Real Life

Eine Freundin von mir die sehr in der Kirche aktiv ist, hat mich dazu animiert mit ihr ins Kino zu gehen.
Um den Film hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht, war völlig unvoreingenommen was da überhaupt kommt.
Von mir selbst aus wäre ich da niemals reingegangen, denn ich muss vorausschicken, dass ich
nicht gläubig bin, und ich jedes Mal Brechreiz bekomme, wenn jemand von seinem Gott als ultimative Wahrheit und Antwort auf alles redet. Leider ist das Missionierungsbedürfnis bei diesen Leuten oft so ausgeprägt.

Und naja, der Film wurde per Crowdfunding finanziert, in der Dankesliste tauchen viele kirchliche Organisationen auf.
Dementsprechend ist auch das Resultat für die Zielgruppe. Ich glaube 75% der Zielgruppe war auch in der Vorstellung,
danach ist noch eine aufgestanden und hat eine entsprechende Ansprache für alle gehalten. Jesus lebt...

Nagut, zum Film selbst, der macht natürlich betroffen, der Typ um den es geht ist ein armes Schwein.
Man wird mit ihm und seinem erstmal fröhlichen Leben und den Freunden mehr und mehr vertraut gemacht.
Und dann wird der ständige Weg abwärts bis zum Ableben begleitet. Selbst da hält die Kamera voll drauf, während
christliche Lieder von den Freunden drum herum gesungen werden. Also ich weis nicht ob man den Tod so in Szene setzen muss.
Aber das war wohl in seinem Sinne. Er war ja selbst extrovertierter Youtuber, vielleicht war es auch seine Idee den Leuten auf diese Art Gott näher zu bringen. Überhaupt wird viel die christliche Gemeinschaft und der Zusammenhalt gezeigt.
Medizinische Aspekte dafür überhaupt keine. Man weiss nur er hat Krebs, unheilbar, fertig.
Schulmedizin und Glaube stehen ja auf Kriegsfuss miteinander. Ich würde es aber niemand verdenken, in so einer
Lebenslage als letzte Hoffnung zu Gott zu finden. Wenn es hilft das zu ertragen sollen sie es machen.

Kamera und Schnitt sind solide, gut gemacht um die Stimmung zu erzeugen. Es ist ja auch eher eine Reportage.
Der Ton war an vielen Stellen nicht synchron zum Bild.