Der Untergang der CD (alle Teile)

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DJ_Bummbumm
Inventar
#1 erstellt: 03. Apr 2022, 17:51
Kurz vor Mitte der 1980er Jahre präsentierte unser lokaler Plattenladen die CD.
Damals wurde noch der volle Name Compact Disc verwendet. Wer die Abkürzung CD gebrauchte, durfte sich schon ein bisschen als Insider fühlen. Dabei waren CDs und die dazugehörigen Abspielgeräte bislang nur von Abbildungen her bekannt. Das, was einem CD-Spieler-Besitzer am nächsten kam, war einer, der behauptete, dass sein Onkel erklärt hätte, er würde sich einen CD-Spieler zulegen, sobald es sich abzeichnen sollte, dass das Angebot an CDs die Bedürfnisse decken würde - zehn Wunschtitel sollten es mindestens sein.
Vorerst umfasste die Auswahl im lokalen Plattenladen ein einziges Exemplar, das eher als sorgsam platziertes Ausstellungsstück fungierte. Um welchen Titel es sich handelte, habe ich vergessen. Es kam aber auch nicht darauf an. Sobald man den Laden betrat, fiel der Blick auf das aufgeklappte Jewel-Case. Ein Halogen-Strahler schickte einen Strahl auf die silberne Scheibe, der in allen Farben des Spektrums zurückgeworfen wurde, als wäre die Vorderseite von "The dark side of the moon" Realität geworden. Rechts und links davon erläuterten Schautafeln die technischen Hintergründe, die schon damals niemand verstand. Anhören konnte man sich die CD natürlich nicht, weil der Laden nur über konventionelle Plattenspieler verfügte. Die Phantasien aber waren grenzenlos.
Der Preis war selbstredend nicht von Pappe. Sechzig Deutsche Mark wurden verlangt, mehr als für drei regulär bepreiste Elpis!
Der Klang sollte sich allen bekannten Dimensionen entziehen.
Fortan galten alle Träume und Gedanken dem neuen Medium. Die Kleinkrafträder, die Mädchen und sogar das reale Musikhören wurden vernachlässigt, weil man sich in endlosen Fachsimpeleien über die noch unbekannte Technik verlor.
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2022, 19:15
Mein erster war ein Philips CD202, der Ende 83 von 2000DM auf 1100DM gesenkt wurde.
Mein erste CD war Carmina Burana, Robert Shaw, Telarc.

Damals war die CD schon aus Prinzip zum Aussterben verdammt, da die gespeicherten Informationen unabhängig vom physischen Träger sind.

kölsche_jung
Moderator
#3 erstellt: 03. Apr 2022, 20:31

ZeeeM (Beitrag #2) schrieb:
... Mein erste CD war Carmina Burana, Robert Shaw ...

Meine war ... Dead Kennedys, fresh fruit for rotting vegetables...


DJ_Bummbumm (Beitrag #1) schrieb:
...
Fortan galten alle Träume und Gedanken dem neuen Medium. Die Kleinkrafträder, die Mädchen und sogar das reale Musikhören wurden vernachlässigt, weil man sich in endlosen Fachsimpeleien über die noch unbekannte Technik verlor.

Langsam komme ich hinter dein Problem ...
DJ_Bummbumm
Inventar
#4 erstellt: 06. Apr 2022, 22:49
Der Untergang der CD scheint vorerst abgesagt.

Nach Erhebungen der RIAA (Recording Industry Association of America) wanderten im Jahre 2021 über die US-amerikanischen Ladentische 46,6 Millionen CDs.
Das Plus gegenüber dem Vorjahr beläuft sich damit auf sagenhafte 47,5 %.
Sollte der Trend sich in dieser Geschwindigkeit fortsetzen, wird im Jahre 2035 erstmals die Milliarde geknackt. Bislang liegt die historische Höchstmarke im Jahre 2000, als 943,5 Millionen CDs über die US-Ladentische wanderten.

