Die deutsche Neidkultur ist eine Plage

Welche Neiddebatte? Die Neid bleibt doch im Amt. Auch wenn die Prinz ihr das nicht gönnt.

Da kann man doch gar nichts besitzen, ohne dass der Nachbar neidisch wird.

In anderen Ländern ist es anders.

Wenn einer mit dem großeren Besitztum ständig verächtlich auf die runtersieht, die weniger haben, dann ist die Gegenreaktion ja auch nur Neid, oder?
Sollen sich die Menschen mehr ihres gesellschaftlichen Statuses bewusst sein und sich entsprechend verhalten?
Demut statt Neid?

Hi,

Neid ist die höchste Form der Anerkennung....


mfg Franz

Ohne Neid kein Anreiz. Ohne Anreiz funktioniert eine Gesellschaft nicht.

Gewagte These?

darf man nicht neidisch sein wenn leute die noch nie beiträge in die rentenkasse gespült haben einen 500er sl von brabus fahren,und ich depp der arbeiten geht nen audi a3 von bj 97???

man darf aber auch garnix in deutschland

Manch können sich halt nicht vorstellen, das jemand durchaus das etlich Hunderfache eines normalen Arbeiter verdienen kann und das sogar ohne das der Staat irgendjemand zwingen muß.

Ohrkrauler schrieb:

Manch können sich halt nicht vorstellen, das jemand durchaus das etlich Hunderfache eines normalen Arbeiter verdienen kann

Ich denke, die Auseinandersetzung wird bei dem beginnen, was ich gefettet habe. Wenns selbst verdient ist, ohne andere gleichzeitig zu schröpfen oder deswegen zu benachteiligen ists mehr als ok, oder? Und wie ists andersrum?

Gruss
Stefan

@Zeem , warum kommst du eigentlich immer auf die Ausnahmen .

Verächtliches herunterschauen auf Leute die vermeindlich weniger haben oder einen geringeren beruflichen Status , den erlebe ich in den allermeisten Fällen nicht von Menschen die wirklich hoch hinaus kommen ,sondern eher von Leuten , die sich ihren Status nur einbilden .

Beispiel das übliche und oft eckelhafte Verhalten von Kunden gegenüber Verkäufern oder Kassierern/innen im Supermarkt , wenn es Herrn oder Frau Wichtig mal wieder nicht schnell genug geht und die "Bedienstete" es doch glattweg mal wagt ein privates Wort mehr als nur "guten Tag" an einen Kunden vor ihr zu richten .

Oder der kleine Sesselpupser im Amt, dem man ein kleines bisschen Verantwortung übertragen hat und der die Bürger dann wie Bittsteller behandelt .

Wenn sich jemand einen gewissen Status wirklich durch seine Leistung erarbeitet hat , dann geht dies meist mit einem gewissen Gewinn an Selbstbewusstsein einher , der gerade solche kleinen Nicklichkeiten unnötig macht .

Die leisten sich eher diejenigen , die da nie hinkommen und nur meinen was besseres zu sein und das sind dann auch die , welche anderen nicht das schwarze unter den Fingernägeln gönnen .
Da gibt es leider sehr viele von .

Solche Leute sind es dann auch , die hinter jedem Erfolg den einer hat nur Lug und Trug vermuten , weil sie selber zu wirklichen Leistungen nicht willens oder fähig sind .

Gruß Haiopai

Ohrkrauler schrieb:

Manch können sich halt nicht vorstellen, das jemand durchaus das etlich Hunderfache eines normalen Arbeiter verdienen kann und das sogar ohne das der Staat irgendjemand zwingen muß.

lol,nur mal zur info,ich wohne in duisburg und marxloh is umme ecke wenn du verstehst was ich meine

und die 22 jährigen die diese karre fahren machen nicht gerade den eindruck ein arbeiter zu sein der das 100 fache von anderen verdient(rede mal von normaler arbeit die eine lehre voraussetzt).

wenn alles durch harte arbeit beschafft wurde beneide ich keinen,im gegenteil ich gönne dem das dann

pinoccio schrieb:

Ich denke, die Auseinandersetzung wird bei dem beginnen, was ich gefettet habe. Wenns selbst verdient ist, ohne andere gleichzeitig zu schröpfen oder deswegen zu benachteiligen ists mehr als ok, oder? Und wie ists andersrum?

