Klangoptimierung Fostex Hornlautsprecher

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Schmid_W
Neuling
#1 erstellt: 08. Jan 2008, 23:15
Hallo und Hilfe,

habe vor einiger Zeit Hornlautsprecher BK201 mit Fostex 208 Sigma gebaut und betreibe diese an Röhrenverstärker StudioTechnik Berlin (Dream).

Die Lautsprecher hören sich bei bestimmten Lautstärken und Musikrichtungen spitze an, bei hohen Lautstärken schaltet man sie besser ab, da zu grell ...

Kann mir jemand helfen, wie ich die Teile optimiert bekomme (Frequenzlinearisierung, Frequenzgang-Korrektur, ....) ? - bisher sind die LS ohne jede Elektronik / Weiche an den Verstärker angeschlossen.

Muss man den Frequenzgang direkt in der Aufstellsituation messen, um das in den Griff zu bekommen oder ist schon anhand der Lautsprecher- und Verstärkerdaten eine Optimierung möglich ?
Herbert
Inventar
#2 erstellt: 08. Jan 2008, 23:57
Hi,

hier werden eine Frequenzgangkorrektur und eine Impendanzlinearisierung (sinnvoll für Röhrenverstärker) für den FE208S vorgestellt.

Der schlechten Basswiedergabe des BK201 lässt sich allerdings nur per Austausch des Gehäuses beikommen.

Gruss
Herbert
Schmid_W
Neuling
#3 erstellt: 09. Jan 2008, 19:18
Hallo Herbert,

vielen Dank für die Info - die Elektronik scheint ja überschaubar zu sein.

Werde das Ganze mal antesten und über den Erfolg berichten - kann zwar noch etwas dauern, wird aber ausprobiert.

Viele Grüsse Wolfgang
Michael_Burger
Stammgast
#4 erstellt: 09. Jan 2008, 22:11
Hallo Herbert,
daß das BK201 generell mit einer schlechten Baßwiedergabe aufwartet ist eine nicht haltbare Aussage. Un im übrigen was ist für dich schlecht? nicht tief genug nicht fett genug?

Man kann hier sehr viel mit Aufstellung machen

Grüße

Michael
Herbert
Inventar
#5 erstellt: 09. Jan 2008, 22:22
Hallo Michael,

schlecht an der Basswiedergabe des BK201 ist die unten herum fehlende komplette Oktave - d.h. das Ding macht bei bei etwa 100-80 Hz dicht.

"Fette" Basswiedergabe hasse ich, da ich der Ansicht bin, dass ein Lautsprecher das wiedergeben soll, was im Quellmaterial enthalten ist.

Gruss
Herbert
Shefffield
Inventar
#6 erstellt: 10. Jan 2008, 20:13

Herbert schrieb:

schlecht an der Basswiedergabe des BK201 ist die unten herum fehlende komplette Oktave - d.h. das Ding macht bei bei etwa 100-80 Hz dicht.

"Fette" Basswiedergabe hasse ich, da ich der Ansicht bin, dass ein Lautsprecher das wiedergeben soll, was im Quellmaterial enthalten ist.


Moin, Herbert.

Ich finde die hier irgendwo gelesene Ansicht schlüssig, dass die sehr kleine Druckkammer eine derart hohe Einbauresonanz des Chassis erzeugt, dass auch das Horn daraus keinen guten, tiefen Bass mehr zaubern kann. Liegt der Fehler vielleicht eher in der grundsätzlichen Auslegung des Gehäuses, so dass Du mit elektronischen Maßnahmen nicht viel herausholen wirst? Die OKtave bis 40/50 Hz elektronisch zu entzerren, dürfte den 208er arg fordern..

Was meinst Du?

Axel
Michael_Burger
Stammgast
#7 erstellt: 10. Jan 2008, 21:01
Hallo Sheffield,
wenn Du dich erst einmal mit der Funktion von Baßhörnern beschäftigst, wirst Du schnell feststellen, daß der von Dir angenommene Zusammenhang nicht zutreffend ist.

Das ist keine BR Box,oder eine BR Box die mit 1m Kurzem Horn und 40l "Druckkammer" fälschlicherweise Horn nennt. Das favorisieren ja auch manche,ist ber für diesen Treiber aufgrund des geringen Hubes nicht zielführend.


