Hinter der TV / Radio dose

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forum12
Neuling
#1 erstellt: 05. Jan 2017, 21:39
Guten Tag

Ich hoffe ich werde hier fündig, nach meiner offenen Frage. Ich bin Schweizer und hoffe wir haben in der Schweiz die gleiche Technik.

Meine Frage bezieht sich auf die Anschluss-Dose wo das Antenne-Kabel für Radio und TV eingesteckt wird alternativ lässt sich über eine 3-Loch-Dose dienste wie Internet und TEL empfangen.
http://www.rgeissman...stallationshilfe.jpg



Bei DSL wird ja oft eine andere Dose verwendet (Reichle-Dose) die Technik kenne ich etwas hinter der Dose geht ja ein Kabel an den Überführungspunkt vom UP zur DSLAM...

Um zurück zu meiner Frage zukommen würde ich gerne wissen, was hinter der Radio / TV Dose bzw. einigen Haushalten mit 3-loch-dose was dahinter steckt. Wo endet das Kabel wo mein TV-Antenne-Kabel eingesteckt ist? Geht das ebenfalls auf den gleichen UP und dann über die DSLAM? Am UP existiert doch im normalfall pro Haushalt 2 klemmen mit je 2 Kupferleitungen die dort eingespannt sind.


Danke und liebe Grüsse
Nicolas


[Beitrag von forum12 am 05. Jan 2017, 21:48 bearbeitet]
Speedflow
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Jan 2017, 18:43
Hallo,

ich glaube du wirfst da zwei unterschiedliche Sachen in einen Topf ...

1. "Normales" DSL
- DSL-Router
- TAE-Dose in der Wohnung bzw. im Endeffekt einfach die von dir beschriebenen 2 Drähte
- Anschluss an DSLAM auf der Straße

2. Kabel-(Internet)
- Kabelmodem
- Kabel-Dose in der Wohnung trennt unterschiedliche Frequenzbereiche auf -> unterschiedliche Anschlüsse für TV und Internet
- Kein Anschluss an einen DSLAM sondern Nutzung und Zugang zum Internet ebenfalls über Kabelnetzbetreiber
forum12
Neuling
#3 erstellt: 07. Jan 2017, 13:56

Speedflow (Beitrag #2) schrieb:
Hallo,

ich glaube du wirfst da zwei unterschiedliche Sachen in einen Topf ...

1. "Normales" DSL
- DSL-Router
- TAE-Dose in der Wohnung bzw. im Endeffekt einfach die von dir beschriebenen 2 Drähte
- Anschluss an DSLAM auf der Straße


Die TAE-Dose heisst in der Schweiz Reichle-Dose.
Ich hatte bei ADSL gelernt, dass das Anschlusskabel von jeder Wohnung an einen Überführungspunkt geht welcher oft noch zur Hausinstallation gehört und der Überfügrungspunkt ist dann an der DSLAM angeschlossen...



Speedflow (Beitrag #2) schrieb:


2. Kabel-(Internet)
- Kabelmodem
- Kabel-Dose in der Wohnung trennt unterschiedliche Frequenzbereiche auf -> unterschiedliche Anschlüsse für TV und Internet
- Kein Anschluss an einen DSLAM sondern Nutzung und Zugang zum Internet ebenfalls über Kabelnetzbetreiber


Und wie sieht der 3. Punkt aus wenn kein Anschluss an DSLAM wie wird mit dem Kabelnetzbetreiber kommuniziert? Das geschieht ja nicht via Wireless da muss doch auch eine Art DSLAM sein oder sowas? Wohin geht das Antennenanschluss-Kabel wo Kabel-Modem, TV und mein Radio eingesteckt sind?

Danke für die Antwort
Gruss
Nicolas


[Beitrag von forum12 am 07. Jan 2017, 13:58 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 07. Jan 2017, 14:28
Dein Kabel gehtg von der Dose auf eine Verteilung im Keller, dort über einen Verstärker mit aktivem Rückkanal über ein Erdkabel zu einem Linienverstärker (auch mehrere hintereinader möglich) auch wieder mit aktivem Rückkanal. Meist wird dann irgendwann auf Glasfaser gewandelt und der kommt in einem POP des Netzbetreibers an. hier wird der Rückanal abgeschält und geht auf eine CMTS die dann mit dem eigentlichen Internet verbunden ist.
forum12
Neuling
#5 erstellt: 08. Jan 2017, 15:54

KuNiRider (Beitrag #4) schrieb:
Dein Kabel gehtg von der Dose auf eine Verteilung im Keller, dort über einen Verstärker mit aktivem Rückkanal über ein Erdkabel zu einem Linienverstärker (auch mehrere hintereinader möglich) auch wieder mit aktivem Rückkanal. Meist wird dann irgendwann auf Glasfaser gewandelt und der kommt in einem POP des Netzbetreibers an. hier wird der Rückanal abgeschält und geht auf eine CMTS die dann mit dem eigentlichen Internet verbunden ist.


