Analoger Tuner an Sat Anlage = "klacken wie eine Uhr"?

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ronny332
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 19. Apr 2013, 06:34

Hallo Forum :),

auf der Suche nach einer Begründung für den folgenden Fehler komme ich nicht weiter, hoffentlich hat jemand von euch eine Idee.

Um nicht lange in Erklärungen zu versinken, hier ein kleines Sample des Problems:

Sample auf Soundcloud

Ca. alle Sekunde erhalte ich bei Anschluss eines analogen Tuners an meine Sat Anlage, an welche eine Ringdipol UKW Antenne angeschlossen ist, ein Klacken, wie von einer kurzen Entladung.
Das Geräusch ist sehr leise, im Sample ist es sicher um Faktor 10-15 erhöht.

Es wird in alle Geräte eingestreut, welche analog verbunden sind.
Das Sample stammt von einer Vinyl Aufnahme, bei welcher ein Technics 1210 an einem Denon AVR 4520 auf einen SONY DTC ZA5 aufnehmen sollte.
Auch vorhanden ist es in dieser Sekunde bei der Verwendung eines Sony ST SA 5 Tuners, welcher lediglich an zwei aktiven Nubert Nupro 20 hängt.

Die Sat Anlage besteht lediglich aus einem Kathrein Verstärker, welcher mit einem Quad LNB verbunden ist. An diesem Verstärker wird auch die UKW Antenne eingekoppelt.

Die Leitungen (120db Kabel) laufen über ca. 25m vom Dach hier in mein Büro. Über ca. 5m laufen sie parallel zu den Leitungen unserer 8kw Solar Anlage, welche ich zuerst in Verdacht hatte. Da die Wechselrichter aber spätestens in der Nacht ausgehen, das Geräusch aber dennoch vorhanden ist, kann es daran kaum liegen.

Hat jemand eine Idee :hail?

[Beitrag von ronny332 am 19. Apr 2013, 06:36 bearbeitet]

KuNiRider
Inventar

#2 erstellt: 19. Apr 2013, 10:18

Was für ein Satreceiver ist es denn - ein analoger sicher nicht, denn der tut schon lange nicht mehr.
Ich vermute mal du hast kein QUAD-LNB + Verstärker, sondern ein Quattro-LNB + Multischalter

Ist diese Anlage denn ordnungsgemäß mit Potentialausgleich ausgeführt?
Ist das Störgeräusch weg, wenn der Receiver und/oder der Multischalter stromlos ist?
Hast du eine DECT-Telefon? -> Basis und Handteil mal stromlos machen - Störung weg?
Ist das Störgeäusch weg, wenn nur noch der Plattenspieler mit dem AVR verbunden ist (Kopfhörer! alle anderen Kabel entfernen!)

ronny332
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 19. Apr 2013, 17:13

Hallo, danke für die Antwort,

die Annahme mit der SAT Anlage stimmt, sorry ;-).

Die Anlage ist sauber geerdet, es gibt auch keinerlei Masseschleifen, sprich kein Brummen oder ähnliche Dinge.
Es geht nicht um einen Sat-Receiver (dafür hätte ich zwei Dreamboxen im Angebot, aber die nutze ich nicht zum Radiohören), sondern um analoge UKW Empfänger (hier z.B. den Tuner in meinem Denon AVR und dem Standalone Tuner von Sony).
Da der Fehler 1:1 auch auftritt, wenn der Tuner nur an den Aktivlautsprechern hängt, schliesse ich andere Gründe wie Kopfhörer etc aus.
DECT wird genutzt, das ist korrekt. Abschalten der DECT Funktion an der Fritz!Box ergab aber eben keinen Unterschied.

Der Fehler scheint aber definitiv über das SAT Anlage zu kommen. Sobald ich den Antennenstecker abziehe ist das Geräusch weg. Per Multimeter messe ich allerdings keinerlei Störspannungen (weder Wechsel-, noch Gleichspannungen). Da das Geräusch aber auf allen UKW Frequenzen haargenau gleich klingt, muss es also Unterschied zwischen Potentialen eigentlich messbar sein :L.

