Was ist mein Geld heute noch wert ?

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trancemeister
Inventar
#1 erstellt: 13. Jun 2009, 07:06
Vor 15 Jahren hatten in Hamburg die Kinos auch schon Werbung.
Damals verdiente ich übrigens etwa die Hälfte von heute.
Wen überrascht es ernstlich , wenn Kinokarten inzwischen teurer wurden?
Verblüffender ist eher wie deutlich günstiger DVDs im Verhältnis sind!

Wie hoch die Umsätze/Gewinne/Verluste(!) von Kinos und Filmproduzenten sind kann man im Web grob recherchieren.
Das kann durchaus ganz anders sein als mancher sich vorstellt und aus dem Bauch heraus verkündet.


[Beitrag von trancemeister am 13. Jun 2009, 07:22 bearbeitet]
cine_fanat
Inventar
#2 erstellt: 13. Jun 2009, 08:37

Und ohne Werbung können die Kinos heute auch nicht überlebe..ist mir klar.


Jein.

Würden die Kinos kein Popcorn mehr verkaufen, dann wären sie ruckzuck pleite.
Die Kinos machen mehr Umsatz und Gewinn mit dem Popcorn, als mit dem Verkauf der Karten.
Mary_1271
Inventar
#3 erstellt: 13. Jun 2009, 14:32

trancemeister schrieb:

Damals verdiente ich übrigens etwa die Hälfte von heute.


Hallo

Ach...... Du bist das!


trancemeister schrieb:

Wen überrascht es ernstlich , wenn Kinokarten inzwischen teurer wurden?


Mal ehrlich, wenn die Leute tatsächlich heute die doppelte Kaufkraft als vor 15 Jahren hätten, würde ich mich über die Kinopreise auch nicht ereifern.
Zum Vergleich. Mein Mann bekommt heute etwa 25% mehr Lohn als vor etwa 13 Jahren. Wie hoch allerdings die Preise gestiegen sind.... na, da brauchen wir uns ja nicht darüber zu unterhalten! Im Endeffekt war unsere Kaufkraft vor 15 Jahren trotz damals weniger Lohn wesentlich höher als heute.


trancemeister schrieb:

Verblüffender ist eher wie deutlich günstiger DVDs im Verhältnis sind!


Wirklich günstig sind doch auch nur die älteren Filme. Zu D-Mark-Zeiten gab es aber auch schon, genauso wie heutzutage, günstige Angebote. So hatten wir damals z.B. "Armageddon" für 40,-DM erstanden. Und das heutzutage DVDs billiger sind, hängt auch mit der Nachfrage zusammen. Wer kauft denn noch DVDs? Heute ist Blu-ray.

Liebe Grüße
Mary
harrynarry
Inventar
#4 erstellt: 13. Jun 2009, 15:02

Mary_1271 schrieb:
... Im Endeffekt war unsere Kaufkraft vor 15 Jahren trotz damals weniger Lohn wesentlich höher als heute...

Mary, das ist eine sehr gewagte Aussage. Ich habe mal eine sehr interessante und seriöse Sendung gesehen, wo gerade dieses Aussage unter die Lupe genommen wurde: da fiel das Fazit etwas anders aus.
BigBlue007
Inventar
#5 erstellt: 13. Jun 2009, 15:21
Auf ihre persönliche Situation bezogen, kann es doch stimmen.

Im Schnitt stimmt es natürlich nicht. Ich verdiene heute z.B. 100% mehr als vor 15 Jahren - da habe ich nämlich noch gar nichts verdient. Damit ziehe ich den 15-Jahres-Schnitt schon mal in eine komplett andere Richtung...
kryptony
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jun 2009, 15:34

BigBlue007 schrieb:
... Ich verdiene heute z.B. 100% mehr als vor 15 Jahren - da habe ich nämlich noch gar nichts verdient. ... :D

Kopfrechnen (sehr) schwach?
harrynarry
Inventar
#7 erstellt: 13. Jun 2009, 15:44

BigBlue007 schrieb:
Auf ihre persönliche Situation bezogen, kann es doch stimmen. ;)

Es gibt verschiedene Untersuchungen, die besagen dass so manche subjektive Einschätzung weit von der Realität liegt (was selbstverständlich nicht bedeutet, dass es Menschen gibt, die es tatsächlich objektiv sehen).

Tatsache ist jedoch, dass wir immer weniger z.B. für Lebensmittel und Kleidung ausgeben. Auch für die persönliche Mobilität geben wir bezogen auf unser Einkommen weniger aus, als früher.

Dafür sind die Aufwendungen für Luxus-Bedarf stark gestiegen.

Dieses Forum ist ein Beispiel dafür: auf welch hohem Niveau wir hier leiden ist doch wirklich bezeichnend, oder?...


[Beitrag von harrynarry am 13. Jun 2009, 15:47 bearbeitet]
Mary_1271
Inventar
#8 erstellt: 13. Jun 2009, 16:53

harrynarry schrieb:

Mary_1271 schrieb:
... Im Endeffekt war unsere Kaufkraft vor 15 Jahren trotz damals weniger Lohn wesentlich höher als heute...

Mary, das ist eine sehr gewagte Aussage. Ich habe mal eine sehr interessante und seriöse Sendung gesehen, wo gerade dieses Aussage unter die Lupe genommen wurde: da fiel das Fazit etwas anders aus.


Hallo

Das ist klar. Solche Sendungen wollen uns immer glaubenmachen, daß z.B. der Euro kein Teuro ist. Trotzdem merken doch die meisten "Arbeitnehmer" ganz deutlich, daß dem nicht so ist. Wo geht denn der Trent hin? Doch wohl eindeutig zu sogenannten "Dumpinglöhnen"! Oder nicht?

Vielleicht haben wir ja sogar dieselbe Sendung gesehen. Da wurde behauptet, daß die Lebensmittel billiger werden......zumindest zum Teil. Es wurde beispielsweise folgende "Milchmädchenrechnung" aufgemacht:
Wenn ein Artikel, Lebensmittel....was auch immer z.B. 1% teurer geworden - aber die Inflation um 2% gestiegen ist, ist dieser Artikel unterm Strich 1% billiger geworden!!!! Da hätte ich platzen können bei dieser Art von Rechnung.

Der entscheidende Fehler bei dieser Rechnung ist nämlich, wenn dieser Artikel für mich unterm Strich wirklich 1% billiger werden soll, muß ich dann aber auch 2% Netto mehr (Inflationsausgleich) in der Geldbörse haben. Und da hier in der Ostzone (im Westen auch sehr vermehrt) oftmals jahrelange "Nullrunden" bei den Löhnen stattfinden, ist also dieser Artikel und damit das ganze Leben unterm Strich für mich teurer geworden!

Alles klar?

Wer von Euch muß Heizöl kaufen? Anfang der 90er kostete der Liter Heizöl etwa 34 Pfennig (17 cent) . Voriges Jahr mußten wir zwangsläufig für 78 Cent/Liter (1,52-DM) also für den 4,5-fachen Preis kaufen. usw.usw.

Da das alles aber nichts mit RTL in HD zutun hat, ist es vielleicht besser, wenn wir nicht ganz soweit vom Thema abweichen. Man weiß ja nie, wie der Radiergummi eines unserer Moderatoren über soviel "Off Topic" denkt. Ich muß allerdings zugeben, bei diesen Themen bin ich in meinem Element.

Fazit:

RTL-schauen verblödet keineswegs. Der Verstand kann trotzdem hellwach sein. Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Das trifft besonders bei der Aussage: "Der Euro ist kein Teuro" , zu.
Ist der Papst katholisch?

@BigBlue007

100% von nichts ist immernoch nichts! Aber ich weiß natürlich wie Du es meintest.

Liebe Grüße
Mary
ptfe
Inventar
#9 erstellt: 13. Jun 2009, 17:21

Mary_1271 schrieb:

Fazit:

RTL-schauen verblödet keineswegs.

Na ich weiss nicht .....

Zum Teil ist bei dem angebotenen Material die Werbung mit der besseren Bildquali versehen und bei DSDS ist deren Intellektansprüche ans Zuschauerpublikum auch noch höher

Allerdings im Vergleich zu Premiere Familiy: wer den Trash für 20€/Monat gebucht hat, guckt lieber den gleichen Müll im RTL /Vox /SAT1 /Pro7 / Das Vierte / Kabel eins für umme....da ändert auch das bisschen Werbung nichts mehr

cu ptfe
BigBlue007
Inventar
#10 erstellt: 13. Jun 2009, 18:21

kryptony schrieb:

BigBlue007 schrieb:
... Ich verdiene heute z.B. 100% mehr als vor 15 Jahren - da habe ich nämlich noch gar nichts verdient. ... :D

Kopfrechnen (sehr) schwach? :?

Haarspalten (sehr) gut?!
BigBlue007
Inventar
#11 erstellt: 13. Jun 2009, 18:26

Mary_1271 schrieb:
Das ist klar. Solche Sendungen wollen uns immer glaubenmachen, daß z.B. der Euro kein Teuro ist. Trotzdem merken doch die meisten "Arbeitnehmer" ganz deutlich, daß dem nicht so ist.

Nö, finde ich eigentlich nicht. Manches wird teurer, anderes billiger. War eigentich immer schon so. Und ein bißchen Inflation war auch immer schon. Und im Moment z.B. ist sogar gerade mal gar Keine.

Wo geht denn der Trent hin? Doch wohl eindeutig zu sogenannten "Dumpinglöhnen"! Oder nicht?

Bei mir nicht. Aber auch Dumpinglöhne gabs immer schon. Aber ich weiß, was Du meinst. Ich persönlich bin auch für Mindestlöhne.

Aber wir schweifen in der Tat gewaltig ab...
Philemon
Stammgast
#12 erstellt: 13. Jun 2009, 19:38

harrynarry schrieb:

BigBlue007 schrieb:
Auf ihre persönliche Situation bezogen, kann es doch stimmen. ;)

Es gibt verschiedene Untersuchungen, die besagen dass so manche subjektive Einschätzung weit von der Realität liegt (was selbstverständlich nicht bedeutet, dass es Menschen gibt, die es tatsächlich objektiv sehen).

Tatsache ist jedoch, dass wir immer weniger z.B. für Lebensmittel und Kleidung ausgeben. Auch für die persönliche Mobilität geben wir bezogen auf unser Einkommen weniger aus, als früher.

Dafür sind die Aufwendungen für Luxus-Bedarf stark gestiegen.

Dieses Forum ist ein Beispiel dafür: auf welch hohem Niveau wir hier leiden ist doch wirklich bezeichnend, oder?...


Preise entwickeln sich unterschiedlich. Eine Waschmaschine hat vor 40 Jahren so viel gekostet wie heute auch, aber eine Arbeitsstunde eines Handwerkers hat unter 10 DM gekostet samt Anfahrt.

Ganz einfache Dinge werden teurer wie Energie oder Wasser, aber High-Tech wird billiger.
Mary_1271
Inventar
#13 erstellt: 13. Jun 2009, 19:47

BigBlue007 schrieb:

Mary_1271 schrieb:
Das ist klar. Solche Sendungen wollen uns immer glaubenmachen, daß z.B. der Euro kein Teuro ist. Trotzdem merken doch die meisten "Arbeitnehmer" ganz deutlich, daß dem nicht so ist.

Nö, finde ich eigentlich nicht. Manches wird teurer, anderes billiger. War eigentich immer schon so. Und ein bißchen Inflation war auch immer schon. Und im Moment z.B. ist sogar gerade mal gar Keine. ;)


Hallo

Siehst Du. Und Du glaubst diesen Mist! Ausgerechnet kurz vor der Wahl liegt die Inflation bei Null? Merkst Du was? Entschuldigung, aber Du mußt noch sehrviel lernen. Einige Lebensmittel werden in der Tat billiger. Sie erreichen das Niveau von vor etwa 1,5 Jahren. Es wird z.B. ohne TamTam etwas um 10% verteuert, um es später mit viel TamTam 5% im Preis zu senken und alle (Dummen) schreien Hurra, es wird billiger. Prima. Das ist ja wie RTL-schauen!



BigBlue007 schrieb:


Wo geht denn der Trent hin? Doch wohl eindeutig zu sogenannten "Dumpinglöhnen"! Oder nicht?

Bei mir nicht. Aber auch Dumpinglöhne gabs immer schon. Aber ich weiß, was Du meinst. Ich persönlich bin auch für Mindestlöhne.


Kürzlich las ich in der Zeitung, daß der Durchschnittslohn im produzierendem Gewerbe bei stolzen 20,50-€ liegen soll. Schön, daß Du dazugehörst. Ich kenne hier im Osten allerdings niemanden, die/der 20,50-€ pro Stunde mit ihrer/seiner Hände Arbeit bekommt. Ich kenne aber viele Leute, die hart arbeiten müssen und nichtmal 10,-€/Stunde dafür bekommen. Moderne Sklaven (Zeitarbeiter) dümpeln hier teilweise für 5,60-€ herum. Mit dieser Nachricht von 20,50-€ Durchschnittslohn müssen sich diese Leute dochmal so richtig verars**t vorkommen!!!
Die geforderten 7,50-€ Mindestlohn sind für mich ein absoluter Hohn!



BigBlue007 schrieb:

Aber wir schweifen in der Tat gewaltig ab... ;)


Hast Recht. Wir wollen die Geduld unserer Moderatoren nicht überstrapazieren. Das Thema finde ich aber interessanter als CI+.

