Gehäusematerial? MDF ? Multiplex?

+A -A
Autor
Beitrag
aveage_obscure
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Apr 2007, 18:54
Hallo,
ich hab mich n bisel über den Selbstbau von Boxen informiert jetzt wollt ich mal schauen aus was ich das Gehäuse baue und bei dem Lautsprecher den ich in betracht ziehe steht dabei das man ihn aus Mulitplex bauen soll. Aber ich hab gehört das MDF wegen seiner viel höheren dichte viel besser geeignet wäre und zudem ist es im Baumarkt um die ecke ein drittel günstiger als Mulitplex.

Ist MDF immer besser oder genausogut ?

Oder wenn bei der Bauanleitung Mulitplex steht erziel ich bestmögliches ergebniss nur mit Mulitplex?

1000 Dank im Vorraus !!!

Grüße Peter
spartafux
Stammgast
#2 erstellt: 11. Apr 2007, 19:19
...vorteil multiplex: -höchste kantenstabilität; -mit klarlack fertiges finish; gute akustische eigenschaften...

....vorteile mdf: -günstiger preis; - bessere akustische eigenschaften;

...meist ist es komplett egal welches baumaterial...umrechnung von zum Beispiel: 18 auf 19mmm nicht vergessen
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 11. Apr 2007, 22:03
Einmal dies:
Gehäusematerial

Irgendwo habe ich im Netz mal einen guten Vergleich zwischen unterschiedlichen Materialien gefunden, wenn ich nur wüßte wo... Ungefähr so:
Vergleich von Lautsprechermaterialen.

Nee, dass hier wars: Beilage zur Stereoplay

Resultat: MDF und Multiplex (MPX) sind ungefähr gleich zu werten. Es gibt leichte Unterschiede, aber wirklich nur sehr leichte, wobei je nach Ansicht mal das eine, mal das andere vorne liegt. Geeignete Konstruktionen (Verstrebungen, Weichfaserplatten,..) habe da einen höheren Einfluss als die reine MAterialwahl.

Der relevante Unterschied zwischen MPX und MDF ist eher bearbeitungstechnischer und optischer Natur, sowie der Preis. MDF sieht "unbehandelt" nicht schön aus, sondern sollte lackiert oder funiert werden. MPX dagegen hat mit der Maserung schon roh eine gute Optik, kann also auch gebeizt, gewachst, geölt oder klarlackiert werden.

Ebenfalls möglich sind natürlich Mischungen: Bei meinem aktuellen Projekt ist der Korpus aus MDF, die Front dagegen aus Birken-MPX.
WilliO
Inventar
#4 erstellt: 12. Apr 2007, 08:30
Hallo Peter,
ich stand vor einiger Zeit vor dem gleichen Problem.
Nach wochenlangen Recherchen in verschiedenen Foren und Fachzeitschriften und natürlich eigenen Erfahrungen habe
ich mich zu folgendem Aufbau entschlossen:
Von innen nach außen: 12mm Weichfaser, 8mm Span, 12mm MDF,
20mm Buche-MPX. Das Resultat kann sich sehen/hören lassen!
Wichtig sind bei jedem Gehäuse die Ringverstärkungen im
Innern des Gehäuses. Sie sollten sowohl vertikal als auch
horizontal eingeleimt sein. Ich habe für die Verstärkungen Birke-MPX gewählt.
Bilder meiner Konstruktion findest Du im thread "Tieftöner
gesucht"
Bei meinen Boxen war der Aufbau wegen der vielen Gehrungen
sehr kompliziert weshalb ich das Hifi-Atelier, Markus Hagemann, in Seulingen mit dem Bau beauftragt habe. Die
Investion hat sich gelohnt!
Gruß
Willi
anymouse
Inventar
#5 erstellt: 12. Apr 2007, 09:42

aveage_obscure schrieb:
Oder wenn bei der Bauanleitung Mulitplex steht erziel ich bestmögliches ergebniss nur mit Mulitplex?

Hängt natürlich auch ein wenig vom Bausatz ab; hast Du schon einen im Auge?!
Sandwich mit Quarzsand, Fliesenklebung und dergleichen ist bei einem Viech oder der Ten-Öre vielleicht etwas übertrieben Obwohl, Schieferviech?!

