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Ist Stereo out?+A -A |
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Autor |
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Pigpreast
Inventar |
#1152 erstellt: 10. Jun 2016, 09:59 | |||
Das hatte ich schon verstanden, deshalb den Experten in Anführungszeichen gesetzt. Alles was ich schrieb, galt für die 'Freaks'. Wenn Du von außen kommst, ist Klassik erst einmal alles "irgend so etwas mit Geigen", genau so wie Metal "alles irgendwie nur Lärm" ist. Wenn dann der Freak absolut null Ahnung von deiner Mucke hat und vielleicht sogar innerhalb seines eigenen Genre sehr festgelegt auf ein bestimmtes Untergenre ist, dann vermittelt der dir evtl. erst recht den Eindruck: Ne, das ist tatsächlich nichts für mich. Musikgeschmack entwickelt sich ja, wenn er sich denn weiter entwickelt, schrittweise weiter. Wenn man sich einem neuen Stil zuwendet, sucht man notwendigerweise, und sei es unbewusst, Anknüpfungspunkte, die einem aus dem eigenen Stil bekannt sind und kann von denen aus erst Dinge erkennen, die völlig neu sind. Wenn man dann an diesen neuen Dingen Gefallen findet, kann man sich ein wenig von den alten Anknüpfungspunkten lösen und den nächsten Schritt gehen. Wenn man im ersten Schritt erst gar keinen jener Anknüpfungspunkte findet, dann muss das Verlangen nach völlig Neuem schon sehr groß sein, sonst wirkt das Neue einfach nur fremd. [Beitrag von Pigpreast am 10. Jun 2016, 10:33 bearbeitet] |
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JULOR
Inventar |
#1153 erstellt: 10. Jun 2016, 10:29 | |||
Ich fühle mich ob dieser Diskussion irgendwie persönlich angesprochen. Obwohl diese Nazi-Vergleiche wie oben immer etwas hinken, gehe ich trotzdem mal darauf ein. - Ich wollte nie ganze Stilrichtungen und deren Anhänger diskreditieren, nur meine persönlichen Eindrücke und vielleicht irrationale Gedanken dazu darstellen. Dies mache ich gerne etwas provokativ ohne immer die Weichspülerrethorik zu bedienen. - Im Gegensatz zu der von mir beschriebenen Clique aus dem Jugendalter habe ich mittlerweile viele Bekannte/Freunde, die unterschiedlichste Musik hören oder auch gar keine. Ich kann mich mit denen auch über Musik austauschen. Meist macht mich das so neugierig, dass ich mir deren Neuentdeckungen oder Tipps für Quereinsteiger anhöre. - Das heißt aber nicht, dass mir das alles auch gefallen muss. Ich bin aber froh, dass ich mir hinterher persönliche subjektive Urteile erlauben kann ohne auf Hörensagen angewiesen zu sein. - Auch wenn ich hier gerne den Ignoranten gebe, den nichts außer sein Rock interessiert, so möchte ich doch manchmal nur provozieren. Und dann gefalle ich mir in meiner Rolle als Underdog. Vielleicht wäre ich gerne ein echter Rocker, bin es aber irgendwie nicht. Zu meinem Zugang: Der erste ist sicherlich emotional, ich setze mich aber auch oft hin und höre mir ein ganzes Stück lang nur ein einzelnes Instrument an und blende den Rest völlig aus. Auch kenne ich das Gefühl, insbesondere - aber nicht nur - in der Klassik abgewandelte Motive wiederzuerkennen. Auch eine Blue Note oder ein Off-Beat sind mir nicht völlig fremd. |
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Pigpreast
Inventar |
#1154 erstellt: 10. Jun 2016, 10:52 | |||
Den "Nazi-Vergleich" hat tripath-test rein gebracht und ich habe ihn noch nicht einmal als einen typischen Nazi-Vergleich verstanden, der andere vorwurfsvoll mit Nazis vergleichen will. Das hätte auch gar nicht zu seinen vorherigen Posts gepasst. Im Gegenteil habe ich eher das Gefühl, dass er sich tatsächlich selber nach einer gewissen allgemeinen Vorgabe sehnt, weil das Finden eines individuellen Wegs so anstrengend ist.