Ist als wesentlich komplizierter als DSL...

Kannst du mir das eventuell etwas einfacher erklären? Das Erdkabel konnte ich durch googeln herausfinden was es ist, jedoch verstehe ich noch einiges anders nicht u. A was ist ein Linienverstärker und wozu dient er und was ist mit einem Rückkanal gemeint? Was ist mit Verteiler gemeint? Wie bei DSL ein Überführungspunkt bei der DSL-Technik? Ich konnte bei uns nirgends sowas finden ausser den jenigen für die DSL...

Dort wo zwischen Kupfer auf Glasfaser gewandelt wird muss doch auch irgend ein Gerät noch mit im Spiel sein oder wie passiert das? Was mich interessiert ist auch die länge des Kabels von meiner Dose ich denke mal nicht dass, das Kabel mehrere KM lang ist, wäre es defekt müsste es in einem enormen aufwand erneuert werden. Stimmt das?


Danke fürs Beantworten der Fragen.
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 08. Jan 2017, 20:20
Du solltest erstmal die FAQ Kabelfernsehen lesen, sonst wirds zäh
Von deiner Dose geht ein Koaxkabel in den Keller auf einen passiven Verteiler. In einem 4-Familienhaus ist das oft ein 4fach Verteiler.
Alle TV-Programme kommen mit Frequenzen von 88-869MHz, auch die Internetdownloaddaten. Zwischen 5-85MHz ist der Rückkanalbereich wo die Modems ihre Anfragen und Uploads losschicken.
Der Verstärker im Keller ist eigentlich zwei Verstärker, einer für den Down- und einer für den Uploadbereich (der natürlich anders gerichtet). Von da geht ein dünnes Erdkoax bis zur Straßenmitte wo ein Abzweiger an einem dicken Erdkoax sitzt. Alle ca 100-300m sind die Pegel durch die Abzweiger zu den Häusern und der Kabeldämpfung in beiden Richtungen soweit abgefallen das ein weiterer Verstärker notwendig ist - der Linienverstärker. Im Prinzip dass selbe wie der im Keller nur hochwertiger und stärker. Dieses Spiel hat man bis zu gut 10x wiederholt, bis man bei der Kopfstation ist - also durchaus ein paar km! In der Kopfstation werden die Frequenzbereiche mit einem Diplexer getrennt und alles z.B. über Rückkanalempfänger der CMTS zugeführt.

Heute nimmt man Glasfaser, wieder mit zwei Lichtfarben für Down- und Upload. Die zugehörigen Doppelwandler, entweder in der Straße vor ein oaar Linienverstärker oder auch direkt im Hauskeller, nennt man Fibrenodes.
Die Technik die Internetmäßig dahinter steckt, ist Docsis2, aber dass führt zu weit hier.
forum12
Neuling
#7 erstellt: 12. Jan 2017, 22:57

KuNiRider (Beitrag #6) schrieb:
Du solltest erstmal die FAQ Kabelfernsehen lesen, sonst wirds zäh
Von deiner Dose geht ein Koaxkabel in den Keller auf einen passiven Verteiler. In einem 4-Familienhaus ist das oft ein 4fach Verteiler.
Alle TV-Programme kommen mit Frequenzen von 88-869MHz, auch die Internetdownloaddaten. Zwischen 5-85MHz ist der Rückkanalbereich wo die Modems ihre Anfragen und Uploads losschicken.
Der Verstärker im Keller ist eigentlich zwei Verstärker, einer für den Down- und einer für den Uploadbereich (der natürlich anders gerichtet). Von da geht ein dünnes Erdkoax bis zur Straßenmitte wo ein Abzweiger an einem dicken Erdkoax sitzt. Alle ca 100-300m sind die Pegel durch die Abzweiger zu den Häusern und der Kabeldämpfung in beiden Richtungen soweit abgefallen das ein weiterer Verstärker notwendig ist - der Linienver-stärker. Im Prinzip dass selbe wie der im Keller nur hochwertiger und stärker. Dieses Spiel hat man bis zu gut 10x wiederholt, bis man bei der Kopfstation ist - also durchaus ein paar km! In der Kopfstation werden die Frequenzbereiche mit einem Diplexer getrennt und alles z.B. über Rückkanalempfänger der CMTS zugeführt.