Was die pösen Banker bekommen, ihr Gehalt und die Boni, sind vertragliche Bestandteile deren Arbeitsverträge. Das zahlt deren Arbeitgeber aus seinen Einnahmen und zwar freiwillig.
Ich frage mich, wo da andere Leute geschröpft werden? Das eine Spekulation keinen Gewinn garantiert, das sollte jedem bekannt sein. Ob sie es verdient haben im Sinne eines geleisteten Gegenwerts, dürfte jenseits des Beurteilungshhorizontes der meisten Neider liegen.
Der Arbeit mancher Bänker ist es geschuldet das im Moment die soziale Absicherung noch funktioniert. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das nicht mehr der Fall sein wird. Neid beschleunigt das nur.

Neid artet viel zu schnell in Missgunst aus.


Wenn etwas großes geliefert wird, gibt es gleich Missgunst und eigenartige Blicke.

Wenn man hier zeigt, was man hat, dann wersen aus manchen Freunden Feinde.



Einer der Gründe, warum ich den American Way of Life schätze.

@Haiopai
Manche Leute können vor lauter Neid nicht mehr die Realität sehen. Was dem Einen als überheblich erscheint, ist für den anderen nur eine korrekte Tatsachenfeststellung.


PS:

Beispiel das übliche und oft eckelhafte Verhalten von Kunden gegenüber Verkäufern oder Kassierern/innen im Supermarkt , wenn es Herrn oder Frau Wichtig mal wieder nicht schnell genug geht und die "Bedienstete" es doch glattweg mal wagt ein privates Wort mehr als nur "guten Tag" an einen Kunden vor ihr zu richten .

Das Kassenpersonal wird nicht für private Schwätzchen bezahlt. Wenn es nicht schnell genug geht, dann stimmt was am Marktmanagement nicht.

hömma,is dat dein aston martin da im avatar????

glaub ich werde gerade neidisch*hachmach*

neidisch werde ich wirklich nur,wenn ich an pferdekoppeln vorbei laufe und auf der wiese hengste stehn die sich gerade entspannen

-MCS- schrieb:

Neid artet viel zu schnell in Missgunst aus. Wenn etwas großes geliefert wird, gibt es gleich Missgunst und eigenartige Blicke.

Ich sage ja, mangelnder Respekt und Anerkennung. Den meisten ist nichtmal klar, das massiv von Oben nach Unten verteilt wird - Gegenleistungslos.
Kritik wird dann ganz schnell als herablassend gebrandmarkt

-MCS- schrieb:

Einer der Gründe, warum ich den American Way of Life schätze.

Aber nur ausgesuchte und angenehme Aspekte.

Ohrkrauler schrieb:

pinoccio schrieb: Ich denke, die Auseinandersetzung wird bei dem beginnen, was ich gefettet habe. Wenns selbst verdient ist, ohne andere gleichzeitig zu schröpfen oder deswegen zu benachteiligen ists mehr als ok, oder? Und wie ists andersrum? Was die pösen Banker bekommen, ihr Gehalt und die Boni, sind vertragliche Bestandteile deren Arbeitsverträge. Das zahlt deren Arbeitgeber aus seinen Einnahmen und zwar freiwillig. Ich frage mich, wo da andere Leute geschröpft werden? Das eine Spekulation keinen Gewinn garantiert, das sollte jedem bekannt sein. Ob sie es verdient haben im Sinne eines geleisteten Gegenwerts, dürfte jenseits des Beurteilungshhorizontes der meisten Neider liegen. Der Arbeit mancher Bänker ist es geschuldet das im Moment die soziale Absicherung noch funktioniert. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das nicht mehr der Fall sein wird. Neid beschleunigt das nur.

Hab ICH von Bank und Bänkern geredet?

An NRW-Markus:

(Jetzt geht das mit dem Aston wieder los :D) Ja, das ist einer, jedoch [i]nicht[/] meiner. Er stand einfach nur am Wegesrand und ich habe ihn abgeknipst.

Ich hätte genauso gut den Ferrari, den ich neulich abgelichtet habe, reinstellen können. Oder den Jaguar von heute, den ich aber nicht photographiert habe.



