Neulich an der CD-Player-Müll-Front

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.gelöscht.
Stammgast
#1 erstellt: 06. Mai 2013, 23:37
Hallo Mädels


Neulich an der CD-Player-Müll-Front
oder
Klingen wirklich alle CD-Player gleich?

Vor kurzem schenkte mir ein Freund zwei (weitere) CD-Player, die er im Sperrmüll-, bzw. im Bauhof-Müll-Bereich ergattert und somit vor der Schrottpresse gerettet hatte.
Und da mein Spieltrieb (trotz der hirnrissigen High-Ender-Nervensägen) nahezu ungebrochen ist, habe ich mir die beiden wertlosen CD-Player-Hütten gleich "zur Brust" genommen.

Es handelte sich um einen schwindligen Sony-CDP-M95 und um einen Philips CD940.(mit schwindligem "audiophilem" Schwenkarm-Laufwerk), der natürlich (nichtsdestotrotz) ebenso schwindlig ist.
Es nützt halt einfach nichts:
Ein CD-Player der neu weniger als 5000 Euro gekostet hat, IST (und bleibt) schwindlig.

Festgestellte Fehler:
CDP-M95:
Die Lade kam nicht heraus (Ergo: Peese ersetzt).
Dann:
CDs wurden nur zeitweilig, bzw. in der Regel garnicht initialisiert. Und falls sich (wider Erwarten) eine CD zufällig abspielen ließ: Praktisch ununterbrochenes "Springen".
Ursache:
Schadhafter (hochohmiger) Schlittenmotor.
Abhilfe: Laufwerk ausgebaut. Nächstgelegenes Zahnrad beim Schlittenmotor entfernt. Dann den Motor (an einem separaten Netzteil) mit seiner Nennspannung ca. eine halbe Stunde lang laufen lassen, um dessen Kollektor zu "polieren".
Anmerkung: "Motorprobleme" treten bei alten CD-Player des öfteren auf. Die zweite Variante des "typischen" "Motorschadens" sind "Kollektor-Feinschlüsse", die ein ähnliches Fehlerbild nach sich ziehen.
Bei einem Kollektor-Feinschluß weist der Motor in einer ganz bestimmten Position entweder einen viel zu geringen Widerstandswert oder einen "satten Kurzschluß" auf.
Abhilfe:
Motor "mit Gefühl" ein paar mal kurzzeitig (d.h. weniger als 10 Sekunden) mit der doppelten Nennspannung betreiben. Der Effekt: Der Feinschluß wird dann praktisch "wegzentrifugiert" (Diese Prozedur habe ich schon dutzende Male erfolgreich durchgeführt.).

Danach: Motor-Widerstands-Messung OK.
Führungen der Laser-Einheit mit Silikonfett behandelt. Lager des Schlitten- und des Disc-Motors (auf der zugänglichen Seite) geölt.

Dann "das Übliche" (bei BEIDEN CD-Playern):

1.) Laser-Optik gereinigt.
Mainboard ausgebaut und sämtliche kalte Lötstellen nachgelötet ("Probleme" gibt es bei alten CD-Playern praktisch immer im Bereich diverser Spannungsstabilisierungs-ICs und bei den Cinch-Buchsen.).

2.) Die Transformator-Anschlüsse beider Geräte von 220 Volt auf 240 Volt umgelötet (um in Zukunft die Stablisierungs-ICs thermisch zu schonen).

3.) Fluoreszenz-Display-Print aus der Frontblende ausgebaut und (gemeinsam mit der Innenseite der Plexiglasscheibe) penibelst gereinigt.

Beide Geräte:
Probelauf OK.

Soweit der uninteressante Teil.
Nun der weniger Interessante:

Der Klang.

Äh. Nun. Ja.
Also:

Zuerst habe ich einen Klangvergleich nach der blinden (also unverblindeten) "High-Ender-Methode" durchgeführt.
Das heißt:
Ohne Pegel-Abgleich, rein nach "Gehör".
Und zwar dergestalt:
Ich schnappte mir eine CD von "Moby" (18), sowie einen amtlichen Sennheiser-Kopfhörer und wählte auf der CD den vierten Track, weil Frauenstimmen besonders kritisch sind, was den Schmelz, sowie die Hörbarkeit von Spucke anbelangt.
Dann wechselte ich ca. 50 mal die CD vom einen CD-Player in den anderen, und steckte fleißig den Kopfhörer um, eben wie es sich für einen seriösen Test gehört.