Liebe Grüße
Mary
Philemon
Stammgast
#14 erstellt: 13. Jun 2009, 19:51
Ist zwar arg offtopic, aber ich brauche gerade einen Techniker, der aus dem Nachbarort kommt und bei mir ein Verschleßteil im Herd ersetzt:

Heizspirale: 30 Euro
Arbeitszeit (30 Minuten): 45 Euro
Anfahrtspauschale: 55 Euro

dann noch alles plus 19% MwSt.

Dazu noch der Kommentar, dass sich die Stunde Aufwand für lumpige 150 Euro nicht lohnen würde ...
kryptony
Stammgast
#15 erstellt: 14. Jun 2009, 09:26

BigBlue007 schrieb:

kryptony schrieb:

BigBlue007 schrieb:
... Ich verdiene heute z.B. 100% mehr als vor 15 Jahren - da habe ich nämlich noch gar nichts verdient. ... :D

Kopfrechnen (sehr) schwach? :?

Haarspalten (sehr) gut?! :D

Wie weit darf man denn mit seinen Rechenkünsten daneben liegen? Aber wenn Du meinst...
trancemeister
Inventar
#16 erstellt: 14. Jun 2009, 09:34

Mary_1271 schrieb:

Mal ehrlich, wenn die Leute tatsächlich heute die doppelte Kaufkraft als vor 15 Jahren hätten, würde ich mich über die Kinopreise auch nicht ereifern.

Nun ich schrieb nicht von inflationsbereinigter Kaufkraft,
sondern schlicht und einfach vom höheren Einkommen!
Das die Preise in einigen Bereichen stiegen (wie auch die Einkommen) ist doch das Thema!
Aber eben nicht nur die Preise....Taktisches "Missverständnis"?
Allerdings wurden viele Sachen auch sehr viel günstiger - das wird gerne ignoriert.
Hättest Du Dir vor 15 Jahren entspechendes Equipment, Internet & Co in leisten können?


[Beitrag von trancemeister am 14. Jun 2009, 09:38 bearbeitet]
joachim06
Inventar
#17 erstellt: 14. Jun 2009, 09:50

trancemeister schrieb:

Hättest Du Dir vor 15 Jahren entspechendes Equipment, Internet & Co in leisten können?


Vergess nicht,vor 15 Jahren gab es noch keine " DSL Flatrate ",sondern nur sehr langsame Modems für den Internetzugang.Damals kostete mich eine Minute Internetverbindung bei meinem damaligem Anbieter 2,00 Pfennig !

Da hat sich,gottseidank,doch einiges zum Positiven geändert.

Gruß

joachim06
BigBlue007
Inventar
#18 erstellt: 14. Jun 2009, 10:50
Ich habe damals immer zum "Nachttarif" von 2 bis 5 Uhr oder so gesurft. Was heißt "gesurft" - damals hat man sich mit Terminalprogrammen und AT-Befehlen mit Mailboxen verbunden. Bis dann irgendwann BTX bzw. Datex-J kamen - DAS war geil...


Mary_1271 schrieb:
Siehst Du. Und Du glaubst diesen Mist!

Ja. Weil es kein Mist ist, sondern Fakt. Die Inflationsrate wird immer YTY berechnet, und auf diesen Zeitraum gesehen haben wir im Moment insbes. aufgrund der massiv gesunkenen (und davor massiv gestiegenen) Preise für Erdöl und deren Folgeprodukte eine Inflation von 0.

Ausgerechnet kurz vor der Wahl liegt die Inflation bei Null? Merkst Du was?

Ja: Mit der Wahl hat das nichts zu tun. Die Leute, die diese Zahlen ermitteln und veröffentlichen, haben auch keine speziellen Interessen bzgl. eventueller Wahlausgänge.

Man muss schon vorsichtig sein, was man glaubt und was nicht, aber man kanns auch übertreiben, und das bringt einem dann halt auch nicht weiter, außer, dass man sich nur noch mehr aufregt als eh schon...

Entschuldigung, aber Du mußt noch sehrviel lernen.

Sollten wir nicht alle unser ganzes Leben lang lernen?

Kürzlich las ich in der Zeitung, daß der Durchschnittslohn im produzierendem Gewerbe bei stolzen 20,50-€ liegen soll. Schön, daß Du dazugehörst. :)

Ich gehöre nicht zum produzierenden Gewerbe, und Stundenlohn müsste ich ausrechnen.

Ich kenne hier im Osten allerdings niemanden, die/der 20,50-€ pro Stunde mit ihrer/seiner Hände Arbeit bekommt.

Das Argument zieht bei mir persönlich nun überhaupt nicht, denn ich komme ebenfalls aus dem Osten. Zugegeben - ich lebe schon seit Jahren im Westen, aber ich kenne natürlich genügend Kollegen im Osten, die sich über ihr Gehalt auch nicht beschweren können. Sicher würde ich im Osten auch weniger verdienen, aber dafür sind die Ausgaben "drüben" halt nunmal auch einfach andere. Was ich hier an Miete zahle - da käme ich im Osten bei einer vergleichbaren Wohnung ca. auf die Hälfte. Und das wäre dann auch in etwa das, was ich weniger verdienen würde, und dann passts wieder.

Wir brauchen überhaupt nicht darüber zu diskutieren, dass es im Osten weniger gut bezahlte Arbeit gibt, mehr Arbeitslosigkeit usw. usf.. Aber für so manches ist der "Ossi" (ich darf das sagen, denn ich bin wie gesagt selbst einer ) auch selber verantwortlich. Ich kenne ja nun wie gesagt viele (ehemalige) Kollegen aus der Zeit, als ich noch im Osten gearbeitet habe. Und ganz ehrlich? Manche der Vorurteile, die man im Westen den aus dem Osten gegenüber hat, sind gar nicht soo falsch. Die Arbeitsmoral so mancher Kollegen im Osten ist, nennen wir es mal "gewöhnungsbedürftig". Flexibilität ist für viele ein Fremdwort, und Meckern über alles Mögliche ständig auf der Tagesordnung. Und ich kanns nicht oft genug wiederholen: Ich komme selber aus dem Osten, insofern piesele ich mir hiermit also gewissermaßen selber ans Bein. Aber wenn schon jemand wie ich sich über "die da drüben" regelmäßig aufregt, dann heißt das schon was...

Ich kenne aber viele Leute, die hart arbeiten müssen und nichtmal 10,-€/Stunde dafür bekommen. Moderne Sklaven (Zeitarbeiter) dümpeln hier teilweise für 5,60-€ herum.

Ja, die gibts hier im Westen aber auch. Und das ist - genau wie im Osten - teilweise gerecht, und teilweise nicht. Wenn einer z.B. nix gelernt hat, dann kann er entweder trotzdem Glück haben und einen gutbezahlten Job bekommen, oder aber (was natürlich die Regel ist), er macht irgendwas, was seiner Qualifikation entspricht, und da sehe ich dann ehrlich gesagt auch nicht ein, warum so jemand mehr als 10 Euro die Stunde bekommen soll. Dass von 5,60 keiner leben kann, ist natürlich auch wieder klar, deswegen sage ich ja, dass ich persönlich auch durchaus für Mindestlöhne wäre. Ich bin der Ansicht, dass JEDER Job - egal was es ist - mit einer normalen ca. 40h-Arbeitswoche einen Lohn einbringen MUSS, der einer Person ein würdiges Leben ermöglicht. Wenn ein solcher Lohn für den Arbeitgeber nicht realisierbar ist, dann stimmt das Geschäftskonzept nicht. Ein Geschäftskonzept, das darauf basiert, dass Menschen einen Fulltimejob machen und trotzdem noch staatliche Unterstützung brauchen, um über die Runden zu kommen, gehört verboten.

Die geforderten 7,50-€ Mindestlohn sind für mich ein absoluter Hohn!

Das macht bei einer 40h-Arbeitswoche ca. 1300 Euro brutto im Monat. Davon kann eine Person sicher keine großen Sprünge machen, aber ich bin durchaus der Ansicht, dass das genug Geld ist, um - wie gesagt: für eine Person! - ein akzeptables Leben zu ermöglichen. Mehr soll ein Mindestlohn auch nicht möglich machen. Klar ist bei dem Geld kein Premiere-Abo drin (ich hab übrigens auch keins), und ehrlich gesagt ist bei diesem Gehalt auch kein Rauchen drin (ich rauche auch nicht). Wenn einer jeden Tag eine Schachtel braucht, dann sind das 150 Euro im Monat. Klar wird das dann knapp, aber ganz ehrlich - dafür habe ich dann z.B. auch keinerlei Verständnis.

Dass man natürlich vom Mindestlohn eines einzelnen Arbeitnehmers keine 3- oder mehrköpfige Familie versorgen kann, ist ebenfalls klar. Allerdings - und da kommt dann wieder der Ossi in mir durch - gehöre ich auch nicht zu den Leuten, die es als erstrebenswerte Lebensvariante erachten, dass einer das Geld verdient und der andere zu Hause bleibt. Ich bin absolut dafür, dass bei Paaren beide arbeiten (ausgenommen natürlich Elternzeiten, wofür es ja aber auch durchaus vernünftige Angebote gibt). Ich selbst bin auch so aufgewachsen. Und, hat es mir geschadet? Nein! Und von 2600 Euro brutto (mit Kindern ggf. zzgl. Kindergeld) ist m.E. dann auch einer Familie ein durchaus würdiges Leben möglich. Wiederum keins mit großen Sprüngen, aber das ist wie gesagt auch nicht Sinn und Zweck von Mindestlöhnen.


[Beitrag von BigBlue007 am 14. Jun 2009, 11:02 bearbeitet]
Mary_1271
Inventar
#19 erstellt: 14. Jun 2009, 15:41

trancemeister schrieb:

Allerdings wurden viele Sachen auch sehr viel günstiger - das wird gerne ignoriert.
Hättest Du Dir vor 15 Jahren entspechendes Equipment, Internet & Co in leisten können?



Hallo

Gut. Internet kostete vor 15 Jahren 3-5 Pfennige pro Minute. Festpreispakete (Flatrate) wenn es die überhaupt schon gab, war sicherlich 3x so teuer wie heute. Andererseits hatte man damals auch noch ein anderes Netz- und Telefonverhalten. Das Internet war ja damals noch sehrviel uninteressanter als heute. e-Mails wurden generell "offline" geschrieben und hatte man eine interessante Seite angewählt, bei der es viel zulesen gab, hatte ich die Verbindung getrennt. Damals gab es von AOL eine Analog-Flatrate für 78,-DM/Monat. Diese hatten wir zu Zeiten von "Napster und Co" auch über Gebühr strapaziert.

Es werden doch meistens die Dinge billiger, die man nicht zwingend braucht. Oder? Ich brauche nicht zwingend einen neuen TV für weit über 3000,-€....... Wenn ich ihn mir nicht leisten kann, kaufe ich eben nur einen für 500,-€.
Trotzdem haben wir aber auch schon vor 15 Jahren 3500-DM für eine sehr gute Philips-Röhre ausgeben, obwohl es da auch schon Röhren für nur 500,-DM gab. Qualität kostet eben damals wie heute ordentlich Geld. Es ist praktisch für jeden Geldbeutel ein Gerät im Angebot.......damals wie heute.
Trotzdem paßt ein billiger TV nicht in den Tank eines Autos und essen kann man den schon garnicht! Verstehst Du, was ich sagen will?
Daß Technik je länger am Markt, billiger produziert wird und diese Preise dann an die Endverbraucher weitergegeben werden, ist doch logisch. Neue Technologien kosten aber immer erstmal ordentlich viel Geld und werden später billiger.

Es ist eine Tatsache, daß die inflationsbereinigte Kaufkraft in vielen Fällen gesunken ist. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander. Dummerweise werden aber die Reichen nicht mehr.




BigBlue007 schrieb:


Mary_1271 schrieb:
Siehst Du. Und Du glaubst diesen Mist!

Ja. Weil es kein Mist ist, sondern Fakt. Die Inflationsrate wird immer YTY berechnet, und auf diesen Zeitraum gesehen haben wir im Moment insbes. aufgrund der massiv gesunkenen (und davor massiv gestiegenen) Preise für Erdöl und deren Folgeprodukte eine Inflation von 0.


Du scheinst das tatsächlich zuglauben!

Stichwort Erdölpreise. Die liegen im Moment bei ca. 72 Dollar/Barrel und der Liter Benzin kostet aber trotzdem unglaubliche 1,36-€/Liter. Der Euro kostet 1,40-$ Als das letztemal der Rohölpreis bei 70 Dollar lag, kostete aber das Benzin keine 1,36-€. Sollte der Rohölpreis tatsächlich in absehbarer Zeit wieder auf 150 Dollar/Barrel (1 Barrel=159 Liter) steigen, mache ich jede Wette, daß dann an den deutschen Zapfsäulen die 2 Euro-Marke geknackt wird. Wir erinnern uns. Der Höchstpreis für Benzin lag höchstens bei 1,60-€ als der Rohölpreis die 150 Dollar-Marke gesprengt hatte. Von massiven Senkungen kann also keine Rede sein.



BigBlue007 schrieb:


Ausgerechnet kurz vor der Wahl liegt die Inflation bei Null? Merkst Du was?

