Vor-und Nachteile GHP (geschlossene, hochpassgefilterte Subwoofer

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focal_93
Inventar
#1 erstellt: 21. Jul 2007, 11:18
Hallo Freunde,

gibt es Wissen/ Erfahrungen zu dem o.g. Thema, welches über die Ausführungen der HH hinaus geht?

Grüsse

Uwe
HerrBolsch
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2007, 11:36
Was nicht immer erwähnt wird, ist, daß ein Hochpass natürlich auch eine Phasendrehung und damit eine Erhöhung der Gruppenlaufzeit bewirkt.

Außerdem, und das finde ich viel wichtiger, wird die Pegelanhebung über eine Absenkung der Impedanz erzeugt. Das kann bei 4-Ohm Chassis ganz schön anstrengend für den Verstärker werden...
holly65
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Jul 2007, 11:41
Hallo Uwe,

aus eigener Erfahrung kann ich dazu nichts sagen.
Ein Freund hat mir aber berichtet das er solche Konstrukte
schon probegehört hat und der Baß "leicht hinterhergehinkt" hat.
War nach seiner Meinung recht deutlich zu hören.

grüsse

Karsten
Fabian83
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Jul 2007, 12:26
Hallo!

Hab Erfahrungen mit dem Macro Cube. Also der Bass der da rauskommt ist sehr präzise und knochentrocken! Also richtig knackig. (natürlich meine subjektive Meinung )
Das Am80 hatte für ein kleineres Zimmer auch pegelmäßig ausreichen reserven, aber wenn der Raum über 20qm geht, würde ich auch zu einem größeren Amp raten. Er war in der Kombination der limitierende Faktor.

Aber: Ich hatte nur Porobleme ihn an die beinen Needles anzukoppeln. Das ist mir nicht wirklich gut gelungen. Hatte wohl auch keine möglichkeit die Phase stufenlos zu regeln. Denke mal das das an der Phasenverschiebung bzw. Gruppenlaufzeit lag. (?)
Das klappt mit dem zur Zeit als Sub laufenden W200S in 40l geschlossen besser. Aber der Bass ist längst nicht so... naja präzise. Klingt etwas schwammiger.

Grüße
Fabian
A._Tetzlaff
Inventar
#5 erstellt: 21. Jul 2007, 12:52

HerrBolsch schrieb:

Außerdem, und das finde ich viel wichtiger, wird die Pegelanhebung über eine Absenkung der Impedanz erzeugt. Das kann bei 4-Ohm Chassis ganz schön anstrengend für den Verstärker werden...

Nein, kein Grund zur Besorgnis:



Ein bekannter 30cm-Tieftöner (wer es errät, bekommt eine Überraschung) mit 4 Ohm Nennimpedanz in einem zuen 23 Liter-Kasten, einmal mit 560µF Hochpasskondensator und halt ohne. Man sieht, dass im Nutzbereich die Impedanz zwar abgesenkt wird, aber unter etwa 35Hz stark ansteigt und nie die zulässige Impedanz unterschreitet. Das starke Gefälle deutet natürlich auf herbe Phasendrehungen hin, aber davon sind BRs ja noch stärker betroffen.
HerrBolsch
Inventar
#6 erstellt: 21. Jul 2007, 13:14
In dem Falle geht's gut. Aber nimm mal einen TT der vllt. ohnehin nut 2,7Ohm Rdc hat und ne fette Schwingspuleninduktivität.
Ich sag' ja nicht, daß es nie geht, nur, daß man das vielleicht vorher kontrollieren sollte.
A._Tetzlaff
Inventar
#7 erstellt: 21. Jul 2007, 13:29
Moin,

mit nur 2,7 Ohm RDC ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Impedanzminimum unabhängig vom Gehäuse nicht unter 3,2 Ohm bewegt, aber recht gering.

Ich habe mal mehrere Simulationen gemacht, egal mit welcher Induktivität und RDC fällt die Impedanz nie unter einen unzulässigen Wert, das Minimum bewegt sich sogar recht deutlich oberhalb dem RDC-Wert. Zumindest in der Simulation.
trip-pcs
Inventar
#8 erstellt: 21. Jul 2007, 15:26

Ich hatte nur Porobleme ihn an die beinen Needles anzukoppeln. Das ist mir nicht wirklich gut gelungen.