Das eindeutige Resultat:
Der Sony CDP-M95 klang "amtlich" und es stellte sich sofort ein beachtlicher 7,4cm-Fußwippfaktor bis zur (näherungsweise) vollständigen Begattungsstarre ein.
Der Philips CD-940 versagte hier aber auf der gesamten Linie und das TROTZ seines "audiophilen" Schwenkarm-Laufwerks. "So eine verdammte Dreckskiste", dachte ich mir:
Der Klang war "verhangen", die Bühne präsentierte sich weniger plastisch (von der Tiefenstaffelung ganz zu schweigen ) und man konnte hier die Spucke-Fluktuationen im Rachenraum der Sängerin wesentlich weniger akzentuiert wahrnehmen.


Daraufhin habe ich (in meiner Verzweiflung) "Google" angeworfen, um die Servicemanuals beider Geräte aus dem Netz zu laden.
Und WORAUF stießen meine entzündeten Augen sogleich (wodurch sich meine Verzweiflung schier in`s Unendliche steigerte?
Auf die unsäglichen "Lampizator-Seiten".
Sofortiger Augen- und Gehirnkrebs waren die Folge:
http://lampizator.eu.../Fikustransport.html
Oh Gott.
Der pure Wahnsinn. Ich bekomme diese Bilder nicht mehr aus dem Schädel. Zum Durchdrehen!
Das typische, "volle High-Ender-Programm" der Küchentisch-Bastler:
Die prall gefüllte Heißklebepistole des Küchentisch-Terminators kommt überall zum Einsatz und alles wird wegen des (hirnrissigen) "Mikrophonie-Effekts" "beruhigt", eine "neue" (nutzlose) stümperhaft zusammengepappte "Clock" wird "eingespritzt", sowie:
(sinnlose) vergoldete Cinch-Buchsen, eine (völlig unsinnige) "Kaltgerätebuchse", ein größerer Netztransformator (wozu bloß?), und der Austausch "unheiliger" Kondensatoren gegen "heilige".
Kurzum:
Im Gerät wird ÜBERALL (bis zum völligen Totalschaden) herumgepfuscht. Und nur DAS EIGENTLICH NAHELIEGENDE wird gänzlich vernachlässigt: Nämlich Messungen AM AUDIO-AUSGANG!!!

Aber zurück zu meinen stümperhaften "Klangtests":
Für die Interessierten hier das Service-Manual des Philips CD-940 (weil ich nachfolgend etwas in`s Detail gehen werde):
http://freeservicema...anual/Philips/CD940/
(Zum Download einfach auf "CD940" (neben "Type a") klicken.)

Nun dachte ich mir:
WIE ist es möglich, daß der Philips-CD940 SCHLECHTER klingt, als der Sony CDP-M95.
Ein Blick in die Service-Manuals beider Geräte zeigte:
Im Sony "arbeitet" der "legendäre" "audiophile" TDA1541 DA-Wandler, über den in "audiophilen Kreisen" "Loblieder" gesungen und dazu synchron unzählige Salute mit der Heißklebepistole abgefeuert werden.
Und im Philips arbeitet zwar ein (ebenso beklebtes, äh besungenes) "Schwenkarm-Laufwerk", aber er schneidet in meinem "Test-Szenario" "klanglich" dennoch eindeutig schlechter ab (Ich hab`s doch gehört!!!) Als DA-Wandler fungiert hier ein SAA7350.
Interessanterweise findet sich im Philips CD-930 ein SAA7350 UND ein (nicht minder heiliger) TDA1547 (Hier wird nur ein bestimmter Abschnitt des SAA7350 verwendet.).

Jetzt war ich psychisch total am Ende.

Wäre es tatsächlich möglich, daß ein "Lampizator" (wenigstens in einem Punkt ) Recht hat, indem er "((T)DA-Wandler-Minnesang" betreibt?