Ja: Mit der Wahl hat das nichts zu tun. Die Leute, die diese Zahlen ermitteln und veröffentlichen, haben auch keine speziellen Interessen bzgl. eventueller Wahlausgänge.


Ach, und Du meinst, daß solche Leute nicht korrumpierbar sind? Erzählt dem Volk das Märchen von sinkenden Preisen..........und einige werden darauf reinfallen und ihr Kreuz bei uns, also definitiv an der falschen Stelle, machen.



BigBlue007 schrieb:


Entschuldigung, aber Du mußt noch sehrviel lernen.

Sollten wir nicht alle unser ganzes Leben lang lernen?


Richtig! Man lernt nie aus.



BigBlue007 schrieb:


Kürzlich las ich in der Zeitung, daß der Durchschnittslohn im produzierendem Gewerbe bei stolzen 20,50-€ liegen soll. Schön, daß Du dazugehörst. :)

Ich gehöre nicht zum produzierenden Gewerbe, und Stundenlohn müßte ich ausrechnen. ;)


Vermutlich würde ich in Ohnmacht fallen. Aber ich gönne es Dir. Obwohl solche Leute wie Du allerdings nicht wirklich wissen wollen oder wissen können was bei normalsterblichen Leuten Usus ist.



BigBlue007 schrieb:


Ich kenne hier im Osten allerdings niemanden, die/der 20,50-€ pro Stunde mit ihrer/seiner Hände Arbeit bekommt.

Das Argument zieht bei mir persönlich nun überhaupt nicht, denn ich komme ebenfalls aus dem Osten. Zugegeben - ich lebe schon seit Jahren im Westen, aber ich kenne natürlich genügend Kollegen im Osten, die sich über ihr Gehalt auch nicht beschweren können.


Natürlich wird hier im Osten bei "VW" oder "Siemens" auch ein ordentlicher Lohn gezahlt. Aber das ist nicht der Maßstab. Wenn Du nicht aus dem produzierenden Gewerbe kommst, kannst Du mir nicht einfach mit ehemaligen Kollegen aus dem Osten kommen! Natürlich wird auch in den Büros ostdeutscher Betriebe gut verdient. Natürlich platzt mir da fürs bezahlte Kaffeetrinken einiger Leute der obligatorische Kragen! Das will ich nicht verheimlichen. Direkt beklagen können wir uns auch nicht. Man kommt sich aber absolut verhöhnt vor, wenn man liest, daß der angebliche Durchschnittslohn bei 20,50-€ liegen soll wenn der eigene Verdienst gerademal die 10 Euro-Marke überspringt!! Um auf diesen utopischen Durchschnittslohn zu kommen müßte es ja Leute geben, die sogar sehr sehr sehr deutlich mehr als 20,5-€ für ihre Hände Arbeit bekommen. Ich kenne wie gesagt niemanden. Dieser Durchschnittslohn kann nicht stimmen!!! Das Schlimme daran ist, daß unsere Volks*ertreter diese Zahlen für bare Münze nehmen und sich so permanent vergaloppieren!!! Und dem Volk in den Allerwertesten treten.




BigBlue007 schrieb:

Sicher würde ich im Osten auch weniger verdienen, aber dafür sind die Ausgaben "drüben" halt nunmal auch einfach andere. Was ich hier an Miete zahle - da käme ich im Osten bei einer vergleichbaren Wohnung ca. auf die Hälfte. Und das wäre dann auch in etwa das, was ich weniger verdienen würde, und dann paßts wieder.


Natürlich. Wenn Du München mit Chemnitz vergleichst, paßt es schon. Bis vielleicht auf die Miete und einiger anderer unbedeutender Dinge ist das Leben im Osten aber keineswegs billiger als im Westen. Wer setzt Dir denn solche Flöhe ins Ohr? Es ist schon ein Unterschied, wenn z.B. ein CNC-Dreher im Westen weit über 20,-€ bekommt und hier im Osten kaum 10 Euro. Das gleichst Du mir nicht mit der etwas geringeren Miete aus!!!




BigBlue007 schrieb:

Wir brauchen überhaupt nicht darüber zu diskutieren, daß es im Osten weniger gut bezahlte Arbeit gibt, mehr Arbeitslosigkeit usw. usf.. Aber für so manches ist der "Ossi" (ich darf das sagen, denn ich bin wie gesagt selbst einer ) auch selber verantwortlich. Ich kenne ja nun wie gesagt viele (ehemalige) Kollegen aus der Zeit, als ich noch im Osten gearbeitet habe. Und ganz ehrlich? Manche der Vorurteile, die man im Westen den aus dem Osten gegenüber hat, sind gar nicht soo falsch. Die Arbeitsmoral so mancher Kollegen im Osten ist, nennen wir es mal "gewöhnungsbedürftig". Flexibilität ist für viele ein Fremdwort, und Meckern über alles Mögliche ständig auf der Tagesordnung.


Sicherlich gibt es im Osten genug Leute, deren Arbeitsmoral zumindest gewöhnungsbedürftig ist. Mein Mann erzählt genug was in seiner Firma los ist. Dabei handelt es sich dann meistens um Kollegen, die noch niemals arbeitslos waren und somit die Kostbarkeit eines halbwegs gutbezahlten Arbeitsplatzes garnicht zu schätzen wissen.

Bei dem Wort "Flexibilität" bekomme aber auch ich Ausschlag. Oftmals ist ja mit diesem Schlagwort u.a. gemeint, daß man wie ein Zigeuner der Arbeit hinterherziehen soll. Also wenn in Hamburg keine Arbeit zu bekommen ist soll man nach München ziehen..... und wenn man dort vielleicht ein halbes Jahr später seine Arbeit wieder verliert, zieht man eben mal kurz nach Berlin. Falls Du diese Art von Flexibilität meinst, beißt Du auch bei mir auf Granit. So ein Zigeunerleben würde ich mir auf keinen Fall antun. Flexibilität innerhalb der Firma, also z.B. Maschinenspringer, ist etwas anderes.



BigBlue007 schrieb:


Ich kenne aber viele Leute, die hart arbeiten müssen und nichtmal 10,-€/Stunde dafür bekommen. Moderne Sklaven (Zeitarbeiter) dümpeln hier teilweise für 5,60-€ herum.

Ja, die gibts hier im Westen aber auch. Und das ist - genau wie im Osten - teilweise gerecht, und teilweise nicht. Wenn einer z.B. nix gelernt hat, dann kann er entweder trotzdem Glück haben und einen gutbezahlten Job bekommen, oder aber (was natürlich die Regel ist), er macht irgendwas, was seiner Qualifikation entspricht, und da sehe ich dann ehrlich gesagt auch nicht ein, warum so jemand mehr als 10 Euro die Stunde bekommen soll. Daß von 5,60 keiner leben kann, ist natürlich auch wieder klar, deswegen sage ich ja, daß ich persönlich auch durchaus für Mindestlöhne wäre. Ich bin der Ansicht, daß JEDER Job - egal was es ist - mit einer normalen ca. 40h-Arbeitswoche einen Lohn einbringen MUSS, der einer Person ein würdiges Leben ermöglicht. Wenn ein solcher Lohn für den Arbeitgeber nicht realisierbar ist, dann stimmt das Geschäftskonzept nicht. Ein Geschäftskonzept, das darauf basiert, daß Menschen einen Fulltimejob machen und trotzdem noch staatliche Unterstützung brauchen, um über die Runden zu kommen, gehört verboten.


Das kann man so stehenlassen. An der Aussage gibt es wenig zu meckern!




BigBlue007 schrieb:


Die geforderten 7,50-€ Mindestlohn sind für mich ein absoluter Hohn!

Das macht bei einer 40h-Arbeitswoche ca. 1300 Euro brutto im Monat. Davon kann eine Person sicher keine großen Sprünge machen, aber ich bin durchaus der Ansicht, daß das genug Geld ist, um - wie gesagt: für eine Person! - ein akzeptables Leben zu ermöglichen. Mehr soll ein Mindestlohn auch nicht möglich machen. Klar ist bei dem Geld kein Premiere-Abo drin (ich hab übrigens auch keins), und ehrlich gesagt ist bei diesem Gehalt auch kein Rauchen drin (ich rauche auch nicht). Wenn einer jeden Tag eine Schachtel braucht, dann sind das 150 Euro im Monat. Klar wird das dann knapp, aber ganz ehrlich - dafür habe ich dann z.B. auch keinerlei Verständnis.


Du hast Recht. Oftmals qualmt bei Leuten mit geringem Einkommen trotzdem der "Stengel". Das kann ich auch nicht verstehen. 1300,-€ Brutto bedeutet etwa 900,-€ Netto für den Alleinstehenden. Nach Abzug aller Festkosten bleibt dann fast nichts mehr übrig für Extras. Wenn jemand den ganzen Monat tuckern geht, egal was, dann sollte doch wenigstens ein Premiere-Abo drin sein. Für 900,-€ kann man eigentlich nur schlecht als recht überleben. Lebt man als Paar zusammen und die Partnerin bringt ebenfalls den Mindestlohn mit Nachhause, sieht es schon sehrviel günstiger aus. Etliche Festkosten wie z.B. Miete und Heizung bleiben ja gleich. Ich wage aber zu bezweifeln, daß ich mir bei diesem kärglichen Einkommen ein Kind "angeschafft" hätte.

Liebe Grüße
Mary
BigBlue007
Inventar
#20 erstellt: 14. Jun 2009, 17:52

Mary_1271 schrieb:
Du scheinst das tatsächlich zuglauben!

Ja. Weil's so ist.

Stichwort Erdölpreise. Die liegen im Moment bei ca. 72 Dollar/Barrel und der Liter Benzin kostet aber trotzdem unglaubliche 1,36-€/Liter. Der Euro kostet 1,40-$ Als das letztemal der Rohölpreis bei 70 Dollar lag, kostete aber das Benzin keine 1,36-€. Sollte der Rohölpreis tatsächlich in absehbarer Zeit wieder auf 150 Dollar/Barrel (1 Barrel=159 Liter) steigen, mache ich jede Wette, daß dann an den deutschen Zapfsäulen die 2 Euro-Marke geknackt wird. Wir erinnern uns. Der Höchstpreis für Benzin lag höchstens bei 1,60-€ als der Rohölpreis die 150 Dollar-Marke gesprengt hatte. Von massiven Senkungen kann also keine Rede sein.

Das mag ja alles so sein, nur hat das mit der jährlich berechneten Inflationsrate, wie schon mal gesagt, leider so überhaupt gar nichts zu tun...

Ach, und Du meinst, daß solche Leute nicht korrumpierbar sind? Erzählt dem Volk das Märchen von sinkenden Preisen..........und einige werden darauf reinfallen und ihr Kreuz bei uns, also definitiv an der falschen Stelle, machen.

Und das ist genau das, was ich mit "übertreiben" meine. Es macht nicht den geringsten Sinn anzunehmen, dass die Aussage, dass derzeit eine YTY-Inflationsrate von 0% herrscht, irgendeine Auswirkung auf das Ergebnis der kommenden Wahlen hat. Zum einen deshalb, weil die Leute durchaus wissen, dass der Einfluss der Politik auf solche Dinge eher gering ist, und zum zweiten (und das scheint mir hier der sehr viel entscheidendere Punkt zu sein), weil wir im Moment ja eine große Koalition haben. Selbst WENN an der aktuell niedrigen Inflation die Regierung "schuld" wäre: Welcher von beiden Parteien würde dies denn dann Deiner Ansicht nach nützen? Und warum?

Vermutlich würde ich in Ohnmacht fallen. Aber ich gönne es Dir. Obwohl solche Leute wie Du allerdings nicht wirklich wissen wollen oder wissen können was bei normalsterblichen Leuten Usus ist.

Es tut mir leid, aber ich muss mich nun wirklich dagegen verwehren, nicht zu diesen sogen. "Normalsterblichen" zu gehören. Ich habe ein Gehalt, welches in meiner Branche und bei meinem Alter und Qualifikation absolut durchschnittlich ist. Als überzeugter Verweigerer von Aktien- und ähnlichen Geschäften habe ich auch keinerlei weitere Einküfte als eben mein Gehalt. Ich kann mich nicht beschweren - in Zeiten wie diesen sowieso nicht - aber ich nun ganz sicher kein wohlhabender Mensch.

Wenn Du nicht aus dem produzierenden Gewerbe kommst, kannst Du mir nicht einfach mit ehemaligen Kollegen aus dem Osten kommen!

Es gibt schon noch ein paar mehr Branchen, die nichts mit dem produzierenden Gewerbe zu tun haben, und wo trotzdem nicht soo schlecht gezahlt wird. Ich und die besagten Kollegen sind z.B. im weitesten Sinne im IT-Umfeld unterwegs.

Natürlich wird auch in den Büros ostdeutscher Betriebe gut verdient. Natürlich platzt mir da fürs bezahlte Kaffeetrinken einiger Leute der obligatorische Kragen! Das will ich nicht verheimlichen. Direkt beklagen können wir uns auch nicht. Man kommt sich aber absolut verhöhnt vor, wenn man liest, daß der angebliche Durchschnittslohn bei 20,50-€ liegen soll wenn der eigene Verdienst gerademal die 10 Euro-Marke überspringt!!

