impulsartige Störung des Sat-Signals

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Vitopend
Stammgast
#1 erstellt: 17. Feb 2015, 20:12
Hallo Experten,

ich habe seit 2-3 Wochen immer wieder impulsartige Störungen des Sat-Signals.

Benutze eine Satman 850 plus incl. Unysat-Quattro-Switch-LNB von Technisat.
Habe die Anlage seit einem Jahr, bisher alles top.

Die eingestellte Anlage bringt bei der Signalstärke gut 80 % und bei der Signalqualität fast 100 %.
Diese Werte werden bei allen angeschlossenen Sat-Receivern angezeigt / erreicht.

Nun zum Problem: das Sat-Signal bricht impulsartig zusammen, für 2-3 Sek., dann wieder ok, der Vorgang wiederholt sich dann dauerhaft.

Passiert bei allen Receivern und unabhängig wie viele gerade laufen, egal ob einer oder alle vier.
Also kein Receiver-Problem.

Was dann? Antenne ist fest und stabil, Stecker / Kabel / Kontakte sauber und fest.

Der Fehler trat ein Jahr lang gar nicht auf, jetzt mittlerweile jeden Tag. Zeitweise erst nach mehreren Stunden ohne Störung.

Äußert sich in etwa so als wenn starker Wind wäre, der Fehler tritt aber bei Windstille und absolutem Top-Wetter auf. Dachte erst an einen großen Vogel der sich auf die LNB-Halterung setzt und das Signal abschirmt, Fehlanzeige.

Meine Befürchtung ist ein defektes LNB, aber wie läßt sich das feststellen?
Gibt es noch andere Möglichkeiten? z.B. ein Nachbar mit technischen Geräten welche das Signal stören können?

Danke schon mal für hilfreiche Tips oder Infos.
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2015, 21:40
Ein neues Alps Quad-LNB kostet gerade mal 35€ und dein LNB ist die wahrscheinlichste Fehlerquelle.
Wenn du die Anlage nicht wie vorgeschrieben in den Potentialausgleich einbezogen hast, gäbe es noch eine Möglichkeit in Kombination mit einer defekten Stromverteilung, dann sollten aber Low-Vertikal-Programme auch dann tun, wenn die anderen pulsen - Wahrscheinlichkeit aber imho <1
Vitopend
Stammgast
#3 erstellt: 19. Feb 2015, 07:51
Danke für die Info.

Müsste das Problem bei einem defekten LNB nicht immer auftreten? Und meinst du mit Potenzialausgleich die Erdung des Mastes? (grün/gelbes Kabel ist angeschraubt)

Gestern Abend wieder von ca. 20.00 ne gute halbe Stunde Störung, dann wieder gut und gegen 22.00 dann wieder Störung bis Ende offen (musste dann ja mal irgendwann schlafen...)

Heute morgen wieder alles normal. Echt ätzend!

Hab mir mal die Mühe gemacht die Daten der Sender zu notieren bei denen kein Schauen möglich ist wenn der Fehler vorliegt.

12663, H, 21999
12574, H, 21999
12545, H, 21999
12480, V, 27500
12460, H, 27500
12420, H, 27499
12264, H, 27500
12226, H, 27499
12168, H, 27499
11973, V, 27499

Kann man damit auf die mögliche Störungsursache schließen?
Mir fällt nur auf das die erste Zahl immer sehr hoch ist, bei Zahlen von 10... oder 11... kann man ohne Probleme schauen.

Meine Vermutung ist ne Störung durch irgendwas vom Nachbarn. Nur keine Ahnung durch was.

Hab gestern Abend bei der Störung da geklingelt, angeblich keine technischen Geräte zum Start der Störung im Einsatz.

Bin echt ratlos, wenn ich das LNB zu Technisat schicke werde ich die Meldung erhalten: technisch alles ok.
Bollze
Inventar
#4 erstellt: 19. Feb 2015, 09:47
Die HD-Programme von ARD, ZDF und Dritte, ( ausser WDR HD) laufen einwandfrei ? wenn ja :
Der Fehler tritt im HIGH-Band auf, quer durch die Frequenzen und auf beiden Ebenen. Es sieht also so aus, als hätte die Konverterelektronik mit der LOF 10600 des LNBs einen Wackelkontakt. Also das LNB hat einen Defekt. 100 % sicher bin ich mir auch nicht.
Falls es ein Garantiefall ist, würde ich Technisat darauf hinweisen, dass der Fehler sporadisch auftritt, sonst bekommste das Teil gleich wieder. Ansonsten einen LNB-Adapter beschaffen und ein handelsübliches LNB dranmachen. Alps oder sowas.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 19. Feb 2015, 09:58 bearbeitet]
Vitopend
Stammgast
#5 erstellt: 22. Feb 2015, 19:36
Ich habe gestern das LNB bei meinem Händler getauscht (Garantie) und heute montiert.

An der Ausrichtung der Schüssel habe ich bewusst nix geändert, würde ja sonst das Vergleichen mit dem anderen LNB erschweren.

Seit Stunden keine Störung, alle Sender dauerhaft vorhanden, also war wohl wirklich das LNB nicht ok, alle Sender jetzt 100% Signalqualität!