Innere Einkehr führte mich jedoch zu folgender Erkenntnis:
Nach der "Hörmethode" komme ich hier einfach auf keinen "grünen Zweig", weil das Gehör (wie unzählige Hör-"Berichte" unzähliger einschlägig berüchtigter High-Ender beweisen) in der Regel eng an geistige Fehlzündungen gekoppelt ist.

Also schnappte ich mir schweren Herzens ein Oszilloskop und eine CD-Player-Test-CD.
Wir erinnern uns:
Beim Philips fehlte "der Schmelz" in den Frauenstimmen und die (im "Open-End-Werner-Speak-Jargon") "Spuck-Geräusche" waren nur schwach vernehmbar, wobei das Abreißen der Spucke-Fäden zudem nicht mit derselben hörbaren Vehemenz wie beim Sony erfolgte.
Anders formuliert:
Der Klang des Philips war um eine Spur "dumpfer".
Ergo:
Es muß ein Problem mit dem Frequenzgang vorliegen.
Daher klemmte ich ein Oszilloskop an die Cinch-Ausgänge und ließ einen "0 bis 20kHz" Sweep von meiner Test-CD laufen.
Ergebnis:
Sony:
Konstanter Pegel von 20Hz bis 20kHz. Ein Frequenzgang, wie mit dem Lineal gezogen.
Philips:
Konstanter Pegel von 20Hz bis 20kHz. Ein Frequenzgang, wie mit dem Lineal gezogen.

Es gab in Verbindung mit meiner Meß-CD nur einen einzigen Unterschied zwischen den beiden Geräten:
Die sinusförmigen -30dB Testsignale zeigten sich beim Sony "gestochen scharf", und beim Philips relativ stark "verschwommen".
Ergo:
HF-Müll (Anmerkung: HF heißt Hifi-Forum, äh Hochfrequenz).

Genauer:
Der Pegel des HF-Mülls wies (in Verbindung mit einem "Silence-Track") eine Höhe von 20mV auf.
War dies die Ursache für den Klang-Unterschied?
Nun.
Da die Entwickler-Schmiede "Philips" sowieso schon seit je her für ihre diversen nachträglichen Konstruktionsänderungen bei ihren Geräten bekannt gewesen ist (man beachte die häufigen Zusätze in diversen Philips-Service-Manuals), dachte ich mir, daß ich ja "in`s gleich Horn blasen" könnte.
(Anmerkung: Im mir vorliegenden CD-Player war bereits im Netzteil-Bereich ein Transistor "von oben original (von Philips) zusätzlich "mit diversen Widerständen freiverdrahtet aufgepappt" worden.

Zuerst erinnerte ich mich aber der mahnenden Wortschwälle unzähliger Voodoo-Priester, die die verseuchten schmutzigen Stromversorgungen anprangern und (erfolglos) bekämpfen.
Um dies näher zu untersuchen, benutzte ich den "Silence-Track" (im "Repeat-Modus" des CD-Players) und schaltete an alle erdenklichen Punkte im Bereich der Spannungsversorgung oder in unmittelbarer Nähe diverser ICs zusätzliche keramische Kondensatoren oder Elkos parallel und beobachtete dabei das Oszillogramm des "HF-Mülls".
Ergebnis:
NICHTS. ABSOLUT GAR NICHTS. Keinerlei Änderungen. NULL!

Um das Ganze (obwohl es dazu eigentlich mittlerweile ja sowieso bereits zu spät ist) etwas abzukürzen:
Ich führte beim Philips CD940 auf experimenteller Basis eine Schaltungsänderung im Bereich der analogen Audio-(Filter-)Ausgangs-Stufe durch:
Genauer (Service-Manual ist für die (zwei) Interessierten weiter oben verlinkt):
Zu C2337 (100pF) und C2336 (100pF) jeweils zusätzlich 220pF parallel (Effekt: Starke Minderung des HF-Belags, einhergehend mit einer relativ drastischen Veränderung des Frequenzgangs.)
Zu C2334 (1nF) und C2335 (1nF) jeweils zusätzlich 1nF parallel (Effekt: Zusätzliche kleinere Reduktion des HF-Belags und Korrektur des Frequenzganges auf den ursprünglichen ("wie mit dem Lineal gezogenen") Wert.

