Kabelklang zwischen Transistor- und Röhrenverstärkern möglich?

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TFJS
Inventar
#1 erstellt: 17. Nov 2008, 12:07

bergteufel_2 schrieb:

Im übrigen fängt IMHO Suggestion schon bei Worten eines Verkäufers an wie: Hören Sie, das die Box besser (oder einen anderes Atribut)klingt ...... Haben Sie bemerkt, als würde man einen Schleier wegziehen.....

Gibts nicht? Doch gerade vor kurzer Zeit wieder erlebt.



Also was das angeht, wurde ich von einem der im Großraum münchen ansässigen Händler echt überrascht. Ich bin nämlich gerade am Boxenkauf und hierbei (immer) noch in der Phase intensiven Probehörens bei dem einen oder anderen Händler.

Mit einem dieser Händler kam ich auch ins Gespräch über Lautsprecherkabel.
Ich selbst benütze Kabel, die so ca 35 € pro Stereometer unkonfektioniert gekostet haben.

Mein Händler meinte, bei meiner Elektronik und dem von mir als Favorit anvisierten Boxen sei mein Kabel sicher ausreichend, wenn es nicht sogar im Grunde sogar egal (hört, hört!) sei, welches Kabel ich nehme.
Es gäbe aber gleichwohl Kabel, die - aber nur bei bestimmten Konstellationen - den Klang beeinflussen würden. Er schickte aber gleich hinterher, dass das - wie bei allen Kabelfragen - zum einen sehr subjektive Eindrücke seien und außerdem ja nicht jede Änderung auch gleich eine Verbesserung sei.

Ich warf dann ein, dass ich persönlich nicht so recht an Kabelklang-Phänomene glaube.
Auch hier verblüffte die Antwort: „Kabel klingen nicht. Allenfalls beeinflussen sie die klangliche Darstellung der angeschlossenen Lautsprecher.“ Er könne mir den Effekt gerne vorführen. Das machte mich extrem neugierig (und noch zwei, drei andere Kunden auch). Also rein in den Hörraum. Dort: ein Rack mit einem Burmester CD-Spieler, eine Reihe Verstärker und ein Schaltpult.
Erklärung: Amps alle per identischem Kabel ans Schaltpult angeschlossen, vom Schaltpult gehen 2 Paar LS_Kabel ab, ein preiswertes (so um die 20 € pro Mono-Meter, das Standard-Kabel dieses Händlers in allen seinen Hörräumen) und ein teures (so um die 2000 € pro Mono-Meter), die zu 2 Paar ansonsten identischen Lautsprechern führen (Name ist mir leider, leider entfallen, Birke-Furnier, ordentlich groß und heftig teuer).
Es wurde irgendwas von Händel aufgelegt, mit Chor und Orchester.

Und dann ging’s los: Amp1 billig-Kabel, teuer-Kabel, kein Unterschied.
Amp 2, auch kein Unterscheid.
Amp 3 (eine sehr schöne italienische Röhre, Name ist leider weg): echt ein Unterschied. Hin und hergeschaltet, Unterschied blieb. Es war nicht viel, es war nicht prägnant, aber eindeutig ein Unterschied.
Amp 4 (den weiß ich noch: McIntosh 7000): null Unterschied.

Der Händler meinte dann noch, bei Chinch- und Stromkabeln sei der Effekt ähnlich, der Unterscheid aber absolut nicht so groß, dafür aber häufiger (also bei mehr AMP-LS-Kombinationen) feststellbar. Vorführen wollte er das aber nicht mehr.

Fazit: es gibt also tatsächlich Händler, die zum einen nicht versuchen, jedem alles zu verkaufen und die, wenn sie schon Behauptungen in den Raum stellen, diese auch spontan zu beweisen bereit sind.
Letzendlich ist es genau das, was ich von jeder Kaufberatung erwarte. Auch hier im Forum.
TonyFord
Stammgast
#2 erstellt: 17. Nov 2008, 13:11
Mal eine Vermutung die ich mal in den Raum stellen möchte.

Röhrenverstärker erzeugen meines Wissens nach jede Menge "Oberwellen" jenseits der Hörschwelle, was u.a. zum Einfluss hat, dass diese Oberwellen einen Effekt auf die Lautsprecherausgabe haben und das Ergebnis beeinflussen.
Diese Klangeigenschaft wird von Anhängern von Röhrenverstärkern oft auch als "besserer" Klang empfunden.

Diese meist hochfrequenten Oberwellen können dann doch Kapazitäten und Induktivitäten in solch Größenordnungen verursachen, welche sich dann doch auf den Klang auswirken.

Wenn dies so wäre, wäre auch fraglich inwieweit es sinnvoll ist, diesen Röhrenverstärker zu kaufen.

Aber dies ist an dieser Stelle nur eine Theorie und Vermutung von mir, da ich dafür viel zu wenig grundierte Kenntnisse mit alle den Röhrenverstärkern habe.


[Beitrag von TonyFord am 17. Nov 2008, 13:14 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#3 erstellt: 17. Nov 2008, 19:03
bergteufel_2
Inventar
#4 erstellt: 17. Nov 2008, 22:14

HinzKunz schrieb:
Hallo Tony,

deine Vermutung ist falsch, sorry.

http://www.amplifier.cd/Tutorial/Klirrfaktor/Klirrfaktor.htm
http://www.amplifier...zerrungen_linear.htm
http://www.amplifier...are_Verzerrungen.htm
http://www.amplifier...t_Roehren_Klang.html


Hallo HinzKunz,

schöne Beiträge, besonders der letzte Link hat mir gefallen
(Hörtypen A, B, C)
TonyFord
Stammgast
#5 erstellt: 18. Nov 2008, 06:04
HinzKunz, danke für die Links.
Es erklärt jedoch noch nicht, weshalb das Kabel bei dem unten genannten Verstärker einen Einfluss auf den Klang hatte.
Dies kann eigentlich nur über Nichtlinearitäten verursacht werden oder?
Wenn Ja, wodurch werden diese Nichtlinearitäten verursacht?
kptools
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 18. Nov 2008, 06:45
Hallo,

starke Spannungsschwankungen der Röhre über den Impedanzverlauf des Lautsprechers. Hat Stereoplay sogar mal gemessen. Da kann sich der Kabelwiderstand schon ein wenig auswirken. Ob man das aber wirklich deutlich hören kann möchte ich doch stark bezweifeln. Da müssten schon stark unterschiedliche Kabel (-parameter) her, von denen ich dann zumindest Eines nicht mehr als geeignet ansehem würde.

Grüsse aus OWL

kp


[Beitrag von kptools am 18. Nov 2008, 13:00 bearbeitet]
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