Warum ist aber die Signalstärke je nach Sender unterschiedlich?
Je höher die erste Zahl (z.B. 12663, H, 21999), desto niedriger die angezeigte Signalstärke (80%)

Wenn ein Sender bei 100 % Signalstärke und 100% -Qualität liegt, der andere bei 80% Signalstärke und 100% -Qualität liegt, wie richte ich die Schüssel jetzt optimal aus bzw. warum ist das so?
Volterra
Inventar
#6 erstellt: 22. Feb 2015, 20:03

Vitopend (Beitrag #5) schrieb:
Ich habe gestern das LNB bei meinem Händler getauscht (Garantie) und heute montiert.
Seit Stunden keine Störung, alle Sender dauerhaft vorhanden, also war wohl wirklich das LNB nicht ok, alle Sender jetzt 100% Signalqualität!
Habe ich nicht anders erwartet...


Warum ist aber die Signalstärke je nach Sender unterschiedlich?
Je höher die erste Zahl (z.B. 12663, H, 21999), desto niedriger die angezeigte Signalstärke (80%)
Wenn ein Sender bei 100 % Signalstärke und 100% -Qualität liegt, der andere bei 80% Signalstärke und 100% -Qualität liegt, wie richte ich die Schüssel jetzt optimal aus bzw. warum ist das so.

Die Signalstärke-Anzeige (SIG) der Receiver ist nichtssagend.

Relevant ist nur die Signalqualität und wenn 100% angezeigt wird ist in der Regel alles ok.

Ev. legt man bei 100% SQ ein mäßig nasses Tuch über das LNB.
Damit sinkt die SQ und man testet, ob sich dann via Feinjustierung die SQ noch etwas verbessert.

Idealerweise macht man die Antennen-Justierung mit Hilfe einer Box,
die eine nach oben unbegrenzte SQ Anzeige hat. (ua - Dreambox, VU, Dbox2 unter Neutrino)
Oder deren maximale SQ Anzeige ev bei 85% endet.
Bollze
Inventar
#7 erstellt: 23. Feb 2015, 08:03
Das die Signalstärke in der Tendenz mit steigender Frequenz etwas abnimmt ist nicht ungewöhnlich oder irgendwie kritisch.
Es liegt U.A. auch am Kabel, dass physikalisch bedingt mit zunehmender Frequenz immer mehr das Signal dämpft. Je länger ein Kabel ist, um so deulicher ist dieser Effekt zu erkennen.
Da der empfangbare Frequenzbereich in high /low ZF-Band unteilt wird, um es durch das Kabel zu schicken, erkennt man oft einen abfallende Effekt im Low Band zur bis dessen Obergrenze bei 11699 MHz und ab 11700 im High-Band geht es mit grosser Signalstärke dann mit zunehmender Frequenz meist wieder nach unten. Den Effekt kann man kompensieren. Dafür gibt es sogenannte Schräglagenentzerrer. Da die Anlage störungsfrei läuft, sind die Dinger hier kein Thema.
Die Receiver besitzen eine automatische Pegelkontrolle am Tunereingang. Damit stellt sich Tuner auf jede Frequenz optimal ein, natürlich hat auch diese Regelung seine Grenzen. Ob sie an die Regelung an seiner Grenze ist, erkennt man an der Signalstärkeanzeige. Wandert die Signalstärke Richtung 0 %, wird es kritisch, dann ist der Pegel am Receivereingang zu schwach, das Nutzsignal geht im Rauschen unter oder bei 100 % heisst es eigentlich die Regelung kann den Tuner kaum noch vor der Übersteuerung bewahren. In beiden Extremfällen geht auch die Signalqualität den Bach runter.
Wie man sieht, klebt bei dir die Signalstärke teilweise auf 100% und trotzdem ist der Empfang einwandfrei. Damit schliesse ich meinen Vorredner an, bei einigen Geräten sind die Anzeigen reine Schätzeisen. War früher mal besser. So lang nun die Satanlage störungsfrei läuft, gibt es deswegen es keinen Grund an dieser rumzuschrauben. Wie schon erwähnt, die Schüsselausrichtung, bei solchen Schätzeisen, mit nassen Lappen auf den LNB- Deckel anhand der SignalQualitäts- Anzeige.
Nebenbei : hat ein hoher Pegel / Signalstärke hat auch einen Vorteil : Ein bessere Störfestigkeit der Anlage, z.B. bei den oft nicht besonders gut geschirmten Receivern. Bekanntester Störer ist das DECT- Telefon, was gern mal bei den Transponder 12480 ( Sport 1 SD, DMAX SD) reinklingelt. Um so höher der Pegel am Receivereingang ist, um so näher darf das Schnurlostelefon ran an den Receiver z.B.



Hier mal ein Datenblatt für HF- Kabel, man erkennt das die Dämpfung des Pegels nach Frequenz angeben wird und dass mit steigender Frequenz die Eigenschaften sich verschlechtern.
www.kathrein.de/fileadmin/media/druckschriften/99812222.pdf


[Beitrag von Bollze am 23. Feb 2015, 15:15 bearbeitet]
Vitopend
Stammgast
#8 erstellt: 24. Feb 2015, 19:17
Danke für die Infos und Tipps,

dann werde ich mich im Frühling nochmal mit nem nassen Lappen aufs Dach begeben.
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