Noch eine Sache: Je geschlossener das Gehäuse ist, desto mehr werden Schwingungen angeregt. Oder umgekehrt: Bei sehr offenen Gehäusen darf man hier eher schlampen als bei geschlossenen.

Und noch eine Sache:
Wenn man das Gehäuse verändert (Wände vergrößern, Streben einziehen, etc.) muss man natürlich die Bemaßungen anpassen, damit Volumen bzw. Länge (TML) wieder stimmen. Neue Weichenentwicklung würde ich (vor allem wenn die Schallwand gleich bleibt) für etwas überflüssig halten.
Giustolisi
Inventar
#6 erstellt: 12. Apr 2007, 09:51
Es gibt ja auch bessere Treiber, die im Viech laufen.
anymouse
Inventar
#7 erstellt: 12. Apr 2007, 11:26

Giustolisi schrieb:
Es gibt ja auch bessere Treiber, die im Viech laufen.


Ich wollte mit
anymouse schrieb:
Sandwich mit Quarzsand, Fliesenklebung und dergleichen ist bei einem Viech oder der Ten-Öre vielleicht etwas übertrieben :)
nur zum Ausdruck bringen, dass die Gehäuseoptimierung auch im Verhältnis zur Qualität des restlichen Lautsprechers stehen sollte.

Ebenso wenig sinnvoll wie hochwertige Chassis in einem sehr einfachen Gehäuse sind geringer wertige Chassis in einem sehr aufwändigem Gehäuse. Viech und Ten-Öre wollte ich nur als Beispiel für die unteren Qualitätsstufen anbringen. Die mit einem 3.000€-Gehäuse zu verbessern, wäre vermutlich nicht so qualitätsfördernd wie bessere Chassis bzw. Weichen für 300€.
Giustolisi
Inventar
#8 erstellt: 12. Apr 2007, 12:11
Stimmt wohl auch wieder. Bei Selbstbauern spielen aber eher die Kosten eine tragende Rolle, als der Aufwand. Zeit hat man ja schießlich und das Bauen an sich macht dieses Hobby auch zu einem großen Teil aus.
aveage_obscure
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Apr 2007, 13:55
Vielen Danke für eure Antworten. Habt mir sehr geholfen

@anymouse: Ja hab die Basis 3 im Auge.
_robbie_
Stammgast
#10 erstellt: 12. Apr 2007, 17:04

spartafux schrieb:
...vorteil multiplex: -höchste kantenstabilität; -mit klarlack fertiges finish; gute akustische eigenschaften...

....vorteile mdf: -günstiger preis; - bessere akustische eigenschaften;


Man sollte bei der Rechnung aber auch noch die Kosten für´s Finish einberechnen. Meine ersten Boxen habe ich aus MDF gebastelt und anschließend furniert, was nochmal Geld und eine Menge Aufwand war.
Deswegen wurden die nächsten dann aus Multiplex gebaut. Man muß zwar beim Bauen mehr aufpassen, nix zu zerkratzen oder mit Leim vollzuschmieren, aber wenn´s fertig ist, reicht saubers Abschleifen und Ölen/Lackieren/Wachsen für ein schickes Finish aus.
ronmann
Inventar
#11 erstellt: 12. Apr 2007, 18:24
eine Option ist noch schwarzes MDF mit Multiplex zu kombinieren. Schöner Kontrast, aber schwarz durchgefärbtes MDF gibt´s selten oder nur im Netz.
Giustolisi
Inventar
#12 erstellt: 12. Apr 2007, 21:27
Der Front kann man ja immernoch einen Lack verpassen und die Seiten aus Multiplex bauen.
marais
Stammgast
#13 erstellt: 13. Apr 2007, 17:45
MDF eignet sich hervorragend für eine Hochglanzbehandlung: Grundieren, schleifen, mehrfach lackieren und schleifen und dann polieren. Meiner Ansicht nach die einzig sinnvolle Oberflächenbehandlung für MDF.

A.
hermes
Inventar
#14 erstellt: 13. Apr 2007, 23:16
Hallo,

ich weiß nicht ob ichs übersehen hab, aber ich vermisse bei der Diskussion und den Messungen über Gehäusematerialien Dämmstoffe.

Eine Imho exzellente Kombination ist 16mm MDF plus relativ dicke Bitumenschicht plus relativ engmaschige Verstrebungen.