Ich weiß nicht, wieso man neidisch auf andere Leute sein sollte.

Der eine hat einen Privatjet, für den musste er aber auch was machen. Nämlich arbeiten. Wenn man eine schöne Karriere vor sich hat, die auch noch steil verläuft, kann man sich sowas eben leisten.



Lächerlich finde ich (in anderen Threads) Leute, die aufgrund ihres Neides grob und harsch in ihrem Schreibstil werden und mich mittels meines Avatars, des Astons, welcher nicht einmal mir gehört.

Deshalb wurde ich einige Male als [... , ... , oder ...] bezeichnet.

Ohrkrauler schrieb:

Beispiel das übliche und oft eckelhafte Verhalten von Kunden gegenüber Verkäufern oder Kassierern/innen im Supermarkt , wenn es Herrn oder Frau Wichtig mal wieder nicht schnell genug geht und die "Bedienstete" es doch glattweg mal wagt ein privates Wort mehr als nur "guten Tag" an einen Kunden vor ihr zu richten . Das Kassenpersonal wird nicht für private Schwätzchen bezahlt. Wenn es nicht schnell genug geht, dann stimmt was am Marktmanagement nicht.

Ist dir bei der Polemik auch mal in den Sinn gekommen, dass die "privaten Worte" zum Marktmanagement in Form von Kundenbindung dazugehören? Eigentlich ist (in dem Bezug) der Job der Kassiererinnen wichtiger, als der Job der Manager, weil die Kassiererinnen direkten Kundenbezug haben, die das Geld in die Kasse bringen.

Was würdest du den Kassiererinnen nun zahlen wollen?

(Jetzt sag aber nicht, dass du ihnen zusätzlich Pfandbons zustecken würdest )

Gruss
Stefan

Ohrkrauler schrieb:

Das Kassenpersonal wird nicht für private Schwätzchen bezahlt. Wenn es nicht schnell genug geht, dann stimmt was am Marktmanagement nicht.

Falsch mein Bester , eine Kassiererin ist genauso Mensch wie jeder andere und darf durchaus mal eine kurze Unterhaltung führen , das gehört mit zur Kundenbetreuung dazu und zeigt demjenigen , das er nicht nur ne Nummer ist , die Geld da lässt .

Klappt in Skandinavien auch super , hab ich oft genug erlebt , im ersten Moment als Deutscher auch mal die Nase gerümpft , nach kürzester Zeit ist das aber gegessen .
Wir stressen uns in diesem Land viel zu sehr , das macht aggressiv und unzufrieden .

Neid und Missgunst ist dabei durchaus ein Faktor , der das Ganze anheizt und wenn es nur der Neid ist , das jemand ne Minute früher aus dem Supermarkt raus ist , klingt affig , ist affig , aber leider Realität .

Gruß Haiopai

@Markus
Ich glaub ich weiß von welchen 22 Jährigen du redest , die nicht nur den fetten Daimler oder BMW , sondern auch noch 20 Goldkettchen spazieren tragen , die mit dem etwas dunkleren Teint .
Wo jeder mit ein bisschen Verstand sich fragt , wie so ein Kerlchen mit nem schlechten Hauptschulabschluss ohne berufliche Ausbildung sich so einen Schlitten leisten kann , aber wenn man die Einnahmequellen hinterfragen möchte , man von der nächtsten Integrationsbeauftragten verbal was auf die Finger bekommt .
Das hat aber nix mit Neid zu tun .

ZeeeM schrieb:

-MCS- schrieb: Einer der Gründe, warum ich den American Way of Life schätze. Aber nur ausgesuchte und angenehme Aspekte.

Falls du damit die, wie man in Frankreich sagt, "Banlieues", also Armenviertel und die Kriminalität meinst: klar meine ich die damit nicht. Jedoch gehören die auch nicht zum "AWOL".

Wenn man in Amerika win schickes Auto fährt oder sich teuer kleidet, wird man nicht gleich mit Misgunst gestraft.

Knne Leute, die Kollegen von Freunden sind, denen (trotz 20 bis 25 Jahren Arbeit in der Firma) gekündigt wurde, nachdem sie sich einen neuen Wagen gekauft haben.