Insbesondere die Besitzer großer CD-Sammlungen dürften diese Nachricht mit Erleichterung vernehmen.
Mit dem Aufkommen der Streaming-Dienste und dem damit verbundenen Bedeutungsverlust der CD sank auch der Wert dieser Sammlungen.
Nun darf wieder Hoffnung geschöpft werden.
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 07. Apr 2022, 11:18
An der Höchstmarke kann man ablesen, dass es sich schwerlich um einen Trend handeln wird.
Man müsste sich ansehen, welche Faktoren zu dem Anstieg in 2021 geführt haben. Konsumklima, überdurchschnittlich viele Veröffentlichungen "großer" Künstler etc. wären mögliche Erklärungsgründe. Dem RS nach lag es vor allem an "Adele, Taylor Swift und BTS" (?).

Übrigens: wie wenig die 46,6 Mio. CDs absolut gesehen sind, sieht man an den rd. 30 Mio. verkauften Silberlingen, die 2020 in D. abgesetzt wurden. Der US-Markt ist ja um den Faktor 3-4 größer als der deutsche Markt.

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Quelle.

CDs sind perspektivisch gesehen weitestgehend wertlos und deren weitere Anhäufung ist Geldvernichtung, sofern man generationenübergreifend an die Erben denkt.

Nun darf wieder Hoffnung geschöpft werden.

Ich sehe hierin einen Trend zu grenzenloser Naivität...

DJ_Bummbumm
Inventar
#6 erstellt: 07. Apr 2022, 16:42

Hüb' (Beitrag #5) schrieb:
CDs sind perspektivisch gesehen weitestgehend wertlos und deren weitere Anhäufung ist Geldvernichtung, sofern man generationenübergreifend an die Erben denkt.

Das eine oder andere nicht undenkbare Szenario fällt mir schon ein, in dem die CD-Sammlung rasch wieder an Wert gewönne:

1. Die Streaming-Dienste erweisen sich langfristig als nicht profitabel genug, um weiterhin betrieben zu werden.

oder

2. Um 1. zu vermeiden, ziehen die Betreiber die Gebühren-Daumenschrauben an. Den abhängigen Abonnenten ohne CD-Sammlung bleibt nur "die Faust in der Tasche."

oder

3. Um 1. zu vermeiden, wird das Angebot an Titeln radikal ausgedünnt. Nur noch die Toptoptop-Hörer kommen auf ihre Kosten.

oder

4. Mit Rücksicht auf einen vermeintlichen Mehrheitsgeschmack werden durch die Bank Remaster hinterlegt, die die Freunde der neutralen Wiedergabe (und wer zählt sich nicht dazu?) den Tag verfluchen lassen, an dem sie sich davon abhängig gemacht haben.

oder

5. Das Internet bricht zusammen oder zumindest die Bandbreiten werden rationiert (z.B. wegen zusätzlicher neuartiger Belastungen.)

BB
kölsche_jung
Moderator
#7 erstellt: 07. Apr 2022, 16:46
es könnte natürlich auch:

6. Der Himmel fällt uns auf den Kopf

... halte ich von allen prognostizierten Szenarien übrigens am wahrscheinlichsten ...
Azrael2004
Stammgast
#8 erstellt: 07. Apr 2022, 17:32
CD-Kauf ist reine Geldvernichtung, hmm mag sein aber es bleibt in Sachen Audio trotzdem mein Medium Nr. 1.

Das meine seit der 80 Jahre angehäufte Sammlung für die Erben wertlos sein dürfte ist klar aber ich kauf ja auch für mich.

Keine Lust Geld für Bits und Bytes auf den Tisch zu legen, ich bin halt noch oldschool

Totgesagte leben bekanntlich noch recht lange Zeit, siehe den momentanen Vinly-Hype.

PS: meine erste CD war Anthrax Spreading the Disease für "schmale" 44,95 DM
tubescreamer61
Inventar
#9 erstellt: 10. Apr 2022, 10:02
Moin,

nennt mich "von vorgestern" oder meinetwegen sonstwas ............ aber ich kaufe nach wie vor CD`s und Schallplatten, weil streaming für mich im wahrsten Sinne des Wotes gegenstandslos ist.
Ich möchte für mein Geld etwas real in der Hand halten können ...................... erst dann ist das für mich ein echter Besitz

Gruß
Arvid
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 10. Apr 2022, 11:20
Die Musik als solche hast du immer noch nicht, sondern Polycarbonat und PVC.
Ich würde das eher unter dem Aspekt der Verfügbarkeit sehen und zu horten ist auch ein zutiefst menschliches Verhalten.

tubescreamer61
Inventar
#11 erstellt: 10. Apr 2022, 19:39
okay - dann eben so
.............. aber streamen ist mir trotzdem suspekt - da hab` ich gefühlt gar nix in den Händen.