Grüße
Hermes
c-h-r-i-s
Stammgast
#15 erstellt: 14. Apr 2007, 07:43
@ hermes:
Welchen Kleber empfiehlst Du, um die Bitumenschicht mit dem MDF zu verbinden?

Gruß, chris
Giustolisi
Inventar
#16 erstellt: 14. Apr 2007, 09:15
Ich hab auch schon Dachpappe genommen. Ist fast gleich schwer und fühlt sich fast identisch an.
bastianse
Stammgast
#17 erstellt: 14. Apr 2007, 09:59
Hi,

Möchte da kurz mitteilen, was Udo Wohlgemuth zu Thema Bitumen sagt:


Es ist nur eine Sache, die mir nicht schmeckt, die heißt Bitumen. Das Zeug beinhaltet einige Lösungsmittel, die auch den Kleber der Chassis und die Sicken angreifen können. Kleb statt dessen lieber ein paar Fliesen unregelmäßig auf die Innenwände und decke sie mit Weichfaserplatten ab. Das hilft mehr.


Das wollte ich euch nicht vorenthalten!

soll sich jeder selbst seinen Teil darüber denken - ich halte mich auf jeden Fall an diesen Hinweis.

Die Fliesen gibts dann übrigens zum Nulltarif als "Bruchware". Ich habe zumindest ein paar Händler angeschrieben und sofort ein "kostenlos - Angebot" bekommen!

LG,

Seb.
hermes
Inventar
#18 erstellt: 14. Apr 2007, 10:38
@ Chris
Ich meinte eigentlich auch Dachpappe. Da ist das Bitumen auch drin, nur noch ein paar andere Sachen, lässt sich aber leichter verarbeiten.

Als Kleber tuts eigentlich alles was Lösungsmittel hat.

@ Bastianse
Dass Bitumen Lösungsmittel enthält ist richtig. Ob das nun die Chassis angreift oder nicht wissen wir nicht. Ich halte es für unwahrscheinlich, weil man das Bitumen schließlich nicht auf die Sicke klebt und es allgemein als unbedenktlich gilt. Das Lösungsmittel müsste also über die Luft die Chassis angreifen und mal ehrlich. Wenn es drum geht, dass etwas so agressiv ist, dass es mir über die Luft schon das Chassis angreift, dann würde ich mir um meine Lunge größere Sorgen machen.

Bei den Fliesen bringt der Udo aber was durcheinander. Wer Bitumen einsetzt tut dies nicht wegen dem Gewicht, sondern wegen der Dämpfung! Deshalb sind Fliesen kein Ersatz für Bitumen und Weichfaserplatten auch nicht. Ich will nicht auf jemandem rumhacken, der nicht da ist, aber das muss klar sein.

Als Ersatz für Bitumen käme von der Dämpfungseigenschaft her noch eine weiche dickere PVC-Platte in Frage, allerdings weiß ich nicht ob das klanglich einen Unterschied zu Bitumen macht.

Bei all den Gedanken ums Gehäuse sollte man auch daran denken, dass ein Großteil dessen, was aus dem Gehäuse raus kommt durch die Lautsprecher Membran geht.

Grüße
Hermes
bastianse
Stammgast
#19 erstellt: 14. Apr 2007, 11:21
Hi,

mal sehen:

es geht beim Gehäusebau um Dämmung und Dämpfung?! Ich glaube Fliesen sind für die Dämmung und Weichfaserplatten für die Dämpfung gut, oder?

Ich dachte Bitumen ist auch für die Dämmung zuständig - also mit Fliesen vergleichbar. Und falls dem nicht so ist müsste es mit WFP vergleichbar sein - nicht?

In diesem Test werden Fliesen und Bitumen direkt miteinander verglichen - also ich denke daher schon, dass sie beide demselben Zweck dienen...

Sorry, falls ich da mit meiner Laienlogik danebenstehe - aber es kommt mir schon schlüssig vor...