Ich weiß nun wirklich nicht, was an dieser Zahl so schlimm sein soll. Ich möchte hier nun wirklich ungern mit konkreteren Zahlen um mich werfen, aber wenn ich mein Gehalt auf einen Stundenlohn umrechne, dann liege ich da sogar noch ein bißchen darüber. Und trotzdem weiß ich, dass ich ein sicher nicht schlechtes, aber nun auch kein utopisch gutes Gehalt habe. Natürlich verdiene ich mehr als jemand, der an der Kasse sitzt oder in einem Lager Kisten stapelt (was zwei völlig wertfreie Beispiele sind). Dafür bin ich aber auch 12 Jahre in die Schule und 5 Jahre zum Studium gegangen. Und klar - habe das Glück, einen Job zu haben, der meiner Qualifikation entspricht. Das macht mich doch aber nun nicht zu einem abgehobenen Großverdiener, der sich außerhalb der "Normalsterblichen" bewegt...

Um auf diesen utopischen Durchschnittslohn zu kommen müßte es ja Leute geben, die sogar sehr sehr sehr deutlich mehr als 20,5-€ für ihre Hände Arbeit bekommen.

Du wirst es nicht glauben - solche Leute gibt es. Ich bin teilweise von ihnen umgeben. Meine Mutter (wohnte im Westen, arbeitete im Osten - ja, auch das gibts) gehörte auch dazu. Und meine Ex-Frau. Und keiner von diesen Leuten (ok, fast keiner ) bekommt die Kohle fürs Kaffeetrinken.

Dieser Durchschnittslohn kann nicht stimmen!!!

Ich denke schon, dass der stimmt.

Wenn Du München mit Chemnitz vergleichst, paßt es schon. Bis vielleicht auf die Miete und einiger anderer unbedeutender Dinge ist das Leben im Osten aber keineswegs billiger als im Westen. Wer setzt Dir denn solche Flöhe ins Ohr?

Du musst schon genau hinlesen, was ich schreibe. Ich habe bewusst NICHT gesagt, dass das Leben im Osten ganz allgemein billiger wäre, weil ich weiß, dass das nicht so ist. Zur Erinnerung: Ich bin wie gesagt ebenfalls aus dem Osten, und es ist nicht so, dass ich jeglichen Kontakt verloren hätte. Deswegen habe ich ganz bewusst nur die Miete ins Feld geführt, denn da ist es auf jeden Fall so.

Es ist schon ein Unterschied, wenn z.B. ein CNC-Dreher im Westen weit über 20,-€ bekommt und hier im Osten kaum 10 Euro. Das gleichst Du mir nicht mit der etwas geringeren Miete aus!!!

Du bist mit dieser Art von Gemeinplätzen bei mir leider so unglaublich an der falschen Adresse, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen...

Meine Mutter war Personalleiterin in einem Unternehmen im Osten, wo u.a. auch CNC-Dreher beschäftigt waren (eine Menge sogar). Daher weiß ich zufällig aus quasi erster Hand, dass ausgerechnet ausgebildete CNC-Dreher eine ausgesprochen gesuchte Spezies sind (oder zumindest bis vor 3, 4 Jahren waren, und ich glaube nicht, dass das heute grundlegend anders ist), die auch im Osten keineswegs schlecht verdient haben. Wenn Du also einen CNC-Dreher kennst, der 10 Euro die Stunde verdient, dann macht der Mann sehr wahrscheinlich irgendwas verkehrt.

Sicherlich gibt es im Osten genug Leute, deren Arbeitsmoral zumindest gewöhnungsbedürftig ist. Mein Mann erzählt genug was in seiner Firma los ist. Dabei handelt es sich dann meistens um Kollegen, die noch niemals arbeitslos waren und somit die Kostbarkeit eines halbwegs gutbezahlten Arbeitsplatzes garnicht zu schätzen wissen.

Ja, das mag durchaus mit ein Grund sein. Obwohl ich z.B. auch noch nie arbeitslos war und trotzdem die Kostbarkeit eines Arbeitsplatzes zu schätzen weiß.

Bei dem Wort "Flexibilität" bekomme aber auch ich Ausschlag. Oftmals ist ja mit diesem Schlagwort u.a. gemeint, daß man wie ein Zigeuner der Arbeit hinterherziehen soll.

Nein, genau das meine ich nicht. Damit meine ich z.B. Folgendes: Di. morgen ist irgendwo ein Termin wahrzunehmen. Um dies tun zu können, müsste man Mo. abend anreisen und im Hotel übernachten. Oder wahlweise auch Di. sehr früh losfahren und dann halt Di. auf Mi. im Hotel übernachten. Nun fällt das aber natürlich außerhalb eines normale 8-17 Uhr - Arbeitstags. Obwohl es am Ende keineswegs darum geht, unbezahlte Überstunden zu machen. Wenn z.B. aufgrund von Fahrten Überzeiten anfallen, können diese ganz normal abgefeiert werden. So, und da kommen dann aber trotzdem so Antworten wie "Ich muss früh meine Tochter in die Schule bringen" (was auch die Frau machen könnte, die ist nämlich zu Hause, aber dann müsste sie halt mal früher aufstehen), oder einfach nur "Ich hab heute abend was vor". So Sachen halt. Und das regt mich ohne Ende auf.

Nein, ich meine mit Flexibilität nicht, dem Job hinterherzuziehen. Damit hätte ich selbst auch ein Problem. Nein, es geht einfach nur darum, dass bestimmte Jobs nun mal nicht immer in einen starren 8-Stunden-Tag passen. Und wie gesagt - es geht NICHT um Überstunden. Mache ich selber auch nicht. Bzw. wenn ich welche mache, sehe ich auch zu, dass ich sie wannanders wieder abbummele. Was wir auch ausdrücklich sollen. Ich arbeite immer noch, um zu leben, und nicht andersrum.

1300,-€ Brutto bedeutet etwa 900,-€ Netto für den Alleinstehenden. Nach Abzug aller Festkosten bleibt dann fast nichts mehr übrig für Extras. Wenn jemand den ganzen Monat tuckern geht, egal was, dann sollte doch wenigstens ein Premiere-Abo drin sein. :)

Der Smiley war hoffentlich so gemeint, wie ich ihn verstanden habe, oder? Denn bei einem Mindestlohn-Einkommen ist ein Premiere-Abo sicher mit das letzte, was drin sein sollte...

Dass nach Abzug aller Fixkosten (die man mal spaßenshalber exemplarisch zusammenstellen sollte, nur um mal zu schauen, wer so was denkt, was akzeptable Fixkosten sind ) bei 1300 Euro brutto kaum was überbleibt, ist mir klar. Aber wie gesagt - ich denke schon, dass ein Mindestlohn auch nicht viel mehr als genau das abdecken sollte. Gleichzeitig müssen wir natürlich auch dahin kommen, dass sich Arbeit auch zum Mindestlohn rechnet, und nicht, so wie es heute ja teilweise ist, man mit Hartz4 und allen Zulagen fast aufs selbe oder sogar mehr kommt.
Mary_1271
Inventar
#21 erstellt: 15. Jun 2009, 22:56

BigBlue007 schrieb:

Mary_1271 schrieb:
Du scheinst das tatsächlich zuglauben!

Ja. Weil's so ist. ;)


BigBlue007 schrieb:


Man kommt sich aber absolut verhöhnt vor, wenn man liest, daß der angebliche Durchschnittslohn bei 20,50-€ liegen soll wenn der eigene Verdienst gerademal die 10 Euro-Marke überspringt!!

Ich weiß nun wirklich nicht, was an dieser Zahl so schlimm sein soll.

Um auf diesen utopischen Durchschnittslohn zu kommen müßte es ja Leute geben, die sogar sehr sehr sehr deutlich mehr als 20,5-€ für ihre Hände Arbeit bekommen.

Du wirst es nicht glauben - solche Leute gibt es. Ich bin teilweise von ihnen umgeben.

Dieser Durchschnittslohn kann nicht stimmen!!!

Ich denke schon, daß der stimmt.

Es ist schon ein Unterschied, wenn z.B. ein CNC-Dreher im Westen weit über 20,-€ bekommt und hier im Osten kaum 10 Euro. Das gleichst Du mir nicht mit der etwas geringeren Miete aus!!!

Du bist mit dieser Art von Gemeinplätzen bei mir leider so unglaublich an der falschen Adresse, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen...

Meine Mutter war Personalleiterin in einem Unternehmen im Osten, wo u.a. auch CNC-Dreher beschäftigt waren (eine Menge sogar). Daher weiß ich zufällig aus quasi erster Hand, daß ausgerechnet ausgebildete CNC-Dreher eine ausgesprochen gesuchte Spezies sind (oder zumindest bis vor 3, 4 Jahren waren, und ich glaube nicht, daß das heute grundlegend anders ist), die auch im Osten keineswegs schlecht verdient haben. Wenn Du also einen CNC-Dreher kennst, der 10 Euro die Stunde verdient, dann macht der Mann sehr wahrscheinlich irgendwas verkehrt.



Hallo BigBlue007

IT-Branche? Aha. Ein sicherlich schöner Beruf. Ich will das Wort "Fachidiot" nicht gebrauchen............ aber Du kannst Dir meiner Meinung nach absolut kein Urteil über die Situation in ostdeutschen Metall-Betrieben erlauben!!!

Mal ehrlich. Mit diesen Aussagen manövrierst Du Dich in meinen Augen vortrefflich ins Abseits. Ich habe allerdings wirklich wenig Lust, mich mit Dir noch weiter zu unterhalten. Du bist der typische Beweis dafür, daß, je mehr jemand Geld hat, desto weniger Ahnung von dem hat, was tatsächlich am Boden der Realität stattfindet! Wie borniert muß man sein, wenn Du behauptest, daß, wenn ein CNC-Dreher nur 10,-€/h bekommt, er irgendetwas falsch macht?
Freilich....... derjenige arbeitet dann im falschen Betrieb. Aber so einfach ist das leider nicht. Und da nützt es auch nichts, daß zufällig Deine Mutter bei einer Firma in der Personalabteilung beschäftigt war. Sicher gibt es auch einige Firmen im Osten, wo ordentlich verdient wird. Zu nennen wäre da sicherlich VW, Siemens VDO und bei BMW in Leipzig wird bestimmt auch nicht schlecht verdient.

Bei meinem Mann im Betrieb (Firma mit 60 Angestellten und größerer Partnerfirma im Westen) sind Stundenlöhne unter 10,-€ normal. Und eben nicht nur dort! Bei meinem Mann in der Firma wurde vor 1,5 Jahren eine neue Maschinenhalle mit hypermodernen CNC-Drehmaschinen aufgebaut. Es wurden Fachkräfte gesucht. Gearbeitet wird im rollenden 3-Schichtsystem. Bei den Einstellungsgesprächen wurden den Bewerbern "satte" 8,-€/h geboten. Das war den meisten Bewerbern aber zuwenig (verständlich) und man bot schlußendlich 9,-€/h Immerhin, so wird argumentiert, kommt ja noch die unversteuerte Nachtschichtzulage bereits ab 20 Uhr bis 6 Uhr dazu. Sonn-und Feiertage werden ja auch entsprechend vergütet usw. Da diese Leute sich aber auch um das Einrichten der Maschinen usw. kümmern müssen, ist dieser Lohn eine "Kriegserklärung"!!!

Wir erinnern uns. Vor 1,5 Jahren war von einer Wirtschaftskrise keine Rede. Die Wirtschaft brummte. Hätte es jetzt serienweise andere offene Stellen mit besseren Verdienstmöglichkeiten als CNC-Dreher gegeben, so hätten sich diese Leute (8 Mann) sicherlich woanders beworben und würden nicht für die paar Kräcker Arbeitswege von 60km und mehr inkaufnehmen! Es ist also Blödsinn was Du erzählst. Deine Erfahrungen spiegeln keineswegs die Tatsachen der Metallbranche im Osten wider!

Mein Mann arbeitet in dieser Firma seit genau 15 Jahren. Angefangen hat er für die damals für Ostverhältnisse gigantische Summe von 16,-DM/h. Aufgrund seiner Vielseitigkeit in der Firma,.......... er kann beinahe jede Maschine bedienen und auch etliche Maschinen einrichten, CNC-Programme schreiben usw........... bekommt er für seine Arbeit ca. 60% von diesen ominösen Durchschnittslohn und gehört damit zu den Bestverdienern in der Firma. Aufgrund seiner 3-Schichtarbeit........ zum Glück keine rollende Woche......... kommt er in einem 23-Tage Arbeitsmonat mit 2 Nachtschichtwochen und einer Spätschichtwoche auf ca. 1800,-€ Netto. Von meiner Seite kommen ca.600,-€/Monat + Kindergeld 164,-€ dazu. Da hier im "Off Topic"-Bereich eh kaum jemand mitliest, kann ich Dir das mal verraten.

Soll heißen....... wir können nicht wirklich meckern. Trotzdem würde mein Mann in einigen Westbetrieben locker 800 - 1000,-€ Netto mehr verdienen, was sich dann bestimmt auch Deinem Verdienst nähert! Gelle?
Selbst in der westdeutschen Partnerfirma bekommt jeder Türke! deutlich mehr Geld als die Kollegen im Osten. Aus dem Osten wegziehen kommt trotzdem nicht in Frage. Schließlich kann man z.B. ein Haus nicht so einfach mitnehmen.