Gruß
Arvid
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 10. Apr 2022, 19:45
Streamen ist für mich sowas wie Wunschradio uns Gang in den Plattenladen.
Unfassbar viel zu entdecken, wenn man sich dazu aufrafft. Unter dem Strich spielt dann die Technik für mich dann eher eine untergeordnete Rolle.
ForgottenSon
Inventar
#13 erstellt: 10. Apr 2022, 19:56

Azrael2004 (Beitrag #8) schrieb:
CD-Kauf ist reine Geldvernichtung, hmm mag sein ...


Es ist ein Konsumgut und die Käufer stehen am Ende der Wertschöpfungskette. Der Kauf eiines physischen Datenträgers ist zumindest ein Weg, den Interpretern irgendwie vernünftig daran zu beteiligen. Das scheint beim Streamen ja noch nicht so zu klappen. Wenn ich CDs kaufe, brauch ich den Datenträger i. d. R. genau einmal.
Labbipapa
Stammgast
#14 erstellt: 10. Apr 2022, 20:58
Ich hab mir nach etlichen Jahren mit Streaming (Vinyl blieb immer, wenn auch lange auf Sparflamme) und einem Multiformatplayer zuletzt sogar mit dem Denon DCD 3520 einen alten „CD-Boliden“ zugelegt.

Warum?

Weil CDs auflegen ein bewusster Vorgang ist, man nicht so einfach „springt“. Weil der alte 3520 einen schon grinsen lässt, wenn die gefühlt kiloschwere Lade auffährt. Weil die CD „meine“ ist, anfassbar. Weil es mir Spaß gemacht hat, meine gut 15.000 CD-Titel zu sortieren und dafür ein Regal-in-Regal-System zu bauen. Weil es mich zuletzt echt genervt hat, wenn Tidal bzw. das Internetz immer wieder durch umliegende Baustellen unterbrochen wurde.
Weil ich ein alter Sack mit Sammelleidenschaft bin, für den die CDs „Vinyl-light“ sind, mit „handling-light“ verbunden, aber immerhin handling.

Es gibt wahrscheinlich noch einige Gründe mehr, über die ich mir nur noch nicht klar geworden bin.

Jedenfalls freue ich mich wieder vermehrt an dem alten, „entbehrlichen“ Medium.
Das vereint mich als überflüssigem „Boomer“ wahrscheinlich auch damit…
DJ_Bummbumm
Inventar
#15 erstellt: 10. Apr 2022, 21:25

Labbipapa (Beitrag #14) schrieb:
Weil es mir Spaß gemacht hat, meine gut 15.000 CD-Titel zu sortieren und dafür ein Regal-in-Regal-System zu bauen.

150 Regalmeter!
Ist Dein Regal-in-Regal irgendeine Art von Apothekerschrank?

BB
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 10. Apr 2022, 21:35

Labbipapa (Beitrag #14) schrieb:
Weil CDs auflegen ein bewusster Vorgang ist, man nicht so einfach „springt“.


So verteidigt man Schallplatte auch gegen CD und ein schönes Tonbandgerät entschleunigt auch.
Das Zappen bei Streaming ist für mich nur eine weitere Möglichkeit, hören tue ich dann aber durch.
Das Faszinosum der greifbaren Technik war mit der CD schon auf dem Abstieg. Am Ende ist immer die Musik und welche Bilder diese in den Kopf malen kann.
Labbipapa
Stammgast
#17 erstellt: 11. Apr 2022, 08:09

DJ_Bummbumm (Beitrag #15) schrieb:

Labbipapa (Beitrag #14) schrieb:
Weil es mir Spaß gemacht hat, meine gut 15.000 CD-Titel zu sortieren und dafür ein Regal-in-Regal-System zu bauen.

150 Regalmeter!


Ganz so schlimm ist es nicht! Es sind wirklich „Titel“, also Lieder, und nicht die Anzahl der CDs, das wäre doch etwas zu viel…
Da habe ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt.

Hier ein Bild eines Teils der Lagerung / Regal-in Regal-System, Eigenbau mit ein paar Brettern, Dübeln, Leim und Kisten vom Roller. Nix Dolles, erfüllt aber seinen Zweck und mir gefällt es.

