lautsprecher handelt selbe Frage wie bei den Hochtönern.

Tiefton: KENFORD 201587

- Sinus-/Musikleistung 150/300 W
- Schalldruck 88 dB
- Frequenzbereich 35...4000 Hz
- Korb-ø 255 mm
- Einbau-ø 230 mm
- Impedanz 8
- Magnetgewicht 40 oz.

je 1 Pro Box

Unten in die Box soll jeweils rechts und links Unten vom Tiefton Lautsprecher ein Bassreflex Rohr. (siehe Bild)
(Aus PVC, schwarz, Länge 60 mm, ø 50 mm)

Konzept:

http://img242.imageshack.us/my.php?image=boxuq2.jpg
____________________________________________________________

Nun zur eigentlichen Frage:

Kann bei dieser Komposition überhaupt etwas vernünftiges herrauskommen? Wo liegen Schwächen was sollte ich anders machen?

Oder ist der Klang sehr abhängig von Gehäuse der Box?
Dachte an mdf Platte. Unten wo der Tieftöner sitzt soll das Gehäuse 2 Schichtig werden und den Innenraum der 2 Schichten wollte ich mit Sand befüllen.

Zur Frequenzweiche: Ist die zu schlapp für meine Zwecke oder ist der Klang in Verbindung mit den Chassis nicht einzuschätzen?

Bin für jeden hilfreichen Änderungsvorschlag dankbar.

Bitte schreibt nicht solche antworten wie: "klingt nicht gut" sondern erläutert mir bitte warum und erklärt vielleicht was ich ändern müsste.

So das wars erstmal von meiner Seite

mcwurst
Neuling

#2 erstellt: 23. Jan 2008, 13:10

ach ja Budget geht bis 250 - 300€ maximal.

mcwurst
Neuling

#3 erstellt: 23. Jan 2008, 13:28

Oder wäre es doch ratsamer einen Bausatz wie den z.B. den SPEAKA BAUSATZ 3 von Conrad zu nehmen und das Gehäuse selbst zu konstruieren? Also das Gehäuse wollte ich auch jeden Fall selbst designen.

ton-feile
Inventar

#4 erstellt: 23. Jan 2008, 13:33

Hi,

Da hat sich aber jemand bei Pollin umgesehen.
Okay, dann fang ich mal an.

Die Chassisauswahl:
Hochtöner und Mitteltöner wären soweit OK.
Der Hochtöner ist gar nicht so schlecht.
Der Bass ist ungeeignet, weil er eigentlich in jedem Gehäuse dröhnen würde.
Bassreflex ist damit völlig unmöglich. Geschlossen mit sehr großem Gehäuse nur eingeschränkt.

Die Schallwandgeometrie:
Hoch- und Mitteltöner sollten nie nebeneinander montiert sein, sonst ändert sich mit zunehmendem horiz. Abhörwinkel die Laufzeit zum Hörer. Die Folge sind Auslöschungen, also ein mieser Frequenzgang. Klassisch wäre: Bass unten, darüber ein Mitteltöner, darüber ein Hochtöner.
Mitteltöner und Hochtöner sollten nah zusammen sein.

Die Weiche:
Das dickste Problem Deines Vorhabens.
Fertigweichen funktionieren nie. Sie müssen immer speziell für den Lautsprecher entwickelt werden.
Ohne Messtechnik und Wissen um die Lautsprecherentwicklung unmöglich.

An Deiner Stelle würde ich mich mal nach einem Helfer in Deiner Nähe umsehen. Sonst hast Du eine frustrierende Dauerbaustelle vor Dir.

Helferliste

Gruß
Rainer

anymouse
Inventar

#5 erstellt: 23. Jan 2008, 13:43

Örpz, mal wieder was von der Sorte....

Gehe zurück auf "Los" und ziehe keine 4000,- DM ein.

So wird das ganze vielleicht ein Geldgrab, aber keine aich nur passable Hifi-Box.

Budget soll für das Paar mit Gehäuse sein, nur so als Frage?

mcwurst schrieb:

Ein Komplett Bausatz kommt nicht in Frage.

Warum???

Etwas Sinnvolles aus beliebigen Einzelteilen zu basteln ist nicht einfach und ohne Erfahrung plus Messequipment sehr schwierig.

Ein paar Anmerkungen:

Passive Universalweichen sind reine Hilfskonstruktionen und gutem Klang abträglich.

