End of Watch

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Klinke26
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Dez 2012, 23:09
Ganz passabler Polizei-Thriller.
Er zeigt in der ersten Hälfte ein paar Längen.
Er spiegelt das Leben abseits und diesseits des Polizei-Einsatzes ganz gut wieder.
Stellt kein Heldenbild her, und lässt dennoch ein wenig Pathos mit einfließen.
Abwechselnd werden die Hauptcharaktere in ihrem Privatleben gezeigt, Szenen beleuchten, dass Polizisten nicht jede Dienstminute todernst ihrer Arbeit nachgehen, und das trotz fieser Bilder sie die Fähigkeit angenommen haben verdrängen zu können.

Und fiese Szenen hält der Film durchaus vor. Von Eltern gefesselte Kinder, Menschenhandel, gefolterte und geköpfte Menschen, Exekutionen, das Spektrum der Straftaten der Los Angeles Ghettos wird abgeklopft.

Michael Péna gefällt mir wunderbar. Aber ich kann Jake Gyllenhal nochimmer nicht viel schauspielerisches Können abgewinnen.
Abseits dieser beiden, gibt es nur wenige Darsteller die die Story kaum voranbringen.

Ein Blick ist der Film in jedem Fall wert.
Die Kino-Vorstellung ist dann aber eher was für Genre-Fans, oder Liebhaber der beiden Schauspieler.
doofernickname
Stammgast
#2 erstellt: 23. Dez 2012, 14:39
Sehr guter Film, vorallem geviel mir der "Doku-Stil". Durchweg spannend, langweilte mich in keinem Moment.

Die beiden Schauspieler brachte ihre Rolle mMn. auch sehr gut rüber!

Kann ich auf jeden Fall weiter empfehlen den Film.
SamTrautman
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Jun 2013, 19:37
Meine Kritik

Was passiert, wenn David Ayer das Fenster eines LAPD Dienstfahrzeuges herunterkurbelt und den Dreck, den Staub, die Hektik und das Böse hereinlässt, erlebt man in End of Watch...
Egal ob auf den Straßen von Los Angeles oder in den staubigen Ghetto Vierteln von Kolumbien, gespielt wird immer das gleiche Spiel: Räuber und Gendarm. In David Ayers Filmen ( Training Day, Street Kings ) sind es stets Kriegsgebiete, genauer noch Kriesen Gebiete die er beleuchtet, ungeschönt realistisch aus der Sicht von Straßen Soldaten- den Cops. Im neusten Werk schickt er Jake Gyllenhaal ( Prince of Percia ) und Michael Peña ( Shooter ) auf Streife, lässt uns durch sie den Wahnsinn auf den Straßen von LA erleben, wo Geld mehr zählt als das Leben, wo das Leben längst an seidenen Faden bzw. Handy hängt und es keine Sieger gibt.

Bevor End of Watch richtig angefangen hat, schlittern die beiden Cops auch schon in ihrem unvermeidliches Schicksal entgegen- ohne es zu merken. Immer tiefer in den unaufhaltsamen Strudel des Verderbens.Begleitet wird das Buddy Duo dabei im Found Footage Stil. wir sehen die beiden in ihrem Lebensmittelpunkt- dem blechernen Gehäuse ihres Streifenwagens Tag für Tag Streife fahren. Wir sehen die beiden lachen und streiten und wir sehen sie ebenfalls stetig philosophieren über Gott, die Liebe.

Mag es an der 5 monatigen Vorbereitung der beiden Hauptdarsteller liegen, die sie bei der echten LAPD absolvierten oder an der Freude am Schauspiel- sie schaffen es den Konsumenten mit ihrem Streifenwagen abzuholen und ihn in ihre Welt zu ziehen. Als Beifahrer der beiden sitzt man von nun an gemeinsam mit Officer Brian Taylor und Officer Miguel Zavala im schützenden Dienstfahrzeug oder je nach Fortschritt des Films, der fahrenden Zielscheibe. Eine Rolle spielt es nicht, es ist nur Zentimeter dickes Blech das die beiden von der Straße trennt.

