Weisheiten aus dem High-End

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ZeeeM
Inventar
#1 erstellt: 06. Jul 2019, 08:00
Es gibt viele Weisheiten die in der Tradition höchstwertigem High-End stehen

Ich fange mal an:

Stromkabel: Der erste Meter vom Gerät ist der wichtigste.
jandus
Stammgast
#2 erstellt: 06. Jul 2019, 09:45
Hallo

Das hat doch hifi angel mit Harry Goldohr schon sehr gut beschrieben.

"Der ganz normale Wahnsinn, oder ein Tag im Leben von Harry Goldohr.

Man darf Harry Goldohr durchaus schon als sehr fortgeschrittenen High-Ender bezeichnen. Durch sein Hobby hat er inzwischen auch schon mehr über die wirklichen physikalischen Zusammenhänge gelernt als jeder Physik-Professor mit seinem Schulwissen je lernen konnte.
Und er ist stolz darauf einige Visionäre aus der HiFi-Branche persönlich bei Produktvorführungen kennengelernt zu haben.

Er besucht regelmäßig HiFi-Messen, hat fast alle Testzeitschriften im Abo und tauscht, sofern noch Zeit verbleibt, seine Erfahrungen gerne in entsprechende Internetforen aus. Nur das HiFi-Forum meidet er in letzter Zeit, da ihn immer danach Zweifel plagten. Nur ab und zu wagt er noch einen Blick auf dieses Forum und schaut nach Goldohren, die sich da wacker verteidigen.

Dabei hatte alles harmlos angefangen. Wie jeder normale Mensch hat er, wenn er von der Arbeit kam, mal eben den Receiver eingeschaltet und zusammen mit seiner Frau einfach nur Musik gehört. Aber das ist schon lange her. Inzwischen hat sich viel geändert. Über die Jahre ist durch Testzeitschriften und Foren im Internet mit seinem Verständnis und Wissen über HiFi und die wahren Hintergründe auch seine Anlage gewachsen.

Das Wohnzimmer wurde komplett umgebaut. Zentral und unübersehbar befindet sich jetzt regelrecht ein Altar mit hochwertigen Anlagenkomponenten. Alles steht auf Basen, Spikes und Absorbern. Der Strom kommt über eine Klangsicherung im Verteilerkasten, wird über Trenntrafos und Netzfiltern über hochwertige Netzleisten verteilt und über die besten Netzkabel die es gibt an die Geräte weitergeleitet. Die korrekte Ausphasung ist ebenso selbstverständlich, wie die Verwendung von Klangsicherungen in den Geräten. Fast alle Geräte sind von einem Tuner optimiert worden, damit u.a. HF-Anteile nicht ihr Unwesen treiben können. Überall wurden mögliche Resonanzen mit Filzplättchen Einhalt geboten. Die Lautsprecher wurden mit C37-Lack behandelt und natürlich wurden über die Jahre viele Kabel gegen noch bessere getauscht.

Als High-Ender kommen natürlich nur Röhrenverstärker in Frage, der CD-Player wird mit einem Riemen angetrieben, alle CDs sind angefast und am Rand geschwärzt. Vor kurzem hat er noch einige Klangschalen und einen Raumharmonisierer aufgestellt. Auch die Verwendung von Noise Exterminatoren (für die freien Steckdosen) hat nochmal eine deutliche Steigerung gebracht. Z.Zt. denkt er über die Verwendung von Klangchips, Room Pads und den Artkustik Power Animator nach, aber es gibt noch nicht so viele Anwenderberichte darüber. Nur den Boxen-Energietransformator, da ist er sich sicher, den hat er sich schon bestellt.

Die über 10.000 Euro teuren LS-Kabel (natürlich laufrichtungsgebunden) hat er erst kürzlich angeschafft und sorgfältig auf die schon länger vorhandenen Kabelständer angebracht. Inzwischen hat er schon über 20 verschiedene Kabel im Einsatz gehabt, doch die jetzigen schlagen alle anderen um Längen. Man kann ihn ohne Zweifel schon als einen sehr erfahrenden Kabelexperten bezeichnen. Aber ihn plagt der Gedanke, dass er die neuen Kabel ggf. doch länger hätte einbrennen lassen sollen, vielleicht hätte sich dann die Bühne in seinem Wohnzimmer noch mehr ausbreiten können.

Natürlich sind die Zeiten vorbei, als Harry Goldohr einfach die Anlage einschaltete und Musik hören konnte. Heute muss zunächst auf vieles geachtet werden, bevor der Klang sich richtig entfalten kann.
Da vergeht schon einige Zeit bis alles stimmt. Da müssen die Geräte erst einmal so 10 Minuten „hochfahren“, bis sie auf ihren optimalen Betriebspunkt kommen. CDs müssen erst einige Zeit in einer Klangschatulle verbringen und danach kurzzeitig zunächst auf Fichtenholz und dann auf einen CD-Stein gelegt werden, bevor sie, natürlich mit einer CD-Matte versehen, in den Player eingelegt werden können.

Um effektiver zu werden hat sich Harry Goldohr eine Checkliste angefertigt, die vorgibt was wann zu tun ist, um in jedem Fall das Optimum der Klangentfaltung sicherzustellen. So ist z.B. vorgesehen, dass alle 3 Tage alle Steckverbindungen zu lösen sind und vor dem erneuten einstecken mit Soundgel behandelt werden, um die Kontaktwiderstände zu minimieren. Auch wird täglich die Ausphasung erneut überprüft, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Reinigungskraft (z.B. beim Anschluss eines Staubsaugers) die Stecker hinterher wieder richtig reingesteckt hat. Auch die korrekte Ausrichtung der Shakti Hollographen wird täglich überprüft. Auch ist zu überprüfen, ob der Raum kurz zuvor gelüftet wurde, da der Raumharminisierer ca. 1 Stunde braucht um die „Fischluft“ wieder klanggerecht zu harmonisieren.