Falls Du Dich durch meine diesbezügliche Aussage angesprochen fühlst: Keine Sorge. Mit dem "diskreditieren" hatte ich Zaias Aussage über Musiker im Sinn, denen es angeblich nur um die Kohle geht. Ich halte das nämlich für eine sehr verkürzte Darstellung. Auch Musiker, die dem Mainstream angehören und nach Chartplatzierungen schielen, gehen mit Spaß an der Sache zu Werke und ich möchte nicht wissen, wie viele von den ach so "truen" Musikern an manchen Abenden nur deshalb auf der Bühne stehen, weil sie eben ihr Geld damit verdienen. [Beitrag von Pigpreast am 10. Jun 2016, 13:28 bearbeitet] |
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JULOR
Inventar |
#1155 erstellt: 10. Jun 2016, 12:28 | |||
Es gibt sicher viele arme Künstler, die sich den Arsch abspielen, damit sie ihre Miete bezahlen können. Erfolglos zu sein ist sicher kein Merkmal von Ehrlichkeit". Dann gibt es Mick Jagger, der auf die Frage warum die Rolling-Stones-Tickets teurer sind als die von Paul McCartney, gesagt hat: "Wir müssen alles durch fünf teilen, Paul ist alleine". Trotzdem halte ich die Stones für aufrichtige Rocker. Oder die Toten Hosen, die beharrlich (und auch aus Überzeugung, denke ich) gegen das Establishment singen, dessen Teil sie längst sind. Ob sie deswegen unehrlich sind? Kurz: Ich halte die Trennung auch für zu vage.
Es ging mir nur um das Beispiel mit dem Singen. Aber da du es erwähnst: Für echte Klassikfans ist Mozart doch eher eingängiger Pop. Ich finde das ja genau seine Stärke: Eingängige Melodien zu schaffen und dabei komplexe Werke zu basteln. Es klingt also leichter als es wirklich ist. Das ist wahrlich eine Kunst. Es gibt ja ziemlich komplexe Regeln, die beim Komponieren klassischer Werke zu beachten sind - einige davon gelten ja für den Pop genauso. Ich frage mich, ob es die damals schon gab oder ob die nachträglich von "Experten" herausgearbeitet wurden. Also ob sie sich quasi von selbst ergeben/entwickelt haben. Ich habe da keine Ahnung. [Beitrag von JULOR am 10. Jun 2016, 12:35 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#1156 erstellt: 10. Jun 2016, 13:05 | |||
Von mir aus musst du dich nicht zu irgendetwas gezwungen fühlen. Dann hab ich das ein wenig größer aufgefasst als du es wohl gemeint hast. Sicherlich gibt es Konventionen die einen gegen den Strich gehen. Einen gewissen Grundkonsens muss man ja eingehen, sonst lebt man ja völlig fern ab der Gesellschaft. Wenn man das Publikum vom Volksmusikfest im Fernsehen sieht, dann mache ich da auch eine gewisse Gruppenzugehörigkeit in Form von Kleidung fest. Wie eben beim intellektuellen Jazz oder beim Metalfestival oder beim Gothic Konzert. So fühlt man sich nicht nur geistig einer Gilde zugehörig, sondern auch äußerlich. Was an sich nicht schlimm ist. Ich denke das es ein Urinstinkt der Menschheit ist sich in eine bestimmte Gesellschaft ein bzw. unterzuordnen. Ob man das nun bewusst vermeidet oder ganz klar mitlebt ist eigentlich Wurst. In jedem Fall trifft man damit eine Aussage. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Während Mozart ein Lebenskünstler und begnadeter Komponist war, ist Dieter Bohlen eher ein Handwerker mit feinem Sinn für den Geschmack der Masse und ein guter Buchhalter. Was er produziert ist weniger Kunst als dem Markt angepasste Produkte zu kreieren. Was in dieser erfolgreichen Art sicherlich eine gewisse Bewunderung verdient. Gruß Beaufighter |
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kinodehemm
Hat sich gelöscht |
#1157 erstellt: 10. Jun 2016, 15:01 | |||
Moin ohne jetzt hier nen Klassik-thread draus machen zu wollen, aber der Wolferl hat seinerzeit - wenn man seine Werke im Vergleich zu dem setzt, was damals als 'Kunst' galt, für wahre Puristen auch aus der ernsten, gottgefälligen und sakral geprägten Musik - Stichwort zB 'Bach'- doch sehr eingängige, weltliche und 'verständliche' Musik komponiert- der aus Sicht der 'Fachleute' jener Zeit wohl jeglicher 'Anspruch' fehlte. Auch ein Shakespeare schrieb seine Werke ursprünglich nicht für Anglistik-Professoren und Englisch-LKler..- das war 'underground'. Aber es gibt hinsichtlich des musiklischen Wertes sicher Unterschiede zwischen Jan Pillemann Otze und einer Reign in Blood oder mainzwegen auch ner Sgt.Peppers .. [Beitrag von kinodehemm am 10. Jun 2016, 15:13 bearbeitet] |
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.JC.