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[Beitrag von Labbipapa am 11. Apr 2022, 08:11 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#18 erstellt: 11. Apr 2022, 08:29
Ich finde es schick
Hüb'
Moderator
#19 erstellt: 11. Apr 2022, 08:31
Als leidenschaftlicher Sammler habe ich ja großes Verständnis hinsichtlich des "besitzen Wollens", denn damit ist die selbstbestimmte Zugriffsmöglichkeit auf Dauer garantiert (wenn einem nicht gerade die Bude abfackelt, geflutet wird, der Himmel auf den Kopf fällt, etc. pp.). Wobei man andererseits davon ausgehen muss - wenn man nicht gerade einen sehr speziellen, sehr fokussierten Musikgeschmack hat - dass es via Streaming immer deutlich mehr an konsumierbarer Musikvielfalt geben wird, als man bis zum Lebensende überhaupt bewältigen kann. Hinzu kommen die ständigen Querverweise via Algorithmus auf Neues und Unbekanntes. Wenn Album A von B (gerade) nicht angeboten wird, dann höre ich halt was anderes. Es herrscht ja keinerlei Mangel.
Bezüglich "haptisch" erfahrbarer Tonträger ist da der doch überwiegend sehr individuelle Wert der Scheiben, die man erwirbt. Die Vorstellung, dass der ganze Rotz für etwaige Erben in erster Linie eine Belastung sein wird, die es dann zu bewältigen gilt, finde ich persönlich nicht schön. Sieht man übrigens bereits heute selbst bei LPs, schaut man sich den ganzen Sampler-, Hits-, Volks- und Schlager-Musik-Müll an, der nahezu unverkäuflich sein Dasein fristet.
Großer Nachteil von Streaming ist (noch?) die einhergehend (generationsbedingte?) Entwertung der Musik zu Lasten der Künstler. Das ist aber mehr ein Problem des Bezahlmodells und kapitalistischer Auswüchse, ggf. der Wertvermittlung, denn der Technik an sich.



[Beitrag von Hüb' am 11. Apr 2022, 08:33 bearbeitet]
Labbipapa
Stammgast
#20 erstellt: 11. Apr 2022, 10:10

Hüb' (Beitrag #19) schrieb:
Die Vorstellung, dass der ganze Rotz für etwaige Erben in erster Linie eine Belastung sein wird, die es dann zu bewältigen gilt, finde ich persönlich nicht schön. Sieht man übrigens bereits heute selbst bei LPs, schaut man sich den ganzen Sampler-, Hits-, Volks- und Schlager-Musik-Müll an, der nahezu unverkäuflich sein Dasein fristet.


Da tröste ich mich doch sehr damit, dass mein Sohnemann einen großen Teil meines Musikgeschmackes teilt (wundert mich selbst, -ich habe ihn nicht indoktriniert. ) und selbst das Hobby „HiFi“ pflegt. Er wird meine Sammlung übernehmen. Sampler, Hits, Volksmusik, Schlager und sonstigen Müll habe ich nicht. Außer einer Benjamin Blümchen Platte aus seiner Kindheit. Ich konnte das „Tööörööö“ nicht mehr hören…
Die wird dabei sein, denn Strafe muss sein!

Was die Nachhaltigkeit von physischen Tonträgern betrifft, sind Vinyl tatsächlich wesentlich besser als CDs.
Die Vinyls schmilzt man ein und macht Fußböden daraus, oder Isolierungen, oder…
Bei der CD sieht es schon schlechter aus.
tubescreamer61
Inventar
#21 erstellt: 11. Apr 2022, 18:06
Moin,
die Frage des vererbens einer Musiksammlung halte ich für mehr als flüssig ......... nämlich überflüssig.
Ich sammele CD`s und Vinyl weil ich es so will - was nach meinem Ableben damit passiert, interessiert mich nicht.
Diese Argument ist für mich kein Argument - tut mir echt leid.
So weit kommt das noch: Das ich mir Gedanken darüber mache, was mit meiner Erbmasse passiert und ich mich zu Lebzeiten davon abhalten lasse, meinen (kleinen) Leidenschaften zu fröhnen
Wer so denkt, der sollte auch nicht viel Geld für seine Hifi-Gerätschaften ausgeben ......... schmälert ja schließlich auch die zu vererbende (Geld)Masse

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 11. Apr 2022, 18:35 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#22 erstellt: 11. Apr 2022, 19:43
Da mögen die Meinungen auseinander gehen. Ist sicher auch eine Frage der Größe der Sammlung.
DJ_Bummbumm
Inventar
#23 erstellt: 12. Apr 2022, 17:50
So, weil hier so schlecht über CD-Sammlungen gesprochen wird, habe ich meine Jewel-Cases entsorgt.
Das habt Ihr jetzt davon!