Heute nimmt man Glasfaser, wieder mit zwei Lichtfarben für Down- und Upload. Die zugehörigen Doppelwandler, entweder in der Straße vor ein oaar Linienverstärker oder auch direkt im Hauskeller, nennt man Fibrenodes.
Die Technik die Internetmäßig dahinter steckt, ist Docsis2, aber dass führt zu weit hier.


Da du so gut und einfach erklären kannst im Gegensatz zu Wikipedia :-). Wozu wird den nun das Modem gebraucht? Das Modem wird zwar fürs Modulieren und Demodulieren gebracht aber was heisst das überhaupt. Wikipedia erklärt nunmal alles so schwerverständlich. Laut einer gefundenen Grafik hat es etwas mit Digitalen und analogen Daten zu tun die in verschiedene Frequenzen übersetzt werden müssen. Oder werden durch das Kabel Frequenzen von 5 - 869 MHz durchgejagt und das Modem ist dann verantwortlich diese Bereiche nach Down- und Upload zu trennen nennt sich das eventuell Modulieren und demodulieren?

In diesem Erdkabel befindet sich also das Kabel jedes Hausanschlusses oder? Wo liegen diese Verstärker und Linienverstärker? Wird das Kabel pro Verstärker zerschnitten und dazwischen einen Verstärker gelegt?
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 12. Jan 2017, 23:20
Das mit den Frequenzbereichen habe ich oben schon geschrieben, auch wo die Verstärker sind.
Das Modem empfängt im UHF Bereich Daten auf mehreren QAM modulierten Frequenzen und sendet QAM modulierte Daten im Rückkanalbereich. Wie ich Modulation einfach erklären soll, weis ich nicht, die Informationen werden einfach einem hochfrequentem Träger aufgeprägt.

Es gibt nur genau ein Koaxkabel für die ganze Straße / Stadtteil, nicht wie beim Telefon ein Päarchen pro Teilnehmer.
forum12
Neuling
#9 erstellt: 16. Jan 2017, 21:28

KuNiRider (Beitrag #8) schrieb:
Das mit den Frequenzbereichen habe ich oben schon geschrieben, auch wo die Verstärker sind.
Das Modem empfängt im UHF Bereich Daten auf mehreren QAM modulierten Frequenzen und sendet QAM modulierte Daten im Rückkanalbereich. Wie ich Modulation einfach erklären soll, weis ich nicht, die Informationen werden einfach einem hochfrequentem Träger aufgeprägt.

Es gibt nur genau ein Koaxkabel für die ganze Straße / Stadtteil, nicht wie beim Telefon ein Päarchen pro Teilnehmer.


Im Erdkabel befinden sich doch tausende von Koxialkabel jedes führt doch zu einem Kabelverzweiger und dann zu einem Verteiler in der Hausinstallation? Ich glaube um zu verstehen wie das funktioniert muss man mal in einen Kabelschicht und in die Hauptverteiler schauen... Ich glaube verstehe langsam noch weniger als vorher.

Das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit zu verstehen wie die Modulation und Demodulation funktioniert. bzw. wie es in Wikipedia steht. Unglaublich kompliziert...
KuNiRider
Inventar
#10 erstellt: 16. Jan 2017, 22:27
Nochmal es gibt genau ein Koaxkabel in der Straße, von diesem Kabel gehen dann von Abzweigern i.d.R. links und rechts je eine Stichleitung in je ein Haus (auch ein Hochhaus mit 100 WE und Modems hat nur ein Koax). Dann eine Grundstücksbreite später gibt es wieder einen Abzweiger usw bis der Pegel zu klein wird, dann kommt wieder ein Linienvetstärker.
Der reine TV Verbreitungsweg ist einfach zum Verstehen, das Internet im DOCSIS2 Verfahren ist kompliziert, muss man als Nutzer ja aber auch nicht verstehen.
forum12
Neuling
#11 erstellt: 17. Jan 2017, 21:08

KuNiRider (Beitrag #10) schrieb:
Nochmal es gibt genau ein Koaxkabel in der Straße, von diesem Kabel gehen dann von Abzweigern i.d.R. links und rechts je eine Stichleitung in je ein Haus (auch ein Hochhaus mit 100 WE und Modems hat nur ein Koax). Dann eine Grundstücksbreite später gibt es wieder einen Abzweiger usw bis der Pegel zu klein wird, dann kommt wieder ein Linienvetstärker.
Der reine TV Verbreitungsweg ist einfach zum Verstehen, das Internet im DOCSIS2 Verfahren ist kompliziert, muss man als Nutzer ja aber auch nicht verstehen.