Das der BK201 unterhalb von 80Hz nicht überträgt ist schlichtweg nicht richtig. Das kann ich aufgrund persönlicher Erfahrung sagen mit FB203

Und z.B.
http://www.eckhorn.com/Hornlautsprecher/BK_201_KH.html

Ich empfehle erneut: Mit der Aufstellung experimentieren

Grüße

Michael
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Jan 2008, 21:09
Stell mal ein BK 201 mit gleichem Treiber gegen ein Schmacks und du wirst erkennen was das BK alles nicht kann - und das Schmacks kann auch noch nicht sehr tief.
Michael_Burger
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jan 2008, 21:18
Ich traue dem BK 60Hz zu

und dem Schmacks:

http://www.lup-berlin.de/archiv/Bausatz/img/h530.jpg

Die 30Hz habe ich auch mit einem Fane 8M(!) Studio hahezu erreicht

Wir sprechen hier schließlich über kompakte Hörner und dnicht über 82dB 20Hz TML, oder? das mach im normalen Wohnraum meist eh keinen Sinn oder zerstört den Klang evtl. sogar


Grüße

Michael
Herbert
Inventar
#10 erstellt: 10. Jan 2008, 21:28
Hallo Axel,

das vergleichbare Lowther Acousta 115 geht tiefer (ca. 60 - 80 Hz). Und das Fostex gleicht diesen im Seitenriss "zufällig" extrem. Einziger Unterschied ist die grössere Breite des Acousta und damit eine grössere Mundfläche - und damit ein höherer Strahlungswiderstand.

Elektronische Maßnahmen (Bassanhebung) würden den Treiber überlasten, da es durch den fehlenden Strahlungswiderstand zu grossen Hüben kommt.

Gruss
Herbert
Herbert
Inventar
#11 erstellt: 10. Jan 2008, 21:39
PS: Frequenzgang (mit FF225k im Bass)



PPS: Eine eckhorn.com Kostruktion mit "echtem Tiefbass" - Zitat Website


[Beitrag von Herbert am 10. Jan 2008, 21:42 bearbeitet]
Michael_Burger
Stammgast
#12 erstellt: 10. Jan 2008, 23:05
wie gemessen, etwa im Freifeld?
Shefffield
Inventar
#13 erstellt: 10. Jan 2008, 23:12

Michael_Burger schrieb:
Hallo Sheffield,
wenn Du dich erst einmal mit der Funktion von Baßhörnern beschäftigst, wirst Du schnell feststellen, daß der von Dir angenommene Zusammenhang nicht zutreffend ist.

Das ist keine BR Box,oder eine BR Box die mit 1m Kurzem Horn und 40l "Druckkammer" fälschlicherweise Horn nennt. Das favorisieren ja auch manche,ist ber für diesen Treiber aufgrund des geringen Hubes nicht zielführend.


Hallo, Michael!

Die Erfahrung meiner eigenen Ohren spricht eine andere Sprache: Ich hab' Tills FX-Horn ziemlich 'rangenommen mit erheblichem Pegel in seinem nicht kleinen Wohnzimmer mit offenem Flurbereich und Treppenhaus, und das Musikmaterial war u. a. "Nothing" von Meshuggah - reichlich extreme Musik mit achtsaitigen Gitarren, die Rosa Rauschen schon recht nahe kommt.

Der Bass des "Nicht-Horns" war genau, straff und dabei trotzdem sehr fett. Till mag das Horn nicht mehr, weil es ihm zu fett klingt (und zu weich im Mittelton, aber das liegt am Treiber) - mir hat's damals sehr gefallen, auch wenn sein Fostex FW 800 in CB, den wir danach gehört haben, tatsächlich noch mal in einer ganz anderen Klasse spielt.

Da ich von zu Hause einen Dipolsub gewöhnt bin, kam's mir aber vielleicht auch nur sehr fett vor, ein BR-Gewöhnter sieht's evtl. anders.

Hub? War nicht sichtbar, pegelmäßig schien das Ding keine Grenze zu haben. Gut, sind auch mächtig große Gehäuse. Aber für 8" war ich absolut von den Socken.


Michael_Burger schrieb:

Das der BK201 unterhalb von 80Hz nicht überträgt ist schlichtweg nicht richtig. Das kann ich aufgrund persönlicher Erfahrung sagen mit FB203

Und z.B.
http://www.eckhorn.com/Hornlautsprecher/BK_201_KH.html

Ich empfehle erneut: Mit der Aufstellung experimentieren


Wie gesagt, ich kenn das BK nicht. Mit der Aufstellung setzt Du aber sicher an der richtigen Stelle an.

Ich klinke mich mal an dieser Stelle aus, da ich an Hörnern kein Interesse mehr habe und nur noch CB oder Dipole - also FASTs - verfolge. Meine oben beschriebene Hörerfahrung wollte ich allerdings noch geteilt haben.