Ergebnis: Reduktion des HF-Störpegels von 20mV auf 1mV.
Jetzt wurden die (-30dB) Sinus-Oszillogramme auf dem Schirm des Oszilloskop beim Philips genauso scharf abgebildet, wie beim Sony.

Nun frohlockte ich bereits und führte wiederum einen Hörtest durch.
Und was soll ich sagen?
Ich bildete mir ein, daß der Klang des Philips-CD-Players jetzt besser geworden war.

ABER:
Das Problem mit der "Spucke der Sängerin" und dem "Schmelz der abreissenden Fäden" war leider immer noch vorhanden!

Nun war ich mit meinem Latein am Ende.

Wie war das möglich, wo doch die Frequenzgänge BEIDER CD-Player "wie mit dem Lineal gezogen" von 20Hz bis 20kHz verliefen? Einbildung? Geistige Fehlzündungen wie bei den High-Endern, die sogar einen Unterschied hören, wenn sie einen "heiligen" Stein auf den Verstärker legen?
Ich doch nicht.


Übrigens: Auch ein Tausch der Operationsverstärker des analogen Ausgangs (LM833N gegen NE5532N) brachte exakt NULL.

Nun stellte ich mir die Frage:
Hatte ich tatsächlich etwas übersehen, da sich die Cinch-Ausgänge beider CD-Player nach meiner Konstruktionsänderung meßtechnisch nicht mehr unterschieden?

Da ich (in meiner Funktion als "Trüffelschwein") seit Jahrzehnten "auf die Fehlersuche bei technischen Geräten aller Art" "abgerichtet" bin, lenkte ich mein Augenmerk schlußendlich auf die (in den CD-Playern verbauten) Kopfhörer-Verstärker, um hier nach (eventuell höhenbedämpfenden) Kondensatoren zu suchen.
Aber da war einfach nichts!

Ich stellte nur einen einzigen kleinen Unterschied zwischen dem Kopfhörer-Verstärker des Sony-Cd-Players und jenem des Philips fest:
Die Höhe der Widerständswerte am Ausgang der (für den Kopfhörerbetrieb zuständigen) Operationsverstärker:
Beim Sony: 56 Ohm.
Beim Philips: 120 Ohm.
Und ich dachte mir: Das kann doch jetzt nicht...

BINGOOOOO!!!!!!!
Nachdem ich zu den 120 Ohm des Philips jeweils 100 Ohm parallelgeschaltet hatte, ging sofort "die Sonne auf" und die Spucke der Sängerin war voll da, einschließlich 7,4cm-Fußwippfaktor und obligatorischer Begattungsstarre.
Oh ich greif` mir doch wieder an`s Hirn!!!
VERDAMMT!
DAS WAR`S!!!

Die eigentliche Ursache des Klangunterschiedes war also die Folgende:
Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsimpedanzen der Kopfhörerverstärker (in Verbindung mit meinem verwendeten Kopfhörer) wies DER KOPFHÖRER einen unterschiedlichen Frequenzgang auf.

Womit wir auch schon beim nächsten brisanten Thema wären:
Kopfhörerverstärker-Voodoo, oder, allgemein formuliert:
Der unendliche Schwurbel und die banale Ursache.
Oder äquivalent zum obig angeführten Kopfhörer-Szenario (Man beachte dabei die Relation der im jeweiligen Bereich beteiligten Impedanzen):
("Vernünftig") dicke (ordentliche), oder dünne ("Telefondraht"-)Lautsprecherkabel (Stichwort: Kabelklang").
Ich möchte da nicht in`s Detail gehen.


Herzliche Grüße
Dr. Böckle
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 07. Mai 2013, 09:16
Hallo Christian,

danke für die ausführliche Anamnese und die offenbar gelungene Therapie.

http://lampizator.eu/lampizator/TRANSPORT/FIKUS/Fikustransport.html

Der verzweifelte Blick des sich ans Hirn greifenden Hundes (sicher eine anatomische Bevorteilung verglichen mit dem zugehörigen Herrchen...) sagt hier wohl alles...