BB
Labbipapa
Stammgast
#24 erstellt: 12. Apr 2022, 18:04
Du lässt mich tief erschüttert zurück…
darkphan
Inventar
#25 erstellt: 26. Mai 2022, 16:56
Ich habe im Laufe der Jahrzehnte ein paar Hundert Schallplatten und CDs gesammelt und rund 250 Kassetten aufgenommen, ein bisschen mehr als der Durchschnittsbürger also. Auflegen oder einschieben tue ich seit Jahren nichts mehr davon; ich hab alles, was mir wichtig ist, digitalisiert und aufs NAS geschoben. Theoretisch könnte ich die Datenträger nun wegwerfen oder verkaufen, denn Cover, Texte, Booklets u.ä. nutze ich beim Musikhören nie.

Heutzutage lässt sich die Zahl der CDs, die ich pro Jahr noch kaufe, an einer Hand abzählen. Dennoch ist es mir manchmal wichtig, eine bestimmte Musik unkomprimiert und unabhängig von Streamingdiensten zu besitzen. Wenn es um simple Rock- und Popmusik geht, reicht mir allerdings oft auch schon eine Aufnahme via Streamingdienst oder gar YouTube. Klassisches nehme ich aus den ÖR-Mediatheken, die das dort trotz Komprimierung in erstaunlich guter Qualität anbieten. Es ist im Grunde wie früher das Mitschneiden von UKW-Radio auf Kassette.

Ich bin mir sicher, dass ich auch künftig unkomprimierte Musik erwerben kann, wenn sie mir wichtig ist. Ob das dann noch auf CD ist oder als WAV-Download, ist mir eigentlich egal. Hauptsache, ich hab es unabhängig vom Internet und Streamingdienst. Und dann gibt es da ja noch die alte Regel, wonach kein neues Medium die alten komplett abgelöst hat. Es besteht also auch Hoffnung für die Hardcore-Sammler, die sogar wieder Schallplatte kaufen ...
8erberg
Inventar
#26 erstellt: 03. Aug 2022, 09:30
Hallo,

und? Wer holt sich noch Software per CD nach Hause?

Wer kauft (noch) DVDs?

Die Zeiten sind für den größten Teil der Bevölkerung vorbei, genausowenig wie diese Leute jemals anfangen in Schallplatten zu investieren.

Ein paar junge Leute finden das erst "cool" und wenn sie dann merken das es richtig Geldvernichtung ist ist damit schnell Feierabend.

Von den Spunden der Generation 80er-90er Jahre die ich in den letzten 10-15 Jahren auf Vinyl "gebracht habe" halten gerade mal noch 4-5 dem Medium die Treue.

Wenn ich neu anfangen würde - mit Sicherheit weder mit CD noch mit LP. Aber meine Regalmeter Schallplatten und die Erinnerung an Blut, Schweiß und Tränen...

Peter
Labbipapa
Stammgast
#27 erstellt: 03. Aug 2022, 15:27
Wenn dank Putler demnächst in kalten Zimmern und ohne Netzstrom und Internet Zerstreuung gesucht werden muss, bin ich froh, polartaugliche Winterklamotten, einen Notstromgenerator und CDs und Vinyls zu haben.

Streaming ist dann passé, der Router und damit die NAS funzen auch nicht mehr. Aber den CD Player und einen KHV kann der Brummer schon noch versorgen.

Ja, nicht ganz ernst gemeint.
Hat aber einen wahren Kern: wenn man sich entscheiden würde, in eine Waldhütte zu ziehen (oder auch nur „auf‘s Land“, wir sind ja in D, nicht in N, wo man in jedem gottverlassenen Fjord bestes Netz hat), wäre Tidal & Co. feuchter Traum. Die Tonträger bleiben…
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