NOCH'NE Farbstörung bei Panasonic TX32PD30

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Korintenkacker
Neuling
#1 erstellt: 23. Mrz 2004, 17:37
Hi,

eigentlich hatte ich das Thema ja schon hinter mich gebracht, aber da ich hier zufällig auf ein ähnliches Problem gestoßen bin...

Ich hatte bei meinem TX32PD30 nie irgendwelche Flecken in den Ecken, sondern Verfärbungen am linken und rechten Bildrand. Wenn das Bild flächig weiß ist oder sehr hellblau/hellgrau sieht man am linken Bildrand eine leichte gelbliche Verfärbung und am rechten Bildrand eine bläuliche. Die bläuliche ist extrem schwach und fällt nur bei längerem Hinschauen auf, die gelbliche ist etwas deutlicher, aber fällt auch nicht auf, wenn man nicht genau hinsieht.

Anfangs hat's mich sehr gestört, schließlich ist das Teil nicht billig. Also habe ich das Gerät den Service-Technikern mitgegeben. Wochen später kam der Fernseher mit einer neuen Bildröhre zurück. Ergebnis: Die Konvergenz ist besser als vorher und die Verfärbung ist noch schwächer geworden, aber weiter vorhanden. Da es ja anscheinend ein Serienfehler ist, habe ich mich mit dem Problem abgefunden.

Frage: Sehen andere PD30-Besitzer die Verfärbung auch (v.a. die gelbliche) oder bin ich vielleicht überkritisch?

Grüße
Beton
Stammgast
#2 erstellt: 23. Mrz 2004, 19:36
Hi

bei diesem Effekt handelt es um einen physikalisch bedingten Effekt, der im Prinzip bei jeder Bildröhre auftritt.

Bildröhren sind so aufgebaut das jeder Bildpunkt aus 3 phosphorisierenden Punkten besteht (je einer für rot, grün und blau). Im Bildröhrenhals befinden sich 3 Kathoden (ebenfalls für rot, grün und blau). Diese senden einen Elektronenstrahl aus. Damit jeder Strahl nur die zu ihm gehörigen phosphorizierenden Punkte erreicht (roter Elektronestrahl auf rote Bildpunkte usw.) ist in der Bildröhre eine sog. Lochmaske (bzw. bei anderen Röhrentype evt. auch Schlitz- oder Streifenmaske) eingebaut. Diese besteht aus einer Metalllegierung.
Der Elektronenstrahl ist nichts anderes als elektrischer Strom (wird deshalb auch als Strahlstrom bezeichnet). Wenn Strom durch Metall fliesst erwärmt sich dieses. Genau das passiert auch mit der Lochmaske wenn ein Strahlstrom fliesst. Der Strahlstrom ist umsogrößer je heller und je kontrastreicher das Bild ist. Je größer der Strahlstrom ist und je länger er fliesst umso größer ist die Erwärmung der Lochmaske.
Metall das erwärmt wird dehnt sich aus. Dies bedeutet je größer die Erwärmung der Lochmaske ist, je größer ist auch die Ausdehnung.
Dies bedeutet aber wiederrum das z.b. der blaue Strahlstrom nicht mehr nur die blauen Punkte trifft, sondern z.b. auch einen Teil der z.B. Grünen. Das aber bedeutet das in diesem Fall eine blaue Fläche nicht mehr blau sondern als gelblich erscheinende Fläche angezeigt wird.
Wenn einige Zeit wieder ein dunkles Bild wiedergegeben wird geht die Erwärmung und dadurch die Verformung der Lochmaske wieder zurück (dunkles Bild -> geringer Strahlstrom -> geringe Erwärmung der Maske -> geringe Verformung). Deshalb ist der Effekt auch nur bei längere Zeit stehenden Weißflächen (weiß = hoher Strahlstrom -> starke Erwärmung der Lochmaske -> starke Verformung) zu sehen (z.B. bei Sat1-Videotext o. Skiübertragungen).
Desweiteren ist der Strahlstrom sehr stark abhängig von der Kontrasteinstellung (hoher Kontrast -> hoher Strahlstrom). Man kann den Effekt also durch reduzieren der Kontrasteinstellung minimieren.
Die Abhängigkeit des Strahlstromes vom Kontrast ist übrigens auch die Erklärung dafür das dieser Effekt bei älteren Geräten fast nie aufgetreten ist. Sie waren einfach nicht kontrastreich genug.
Es gibt jetzt natürlich "billig" produzierte Bildröhren, wo dieser Effekt noch wesentlich stärker auftritt, da die Verspannung der Lochmaske u. damit die Möglichkeit der Verformung bei teueren Röhren wesentlich besser ist.
Desweiteren kann es selbst bei ein und der selben Bildröhrensorte aufgrund von Materialtoleranzen zu unterschieden kommen, so dass man, wenn mann mehere Bildröhren durchprobiert vielleicht eine dabei hat, wo dieser Effekt weniger stark auftritt als bei den anderen.
Rich_E
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 23. Mrz 2004, 20:00
Wow, das nenn ich mal ne gute Erklärung!

Also nehme ich mal an, dass die stellenweise, leicht bläuliche Einfärbung der weißen Flächen bei länger eingeschaltetem SAT1 Videotext (vor allem Samstags ab 15.30 Uhr ;)) an meinem Thomson TV normal ist.
Korintenkacker
Neuling
#4 erstellt: 23. Mrz 2004, 21:36
Wow, das ist wirklich eine solide Erklärung. Danke dafür.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Verfärbung bei sehr hellen Flächen eigentlich sofort eintritt und nicht erst nach einiger Zeit. Ich habe gelesen, der Panasonic hat eine Lochmaske aus Reineisen. Vielleicht erwärmt und verzieht sich die besonders schnell?

Gruß
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