Grüße
Frank
Mr_Perry
Stammgast
#3 erstellt: 07. Mai 2013, 13:32
Auch ich möchte mich für Deinen Test herzlich bedanken.
Sehr amüsant.
Einen Klangvergleich über den eingebauten Kopfhörerverstärker zu beschreiben ist wirklich ganz großes Kino und so hilfreich
Igelfrau
Inventar
#4 erstellt: 07. Mai 2013, 16:48
Ich habe wirklich den ganzen Text...äh...Test gelesen und hatte viel Spaß dabei!
Mehr muss ich wohl nicht sagen, oder? Ah doch:
DANKE!
Smoke_Screen
Inventar
#5 erstellt: 09. Mai 2013, 13:19

Mr_Perry (Beitrag #3) schrieb:
Auch ich möchte mich für Deinen Test herzlich bedanken.
Sehr amüsant.
Einen Klangvergleich über den eingebauten Kopfhörerverstärker zu beschreiben ist wirklich ganz großes Kino und so hilfreich :L


Ditto.
.gelöscht.
Stammgast
#6 erstellt: 09. Mai 2013, 18:50
Hallo Mädels

Es ist sehr erfreulich, daß Ihr Gefallen an meiner Verzweiflung gefunden habt.

Aber ein Elend kommt ja bekanntlich selten allein:
Sobald ich die abstruse technische Angelegenheit mit dem Philips CD940 erledigt, und gerade (zum wiederholten male) den Gehäusedeckel wieder angebracht hatte, zeigten sich, als ich die Moby-Track4-Frauenrachenraum-CD entnehmen wollte, komische Knackgeräusche, die abrupt endeten, als die CD-Player-Lade auf halbem Wege nach "draußen" urplötzlich stecken blieb.
Ein händisch durchgeführtes Rütteln an der Lade führte leider zu keinerlei Gesundung des Mechanismus.

VERDAMMT, (dachte ich mir) jetzt muß ich diese lappige Hütte SCHON WIEDER komplett auseinandernehmen und zudem auch noch dieses räudige Knirsch-Plastiklaufwerk zerlegen, während mich die (während dieses Vorganges) hin- und herbaumelnde Schwenkarm-Lasereinheit wahrscheinlich in Trance (oder, noch schlimmer) in unbändigen Zorn versetzen wird.

Und man konnte sie sofort sehen:
Die von Philips eingebaute Geräte-Obsoleszenz, die präzise nach über zwanzig Jahren (endlich) funktioniert hat:
Die mechanische Obsoleszenz-Sollbruchstelle in Form des (fehler-)typischen "Zahnrads mit Riemenscheibe" hatte (in Form drastischen Zahnrad-Zahnverlustes) ausgelöst.
Und so sieht dieses zart gelblich bis rosarote(!!) Ding aus (wenn noch alle Zähne vorhanden sind):
http://www.google.at...MmHgJgC&ved=0CCAQsAQ

Allgemeine Anmerkung:
Hach, es gibt doch wirklich nichts Schöneres, als die Forensiker, äh die Foren-Userschaft ausgiebigst mit umfangreichen Textblöcken zu langweilen.
Das Problem ist nur, daß es AUCH MICH langweilt. Aber egal, da müssen wir dursch, äh durch.
Wie sagte schon Friedrich Nietzsche in "Also sprach Zarathustra": "Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muß."
Dies gilt natürlich auch für einen "Janus", einen "jakob 0815" und einen "kammerklang".


Oh, ich bin abgeschweift.

Nun sagte ich mir Folgendes:
Ich werde doch nicht (inklusive Versand aus der Produktions-Zweigstelle in Kuala Lumpur (aus Malaria, äh Malaysia)) zwanzig Euro in ein Zahnrad investieren, wenn der CD-Player SELBST gerade mal 12 Euro wert ist. Ich bin ja schließlich nicht undumm.

Die Suche nach einem passenden Zahnrad, welches ich präzise auf den (zuvor noch zu entfernenden) "zerbröselten" Abschnitt des Originalteils aufsetzen wollte, gestaltete sich jedoch fürchterlich:
Denn:
In diversen alten Computer-CD-Laufwerken fand ich zwar Zahnräder mit passendem Zahn-ABSTAND, jedoch NICHT mit passender Zahn-ANZAHL.
Das heißt:
Da im betreffenden Abschnitt des Laufwerks nicht ausreichend Platz vorhanden war, hätte ich zwingend ein Zahnrad mit ZEHN Zähnen benötigt, wobei aber jene aus den alten Computer-Laufwerken VIERZEHN Zähne aufgewiesen haben (Ich selbst habe sogar achtzehn, äh zweiunddreißig.).
Prozentual gesehen wären das dann genau... Ach, lassen wir das. Auf jeden Fall waren es einfach zuviele Zähne.