Das liegt vermutlich an der Tatsache, dass die Needle eine Transmissionline ist. Bedämpfe die mal so stark, dass sie zum "geschlossenen" Gehäuse wird.

Mit GHP habe ich bisher auch keine Erfahrung. Das Argument


Ein Freund hat mir aber berichtet das er solche Konstrukte
schon probegehört hat und der Baß "leicht hinterhergehinkt" hat.


hört man irgendwie immer wieder. Muss man vielleicht vorsichtig sein, ob es sich hier um Suggestion durch vorgebildete Meinung handelt oder echte Erfahrungen...

Ciao Phil
holly65
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 21. Jul 2007, 15:37

trip-pcs schrieb:


Mit GHP habe ich bisher auch keine Erfahrung. Das Argument


Ein Freund hat mir aber berichtet das er solche Konstrukte
schon probegehört hat und der Baß "leicht hinterhergehinkt" hat.


hört man irgendwie immer wieder. Muss man vielleicht vorsichtig sein, ob es sich hier um Suggestion durch vorgebildete Meinung handelt oder echte Erfahrungen...

Ciao Phil


Deshalb habe ich das auch möglichst vorsichtig formuliert.
"Hörensagen" ist immer sehr kritisch zu bewerten.

Ich hoffe mal die Gelegenheit zu bekommen mir da ein
eigenes Bild machen zu können.

grüsse

Karsten
trip-pcs
Inventar
#10 erstellt: 21. Jul 2007, 15:40
Bin genau Deiner Meinung...

Schönes Wochenende!
Philipp
Fabian83
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 22. Jul 2007, 12:34


Ich hatte nur Porobleme ihn an die beinen Needles anzukoppeln. Das ist mir nicht wirklich gut gelungen.



Das liegt vermutlich an der Tatsache, dass die Needle eine Transmissionline ist. Bedämpfe die mal so stark, dass sie zum "geschlossenen" Gehäuse wird.


Genau das hab ich versucht. Hate leider keinen Erfolg. Im Moment funktioniert es am Besten, wenn die Needles ohne zusätzliches Dämmmaterial bleiben. Ich hatte das echt auf das GHP-Prinzip geschoben. Meine aufstellungsmöglichkeiten waren aber auch begrenzt. Vieleicht hat es auch daran gelegen.
Der normale geschlossende Sub funktioniert jedenfalls besser.

Grüße
Fabian
A._Tetzlaff
Inventar
#12 erstellt: 22. Jul 2007, 14:51
Hallo,

hast Du schon ausprobiert, wie sich der Sub ankoppeln lässt, wenn man den Hochpasskondensator weglässt? Dass man die Trennung dann wesentlich tiefer einstellen sollte, dürfte klar sein.

Ich kann mir rein vom logischen den "langsamen" Bass von GHP nicht erklären, dann müssten normale BRs noch erheblich schlechter dastehen.
hermes
Inventar
#13 erstellt: 22. Jul 2007, 15:12
GHP ist so ne Sache.

Das Absenken der Impedanz wurde ja schon genannt. Hier muss man dazu sagen, dass auch BR im Bereich der Tuning-Frequenz eine niedrigere Impedanz hat als CB.

Die Gruppenlauftzeit ist ziemlich genau wie bei BR. Das Ausschwingen ist verzögert, hat Timmi mal gemessen, ich glaub bei dem kleinen Cube.

Ein weiterer Nachteil ist, dass im Gegensatz zu normalem CB im Tiefstbass sogar weniger rüber kommt. Man hat also insgesamt nicht wirklich mehr Bass, sondern tauscht Tiefstbass gegen mehr Tiefbass.

Wer Qualität will nimmt einfach ein doppelt so großes Gehäuse und baut in ganz normalem CB. ICh halte GHP für überflüssig.

Grüße
Hermes
hermes
Inventar
#14 erstellt: 22. Jul 2007, 15:22
Ein Tipp von mir, wer aus CB alles rausholen will:

Man nehme einen Doppelspulenbass, wie z.B. den Visaton GF 200, schließe die beiden Spulen parallel, sodass ein Impedanz-Minimum von ca. 1,7 Ohm entsteht und dann setzt man eine 15 mh-Spule davor und entzerrt den Bassbuckel bzw. die Impedanzspitze. Durch die riesen Spule steigt die Impedanz wieder an, sodass das Chassis nur im Tiefstbass richtig Strom saugt und an sonsten oberhalb vier Ohm bleibt.