Halte Dich bitte mit Deinen Kalauern über die Verdienste im produzierenden Gerwebe zurück.



BigBlue007 schrieb:


Ach, und Du meinst, daß solche Leute nicht korrumpierbar sind? Erzählt dem Volk das Märchen von sinkenden Preisen..........und einige werden darauf reinfallen und ihr Kreuz bei uns, also definitiv an der falschen Stelle, machen.

Und das ist genau das, was ich mit "übertreiben" meine. Es macht nicht den geringsten Sinn anzunehmen, daß die Aussage, daß derzeit eine YTY-Inflationsrate von 0% herrscht, irgendeine Auswirkung auf das Ergebnis der kommenden Wahlen hat. Zum einen deshalb, weil die Leute durchaus wissen, daß der Einfluß der Politik auf solche Dinge eher gering ist, ......


Ach! Du meinst tatsächlich, daß das der typische Deutsche "Durchschnittsmichel" das einschätzen kann? Das glaubst Du doch selbst nicht!


BigBlue007 schrieb:

.....und zum zweiten (und das scheint mir hier der sehr viel entscheidendere Punkt zu sein), weil wir im Moment ja eine große Koalition haben. Selbst WENN an der aktuell niedrigen Inflation die Regierung "schuld" wäre: Welcher von beiden Parteien würde dies denn dann Deiner Ansicht nach nützen? Und warum? ;)


Eine Mitschuld diese Parteien, zumindest indirekt, an der Wirtschaftskrise dürfte selbst ein Blinder mit Stock sehen! Die stellenweise sinkenden Preise machen die sich doch nur über Gebühr zunutze und versuchen das Volk mit Floskeln von 0% Inflation zu täuschen. Jeder der halbwegs rechnen kann merkt doch, daß das "Loch" in der Geldbörse nicht wirklich kleiner wird. Und da können auch noch so gutgefälschte Statistiken nichts dran ändern.

Liebe Grüße
Mary
BigBlue007
Inventar
#22 erstellt: 16. Jun 2009, 00:11

Mary_1271 schrieb:
IT-Branche? Aha. Ein sicherlich schöner Beruf.

"IT-Branche" ist kein Beruf, sondern eine - genau - Branche.

Ich will das Wort "Fachidiot" nicht gebrauchen

Wozu solltest Du auch? Fachidioten gibt es in JEDEM Bereich. Mit derselben Berechtigung, mit der Du mich (ohne jeden Grund, wie ich anmerken möchte) als "Fachidiot" bezeichnen könntest, könnte ich Dich genauso bezeichnen. Aber warum sollte ich? Weder weiß ich, was genau Du tust, noch wie gut oder schlecht Du darin - oder in irgend etwas anderem - bist.

aber Du kannst Dir meiner Meinung nach absolut kein Urteil über die Situation in ostdeutschen Metall-Betrieben erlauben!!!

Nein. Wie auch? Allerdings muss ich das auch nicht. Thema des Threads ist ja nicht "Situation ostdeutscher Metallbetriebe". Ich habe einige Aspekte in die Diskussion geworfen, von denen ich definitiv etwas verstehe. Die allgemeine Situation ostdeutscher Metallbetriebe gehört da wie gesagt nicht dazu, aber ich kann auch nicht erkennen, welche Relevanz das hätte...

Mal ehrlich. Mit diesen Aussagen manövrierst Du Dich in meinen Augen vortrefflich ins Abseits.

Achso.

Ich habe allerdings wirklich wenig Lust, mich mit Dir noch weiter zu unterhalten.

Du weißt aber schon, wann jemand für gewöhnlich dieses Argument bringt, oder?

Du bist der typische Beweis dafür, daß, je mehr jemand Geld hat, desto weniger Ahnung von dem hat, was tatsächlich am Boden der Realität stattfindet!

Da ich ja nun am besten wissen muss, wieviel Geld ich habe oder nicht, muss ich diesen Einwand leider als unglaublich dämlich (sorry für die harte Wortwahl) zurückweisen.

Wie borniert muß man sein, wenn Du behauptest, daß, wenn ein CNC-Dreher nur 10,-€/h bekommt, er irgendetwas falsch macht?

Ich habe nun ausgerechnet diese spezielle Aussage, und wie ich dazu komme, sehr konkret begründet. Meine Begründung ist dermaßen konkret, dass ich aufgrund dessen behaupten möchte, dass ich mir in diesem speziellen Punkt sogar eher ein Urteil erlauben kann als Du. Oder hast Du in Deiner Verwandschaft ebenfalls einen im Osten tätigen Personalleiter (übrigens eines u.a. auch metallverarbeitenden Unternehmens)?

Wie ich weiter oben schon mal sagte: Du hast gerade in diesem Punkt einfach das Pech gehabt, in mir jemanden zu finden, der da rein zufällig tatsächlich Insiderkenntnisse hat, die Du nicht haben kannst, selbst wenn Dein Mann oder wer anders aus Deinem Umfeld CNC-Fräser ist.

derjenige arbeitet dann im falschen Betrieb.

Ja, das wäre EINE Möglichkeit. Allerdings nicht die Einzige.

Aber so einfach ist das leider nicht.

Genau. So einfach ist das nicht.

Und da nützt es auch nichts, daß zufällig Deine Mutter bei einer Firma in der Personalabteilung beschäftigt war.

Doch, das nützt sogar sehr viel. Denn aufgrund dessen habe ich in diesem ganz speziellen Fall eben einfach ein gewisses Hintergrundwissen, welches Du halt nicht hast. Das ist kein Vorwurf, sondern eine völlig wertfreie Feststellung.

Sicher gibt es auch einige Firmen im Osten, wo ordentlich verdient wird. Zu nennen wäre da sicherlich VW, Siemens VDO und bei BMW in Leipzig wird bestimmt auch nicht schlecht verdient.

Das sind alles ziemlich große Firmen. Meine Mutter arbeitete bei einem typischen Mittelständler, die übrigens hüben wie drüben den mit Abstand größten Teil der Arbeitsplätze stellen. Und Du kannst davon ausgehen, dass man in so einer Position sicher auch weiß, wie es in anderen Firmen der Branche so aussieht. Und wenn bestimmte Jobs bzw. Leute gut gesucht werden, dann gilt das ja nicht nur für eine Firma, sondern mindestens mal für eine gesamte Region. Und wenn CNC-Fräser teilweise sogar per ganzseitigen Zeitungsanzeigen gesucht werden mussten, dann ist das eine gesuchte Spezies. Und so jemand geht dann eben in aller Regel nicht mit 10 Euro die Stunde nach Hause. Das sind FAKTEN, liebe Mary, und an denen ändert sich nichts, nur weil Du vielleicht einen oder auch mehr CNC-Fräser kennst, die 10 Euro verdienen.

Und nur, um das nochmal klarzustellen: Ich rede jetzt wirklich nur von diesem ganz konkreten Beispiel "CNC-Fräser", weil es bei mir, wo ich das in Deinem Beitrag gelesen hatte, sofort klingelte und ich mich daran erinnerte, wie meine Mutter regelmäßig händeringend nach genau diesen Leuten auf der Suche war. Ich kann absolut nichts zu irgendeinem anderen Beruf in diesem Bereich sagen. Insofern war das Beispiel CNC-Fräser halt einfach Glück - oder aus Deiner Sichtweise halt Pech, je nach dem, wie man es betrachten möchte...

Wir erinnern uns. Vor 1,5 Jahren war von einer Wirtschaftskrise keine Rede. Die Wirtschaft brummte. Hätte es jetzt serienweise andere offene Stellen mit besseren Verdienstmöglichkeiten als CNC-Dreher gegeben, so hätten sich diese Leute (8 Mann) sicherlich woanders beworben und würden nicht für die paar Kräcker Arbeitswege von 60km und mehr inkaufnehmen! Es ist also Blödsinn was Du erzählst.

Nunja. Deiner obigen Aussage wiederum steht allerdings eine frühere Aussage Deinerseits entgegen, dass Du absolut dagegen bist, der Arbeit hinterherzuziehen. Möglicherweise gab es damals innerhalb dieses 60km-Radius' tatsächlich keine besser bezahlten Jobs - DAS kann ja nun gut möglich sein. Ich persönlich halte davon zwar, wie schon mal gesagt, auch nichts. Allerdings ist es halt nunmal grundsätzlich so, dass man nicht erwarten kann, dass die Arbeit zu einem hinkommt. Ich habe jedes Verständnis dafür, wenn jemand sagt, dass er wegen der Arbeit nicht woanders hinzieht. Aber das kann natürlich nicht im Umkehrschluss den Anspruch begründen, dass es gefälligst dort, wo man sich befindet, ausreichend Arbeit geben muss.

Deine Erfahrungen spiegeln keineswegs dieTatsachen der Metallbranche im Osten wider!

Das mag so sein. Wie gesagt - ich bin hier auf ein sehr konkretes Beispiel eingegangen, von dem ich zufällig was verstehe; nicht mehr, nicht weniger.

ca. 1800,-€ Netto

Tja, und aufgrund der Steuerprogression bleibt bei mir trotz meines vermutlich deutlich höheren Bruttogehalts netto trotzdem nicht soo viel mehr übrig, als Du möglicherweise denkst. Aber die Differenz finde ich definitiv angemessen. Nicht, weil ich im Westen arbeite, sondern weil mein Job - bei allem absolut vorhandenen Respekt Deinem Mann und seinem Job gegenüber - eine höhere Qualifizierung erfordert. Und bevor Du wieder meckerst: Jemand hätte bei einem vergleichbaren Job auch zu DDR-Zeiten schon mehr verdient als Dein Mann - wir reden hier also keineswegs von einem Vor-/Nach-Wende- oder einem Ost-/West-Effekt. Allenfalls würde ich Dir natürlich dahingehend zustimmen, dass Dein Mann im Westen mehr verdienen würde.

Von meiner Seite kommen ca.600,-€/Monat + Kindergeld 164,-€ dazu. Da hier im "Off Topic"-Bereich eh kaum jemand mitliest, kann ich Dir das mal verraten.

Ich glaube, es liest hier außer uns eh keiner mehr mit - das ist viel zu anstrengend...

Trotzdem würde mein Mann in einigen Westbetrieben locker 800 - 1000,-€ Netto mehr verdienen, was sich dann bestimmt auch Deinem Verdienst nähert! Gelle? :.

Wenn er 800-1000 Euro NETTO mehr verdienen würde, hätte er einiges mehr als ich. Wobei ich, da meine Frau ebenfalls arbeitet und ein ganz vernünftiges Gehalt hat, auch nur die StKl. 4 habe - ich nehme an, Dein Mann hat die 1800 Euro mit der 3. Um auf 800-1000 Euro mehr NETTO zu kommen, müsste er so unglaublich viel mehr BRUTTO bekommen (die Steuerprogression wird ja nach oben hin immer übler), dass dies dann wohl doch eher sehr unwahrscheinlich ist. Ich kenne diese Gehälter hier im Westen natürlich nicht, aber ich denke mal, dass jemand in so einem Job, wenn er nicht gerade wirklich bei überdurchschnittlich gut zahlenden Betrieben arbeitet und dort seit 100 Jahren dabei ist, sicher nicht mehr verdient als ich. Jedenfalls wäre ich ein wenig enttäuscht, wenn es anders wäre... Nein, nicht wirklich; ich gönne (fast) jedem sein Gehalt, es ist mir auch egal, was Kollegen verdienen; mich interessiert eigentlich nur, dass ICH MEIN Gehalt für MICH als angemessen empfinde.

Selbst in der westdeutschen Partnerfirma bekommt jeder Türke! deutlich mehr Geld als die Kollegen im Osten.

Warum sollten die Türken hier anders behandelt werden als die deutschen Kollegen? Und wenn der Türke in den Osten geht, dann verdient er dort ja auch wiederum nicht mehr als der ostdeutsche Kollege.

Aus dem Osten wegziehen kommt trotzdem nicht in Frage. Schließlich kann man z.B. ein Haus nicht so einfach mitnehmen.

Wie gesagt - verstehe ich 100%ig.

Halte Dich bitte mit Deinen Kalauern über die Verdienste im produzierenden Gerwebe zurück.

Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar, oder?

Eine Mitschuld diese Parteien, zumindest indirekt, an der Wirtschaftskrise dürfte selbst ein Blinder mit Stock sehen!

Das war aber nicht die Frage... Deine Behauptung war ja, dass die Aussagen hinsichtlich der derzeitigen Null-Inflation gefaked seien, um somit welcher Partei auch immer bei der Wahl in die Hände zu spielen. Und meine Frage an Dich war, WELCHE der derzeit an der Macht befindlichen Parteien Deiner Ansicht nach von einer solchen gefakten Aussage profitieren sollte, und warum das so sein sollte.

PS: Dafür, dass Du schon in der Mitte des Textes eigentlich nicht mehr diskutieren wolltest, hast Du dann aber doch noch eine Menge geschrieben...
kölsche_jung
Moderator
#23 erstellt: 16. Jun 2009, 00:34

Mary_1271 schrieb:
....
Selbst in der westdeutschen Partnerfirma bekommt jeder Türke! deutlich mehr Geld als die Kollegen im Osten. ....


für diese fremdenfeindliche Scheißbemerkung gehört dir ordentlich aufs Hirn gehauen ... vielleicht funktioniert es dann wieder.....
Rattensack
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 16. Jun 2009, 07:35

kölsche_jung schrieb:
für diese fremdenfeindliche Scheißbemerkung gehört dir ordentlich aufs Hirn gehauen ... vielleicht funktioniert es dann wieder.....