Also kann ich mir das so vorstellen in etwa so wie dieser Adapter wo man mehrere TVs anschliessen kann und nur ein Kabel an die Dose geht. Statt der TVs sinds halt die Kundendosen und statt das Kabel an der Dose ist, ist es an einem Linienverstärker angeschlossen welches dann in einem Erdkabel landet? Ab irgendeinem Zeitpunkt reicht ja nicht mehr nur ein kleines Koxialkabel für eine ganze Stadt.
pal_tv_antenna_splitter_double_adaptor_1_male_to_2_females_pj1759-1

Ich habe mir noch die folgenden Beiträge zum Modulieren und Demodulieren durchgelesen. Hoffe, ich habe einen kleinen Ansatz verstanden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4ger_(Nachrichtentechnik)
https://de.wikipedia.org/wiki/Modulation_(Technik)

Ein Nutzsignal z. B Musik wird in Trägersignal das kann z. B über das Frequenzmodulation (denke meine Internetdaten und Telefondaten (analog) oder Quadraturamplitudenmodulation (wie meine TV-Programme) (digitales Signal) hochmoduliert werden damit es über ein Kabel verschickt werden kann.

Was ich nicht verstehe ist dieser Satz "Dadurch wird eine hochfrequente Übertragung des niederfrequenten Nutzsignals ermöglicht". Gefunden bei Wikipedia unter Modulation 1. Absatz / 2. Satz. Das Beispiel aus Wikipedia mit einem Radio-Programm welches nicht nur unter der Frequenz 100 MHZ zu hören ist relativ verständlich.... Ist mit dem Satz eventuell der geringste und der höchste Frequenzbereich gemeint von einem Radio-Programm?
KuNiRider
Inventar
#12 erstellt: 17. Jan 2017, 23:16
Das mit der Verteilung hast du immer noch nicht verstanden, ein Verteiler ist was anderes, weil er ein Signal gleichmäßig aufteilt, sowas wird aber auch verwendet.

Modulation kann ich nicht einfach erklären, aber es ist immer ein niederfrequentes Nutzsignal, z. Bsp. die 20-20000Hz eines Musiksignals, dass auf 100MHz in FM aufmoduliert zum UKW-Radiokanal wird. Dieser Träger kann nun fast beliebig verteilt, verstärkt und weiter verteilt werden. Demoduliert hat man wieder das Musiksignal.
forum12
Neuling
#13 erstellt: 22. Jan 2017, 15:27

KuNiRider (Beitrag #12) schrieb:
Das mit der Verteilung hast du immer noch nicht verstanden, ein Verteiler ist was anderes, weil er ein Signal gleichmäßig aufteilt, sowas wird aber auch verwendet.


Ich konnte nach langem suchen endlich ein passendes Bild finden, jedoch stammt es aus der DSL-Technik.
kabelverteilung-im-ortsnetz
Die blauen Kabel zeigen also je ein Koxialkabel welches in je eine Wohnung geht, vom Endstellenverzweiger geht wiederum nur ein Koxialkabel auf einen Kabelverzweiger. Sollte also nun eines dieser Koxialkabel von einem Kabelverzweiger defekt gehen haben ja gleich mehrere Quartiere und Strassen keine Radio, TV und Fernsehverbindungen mehr... Pro Einfamilienhaus ist im Keller also ein Verstärker an welchem jede Dose pro Haushalt an diesen Verstärker gehen und der Verstärker ist wiederrum mit nur einem Koxialkabel an einem Entstellenverzweiger verbunden.
Hoffe ich interpretiere das Bild endlich richtig.



Modulation kann ich nicht einfach erklären, aber es ist immer ein niederfrequentes Nutzsignal, z. Bsp. die 20-20000Hz eines Musiksignals, dass auf 100MHz in FM aufmoduliert zum UKW-Radiokanal wird. Dieser Träger kann nun fast beliebig verteilt, verstärkt und weiter verteilt werden. Demoduliert hat man wieder das Musiksignal.


Okay... Es ist mir so einigermassen klar was nun die Aufgabe des Modems ist... :-)
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