Dass Bitumen Lösungsmittel enthält ist richtig. Ob das nun die Chassis angreift oder nicht wissen wir nicht. Ich halte es für unwahrscheinlich, weil man das Bitumen schließlich nicht auf die Sicke klebt und es allgemein als unbedenktlich gilt. Das Lösungsmittel müsste also über die Luft die Chassis angreifen und mal ehrlich. Wenn es drum geht, dass etwas so agressiv ist, dass es mir über die Luft schon das Chassis angreift, dann würde ich mir um meine Lunge größere Sorgen machen.


da hast du wahrscheinlich recht, keine Frage! Vielleicht geht es da auch um die Konzentration des Lösungsmittels...(innerhalb der LS und außerhalb) - keine Ahnung. Ich schlafe besser, wenn ich darauf verzichte...
Der Vorteil bei den Fliesen - wie gesagt, ich bekomme sie kostenlos, da "Bruch".

Nachteil ist die wahrscheinlich mühsamere Verarbeitung, und das Gewicht (was allerdings auch wieder ein Vorteil ist)



Bei all den Gedanken ums Gehäuse sollte man auch daran denken, dass ein Großteil dessen, was aus dem Gehäuse raus kommt durch die Lautsprecher Membran geht.


und das mit 3fachem Ausrufezeichen - mir dreht sich bei den ganzen Infos von allen Seiten schon der Kopf - am Schluß hab ich noch nen Gehörsturz vor lauter Gehäuseoptimierungsstress und dann brauch ich die LS gar nicht mehr

Also, bis bald


Seb.
bastianse
Stammgast
#20 erstellt: 14. Apr 2007, 11:31
dieser test spricht auch für meine Überlegung

abschließender Satz:


Wandbeschich­tungen wirken sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Frequenzen, wobei die Kombination einer Mas­se-Beschichtung mit Filz größtes Aufsehen erregt: Sowohl die Bitu­men-Schwerfolie als auch die Stahl-schrotmatte profitiert von einer zu­sätzlichen Lage Filz. Letztere lei­stet sich allerdings einen Ausrut­scher im Grundtonbereich und soll­te daher auf jeden Fall in Kombina­tion mit Gehäuseverstrebungen zum Einsatz kommen. Ein Geheimtipp, da sehr preiswert, ist schließlich die Auskleidung von Lautsprecherge­häusen mit Keramikfliesen - im gesamten Frequenzbereich gleichmä­ßig wirksam und dabei verblüffend preiswert. Ideal ist die Kombinati­on von Versteifung und Wandbe­schichtung - eine handwerkliche Herausforderung, die sich wirklich lohnt.



also Bitumen ist schon ausgezeichnet, aber Fliesen tun auch ihre Arbeit!


beide Tests sind übrigens sehr interessant und ich empfehle sie jedem neuling!

LG,

Seb


[Beitrag von bastianse am 14. Apr 2007, 11:33 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Welches Gehäusematerial?
wantan am 11.10.2013  –  Letzte Antwort am 19.10.2013  –  56 Beiträge
Gehäusematerial
der_andere am 27.11.2005  –  Letzte Antwort am 27.11.2005  –  4 Beiträge
welches gehäusematerial?
fjmi am 12.03.2005  –  Letzte Antwort am 16.03.2005  –  38 Beiträge
Gehäusematerial
Müller-Thurgau am 04.03.2008  –  Letzte Antwort am 13.03.2008  –  35 Beiträge
Multiplex
'Bass' am 16.07.2005  –  Letzte Antwort am 21.07.2005  –  15 Beiträge
mdf span multiplex oder mix
stollentroll_oder_auch_nicht am 23.04.2006  –  Letzte Antwort am 23.04.2006  –  6 Beiträge
Beton als Gehäusematerial
HerrBolsch am 13.01.2004  –  Letzte Antwort am 15.01.2004  –  5 Beiträge
Gehäusematerial für HammerDynamics
brummeli am 25.01.2005  –  Letzte Antwort am 25.01.2005  –  2 Beiträge
Phonotherm als Gehäusematerial
el`Ol am 20.07.2009  –  Letzte Antwort am 21.07.2009  –  13 Beiträge
Plattenstärken Multiplex?
Klangpurist am 18.12.2006  –  Letzte Antwort am 18.12.2006  –  3 Beiträge
Foren Archiv
2007

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.637 ( Heute: 11 )
  • Neuestes MitgliedBeefheart211
  • Gesamtzahl an Themen1.556.101
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.652.202

Hersteller in diesem Thread Widget schließen