Inventar |
#1158 erstellt: 10. Jun 2016, 15:17 | |||
Hi,
selbst seine Messen, nimm die große in C-Moll, hatten eine überragende Musikalität und waren alles Andere als langweilig (Requiem !) ja nun, diese Zeiten sind lange her aber wenn ich zB die Adele 19 u. 21 mit ihren aktuellen Liedern vergleiche .. der Höhepunkt ist überschritten und das gibt es bei jeder Band und bei jeder Musik scheint ein musikalisches Naturgesetz zu sein |
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tripath-test
Stammgast |
#1159 erstellt: 10. Jun 2016, 15:40 | |||
Es ist doch allzumenschlich daß der Mensch teilen will. Mit der Sehnsucht nach einer allgemeiner Vorgabe hast Du schon richtig aufgefasst. Ist die nicht in uns allen vorhanden - das Bestreben nach Konformität in den Geschmäckern ? Ich behaupte mal und bitte mit Vorsicht aufzufassen - daß in jedem von uns diesbezüglich die Sehnsucht von Goebbels steckt. Nur daß Goebbels letztlich ein intoleranter Machtmensch und unterwürfiger Zeitgenosse einer Gleichschaltungsideologie war. |
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JULOR
Inventar |
#1160 erstellt: 10. Jun 2016, 16:04 | |||
Konformität schafft gefühlte Sicherheit, Regeln geben Orientierung. Gleichzeitig macht das Fremde und Ungewisse Angst. Das wussten gewisse Kräfte damals wie heute auszunutzen. Leider scheint es zuviele Menschen zu geben, die so eine Art der Führung suchen. @tri-path: dich meine ich nicht damit, ich denke, ich habe dich schon verstanden. |
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MichNix0815
Inventar |
#1161 erstellt: 10. Jun 2016, 16:59 | |||
Dachte der "alte Kamerad" hätte nur MONO verstanden |
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Pigpreast
Inventar |
#1162 erstellt: 10. Jun 2016, 18:34 | |||
So lange man es sich bewusst macht, ist ja schon viel erreicht. Viele machen es aber unbewusst mit und halten es einfach für "normal". Das allein ist ja auch noch nicht schlimm. Kritisch wird es dann, wenn das, was aus dem Rahmen fällt, als "unnormal" oder gar "abartig" gebrandmarkt wird, ohne weiter drüber nachzudenken.
Mir ist in dem Zusammenhang wichtig, festzuhalten, dass der Mensch sich in einem Spannungsfeld zwischen Gemeinsamkeit und Individualität bewegt. Zu sagen: "Wir wollen es doch alle, nur hat's der Goebbels halt ein bissl übertrieben" ist mir zu einseitig. Spannungsfeld bedeutet, dass beides im Menschen angelegt ist, und dass deshalb keines von beidem je zur Zufriedenheit aller, noch nicht einmal zur dauerhaften und vollständigen Zufriedenheit des Individuums wird erreicht werden können, weil sich die beiden Pole diametral entgegen stehen. Deshalb reagiere ich auf ein "Wäre es nicht schön, wenn wir alle das gleiche wollten", etwas gereizt. Denn nein, das wäre alles andere als schön. Vielfältigkeit ist die Triebfeder zum Dialog. Dialog und, ja, auch Kontroverse und sogar Disput sind wichtig, um sich als Gesellschaft zu entwickeln. Es war nicht Goebbels einfach nur ein intoleranter Machtmensch und unterwürfiger Zeitgenosse einer Gleichschaltungsideologie, sondern es ist ein elementarer Bestandteil rechter Ideologie auch heute, den Wert des Diskurses gering zu schätzen. Aus der Sehnsucht nach Einheit und Frieden wird Festlegung und Unterdrückung. Wenn man das begriffen hat, ist es vielleicht auch leichter, die ein oder andere Diskrepanz, die sich aus Pluralität ergibt, zu ertragen. [Beitrag von Pigpreast am 10. Jun 2016, 18:42 bearbeitet] |
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esotroner
Hat sich gelöscht |
#1163 erstellt: 10. Jun 2016, 21:51 | |||
Ja, liest sich super, weiter so! Du hast grade so schön Fahrt aufgenommen. Ääh, was war noch mal gleich das Thema gewesen? |
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Plankton
Inventar |
#1164 erstellt: 10. Jun 2016, 22:05 | |||
Öhm Leute... es geht um Stereo und nicht um den Weltfrieden. Nicht uninteressant aber es läuft gerade etwas aus dem Ruder. |
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tripath-test
Stammgast |
#1165 erstellt: 10. Jun 2016, 23:03 | |||
Lass uns mal zur Abwechslung über Filme unterhalten. Ich mag zum Beispiel Triviales nicht. Allen voran James Bond Filme. Ich weiss doch von vornherein daß der Typ überleben wird. Kennt einer von euch eine gute Entschlüsselungsseite/Forum in deutsch für "Mulholland Drive" ? Am besten in Stereo, mit mindestens zwei Kategorien |
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_ES_
Administrator |
#1166 erstellt: 10. Jun 2016, 23:38 | |||
Nö.... Die Nummer ist vom Titel her wohl ausdiskutiert, von daher mache ich hier mal zu. _ES_ |
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