Viel Erfolg,
Axel
Herbert
Inventar
#14 erstellt: 10. Jan 2008, 23:46

Michael_Burger schrieb:
wie gemessen, etwa im Freifeld?


in der "K+T Turnhalle", deckt sich aber mit dem Verhalten im "Nicht-Freifeld" - sprich Wohnraum.

Gruss
Herbert

PS: "persönliche Erfahrung" - Hast Du das BK201?


[Beitrag von Herbert am 10. Jan 2008, 23:48 bearbeitet]
markusred
Inventar
#15 erstellt: 11. Jan 2008, 09:05
Ich möchte hier noch in den Ring werfen, dass die BK Modelle aufgrund ihrer Druckkammer(-abmessungen/-geometrie?) im Fullrangebetrieb mit verschiedenen von mir ausprobierten Breitbändern in der Räumlichkeit sehr gepresst und "gehäusegebunden" klingen.

Ohne irgendwelche Tricks (z.B. BassEQ) fehlt da wirklich die unterste Oktave, auch bei Wand- oder Eckaufstellung. Von der Klang- und Ton-Messung kann man den Klang recht gut ableiten, das stimmt in der Praxis überein. Wobei die Messung noch zu gut aussieht, da das (unbedämpfte) Horn bei ca. 200 Hz einen mächtig fiesen Peak aufweist. Im Übrigen würde ich die Dinger eh nie ganz so nah an die Begrenzungswände stellen, da die Räumlichkeit und der Mittelton noch mehr leidet.

Etwas mehr Tiefbass macht das breitere der BK-Hörner, nur stört dann der Einbruch im Oberbass, so dass sich damit auch kein harmonischer Klang einstellt.


@Michael Burger
Bitte nicht vergessen, für welchen Zweck Wolfgang Schmid das Horn nutzen möchte: für einen Breitbänder.
Es kann sein, dass man mit entsprechender Entzerrung das Horn in einem Mehrwegesystem zu tieferer Basswiedergabe zwingen kann. Ich würds nicht machen, für ein reines Basshorn ist der nutzbare Übertragungsbereich (d.h. die Bandbreite) zu gering.
Fouk
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 11. Jan 2008, 11:18
Hi

hier eine eigene Messung des BK201 mit Audio Nirvana 6.5, unbeschaltet, Druckkammer stark bedämpft:

http://img300.imageshack.us/img300/4203/a80boden020vc6.png
(wieso macht das einen Link aus dem Bild???)

BK201 auf dem Boden stehend, mittig im Raum (~ 8 x 6 m).
Mikroabstand 80 cm, -höhe mitte Chassis.


gruß,
markusred
Inventar
#17 erstellt: 11. Jan 2008, 12:01
Glückwunsch fouk,

diesen Treiber hatte ich auch ausprobiert. Das ist fast der einzige BB, mit dem sich ein derart gutes Ergebnis in dem BK201 erzielen lässt. Ist klanglich besser, als etwa ein FP163 im gleichen Horn.

Allerdings sind die Mitten in einer auf den AN 6.5 angepassten Druckkammer deutlich hörbar losgelöster und luftiger. Das BK klingt halt gepresst.

Was beim 6.5 ein wenig störte was das "Klingeln" im Bereich 3-6 kHz. Ein klein wenig mindern lässt sich das durch selbstklebende Moosgummistreifen (etwa 1x2 cm), die an bestimmten Stellen des Konus und des Schwirrkonus angebracht werden.

edit:
ich nehme an, rot auf Achse, schwarz 45 Grad?

Wie bist du auf die Kombi gekommen?


[Beitrag von markusred am 11. Jan 2008, 12:06 bearbeitet]
Shefffield
Inventar
#18 erstellt: 11. Jan 2008, 14:03
Moin,

bei 70 Hz fängt der Sinkflug an... Ich merke, dass ich verwöhnt bin.

Freut mich, Markus, dass Du die gleichen Erfahrungen gemacht hast wie ich (durch Jan, Till & Co.): Je nach Einbauvolumen tut sich eine Menge auch oberhalb des Bassbereichs. Sieht bei CB nicht anders aus, übrigens.

Hast Du mal den einen AN mit einem Fostex vergleichen können? Ich suche noch eine bessere Alternative zum Fostex FE 207 E, der zwar nicht schlecht ist, aber gegen Tills alte Corals nicht den Hauch einer Chance hatte (beide komplett unbeschaltet und mit Bassunterstützung). Gegen den Oldtimer war der Fostex richtig weich und ungenau.

Tuningtipps wie für den AN 6.5 sind auch willkommen.