Zwei Hochtöner pro Box, womöglich noch mit großem Abstand (groß heißt "nicht sehr viel kleiner als die Wellenlängen im benutzten Frequenzbereich") bilden Interferenzen, damit handelst Du Dir seitlich sehr starke Frequenzgangschwankungen ein.

Gleiches gilt für zwei Mitteltöner (hier sind die Wellenlängen etwas größer, d.h. es könnte prinzipiell klappen, wenn man die beiden Chassis sehr eng aneinander setzt).

Mehrere Chassis pro Weg setzt man dann ein, wenn man Wirkungsgradunterschiede ausgleichen möchte.
Impedanzunterschiede spielen eigtnlich nur für die Auslegung der Weiche eine Rolle.

Oder ist der Klang sehr abhängig von Gehäuse der Box?

Ja, ist er. Vor allem hängt er sehr stark vom Gehäusevolumen, Querschnittsfläche und Länge des BR-Rohrs (sofern vorhanden) im Verhältnis zu den technischen Parametern der Chassis (also z.B. Vas und Qts) ab.

Bassreflex Rohr (...) Länge 60 mm, ø 50 mm

Wie hast Du diese Werte bestimmt, sprich welches Innenvolumen hast Du angesetzt, und auf welche Tuningfrequenz ist das BR-Rohr berechnet?

Mir scheint, Du hast (noch) recht wenig Erfahrungen und Kenntnisse, worauf es bei der Lautsprecherentwicklung ankommt.

Daher wüßte ich gerne, warum Du keinen Fertigbausatz haben möchtest, allerdings bereit bist, 250-300€ aus dem Fenster zu werfen (entschuldige bitte diesen drastischen Ausspruch)?

--

Vielleicht habe ich Dich auch falsche verstanden, und Du willst erstmal Erfahrungen im Lautsprecherentwurf sammeln? In diesem Fall würde ich Dir einmal zu Boxsim raten. Dass Programm ist Freeware, und man kann damit sehr gut Lautsprecher simulieren. Nachteil ist zwar, dass nur Daten von Visatonlautsprechern da sind, aber zum Einstieg bis auf ein mittleres Niveau kriegt man da schon ein sehr gutes Gefühl, wass passieren kann, wenn man "mal eben ein paar Sachen zusammenkloppt".

anymouse
Inventar

#6 erstellt: 23. Jan 2008, 13:46

mcwurst schrieb:

Oder wäre es doch ratsamer einen Bausatz wie den z.B. den SPEAKA BAUSATZ 3 von Conrad zu nehmen und das Gehäuse selbst zu konstruieren?

ich schrieb:

JA!

(kriegt man die Schrift noch größer?

) (Edit: nee, aber man kann das anders Hervorherben

)

Ich würde Dir aber empfehlen, Dich auch mal woanders umzusehen, neben der Apotheke mit dem C gibt es da noch einige andere Lautsprechershops, die deutliche mehr und bessere Auswahl (auch in den unteren Preisklassen) haben!

mcwurst schrieb:

Also das Gehäuse wollte ich auch jeden Fall selbst designen.

Das ist kein allzugroßen Problem, ein paar Sachen solltest Du aber nicht bzw. nur gering ändern.

[Beitrag von anymouse am 23. Jan 2008, 13:47 bearbeitet]

mcwurst
Neuling

#7 erstellt: 25. Jan 2008, 00:20

Hab diese Chassis bei mir zuhuse nur rumliegen, hab die in altem ausgemistetem krempel gefunden. Jetzt hab ich nur darüber nachgedacht ob die was leisten könnten.

Also: Da die Chassis wohl der letzte Mist zu seien scheinen (hab mich nochmal ein bischen umgesehen) könnte mir einer von euch ein vernünftiges Chassis-FW-Set empfehlen? (100-200€)

Oder kann man über die Klangqualität unabhängig vom Gehäuse keine Aussage treffen?

Punami
Stammgast

#8 erstellt: 25. Jan 2008, 00:32

Chassis+Frequenzweiche+Gehäuse gehören immer zusammen. Du kannst nicht einfach eins der Sachen selbst dir zusammenwurschteln(abgesehn von Messen und Probieren). Nimm einen Bausatz und fertige diesen an. Dein Design kannst dann mit der Farbe verwirklichen.