Diesen kleinen Ausrutscher sollten wir nachsichtig überlesen, denn das Mary-Gehirn funktioniert ansonsten ja tadellos.
Heimkind
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 16. Jun 2009, 09:48
Ich denke auch, dass einem schon mal "was" zwischen den Zeilen rausrutschen kann, wenn man sich dermassen in Rage schreibt...

Weiterhin denke ich dass das ganze "Problem" bereits mit dem "festkleben am Wohnort" beginnt und dann ausufert. Ich wäre nie im Leben bereit 60Km für einen Job zu fahren. Welch eine Unmenge an sinnlos vernichteter Zeit und Geld das langfristig gesehen durch den Auspuff geblasen wird...

Der Energiepreis ist weitestgehend gesteuert. Und der Grossteil sind sind doch eh Steuern... (Setze den Literpreis mal steurbereinigt in Relation zu nem Liter Wasser, oder gar Milch...)
Sich daran zu orientieren ist also weitestgehend sinnlos. Das Jammern über selbigen letztendlich auch. Ich würde lieber versuchen meinen Wohnort möglichst dicht an die Arbeitsstelle zu legen und das gesparte Geld (Zeit) in die Wärmedämmung des Hauses zu investieren. Ich glaube nämlich kaum, dass Energie mittel- bis langfristig wieder billiger werden wird...

Genauso wenig, wie die Löhne in einer übermässig schwachen Region steigen werden, solange es ausreichend Schafe gibt, die für Dumpinglöhne sogar noch meilenweit zu fahren bereit sind. Es wird doch kein Facharbeiter gezwungen seinen Job ausgerechnet dort für 8€ zu machen, wenn überall sonst 16€ gezahlt wird..?! Manchmal macht es mehr Sinn einen herben Schritt zu tun und sich neu zu orientieren - anstatt sein Leben lang zu jammern.

Love it, change it or leave it...


[Beitrag von Heimkind am 16. Jun 2009, 09:49 bearbeitet]
BigBlue007
Inventar
#26 erstellt: 16. Jun 2009, 10:06

Heimkind schrieb:
Ich wäre nie im Leben bereit 60Km für einen Job zu fahren. Welch eine Unmenge an sinnlos vernichteter Zeit und Geld das langfristig gesehen durch den Auspuff geblasen wird...

OK, aber dann darf man sich doch bitte auch nicht wundern...

60km finde ich jetzt nun nicht soo wahnsinnig viel. Ich bin früher auch schon mal ein Jahr lang pro Strecke 100km gefahren, und ich kenne Leute, die fahren noch weiter. Sicher - schön ist das nicht. Aber zumindest 60km finde ich nun offen gesagt nicht soo schlimm. Mein Opa ist jahrelang bis zur Rente jeden Tag 50km mit dem Zug zur Uni gefahren - und was war noch zu DDR-Zeiten.

Natürlich würde ich auch keine 60km fahren wollen, wenns nicht sein muss. Aber wenn es im näheren Umkreis halt nunmal keine Arbeitsstelle gibt (bzw. keine Arbeit, die ich gerne machen möchte), dann hilfts ja halt nunmal nichts. Und wenn ich ein Haus in einer Gegend habe, wo es keine Arbeit gibt, dann ist das zwar sehr bedauerlich - aber halt nunmal in erster Linie mein eigenes Problem, so hart das auch klingen mag. Es kann sicherlich nicht Sinn und Zweck der sozialen Sicherungssysteme sein, jemanden davor zu bewahren, ein etwas längeren Arbeitsweg zu haben...

Manchmal macht es mehr Sinn einen herben Schritt zu tun und sich neu zu orientieren - anstatt sein Leben lang zu jammern.

Heimkind
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 16. Jun 2009, 10:29

BigBlue007 schrieb:
OK, aber dann darf man sich doch bitte auch nicht wundern...

Du hast mich anscheinend falsch verstanden. Ich wunder mich über nichts. Höchstens darüber, dass man ein Premiere_Abo erstrebenswert findet. Oder den Milchpreis.

60km finde ich jetzt nun nicht soo wahnsinnig viel.

Und ich finde das viel zu viel. Rechne mal nach was Dein Opa sinnlos an Zeit und Energie verbraten hat. Rechne mal...

Ich fände es heute sogar bereits erstrebenswert einen täglichen Arbeitsweg von 20km auf 10, oder gar 5Km zu verkürzen. Natürlich durch Umzug. Das ist natürlich nicht immer (problemlos) möglich, aber erstrebenswert. Am Ende käme man dort vielleicht sogar mit den 8€ Lohn hin (nicht dass ich das gutheisse...) und könnte sich am Ende des Monats noch 1x Kino leisten...
BigBlue007
Inventar
#28 erstellt: 16. Jun 2009, 10:36

Heimkind schrieb:
Rechne mal nach was Dein Opa sinnlos an Zeit und Energie verbraten hat.

Diese Frage stellt(e) sich überhaupt nicht. Die Wohn- und Lebensqualität wäre am Arbeitsort absolut unterirdisch gewesen. Ein Umzug kam also schon allein deswegen nicht in Betracht. Dann lieber jeden Tag mit dem Zug fahren.

Ich fände es heute sogar bereits erstrebenswert einen täglichen Arbeitsweg von 20km auf 10, oder gar 5Km zu verkürzen. Natürlich durch Umzug. Das ist natürlich nicht immer (problemlos) möglich

Genau das ist das Problem - es ist halt nicht immer problemlos möglich.

Am Ende käme man dort vielleicht sogar mit den 8€ Lohn hin (nicht dass ich das gutheisse...) und könnte sich am Ende des Monats noch 1x Kino leisten...
:prost

Das soll Mary jetzt lieber überlesen...
Heimkind
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 16. Jun 2009, 20:46

BigBlue007 schrieb:
Dann lieber jeden Tag mit dem Zug fahren.

1:0 für Dich. Ich habe natürlich nicht bedacht, dass man Lebensqualität durch tägliches, mehrstündiges Zugfahren erlangen kann. Jeder Jeck ist anders...


Ich fände es heute sogar bereits erstrebenswert einen täglichen Arbeitsweg von 20km auf 10, oder gar 5Km zu verkürzen. Natürlich durch Umzug. Das ist natürlich nicht immer (problemlos) möglich

Genau das ist das Problem - es ist halt nicht immer problemlos möglich.

Dann darf man aber auch nicht jammern und muss sich bewusst sein was das eigentliche Problem ist, bzw. die Probleme verschlimmert/verursacht...

Das soll Mary jetzt lieber überlesen... :D

Das war natürlich irre provokant. 8€ sind und bleiben eine bodenlose Frechheit. Allerdings kann man sich wirklich enorm einschränken, indem man auf ein Auto verzichtet, oder wenn man wenigstens das Fahren einschränken kann. Ich kenne viele Leute die jammern, und nicht den geringsten Gedanken in diese Richtung "verschwenden" - obwohl sie in Wirklichkeit kein (zweites) Auto bräuchten. Das ist Lern- und erziehungsbedingt. Auto war schon immer, Auto muss, Auto ist schliesslich Freiheit... Umdenken unmöglich! Irgendwie muss man die 60 KM ja auch bewältigen...
Avenger_Zero
Stammgast
#30 erstellt: 16. Jun 2009, 22:08

BigBlue007 schrieb:

Heimkind schrieb:
Ich wäre nie im Leben bereit 60Km für einen Job zu fahren. Welch eine Unmenge an sinnlos vernichteter Zeit und Geld das langfristig gesehen durch den Auspuff geblasen wird...

OK, aber dann darf man sich doch bitte auch nicht wundern...

60km finde ich jetzt nun nicht soo wahnsinnig viel. Ich bin früher auch schon mal ein Jahr lang pro Strecke 100km gefahren, und ich kenne Leute, die fahren noch weiter. Sicher - schön ist das nicht. Aber zumindest 60km finde ich nun offen gesagt nicht soo schlimm. Mein Opa ist jahrelang bis zur Rente jeden Tag 50km mit dem Zug zur Uni gefahren - und was war noch zu DDR-Zeiten.

Natürlich würde ich auch keine 60km fahren wollen, wenns nicht sein muss. Aber wenn es im näheren Umkreis halt nunmal keine Arbeitsstelle gibt (bzw. keine Arbeit, die ich gerne machen möchte), dann hilfts ja halt nunmal nichts. Und wenn ich ein Haus in einer Gegend habe, wo es keine Arbeit gibt, dann ist das zwar sehr bedauerlich - aber halt nunmal in erster Linie mein eigenes Problem, so hart das auch klingen mag. Es kann sicherlich nicht Sinn und Zweck der sozialen Sicherungssysteme sein, jemanden davor zu bewahren, ein etwas längeren Arbeitsweg zu haben...

Manchmal macht es mehr Sinn einen herben Schritt zu tun und sich neu zu orientieren - anstatt sein Leben lang zu jammern.

:prost


Meiner Meinung nach geht der Trend sowieso hin zu kürzeren Arbeitsperioden pro Arbeitgeber, Flexibilität ist eben gefragt, als Fachkraft oder als Uni-Absolvent ist sie meistens sowieso ein Muss. Ja, wenn man jetzt 40 bis 50 ist und Kinder hat, kann es nervig sein, aber als junge Person sehe ich kein Problem mit einem Umzug.
Mary_1271
Inventar
#31 erstellt: 17. Jun 2009, 02:00

kölsche_jung schrieb:

Mary_1271 schrieb:
....
Selbst in der westdeutschen Partnerfirma bekommt jeder Türke! deutlich mehr Geld als die Kollegen im Osten. ....


für diese fremdenfeindliche Scheißbemerkung gehört dir ordentlich aufs Hirn gehauen ... vielleicht funktioniert es dann wieder.....


Hallo

Ich vergaß, daß es leider immerwieder Leute gibt, die unbedingt überall und in allem eine sogenannte Ausländerfeindlichkeit erkennen wollen oder müssen. Mein Satz war nicht abfällig gemeint. In der westdeutschen Partnerfirma arbeiten halt fast nur "türkische Gastarbeiter". Es wäre also falsch gewesen, hätte ich geschrieben: Der deutsche Kollege in der westdeutschen Firma.......... . Der Vorarbeiter ist natürlich ein deutscher Kollege. Nur muß der sich um seinen Lohn natürlich nochweniger Sorgen machen als ein "normaler Arbeiter"!

Ich hoffe, daß dieser Punkt geklärt ist. Ich bin nicht ausländerfeindlich, ich bin inländerfreundlich!


Heimkind schrieb:

Weiterhin denke ich daß das ganze "Problem" bereits mit dem "Festkleben am Wohnort" beginnt und dann ausufert. Ich wäre nie im Leben bereit 60Km für einen Job zu fahren.

........ solange es ausreichend Schafe gibt, die für Dumpinglöhne sogar noch meilenweit zu fahren bereit sind. Es wird doch kein Facharbeiter gezwungen seinen Job ausgerechnet dort für 8€ zu machen, wenn überall sonst 16€ gezahlt wird..?!


Vielleicht solltest Du Witzbold u.a. mal das Sozialgesetzbuch II unter die Lupe nehmen.
Werde doch jetzt mal arbeitslos. Mal abgesehen davon, daß man jetzt eh kaum eine neue Arbeit findet, stehen nämlich die Tatsachen so:

Wenn Du den 4.Monat arbeitslos bist, kannst Du gezwungen werden für 20% weniger als Dein alter Verdienst zu arbeiten. Bist Du 6 Monate ohne Arbeit, kannst Du gezwungen werden für 30% unter Deinem alten Lohn ein Arbeit aufnehmenzumüssen. Später ist dann quasi jede Arbeit anzunehmen, die die Höhe Deines Arbeitslosengeldes entspricht. Rutscht man dann in "Hartz IV " ab, ist quasi jede zumutbare Arbeit anzunehmen. Das Wort "zumutbar" ist dabei reine Makulatur. Du mußt, wie es im Amtsdeutsch heißt, alles dafür tun, um Deine Bedürftigkeit zu verringern. Und wenn die Dir eine Arbeit für 3,-€/h anbieten, hast Du diese anzunehmen. Lehnst Du sie ab, wird das wenige Hartz IV-Geld erheblich gekürzt.

Ach....eh ich's vergesse. Ein Arbeitsweg von sage und schreibe 2,5 Stunden wird als absolut zumutbar angesehen!!!! Und wenn es regionsbedingt angeblich üblich ist, so heißt es, können die Dir sogar noch längere Arbeitswege zugemutet werden!!!

Und jetzt Du. Hoffentlich wird man niemals arbeitslos, sonst bekommt man die ganze Härte des ach so tollen Sozialstaates zuspüren!


BigBlue007 schrieb:


Ich will das Wort "Fachidiot" nicht gebrauchen

Wozu solltest Du auch? Fachidioten gibt es in JEDEM Bereich. Mit derselben Berechtigung, mit der Du mich (ohne jeden Grund, wie ich anmerken möchte) als "Fachidiot" bezeichnen könntest, könnte ich Dich genauso bezeichnen.


Jetzt zu Dir mein Bester.