End of Watch ist rau, direkt und immer authentisch. Kein romantisiertes Bild eines LAPD wie in manch Hollywood Produktionen. Friss oder Stirb. Das Gesetz der Straße dominiert hier den Film, vergiss lieber schnell was du in der Highschool gelernt hast und versuch dir den Straßen IQ drauf zu schaffen sonst bist du so tot wie die Zeitung von gestern. So in etwa sind die klaren Umrisse des auferlegten Dogma von End of Watch. Beide Cops kennen das Spiel rutschen dennoch immer tiefer in das Selbe. Respekt zählt ist eine der 4 Währungen der Straße neben Geld, Drogen und Waffen. Wie wichtig es ist diese Währungen zu kennen zeigt Hispanic Officer Zavala gleich zu Beginn des Films indem er im Kampf Mann gegen Mann einen Verdächtigen niederkämpft und es später nicht in seinem Bericht erwähnt. So läuft das Spiel. Don´t hate the Player hate the Game.
Humorige Szenen brechen hier genauso so schnell ab wie die Karrieren von DSDS Kandidaten nach dem Showfinale, denn sie werden stets im Kontrast gezeigt zur plötzlichen und wirklich schockierenden Gewalt auf den Straßen von South Central. Nicht selten erwischt man sich dabei wie einem sich die Ganz Körper Gänsehaut über den Körper zieht und einem nur noch zu sagen bleibt: WTF! Intensiv und an den besten Stellen ungemein mit reisßend präsentiert sich End of Watch. Kein Film der dem Zuschauer den harten Cop ala Dirty Harry zeigt, der die Straßen vom Abschaum säubert sondern er zeigt unverschleiert ehrlich zwei Cops, die nach den Regeln der Straße spielen im Dschungel des unübersichtlichen LA.

Kennst du den Schmetterlingseffekt ? Nein! Dann schlags nach

Die anfangs gestellte Frage erschließt sich dem Konsumenten erst am Ende, wenn er das gezeigte nochmals im Kopf Revue passieren lässt. Als Schmetterlings Effekt bezeichnet man den Effekt, dass in komplexen, dynamischen Systemen eine große Empfindlichkeit auf kleine Abweichungen in den Anfangsbedingungen besteht. Geringfügig veränderte Anfangsbedingungen können im langfristigen Verlauf zu einer völlig anderen Entwicklung führen...

Und diese Veränderung im empfindlichen Gefüge der Kartell Kriminalität führen die beiden Cops herbei ohne es zu wissen. Wer den bösen Buben ins Handwerk pfuscht, sie nervös macht muss Wohl oder Übel mit einer Reaktion rechnen, wenn wir McGyvers Lehre folgen: Auf eine Aktion folgt stets eine Reaktion. Untermalt werden diese Aktionen mit einem guten Gespür für den passenden Einsatz des Soundtrack, so cruisen in chillligen Passagen die beiden Buddies auch mal zu ausgelassener Hip Hop Mucke im Viertel durch die Gegend, hingegen wenn es ernst wird der Subwoofer ordentlich zu tun bekommt.

Die wohl am gelungenste Szene bleibt jene in der anhand eienr Wackelkamera, die hier mal endlich auch Sinn hatte, eine gefilmte Schiesserei im Ghetto von LA. Das verwackelte Bild und die Hektik spiegelt wohl am gelungensten wieder, wie sich so eine Schißerei im Feindesland anfühlt und zeigt die Unübersichtlichkeit mit der es die Männer in Blau zu tun bekommen wenn es in engen verwinkelten Gängen zur Sache geht, wo Schatten zu Kugeln werden und Gassen zu Gräbern.

Steig ein, kurbel das Fenster bis zum Anschlag herunter und fühl die Straße ! Genau das ist End of Watch, der nicht geschönte Beitrag von David Ayer, der auch als Metapher für so manchen traumatisierten Soldat im Irak Einsatz oder sonst wo auf der Welt interpretiert werden kann aber nicht zwingend muss. Er hat auch ohne diesen Gedanken eine Wucht, die sich aber erst später entfaltet und zwar im Kopf des Konsumenten nach abschalten des Blu Ray Players.
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