Da fällt mir gerade ein:
Gestern fragte mich meine Zahnärztin auf dem Behandlungsstuhl, ob die Betäubungsspritze schon wirken würde, und ich sagte: "Ja, sogar meine Armband-Uhr ist stehengeblieben."
Ich möchte aber nicht weiter darüber sprechen.

Wo war ich stehengeblieben?
Ah, ja.
Ich habe dann zu guter Letzt zuhause (in meinen alten Videorecorder-Ersatzteilbeständen) noch folgendes Zahnrad-Element gefunden:
Im unten angeführten Link kann man es auf einem Bild weiter unten sehen (Es stammt aus einem Philips-"Turbo-Drive"-Videorecorderlaufwerk und ist sehr auffällig: Es handelt sich um das komische Ding mit dem kleinen schwarzen Propeller. :D)
http://forum.iwenzo....mmt-kei--t50395.html

Oh Gott, was schreibe ich hier bloß wieder für einen öden Stuß daher. Aber dafür ist das Forum ja da.


Ok. Ich versuche die Sache adäquat abzukürzen, weil es mittlerweile AUCH MIR bereits total auf den Sack geht:
Der brauchbare Zahnrad-Abschnitt des "Turbo-Drive-Laufwerk-Elements" wies zwar ZWÖLF (anstatt der erforderlichen ZEHN) Zähne auf, aber ich war aufgrund einer fortschreitenden Zermürbung mittlerweile doch etwas kompromißbereit geworden.
Während des Bearbeitungsvorganges der originalen Zahnrad-Riemenscheiben-Ruine stellte ich zu meinem tiefen Leidwesen fest, daß mich dessen Konsistenz (hinsichtlich einer Form seines "gummigen Zerbröselns") sehr stark an handelsübliche Back-Hefe erinnerte, was mich zu drastischeren Restaurations-Maßnahmen nötigte:

Nachdem ich das Zahnrad-Element des Videorecorderlaufwerks abgeschliffen, aufgebohrt und mittels Zweikomponenten-Epoxidhartz-Klebstoffes auf das Original-Zahnrad-Riemenscheiben-Element aufgesetzt hatte, schnitt ich aus einer kleinen Radio-Stab-Antenne ein kurzes verchromtes Messing-Röhrchen heraus und schmolz es zur Versteifung durch die gesamte Länge des Originalen Brösel-Dings hindurch.

Dann schnitt ich einen schmalen Metallstreifen aus einer Spraydose, mit welchem ich zur weiteren Versteifung präzise den (mittlerweile "gummigen") zylindrischen Ausläufer des orignialen Gummi-Brösel-Dings umklebte. Abschließend vergoß ich noch eine große Beilagscheibe in die Unterseite der Riemenscheibe.
Nun.
Das Ergebnis war WESENTLICH präziser, als das Original im Neuzustand: Keinerlei Unwucht und nur ein Zehntel Millimeter Spiel auf der Dreh-Achse. Eine wahre (absolut sinnlose) Doktor-Arbeit.

Leider waren aber (aufgrund der "zwei Zähne zuviel") noch zahlreiche mechanische Änderungen am Laufwerk erforderlich.
Um jedoch Eure (und auch meine) Nerven zu schonen (und mich gleichzeitig Eurer ewigen Dankbarkeit zu versichern), werde ich von einer detaillierten Beschreibung der durchgeführten (äußerst umfangreichen) Arbeiten am Laufwerk absehen.


Grüße von der judäischen Volksfront
Dr. Böckle


[Beitrag von .gelöscht. am 09. Mai 2013, 18:59 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#7 erstellt: 09. Mai 2013, 22:50
Oh Meister, gib uns ein Zeichen! Oder Otternasen! Oder wenigstens Fotos eurer Lehre!