Hatte ich geschrieben: Ich will das Wort Fachidiot nicht gebrauchen???

Natürlich gibt es Fachidioten in jedem Bereich. Ob Du einer bist? Nun, ich habe zumindest etwas den Eindruck gewonnen. Großartig übern "Tellerrand" scheinst Du nicht zu schauen.


BigBlue007 schrieb:


aber Du kannst Dir meiner Meinung nach absolut kein Urteil über die Situation in ostdeutschen Metall-Betrieben erlauben!!!

Nein. Wie auch? Allerdings muß ich das auch nicht. Thema des Threads ist ja nicht "Situation ostdeutscher Metallbetriebe".


Das erinnert mich an den Film "Zurück in die Zukunft" mit Michael J. Fox als dem einer an den Kopf klopft und fragt: Hallo Mcflay..... jemand Zuhause?

Habe ich etwa nicht den angeblichen Durchschnittslohn im produzierenden Gewerbe angezweifelt?
Produzierendes Gewerbe..... Geld mit seiner Hände-Arbeit verdienen......z.B. Metall-Betriebe......... klingelts????


BigBlue007 schrieb:


Ich habe allerdings wirklich wenig Lust, mich mit Dir noch weiter zu unterhalten.

Du weißt aber schon, wann jemand für gewöhnlich dieses Argument bringt, oder? :D


Naja. Schon in der Bibel steht: Man soll die Perlen nicht vor die Säue werfen! Entschuldigung, aber das ist tatsächlich ein Bibelspruch. (Matthäus 7, Vers 6)



Wie borniert muß man sein, wenn Du behauptest, daß, wenn ein CNC-Dreher nur 10,-€/h bekommt, er irgendetwas falsch macht?


Ich habe nun ausgerechnet diese spezielle Aussage, und wie ich dazu komme, sehr konkret begründet. Meine Begründung ist dermaßen konkret, daß ich aufgrund dessen behaupten möchte, daß ich mir in diesem speziellen Punkt sogar eher ein Urteil erlauben kann als Du. Oder hast Du in Deiner Verwandschaft ebenfalls einen im Osten tätigen Personalleiter (übrigens eines u.a. auch metallverarbeitenden Unternehmens)?

Wie ich weiter oben schon mal sagte: Du hast gerade in diesem Punkt einfach das Pech gehabt, in mir jemanden zu finden, der da rein zufällig tatsächlich Insiderkenntnisse hat, die Du nicht haben kannst, selbst wenn Dein Mann oder wer anders aus Deinem Umfeld CNC-Fräser ist.



Du bist einfach zu goldig.
Bei allem Respekt, aber Du weißt schon (noch) wie groß Mitteldeutschland ist!? Da hatte zufällig Deine Mutter einen Posten in einer Firma als Personalchefin und damit schlußfolgerst Du jetzt Dein Urteil für den gesamten Osten? Ehrlich, das schlägt dem Faß den Boden aus. War wohl eine Zeitarbeitsfirma, was? Kein Wunder, daß dort keiner arbeiten wollte! Ach nee, hast ja Mittelstand geschrieben. Kann also doch nicht sein. Oder?
Nur weil ich jemand in einem Computergeschäft kenne, kann ich mir doch noch lange nicht ein Urteil über die gesamte die gesamte IT-Branche bilden! Die Erfahrungen Deiner Mutter bei der Suche nach CNC-Fachkräften ist völlig irrelevant. Wahrscheinlich waren in dieser Region zu dieser Zeit die CNC-Fachkräfte alle im Westen arbeiten. Es gibt sehr viele sogenannte Pendler, die die Woche über fern der Heimat arbeiten. Es soll im Westen CNC-Spezialisten geben, die bekommen für ihre Arbeit erheblich mehr als 30,-€/h Vermutlich sind aber dann auch die Anforderungen entsprechend hoch. Umsonst wird das dann bestimmt nicht gezahlt.

Mein Mann hat mir außerdem erklärt, daß zwischen CNC-Dreher und CNC-Fräser rein von der Arbeit her, kleine Welten liegen. Der Dreher spannt sein Werkstück per Knopfdruck ein, der Fräser, zumindest in seiner Firma, spannen sämtliche Werkstücke per Hand, natürlich teilweise auf Vorrichtungen mit entsprechenden Anschlägen für das Teil usw. Drehmaschinen haben nur 2 Achsen, Fräsmaschinen aber bis zu 6 Achsen. Keine wirklich Ahnung, was das nun genau bedeutet, aber Fräsen ist ungleich komplizierter als Drehen. Möglicherweise waren also die gesuchten CNC-Fräser deshalb für den Betrieb Deiner Mutter schwer zu finden.


BigBlue007 schrieb:


Wir erinnern uns. Vor 1,5 Jahren war von einer Wirtschaftskrise keine Rede. Die Wirtschaft brummte. Hätte es jetzt serienweise andere offene Stellen mit besseren Verdienstmöglichkeiten als CNC-Dreher gegeben, so hätten sich diese Leute (8 Mann) sicherlich woanders beworben und würden nicht für die paar Kräcker Arbeitswege von 60km und mehr inkaufnehmen! Es ist also Blödsinn was Du erzählst.

Nunja. Deiner obigen Aussage wiederum steht allerdings eine frühere Aussage Deinerseits entgegen, daß Du absolut dagegen bist, der Arbeit hinterherzuziehen.


Keineswegs. Ich hatte ja nicht geschrieben, daß es meinen Mann betrifft. Sein Arbeitsweg ist zur Not mit dem Fahrrad zu erreichen.


BigBlue007 schrieb:
Möglicherweise gab es damals innerhalb dieses 60km-Radius' tatsächlich keine besser bezahlten Jobs - DAS kann ja nun gut möglich sein.


Aha. Schön, daß Du das einräumst. Das muß wohl so gewesen sein, sonst wären auf diese Stellen für 9,-€ im rollenden 3-Schichtsystem keine Leute zufinden gewesen. Und wie gesagt, das war noch vor der Wirtschaftskrise. Im Moment dürfte es wohl absolut aussichtslos sein, eine neue Arbeit zufinden!


BigBlue007 schrieb:


Selbst in der westdeutschen Partnerfirma bekommt jeder Türke! deutlich mehr Geld als die Kollegen im Osten.

Warum sollten die Türken hier anders behandelt werden als die deutschen Kollegen? Und wenn der Türke in den Osten geht, dann verdient er dort ja auch wiederum nicht mehr als der ostdeutsche Kollege. ;)


Das hatte ich, glaube ich, geklärt. Selbstverständlich verdient dann der Türke im Osten nicht mehr als hier üblich. Man könnte auch sagen: Für sowenig Geld macht sich im Osten nichtmal ein Türke die Hände schmutzig. Aber die Ostdeutschen sind es vermutlich eher gewohnt mit wenig Geld auskommen zu müssen.


BigBlue007 schrieb:


Eine Mitschuld diese Parteien, zumindest indirekt, an der Wirtschaftskrise dürfte selbst ein Blinder mit Stock sehen!

Das war aber nicht die Frage... Deine Behauptung war ja, daß die Aussagen hinsichtlich der derzeitigen Null-Inflation gefaked seien, um somit welcher Partei auch immer bei der Wahl in die Hände zu spielen. Und meine Frage an Dich war, WELCHE der derzeit an der Macht befindlichen Parteien Deiner Ansicht nach von einer solchen gefakten Aussage profitieren sollte, und warum das so sein sollte.


Was soll ich dazu sagen? Gute Nachrichten machen sich unsere Etablierten doch gern zunutze. Und wenn es keine guten Nachrichten gibt, werden eben welche erfunden, nur, um das gemeine Volk irgendwie zu täuschen. Das jüngste Beispiel der Verarsche sind die Arbeitslosenzahlen, die angeblich im Monat Mai 09 trotz Wirtschaftskrise gesunken sein sollen. Arbeitslosenzahl sinkt...... Inflation Null.... möglicherweise sehe ich das eben einen Zusammenhang. Der Bürger hört,..... ahhhh die Arbeitslosen werden weniger.... und jetzt stoppt auch noch die Inflation.... Donnerwetter....tolle Leistung von SPDCDUCSUFDPGRÜNE!

Vermutlich wird Dir entgangen sein, daß die neuen Arbeitslosenzahlen wiedermal kräftig frisiert wurden!? Wie ist man vorgegangen? Bei einer Diät im fünfstelligem Eurobereich muß uns doch etwas einfallen!!! Ich erkläre Dir, wie die Arbeitslosenzahlen auf wundersame Weise zum X-ten mal gesunken sind. Es gibt seit einigen Jahren sogenannte private Arbeitsvermittler, die für ein stattliches Salär einige Arbeitslose in Arbeit bringen soll.....sozusagen dem Arbeitsamt unter die Arme greifen. Soweit so schlecht! Bisher galten die an die privaten Arbeitsvermittler weitergereichten Arbeitslosen immernoch als arbeitslos. Jetzt nicht mehr!!! Sobald das Arbeitsamt die Leute an die Privatvermittler "abgeschoben" hat, fliegen sie aus der Arbeitslosenstatistik!!! Pervers was! Dann hat man dort aber noch einen draufgesetzt und rechnet jetzt einen krankgeschriebenen Arbeitslosen für die Dauer seiner Krankheit nicht mehr als arbeitslos!! Er ist doch nur krank und hat keine Arbeit. Trotzdem zählt er eben für die Dauer der Krankheit nicht als arbeitslos und fliegt ebenfalls aus der Statistik. So werden in Deutschland die Arbeitslosenzahlen frisiert.
Und das Fatale daran ist........ die da Oben glauben diese selbsterfundenen Märchen auch noch und heben die Gläser. Es sinken die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung. Das klingt zwar gut und kommt beim nichtnachdenkenden Bürger gut an. Aber..... beißt sich da die Katze nicht selber in den Schwanz? Es sinken die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, obwohl die Arbeitslosenzahlen nur statistisch gesunken sind.

Ach. ehe ich es vergesse. Wir haben in Deutschland meines Wissens 7 Millionen Sozialhilfeempfänger! Sind das keine Arbeitslosen? Was ist mit den vielen Frauen, die keine Arbeit haben aber gerne arbeiten wollen, wo aber der Mann zuviel für eine sogenannte Aufstockung verdient?

Ich könnte noch einige Beispiele bringen, wie hierzulande gemauschelt wird. Und weil das so ist, traue ich unseren Machthabern alles zu. Die rollen die Leute auf dem Meter dreimal........ und viele merken es nichtmal andeutungsweise!


BigBlue007 schrieb:

PS: Dafür, daß Du schon in der Mitte des Textes eigentlich nicht mehr diskutieren wolltest, hast Du dann aber doch noch eine Menge geschrieben... :D


Stimmt. Vielleicht kann ich ja noch etwas retten.

Liebe Grüße
Mary
kölsche_jung
Moderator
#32 erstellt: 17. Jun 2009, 07:54

Mary_1271 schrieb:

kölsche_jung schrieb:

Mary_1271 schrieb:
....
Selbst in der westdeutschen Partnerfirma bekommt jeder Türke! deutlich mehr Geld als die Kollegen im Osten. ....


für diese fremdenfeindliche Scheißbemerkung gehört dir ordentlich aufs Hirn gehauen ... vielleicht funktioniert es dann wieder.....


Hallo

Ich vergaß, daß es leider immerwieder Leute gibt, die unbedingt überall und in allem eine sogenannte Ausländerfeindlichkeit erkennen wollen oder müssen. Mein Satz war nicht abfällig gemeint. In der westdeutschen Partnerfirma arbeiten halt fast nur "türkische Gastarbeiter". Es wäre also falsch gewesen, hätte ich geschrieben: Der deutsche Kollege in der westdeutschen Firma.......... . Der Vorarbeiter ist natürlich ein deutscher Kollege. Nur muß der sich um seinen Lohn natürlich nochweniger Sorgen machen als ein "normaler Arbeiter"!

Ich hoffe, daß dieser Punkt geklärt ist. Ich bin nicht ausländerfeindlich, ich bin inländerfreundlich!
.....


In Westdeutschland gibt es viele Bewohner mit Migrationshintergrund, viele sind zum Arbeiten nach Deutschland gekommen, viele aber auch in Deutschland geboren. Viele haben inzwischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Viele dieser Mitbürger mit Migrationshintergrund weisen durchgängige Arbeitstätigkeit und damit Abgabentätigkeit in die Sozialsysteme auf.
Es sind aus meiner Sicht auch keine "Gastarbeiter", sehr viele sind schon länger in der BRD als die Ostdeutschen, die dem deutschen Staat erst seit 1990 angehören.
Man sollte auch nicht vergessen, dass zB. die Rentner im Osten ihre Rente auch aus den Leistungen dieser "Gastarbeiter" beziehen (obwohl sie selber nie einen Pfennig in das System gezahlt haben).
Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand als Migrant nach Deutschland kam und hier arbeitet, oder ob jemand durch den Einigungsvertrag Deutscher wurde.

Wenn ich dann aber das Rumgeheule im Osten hören (..60 km zum Arbeitsplatz ... heul heul ...dann lieber arbeitslos und auf kosten anderer leben...) ich war gestern gute 250km unterwegs....

man sollte vielleicht auch nicht vergessen, dass der Osten reichlich unterstützt wird ...
so beläuft sich der Nettotransfer (Geld von West nach Ost) der Jahre 1991 bis 2003 auf die Kleinigkeit von 980 Milliarden Euro (Quelle (Jahresgutachten des Sachverständigenrates der Wirtschaft 2004/2005 S. 644 Tabelle 100).