Damit erreicht man wunderbar erweiterten Tiefstbass ohne die Nachschwingerprobleme von GHP und die GLZ ist auch besser...


[Beitrag von hermes am 22. Jul 2007, 15:24 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#15 erstellt: 22. Jul 2007, 16:25
Wenn ich das simuliere, führt das zu einem Buckelfrequenzgang und außerdem wird die Impedanz sehr wohl abgesenkt (diesmal genau spiegelverkehrt wie mit dem Kondensator), bleibt aber in jedem Fall über dem Impedanzminimum ohne die Spule.
Es muss also eine Wechselwirkung zwischen Lautsprecher und Spulenimpedanz geben - ob das erwünscht ist, sei mal dahingestellt.

Das Ausschwingen des GHP ist schlechter als das von CBs, aber besser als von BRs - wenn man aber den Raumeinfluss gegenüberstellt, kann das eigentlich nicht für den schlechteren Klang verantwortlich sein.


Ein weiterer Nachteil ist, dass im Gegensatz zu normalem CB im Tiefstbass sogar weniger rüber kommt. Man hat also insgesamt nicht wirklich mehr Bass, sondern tauscht Tiefstbass gegen mehr Tiefbass.

Ansichtssache. Mir ist ein glatter F-Gang lieber, weil besser nutzbar - bitte auf die Simulation schauen, erst unterhalb 35Hz ist CB wirklich im Vorteil, aber weit unter Bezugspegel. Mit einem wesentlich größeren Gehäuse steigt der Vorteil natürlich zugunsten CB, wird aber eben auch größer.
hermes
Inventar
#16 erstellt: 22. Jul 2007, 16:47
Dann hast du das falsch simuliert, das führt eben nicht zu einem Buckel-Frequenzgang.
Wichtig ist natürlich, dass du die Impedanz-SPitze einwandfrei entzerrt hast.

Wenn man es richtig macht erreicht man so einen besseren Frequenzgang als mit GHP, eine viel bessere GLZ und ein Ausschwingen wie mit CB.

Warums nicht gemacht wird? Der Buteileaufwand ist deutlich größer und es geht nur mit 2-Ohm-Bässen (oder 2x 4ohm Bass)

Gruß
Hermes
hermes
Inventar
#17 erstellt: 22. Jul 2007, 17:19
Ich hab hier mal ne Simulation:

gestrichelt ist GF 200 in 15 Liter CB.

durchgezogene Linie ist GF 200 in 15 Liter CB mit beiden Schwingspulen parallel, Impedanzentzerrung und 5 mh Spule in Serie.

Man kann gut sehen, dass der Frequenzgang mit Spule von 50 bis 100 Hz flacher ist.



Gruß
Hermes
kboe
Inventar
#18 erstellt: 23. Jul 2007, 11:25
hier wäre wahrscheinlich JEDE entzerrung auf der kleinsignalseite besser......

gibts eigentlich irgendwo einen plan für einen einfach nachzubauenden parametrischen EQ????

gruß
kboe
focal_93
Inventar
#19 erstellt: 23. Jul 2007, 11:50
Hi Freunde,

erklärt mir mal schnell den Unterschied zwischen einem grafischen und einem parametrischen EQ.

Grüsse

Uwe
anymouse
Inventar
#20 erstellt: 23. Jul 2007, 12:51

focal_93 schrieb:
erklärt mir mal schnell den Unterschied zwischen einem grafischen und einem parametrischen EQ.


graphisch: Feste Frequenzzuordnungen zu den vielen Reglern

parametrisch: Wenige Regler mit variabler Frequenzzuordnung
detegg
Inventar
#21 erstellt: 23. Jul 2007, 17:04

anymouse schrieb:
parametrisch: Wenige Regler mit variabler Frequenzzuordnung

... und noch ein bisschen mehr:

einstellbare Parameter sind Mittenfrequenz, Bandbreite (Güte) und Verstärkung (Gain)

Detlef
focal_93
Inventar
#22 erstellt: 23. Jul 2007, 18:41
Danke!!!
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