Der Chef war anscheinend neidisch und hat ihnen den neuen Mercedes/Audi nicht gegönnt.

pinoccio schrieb:

Was würdest du den Kassiererinnen nun zahlen wollen?

Soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Das was die Kunden auch bei ihrem Einkauf tun. Kundenbetreuung hin oder her, wenn noch etliche Andere in der Schlange stehen, dann klaut sie den Leuten ungfragt ihre Zeit.
Wenn sonst keiner mehr in der Schlange ist, dann kann sie halt reden wie sie will. Wer besondere Betreuung bedarf, findet in jedem Supermarkt noch Personal, das sich kümmern kann.

-MCS- schrieb:

Falls du damit die, wie man in Frankreich sagt, "Banlieues", also Armenviertel und die Kriminalität meinst: klar meine ich die damit nicht. Jedoch gehören die auch nicht zum "AWOL".

Der AWOL hat keine Schattenseiten, wer im Schatten des AWOL sitzt, ist selber schuld? Mal schauen, die USA ist das pleite und Obama war gewesen. KV für Alle wurde auch schon als kommunistisch eingestuft, DAS gehört auch zu AWOL. Da passt sehr gut die Aussage "Das Leben ist kein Ponyhof" zu.

Ich kenne keinen Neid.
Ich habe alles was ich brauche. Reich bin ich nicht, aber es mangelt auch an nichts.

Außerdem denke ich dass die meisten die "reich aussehen" eben nur so aussehen und in Wirklichkeit größere bis große Probleme haben.

Ich fahre nen alten Vectra Bj 99 (ok ein V6) aber der ist meiner und bezahlt.
Viele mit irgendwelchen schicken Autos haben sowas dann auf Pump gekauft und müssen jeden Monat hunderte daran abzahlen.
Oder es ist ein Firmenauto und gehört ihnen gar nicht

Außerdem (da habe ich wohl Glück gehabt im Leben) habe ich gute Beziehungen in die Schweiz und "pendle" hin und her. Das ist auf der einen Seite stressig (sind immerhin fast 400 km), auf der anderen Seite machts aber auch Spass.

Worüber ich mich nur aufregen könnte ist dass man in Deutschland es nicht wirklich zu was bringen kann. Ehrliche Arbeit wird ihn Deutschland meiner Ansicht nach verhönt, wenn man sich die Gehaltsabrechnungen ansieht. Das ist in der Schweiz ganz anders.

Ohrkrauler schrieb:

Soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Das was die Kunden auch bei ihrem Einkauf tun. Kundenbetreuung hin oder her, wenn noch etliche Andere in der Schlange stehen, dann klaut sie den Leuten ungfragt ihre Zeit. Wenn sonst keiner mehr in der Schlange ist, dann kann sie halt reden wie sie will. Wer besondere Betreuung bedarf, findet in jedem Supermarkt noch Personal, das sich kümmern kann.

Hast du mal in einem Supermarkt oder ähnlichem Dienstleistungsgewerbe gearbeitet? Ich frag nur, denn ich würde dich mit dieser Einstellung nicht einstellen. Es würde dem Geschäft und dem Umsatz schaden.

Gruss
Stefan

Weidenkaetzchen schrieb:

.... Das ist in der Schweiz ganz anders.

Einen Vergleich zwischen Bundrepublik und Schweiz kann man nicht so ohne weiteres stellen. Da klafft nicht nur ein Faktor über 10 an Bevölkerung. Status und Wirtschaftsstruktur spielen auch ihrer Rolle.

Mir ist das Beispiel mit der Herablassenden Haltung wahrscheinlich nur deswegen eingefallen weil es durchaus Mode ist auf "die da unten" zu treten und dafür zu sorgen, das "die da unten" sich nicht einig sind, sondern sich Gegenseitig auf die Füße treten. Erinnert an Marie Antoinette Die spätrömische Dekadenz ist schon da, aber anders als ihre Proklamierer sich das dachten.
In meinem Freundes und Bekanntenkreis gibt es vom H4ler über normale Arbeit, Handwerker, Selbstständige auch Millionäre und Neid oder Missgunst findet sich da nicht.
Wie mit allem im Leben, sind halt eher die negativen Erfahrungen prominent und bleiben in Erinnerungen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das zumeist die Menschen, die durch ihrer Anstrengung Arbeit zu Vermögen und Verantwortung gekommen sind, durchaus eine gewisse Bescheidenheit gewahrt haben und eigentlich nie herablassend wirken. Die allerdings, die durch vetternwirtschaftliche Mechanismen und Standesmechanismen hochgekommen sind... (wollte schon hochgekocht schreiben. ) äussern sich da ganz anders.