[Beitrag von ronny332 am 19. Apr 2013, 17:19 bearbeitet]

KuNiRider
Inventar

#4 erstellt: 19. Apr 2013, 19:16

Du hast meine Fragen / Ausprobiertips nicht richtig verstanden

Die Dect-Funktion ausschalten bringt garnichts, das Handteil und die Basis versuchen trotzdem sich zu finden, desswegen Basis stromlos machen und Akkus aus dem Handteil nehmen, erst dann stören die nicht mehr.
Receiver stromlos machen, damit er / sein Netzteil keine Störungen mehr auf die Leitung geben kann.
Alle Geräte außer dem Plattenspieler weg, damit das Störsignal nicht über andere Leitungen éinstreuen kann, da nun ja keine Lautsprecher mehr dran sind, brauchst du den Kopfhörer um zu prüfen ob das´Störgeräusch noch da ist

-> dient alles zur Eingrenzung wo die Störung herkommt / einstreut, denn anders kann man es nicht finden.
Mein Denon AVR-Receiver war z. Bsp. furchtbar empfindlich auf Störungen über das Stromnetz - wenn ein Technics CDP lief war kein UKW-Empfang möglich! Erst als ich mir eine paar Entstörmittel in den Player und in die Mehrfachsteckdose eingebaut hatte, ging es wieder

ronny332
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 20. Apr 2013, 06:17

Guten Morgen,

alle Ratschläge wurden hoffentlich eben fehlerfrei befolgt (inkl. Abklemmung der kompletten Solar Anlage und Abschaltung der Heizung), das Geräusch bleibt.

Mehr oder weniger als Versehen habe ich eben den Tuner inaktiv gelassen (Stecker ist in der Steckdose, aber der "echte" Hauptschalter ist aus), nur die Aktiv Lautsprecher sind an. Das Geräusch ist vorhanden, wie vorher. Abziehen des Antennensteckers lässt es wieder verschwinden.
Auch der Tuner ohne Strom erzeugt genau das gleiche Geräusch.

Somit habe ich nur noch das Antennenkabel am Tuner, der Tuner ist stromlos und ist per Cinch an die Aktivlautsprecher von Nubert angeschlossen.
Die nächste Suche im Keller wird mal nach etwas sein, was z.B. mittles Batterien verstärkt, um noch im Stromnetz der Lautsprecher Fehler auszuschliessen.

KuNiRider
Inventar

#6 erstellt: 20. Apr 2013, 09:58

Langsam brauchst du keinen Techniker mehr, sondern einen Excorzisten

Wohnst du in der Nähe eines Flughafens oder einer mílitärischen Einrichtung?
--> Radar?

Was passiert, wenn du den Multischalter stromlos machst? Falls dann das UKW-Rauschen alles überdeckt, dann musst du zusätzlich die UKW-Antenne direkt zu deiner Ableitung durchverbinden.

Hattest du die Nuberts auch schonmal weg?

Was hast du noch für Geräte im Haus die in so kurzen Abständen was tun?
DECT / WLAN / Bluetooth / Babyphones / Funkmelder für Thermometer oder Wasch´maschine / ....
Einfach mal alles im Haus stromlos machen...

ronny332
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 21. Apr 2013, 06:01

Haha :D, ausgetrieben muss hier hoffentlich noch nichts.
Einen Flughafen gibt es hier vor der Haustür maximal für verstörte Amsel.

Die Suche gestern ging nachmittags noch ein Paar Stunden weiter. So langsam näherten wir uns dabei nochmal den Wechselrichtern an. Die beiden hie verbauten sind Wechselrichter mit Trafos (wie ich aber auch erst seit gestern weiss). Sie versorgen sich allerdings selber mich Strom, wenn man die Sicherungen abschaltet (genug Sonne vorausgesetzt).
Bei genauem Hinhören hört man wirklich ein ca. 1x pro Sekunde auftretendes Klicken.
Zwei Cinchkabel als Antenne geschaltet, ca. auf die WRs von einem Stock höher ausgerichtet ergab dann das hier:

"professioneller Aufbau" ;):

Ausgabe des Oszi:

Das Problem liegt als nicht im Strom/Sat-Netz, bzw. wird doch auch nur am Ende vor dem Verbraucher eingeschleußt.

Vermutlich stammt sogar vieles vom Restsignal auf dem Bild von den beiden Wechselrichtern, die Welle wurde kleiner als die Sicherungen raus waren, das mich vorrangig störende Klicken blieb allerdings.

KuNiRider
Inventar

#8 erstellt: 21. Apr 2013, 10:08

Wenn du mit einem Oszi arbeitest hast du ja offensichtlich etwas Ahnung von Strom und du kannst ein paar gewagtere Tips ausprobieren.
Wenn es die Wechselrichter sindm musst du mit deinem Oszi rausfinden wo die Abstrahlen:
- Auf der Netzseite? Dann helfen evtl. Netzfilter:

http://www.bulgin.de/sites/default/files/Filters-2010.pdf oder in groß:

http://www.voelkner....fi-B-2x20a-250v.html
direkt am Ausgang. Zusätzliche kleine (ein 2A Filter hat deutlich größere Dreosseln als ein 6A-Typ) Filter an den Geräteeingängen, helfen dann zusätzlich.