Ich begehre übrigens weiterer Beschreibungen. Liese sich da noch was machen? Bis dahin ergebensten Dank für die bisherigen.
riesenspass
Stammgast
#8 erstellt: 10. Mai 2013, 11:16

Nach der "Hörmethode" komme ich hier einfach auf keinen "grünen Zweig", weil das Gehör (wie unzählige Hör-"Berichte" unzähliger einschlägig berüchtigter High-Ender beweisen) in der Regel eng an geistige Fehlzündungen gekoppelt ist


Vielen Dank für die tolle, humorvolle Analyse!
Merke: CD-Player nur über den Verstärker (Kopfhörerausgang) vergleichen...
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Mai 2013, 11:32
herrlich. Das lässt einen doch direkt so viel unsäglichen Mist vergessen der sonst hier im Forum so verzapft wird.

Vielen Dank dafür

p.s.: auch ich würde mich über neun bis sechsundvierzig Fortsetzungen freuen...
Hörschnecke
Inventar
#10 erstellt: 10. Mai 2013, 12:44
Hallo .gelöscht,

könntest Du dem Forum bitte noch verraten, mit welchem "amtlichen Sennheiser-Kopfhörer" Du den Klangunterschied wahrgenommen hast?
lumi1
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Mai 2013, 12:58
Hallo gelöschter.....

Ein wahrlich wunderbarer, dazu humorvoller Bericht einer gelungenen Operation und Analyse.
Kann es nicht immer so herrlich sein, hier im Forum...., dazu absolut Goldohren-frei sachlich; zumindest bis vor kurzem.




[Beitrag von lumi1 am 10. Mai 2013, 12:59 bearbeitet]
Meshugge
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Mai 2013, 13:06
Ich weiß nicht obs hier rein passt, aber ich bin der Meinung, dass der gute alte CD-Player mitlerweile nur noch zur Zierde zu gebrauchen ist. Am besten ist doch ein HTPC. Da kann man online Filme, Streams (ZDF, ARD, mittlerweile gibts alles auch online) sehen und wunderbar Musik mit hören, sei es die riesige MP3 sammlung, oder die eigene CD-Sammlung. Ein externer DA-Wandler erledigt die Wandlung und spielt musikalisch in einer Region, in der meist CD-Player viel mehr kosten. Da hat man dann auch keine Ärgernisse mehr mit verschleißanfälliger Mechanik.
lumi1
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 10. Mai 2013, 13:11
Ja, passt hier nicht unbedingt, aber ich sehe es wie Du.
CD-Player habe ich schon laange ausgemustert, braucht kein Mensch mehr.
Onlinedienste, Streaming, Festplatten, usw....
Bei mir längst Standard.

Was allerdings bleibt, und nie weg war bei mir, sind die Plattendreher.

CD-Player habe ich wenn nur noch zur Rep. da; aber, auch das ist kaum noch der Rede wert.
Kenne kaum noch Leute, die sie nutzen.
umher
Inventar
#14 erstellt: 10. Mai 2013, 13:45

riesenspass (Beitrag #8) schrieb:

Merke: CD-Player nur über den Verstärker (Kopfhörerausgang) vergleichen...


Ja, seeeeehr clever.

Einfach nur sich eine zusätzliche 100Ohm Parallelschaltung einbilden, dann gibts auch keinen CD-Playerklang. Geil.

Danke für die Unterhaltung.


Gruss Urs
Smoke_Screen
Inventar
#15 erstellt: 12. Mai 2013, 14:25

lumi1 (Beitrag #13) schrieb:

CD-Player habe ich schon laange ausgemustert, braucht kein Mensch mehr.


Also ich kauf immer noch ordentlich CDs. Und nen CD-Player möcht ich
nicht missen.
Meshugge
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 12. Mai 2013, 15:08
Wer weiterhin auf den Cd.Player setzt, sei aus optischen Gründen oder weil er mit Pc´s nicht so recht warm werden will, der soll das doch gerne tun. Cd´s kaufen ist jedoch kein Privileg der Cd-Player-Besitzer (hab ja auch noch nen alten, so ist das ja nicht). Und ich werde weiterhin welche kaufen.
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