Neid ist zwar überaus menschlich, produziert aber nur Frust, so lange es bloß beim Neidgefühl bleibt. Man sollte den Neid besser in soziale Empörung transformieren, z.B, um sich dann sozial oder politisch zu engagieren mit dem Ziel, die Besitzenden mehr als bisher an die grundgesetzliche Sozialbindung des Eigentums zu erinnern und ggf. auch gesetzlich entsprechend zu verpfichten.

Oder man sucht sich, statt im Neid zu verharren, einen anderen Job oder verändert sein Geschäftskonzept oder sorgt für eine bessere berufliche Qualifikation, um selbst auch mal sein Glück zu versuchen und mehr Geld zu verdienen.

Aber nur da zu sitzen und sich maßlos zu ärgern, daß andere mehr haben als man selbst, bringt außer Frust absolut nichts und ist sinnlos. Zudem übersieht man dabei gerne, daß es immer auch genug andere gibt, die weniger haben als man selbst!

Ich wundere mich ein wenig, über die einfache Betrachtungen von "Neid". Es scheint so, als würde man das nur in eine Richtung pauken. Dem ist aber nicht ganz so, weil "Neid" als populistische Argumentation hin und wieder auftaucht, um berechtigte Fragen nach sozialer Gerechtigkeit usw. abzuschmettern. Es ist auch nicht so, als das es eine Eigenschaft wäre, welche besonders in Deutschland vorkommen würde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Neidgesellschaft

Daraus:

Der Schweizer Bundespräsident von 2004, Joseph Deiss, gebrauchte in seiner Rede zum Schweizer Nationalfeiertag am 1. August 2004 den damals in der Schweiz bereits gebräuchlichen Ausdruck „Neidgenossenschaft“ als Wortspiel zur Eidgenossenschaft. Der französische Evolutionsbiologe und Psychiater François Lelord schrieb, das gerade in Demokratien der Neidfaktor sehr groß sei: „In der ständischen, alten Gesellschaft war der Bauer nicht neidisch auf den König oder auf den Adligen, das hat sich einfach verboten, das war gar nicht denkbar, dass er da hinkommen könnte. Aber in der Demokratie, wo wir alle gleiche Chancen angeblich haben, ist der Neid natürlich ein wichtiger Antrieb für viele Menschen. Eigentlich ist das das Wesen der Demokratie: jeder hat die gleiche Chance, es gibt einen offenen Wettbewerb um den Zugang zur Macht, aber auch auf Wohlstand und andere Dinge. Und deswegen sind wir so empfindlich, wenn da die Spielregeln zum Beispiel verletzt werden oder zu werden scheinen, dann reagieren wir sehr hart und sehr aggressiv manchmal.“ Neid fördere den Ehrgeiz, durch eigene Anstrengungen und eigenen Erfolg mit dem 'Beneideten' gleichzuziehen

Weiter zum Sozialneid und daraus:

Die Wirtschaftswissenschaftler Daniel Zizzo und Andrew Oswald von der Universität Warwick wiesen in einem computersimulierten Glücksspiel nach, dass nahezu zwei Drittel aller Teilnehmer Gebrauch von der Option machten, unter Einsatz eines Teils ihrer Gewinns andere finanziell zu schädigen, obwohl sie dabei die Hälfte der ausgeschütteten Gewinnsumme verloren. Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Ergebnisse 2001 schrieben Zizzo und Oswald: „Unsere Experimente messen die dunkle Seite der menschlichen Natur.“

Nicht immer sind die vermeintlichen Neider "die Bösen", die die Spielregeln verletzen würden. Hier werden (speziell mit Bankenkrise usw.) menschliche Abgründe ersichtlich.

Die dunkle Seite der Macht ist stark... ...sie kennt und forciert außer Neid auch Geldgier.

Gruss
Stefan