-Über die Gleichstromleitung von den Solarmodulen? Dann sollte eine ähnliche Schaltung dort funktionieren, evtl. reichen schon 1...3 kleine Folienkondensatoren mit unterschiedlchen Kapazitäten parallel zu den Eingängen: Bitte höllisch aufpassen! Mit hohen Gleichspannungen ist absolut nicht zu spaßen, Lichtbogen sind höllisch und gehen von allein nicht aus!

-Über die Schaltung an sich? Dann wird es aufwendig, denn du musst versuchen den Kompletten Wechselrichter in ein mit dem Potentialausgleich verbundenes (und gelüftetes!!!) "Blechgehäuse" zu packen.

The_Great_X
Gesperrt

#9 erstellt: 21. Apr 2013, 10:50

Was sagt denn dein Energieversorger dazu, das von dir derartige Störungen eingespeißt werden?

Es gibt für leistungsfähige Elektomotoren Sinusfilter und Magnetische Spannungskonstanthalter, die sind aber eher für industrielle Anlagen gedacht!

Interessant wär auch zu überprüfen ob ein alleiniges Netzfilter an der TV/ Video/Radio/HiFi Anlage zum Erfolg führt?
Ist die Einstrahlung alleinig über die Satanlage der Störfaktor, benötigt der Multischalter evtl. nur ein besseres Netzteil?

Was sagt die Aufstellende Firma der Solaranlage zu diesem Phänomen?

Da machst du schon vorbildlich auf ÖKO und holst dir EM-Störstrahlung ins Haus!

Ich hatte vor Jahren auch kurze Stör-Impulse im TV/Radio!
Meines Wissens hat es damals im Handymast zwei Häuser weiter, einen Defekt gegeben!
Sind vielleicht die Wechselrichter nicht so ganz in Ordnung?

Aber das Knak-Gespenst ist indentifiziert, und ich habe wenig Zweifel das es auch ausgetrieben/besänftigt werden kann!!!!

TGX

[Beitrag von The_Great_X am 21. Apr 2013, 10:51 bearbeitet]

ronny332
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 26. Apr 2013, 14:51

Hallo,

nach fast wieder einer Woche kann ich wirklich berichten, dass die verbauten Kyocera Wechselrichter (KC 1.8i und 5.4i) jeweils ein im Sync liegendes "Klicken" von sich geben. Es wird aber weder auf die AC noch die DC ausgegeben, oder es ist einfach so schwach, dass ich es trotz DC Abgleich und AC "Brumm-Filter" nicht messen kann.
Die W-Richters besitzen noch eine Trafotechnik, an der Ausgangsseite entsteht ein quasi perfekter Sinus.

Die Störsignale (inkl. 50 Hz Netzbrummen) kann ich mit einer immer länger werdenden Antenne bis unters Dach (zwei Stahlbetondecken) problems via Oszi nachweisen.

Ein paar Versuche mit angelehnten Blechen an vor/über die Wechselrichter waren ein Teilerfolg, die Störungen werden leicht weniger.
Um sie aber ganz zu beseitigen müsste man wohl alles zusammen in einen Bleischrank bauen :cut.

Wie und ob ich dagegen also etwas machen kann steht noch aus, ich danke Euch allen aber erstmal für die zusätzlichen Informationen :)!

Radiowaves
Inventar

#11 erstellt: 26. Apr 2013, 22:10

Das ist ja mal ein faszinierender Thread! Ich hatte mitgelesen, aber nix geschrieben, weil ich auch beinahe zu einem Exorzisten geraten hätte.

Wieder viel gelernt. Danke!

Wechselrichter mit Trafo sind zwar im Wirkungsgrad oft ein kleinwenig niedriger, vermeiden aber ein anderes Problem: rein elektronische Wechselrichter sind oft auf der Modulseite floatend und die Solarmodule können sich auf hohe Spannungen aufladen. Mit manchen Modulen gab es deswegen erhebliche Probleme, soweit ich mich an meine Solar-Zeit erinnere.

Ich finde gerade die Unterlagen zu den Kyoceras nicht. Falls Du sie haben solltest: ist die Anlage geerdet? Was ist mit den Gehäusen der Wechselrichter zu machen? Müssen die geerdet werden?