Danke,
Axel
Fouk
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 11. Jan 2008, 14:19
Hallo Markus,

auf die Kombination bin ich duch ein (ehem?) Forenmitglied gekommen, und der hatte, wenn ich recht weiß auch mit dir kontakt. Die BKs hab ich auch daher, ursprünglich stammen die wohl von (Dipol) Rudolf und sind uralt.

Winkel vergessen...
rot 0°, schwarz 30°
Michael_Burger
Stammgast
#20 erstellt: 11. Jan 2008, 19:15

Herbert schrieb:

Michael_Burger schrieb:
wie gemessen, etwa im Freifeld?


in der "K+T Turnhalle", deckt sich aber mit dem Verhalten im "Nicht-Freifeld" - sprich Wohnraum.

Gruss
Herbert

PS: "persönliche Erfahrung" - Hast Du das BK201?
Michael_Burger
Stammgast
#21 erstellt: 11. Jan 2008, 19:21

Herbert schrieb:

Michael_Burger schrieb:
wie gemessen, etwa im Freifeld?


in der "K+T Turnhalle", deckt sich aber mit dem Verhalten im "Nicht-Freifeld" - sprich Wohnraum.

Gruss
Herbert

PS: "persönliche Erfahrung" - Hast Du das BK201?


Ich hatte das BK 201 3x gebaut für Bekannte jeweils mit FP203, der evtl. den neuen Typen überlegen ist. Die Messungen von fouk Belegen daß in diesem Horn 60Hz möglich sind. Das ist für 80% aller Musik in normalen Wohnräumen ausreichend. Und die Explosivität hole ich mir gerne gegen das tiefe Wummern der massengesteuerten Schlabbersysteme mit 40l Volumen in der Druckkammer. Ich empfehle zur Gundlagenlektüre RAE Lautsprecherhandbuch.

Mehr wollte ich hier nicht kundtun.
Michael_Burger
Stammgast
#22 erstellt: 11. Jan 2008, 19:23
Herbert,

es kommt auf die Aufstellung im Raum an, nicht unbedingt auf die Raumgröße

Grüße

Michael
Herbert
Inventar
#23 erstellt: 11. Jan 2008, 20:27

Michael_Burger schrieb:
Ich hatte das BK 201 3x gebaut für Bekannte jeweils mit FP203, der evtl. den neuen Typen überlegen ist. Die Messungen von fouk Belegen daß in diesem Horn 60Hz möglich sind. Das ist für 80% aller Musik in normalen Wohnräumen ausreichend. Und die Explosivität hole ich mir gerne gegen das tiefe Wummern der massengesteuerten Schlabbersysteme mit 40l Volumen in der Druckkammer. Ich empfehle zur Gundlagenlektüre RAE Lautsprecherhandbuch.

Mehr wollte ich hier nicht kundtun.


Hallo Michael,

gut, dann sind wir ja in einigen Punkten gleicher Meinung: Schlabberbass und dass Wiedergabe bis 60 Hz in vielen Fällen ausreicht.

Ich hab das BK201 zweimal gebaut. Das erste Mal vor längerer Zeit, um einen Lowther PM6a darin zu probieren. Aktuell steht ein BK201 mit der Kombi FE204/FT17H in meinem Wohnzimmer, die Platzierung ist eher bassfördernd aber dennoch deckt sich mein Höreindruck mit der K+T-Messung: Es ist weniger lustig, wenn bei mancher Musik komplette Bassläufe fehlen.

Gruss
Herbert
Schmid_W
Neuling
#24 erstellt: 14. Jan 2008, 22:36
Hallo,

beobachte mit grossem Interesse, wie sich mein Thema hier im Forum die letzte Woche entwickelt hat.

Mein persönlicher Eindruck (ohne irgendwelche Messungen vorweisen zu können) ist, dass das Horn bzgl. Basswiedergabe vollkommen ausreichend ist, wobei ich eine grosse Abhängigkeit von der jeweiligen Aufnahme festgestellt habe.

Aktuell bin ich bei der Umsetzung der im Link von Herbert beschriebenen Frequenzweiche, um die viel stärker störende Mittenüberhöhung des Lautsprechers zu beseitigen. Die entsprechenden Bauteile habe ich jedenfalls bestellt.

Eine Frage zu der Weiche hätte ich dann aber doch noch: warum kommen für die Impedanzlinearisierung in der Weiche nur ein Widerstand und ein Kondensator zum Einsatz ? Bei den Schaltungen die ich sonst überall für die Linearisierung gefunden habe waren immer Widerstand, Kondensator und Spule im Einsatz ???

Gruss von Wolfgang
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