Und bis vor kurzem war Harry Goldohr sich sicher, dass er noch vor seinem Ableben das ultimative Klangerlebnis erfahren würde. Doch dann hatte er eines Tages dennoch mal in diesem Forum wieder reingeschaut (der Teufel muss ihn wohl geritten haben) und er ist auf die Beiträge eines Users namens Jakob gestoßen. Harry Goldohr war entsetzt, da dieser User permanent behauptet, dass Nichts wirklich sicher sei. Er hat sofort das Forum verlassen und sich unverzüglich nochmals alle Testberichte zu seinen Produkten durchgelesen und seine Freunde angerufen. Danach hatte er sich wieder von dem Schrecken erholen können.

Doch der gestrige Abend hat Harry Goldohr erneut aus der Bahn geworfen. Kommt doch seine Frau aus der Küche gerannt, nein nicht weil er wieder was Klangsteigerndes eingebaut hat, nein sie hält einen Zeitungsauschnitt in der Hand, in dem von einem Tuner über die klangvernichtende Wirkung von Fußbodenheizungen berichtet wurde und Harry Goldohr hat eine Fußbodenheizung! Bei ihm ist sofort die komplette Bühne regelrecht eingebrochen! Er hat da sofort bei dem Tuner angerufen aber so spät am Abend hat er keinen mehr erreicht! In seiner Not ist er ins Internet gegangen um über sein Problem in seinen Lieblingsforen zu berichten. In seiner Verzweiflung hat er auch in diesem Forum darüber berichtet. Sofort hat sich ein User namens Janus bei ihm per mail und PM gemeldet und behauptet er könne das mit BBSI erklären und ihm unentgeltlich helfen, wenn er sich zu seinen HiFi-Freunden zählen lassen würde und am besten gleich einen Ortstermin mit ihm ausmachen würde, da er noch weitere Optimierungen bei ihm vornehmen könne.

Doch Harry Goldohr hat Angst, da er befürchtet um Jahre zurückgeworfen zu werden, um dann alles wieder erneut, diesmal jedoch nur mit seiner Einbildungskraft, aufbauen zu müssen. Zudem befürchtet er, von seinen alten HiFi-Freunden dafür verstoßen zu werden. Und soll er zukünftig die HiFi-Messen meiden, die Abos kündigen und soll er seine teuer erworbenen Erfahrungen leugnen? Sicher nicht! Doch es wird wieder Wochen brauchen, bis er wieder Stressfrei und frei von jedem Zweifel Musik hören kann. Hoffentlich kommt nicht noch seine Frau in den nächsten Tagen wieder mit so einer Horrormeldung aus der Küche. Und hoffentlich gibt es solange auch keine Sensationsmeldungen von den Testzeitschriften. Gott sei Dank ist die nächste HiFi-Messe ja erst in zwei Monaten. Und bis dahin hat er auch wieder genug Geld angespart.

Zwischendurch hatte Harry Goldohr auch mal überlegt nur noch einen Halbtagsjob zu machen, damit ihm mehr Nettozeit zum Musikhören verbleibt, aber dann hätte er wiederum ein zu geringes HiFi-Budget um sich weiter entwickeln zu können. Und manchmal, wenn wieder alles über ihn hereinbricht, denkt er an alte Zeiten zurück, wo Musikhören einfach nur Spaß gemacht hat, Hobbys noch Hobbys waren und wo er noch Sinn vom Unsinn unterscheiden konnte.

Als HiFi_Angel werde ich heute Abend Harry Goldohr in meine Gebete einschließen. "

Gruß jandus
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 06. Jul 2019, 10:38
jandus
Stammgast
#4 erstellt: 06. Jul 2019, 10:55
Danke für den link

Gruß jandus
frank60
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2019, 09:11
Der am meisten gebrauchte Spruch, auch hier im Forum, dürfte sein "Ich höre es doch", inkl. seiner Abwandlungen "Wer das nicht hört, ist selber Schuld" und "Ich verstehe nicht, wie man das nicht hören kann".

So ZeeeM, jetzt wieder Dein Spruch.
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Jul 2019, 11:01
Hi,

wird euch das nicht zu langweilig? Darüber wurde doch schon so ziemlich alles geschrieben im Voodoo-Bereich etc.

Aber man kann ja mal wieder alles wiederkäuen.....

Franz
jandus
Stammgast
#7 erstellt: 08. Jul 2019, 11:21
Hallo
Langweilig,nein.Ist doch ein interressantes Thema.
Wenn mir sehr langweilig ist,dann schaue ich was Jakob und Janus im OEM Forum so schreiben.
Hat doch @hifi angel vortrefflich formuliert.

gruß jandus
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Jul 2019, 11:54
Hi,


Hat doch @hifi angel vortrefflich formuliert.


ja, vor fast 7 Jahren schon.

Franz
gammelohr
Inventar
#9 erstellt: 08. Jul 2019, 12:38
Das Leben is Wiederholung. Also passt der Fred doch.

"Meine Frau kam aus der Küche gelaufen"..
In Gedenken an alle Frauen von Hififans die in der Küche gefangen sind.
zuglufttier
Inventar
#10 erstellt: 10. Jul 2019, 17:59
Meine Lieblingsweisheit steht auch in meiner Signatur: "Ich will nur sagen, es gibt Dinge die zwar nicht erklärt, aber gehört werden können."

Quelle: http://www.hifi-foru...d=19536&postID=35#35
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