Das sind übrigens über 50.000 Euro pro Bewohner der ehemaligen DDR. Wurde übrigens auch von "türkischen Gastarbeitern im Westen" mitfinanziert.

klaus
Heimkind
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 17. Jun 2009, 08:43
Ja ja,

alles eine Frage der Sichtweise. Wahrscheinlich ist der Anteil der unserer Mitbürger mit Migrationshintergrund, die nicht in unsere Sozialsysteme einzahlen mögen, ähnlich hoch wie in Ostdeutschland. Und am Ende kann jeder auf jeden mit dem Finger zeigen, wenn er nur ordentlich Zeit hat sich darüber Gedanken zu machen...

Ich verdiene reichlich mehr als 8, oder 10€ und hatte trotzdem noch nie ne Glotze für mehrere tausend Flocken, keinen LCD, keinen BD-Player, Premiere-Abo, oder HDTV-Topf... Wenn die Sonne scheint fahre ich mit dem Rad zum Schichtdienst. Ich kenne nicht das Sozialgesetzbuch auswendig. Ich war noch nie wirklich arbeitslos und es käme mir nicht in den Sinn über Dinge zu jammern, die ich irgendwie selbst verbockt, oder grundsätzlich selbst in der Hand habe. Ich bin nämlich ein Witzbold.

Mich ärgern aber die Dinge, die ich nicht ändern kann. Unsere Politiker. Und der Milchpreis.
Und Leute, die gerne mal Meckern, oder mit dem Finger auf andere zeigen, ohne sich auch mal an ihre eigene Nase zu fassen...
BigBlue007
Inventar
#34 erstellt: 17. Jun 2009, 10:52
Kauf Deine Milch im Bio-Laden. Da kostet sie deutlich mehr als bei Aldi, und Du tust noch was fürs Gewissen. Und ja, das war durchaus ernst gemeint.



kölsche_jung schrieb:
Man sollte auch nicht vergessen, dass zB. die Rentner im Osten ihre Rente auch aus den Leistungen dieser "Gastarbeiter" beziehen (obwohl sie selber nie einen Pfennig in das System gezahlt haben).

Dieses Argument zieht natürlich insofern nicht, als der Rentner im Osten ja trotzdem sein Leben lang ist das Rentensystem - natürlich in das der DDR - einezahlt hat. Dieses ist durch die Wiedervereinigung in das westdeutsche System aufgegangen. Dir wäre es wahrscheinlich auch herzlich egal, wenn das hiesige Rentensystem von heute auf morgen quasi "weg" wäre - Du würdest trotzdem - und völlig zu Recht - darauf bestehen, Deine Dir zustehenden Ansprüche auch ausbezahlt zu bekommen.

Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand als Migrant nach Deutschland kam und hier arbeitet, oder ob jemand durch den Einigungsvertrag Deutscher wurde.

Diese Denke ist natürlich nun seeehr fragwürdig, denn JEDER, der in der DDR geboren wurde, IST DEUTSCHER. Dass man DAS heute noch jemandem erklären muss, ist sehr bedauerlich...

Wenn ich dann aber das Rumgeheule im Osten hören (..60 km zum Arbeitsplatz ... heul heul ...dann lieber arbeitslos und auf kosten anderer leben...) ich war gestern gute 250km unterwegs....

Das Beispiel mit den 60km kam allerdings nun zumindest hier im Thread nicht von einem Ossi. Es sei denn, heimkind ist auch aus dem Osten.



Heimkind schrieb:
1:0 für Dich. Ich habe natürlich nicht bedacht, dass man Lebensqualität durch tägliches, mehrstündiges Zugfahren erlangen kann.

Drücke ich mich wirklich so unverständlich aus? Natürlich erlangt man Lebensqualität nicht durch Zugfahren. Man erlangt Lebensqualität aber auch nicht ausschließlich dadurch, dass man NICHT Zug (oder wasauchimmer) fährt; aber genau das suggeriert Deine Antwort. Es ist logischerweise eine Abwägungsfrage. Und wenn die Lebensqualität in unmittelbarer Nähe des Arbeitsortes so schlecht wäre, dass man bei Abwägung aller Tatsachen zu dem Schluss kommt, dass man sich wohler fühlt, wenn man dort wohnen bleibt, wo man ist, und halt jeden Tag durch die Gegend fährt, dann erschließt sich mir offen gesagt nicht, was daran nicht zu verstehen ist...



Mary_1271 schrieb:
Großartig übern "Tellerrand" scheinst Du nicht zu schauen.

Natürlich bist DU im "Über den Tellerrand schauen" ganz großartig...

Du wirfst mir vor, ich würde das Ganze mit einem abgehobenen Wessi-Vielverdienerblick bewerten. OK, dann darf ich Dir mit derselben Berechtigung vorwerfen, dass Du das Ganze mit dem Blick des Zu-Wenig-Verdiener-Ossis betrachtest. Tatsächlich stimmen kann entweder keines von Beiden oder Beides.

Habe ich etwa nicht den angeblichen Durchschnittslohn im produzierenden Gewerbe angezweifelt?
Produzierendes Gewerbe..... Geld mit seiner Hände-Arbeit verdienen......z.B. Metall-Betriebe......... klingelts????

Das ändert aber immer noch nichts daran, dass dies nicht Thema des Threads ist, sondern allenfalls ein von Dir ins Spiel gebrachter konkreter Punkt.

Naja. Schon in der Bibel steht: Man soll die Perlen nicht vor die Säue werfen! Entschuldigung, aber das ist tatsächlich ein Bibelspruch. (Matthäus 7, Vers 6)

Ich bin ein gänzlich unreligiöser Mensch, daher auch der Avatar.

Du bist einfach zu goldig. ;)

Danke, ich weiß.

Bei allem Respekt, aber Du weißt schon (noch) wie groß Mitteldeutschland ist!? Da hatte zufällig Deine Mutter einen Posten in einer Firma als Personalchefin und damit schlußfolgerst Du jetzt Dein Urteil für den gesamten Osten?

Ja. Wenn Du Personalchef wärst, dann hättest Du einen Blick nicht nur für Deine Firma, sondern würdest Dich überregional in diesem Sektor, in dem Deine Firma unterwegs ist, ganz gut auskennen.

War wohl eine Zeitarbeitsfirma, was?

Diese Frage habe ich bereits beantwortet. Ich kann Dir leider nicht ersparen, die Postings komplett zu lesen und auch zu verstehen. Was Du ja offenbar aber auch getan hast:

Ach nee, hast ja Mittelstand geschrieben. Kann also doch nicht sein. Oder?

Korrekt.

Nur weil ich jemand in einem Computergeschäft kenne, kann ich mir doch noch lange nicht ein Urteil über die gesamte die gesamte IT-Branche bilden!

Das ist kein Vergleich, und das weißt Du auch. Bzw. solltest es wissen. Ansonsten wären wir wieder beim Tellerrand...

Mein Mann hat mir außerdem erklärt, daß zwischen CNC-Dreher und CNC-Fräser rein von der Arbeit her, kleine Welten liegen.

Ich habe die beiden Begriffe ohne Absicht bedeutungsgleich verwendet. Dass es da einen Unterschied gibt, war/ist mir nicht bekannt. Was meine Mutter damals gesucht hat, weiß ich nicht, und fragen kann ich sie nicht mehr. Eine kurze Googlesuche ergibt in meinen Augen jedoch, dass beide Begriffe auch anderweitig wohl i.d.R. bedeutungsgleich verwendet werden, d.h. es wird in Stellenanzeigen z.B. oft nach "CNC-Dreher/Fräser" gesucht.

Diesen ohnehin sehr speziellen Aspekt jetzt noch weiter zu vertiefen, macht IMHO aber wenig Sinn.

Das hatte ich, glaube ich, geklärt. Selbstverständlich verdient dann der Türke im Osten nicht mehr als hier üblich. Man könnte auch sagen: Für sowenig Geld macht sich im Osten nichtmal ein Türke die Hände schmutzig. Aber die Ostdeutschen sind es vermutlich eher gewohnt mit wenig Geld auskommen zu müssen.

So, und mit genau solchen Sprüchen erfüllst Du spätestens jetzt wirklich jedes Vorurteil, welches der gemeine Wessi über den gemeinen Ossi hat. Und welche ich inzw. offen gesagt auch selbst habe.

Was soll ich dazu sagen?

Das weiß ich nicht. Deswegen habe ich ja gefragt...

Gute Nachrichten machen sich unsere Etablierten doch gern zunutze. Und wenn es keine guten Nachrichten gibt, werden eben welche erfunden, nur, um das gemeine Volk irgendwie zu täuschen.

Das beantwortet aber immer noch nicht die Frage, wer in Zeiten einer großen Koalition was davon hätte. Das Ganze würde ja aus Sicht der Parteien nur dann Sinn machen, wenn die Leute jetzt denken würden "Toll, keine Inflation, da wähle ich SPD". Oder "Toll, keine Inflation, da wähle ich CDU". Oder vielleicht auch "Toll, keine Inflation, da wähle ich Die Linken". Wer genau hat denn nun Deiner Meinung nach etwas von dieser vermeintlichen Mega-Verarsche? Dieses allgemeine Gelabere von den "Etablierten" ist doch Blödsinn und zeigt nur, dass Du irgendwelche Stammtischparolen nachplapperst, ohne mal wirklich darüber nachzudenken. Und gerade DU wirfst anderen vor, sie ließen sich verblöden?! Wer hinterfragt hier denn? DU auf jeden Fall nicht...

Das jüngste Beispiel der Verarsche sind die Arbeitslosenzahlen, die angeblich im Monat Mai 09 trotz Wirtschaftskrise gesunken sein sollen.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass Du halt nur das hörst, was in Dein (ostdeutsches?) Weltbild passt. Denn gleichzeitig mit diesen Meldungen gibt es auch Wortmeldungen, z.B. vom Chefvolkswirt der Deutschen Bank, der ein Ansteigen der Arbeitslostenzahl in 2010 auf bis zu 5 Millionen prognostiziert (und das steht nicht in irgendwelchen Wirtschaftszeitungen (dort sicher auch), sondern in den Fernsehnachrichten). Was ich persönlich übrigens gar nicht sooo schlimm finde, wie es klingt, denn 5 Millionen Arbeitslose hatten wir auch ohne Wirtschaftskrise schon. Insofern hätte es auch durchaus schlimmer kommen können (und kann es ja auch immer noch). Wir haben im Moment eine Zeit der widersprüchlichen Wortmeldungen. Die einen sehen die Talsohle der Krise bereits durchschritten und prognostizieren ein Wiederaufleben der Konjunktur im nächsten Jahr. Die anderen sagen wie gesagt für nächstes Jahr 5 Millionen Arbeitslose voraus. Allen gemeinsam ist IMHO, dass es denen, die die Wortmeldungen verlauten lassen, in erster Linie darum geht, auf sich selbst aufmerksam zu machen. Status Quo - Nachrichten kann jeder bringen - wenn ich will, dass man über mich spricht, dann gebe ich besonders gute oder besonders schlimme Dinge von mir. Jedenfalls ist für wirklich jeden Geschmack was dabei. Manche wollen aber halt nur das hören, was in ihr Weltbild passt.

Arbeitslosenzahl sinkt...... Inflation Null.... möglicherweise sehe ich das eben einen Zusammenhang. Der Bürger hört,..... ahhhh die Arbeitslosen werden weniger.... und jetzt stoppt auch noch die Inflation.... Donnerwetter....tolle Leistung von SPDCDUCSUFDPGRÜNE!

Selbst WENN es diese undifferenzierten Meldungen ohne entsprechende anderslautenden Aussagen von anderen Seiten wirklich gäbe - was nicht der Fall ist: Wer hätte da Deiner Ansicht nach was von?

Letztlich geht Dein allgemeines, unspezifisches Geschwätz doch nur in die Richtung, dass "die da oben" die breite Masse jederzeit und mit allem, was gesagt wird, ständig nur verdummen und kleinhalten will. Aber DARAN, liebe Mary, ist nun wirklich JEDER EINZELNE GANZ ALLEINE SCHULD! Denn glücklicherweise ist es in diesem Land problemlos möglich, sich WIRKLICH und auch REALISTISCH zu informieren. Zum Verblöden gehören immer zwei - einer, der verblöden will, und einer, der sich verblöden lassen will. Und glücklicherweise hat in diesem Land noch JEDER die Wahl, ob er sich verblöden lassen will oder nicht.

Wenn ich mein Wissen über die Welt natürlich nur am Stammtisch und aus der BILD aufsauge (liegt bei Euch zu Hause auf dem Frühstückstisch eine BILD? ), dann kann am Ende natürlich nicht viel mehr bei rauskommen als eben solche Gemeinplätze.

Ein Zitieren des verbleibenden Absatzes Deines Postings erspare ich mir, da mir dies alles bekannt ist, am Tenor Deiner und meiner Aussagen aber nichts ändert.

Was ist mit den vielen Frauen, die keine Arbeit haben aber gerne arbeiten wollen, wo aber der Mann zuviel für eine sogenannte Aufstockung verdient?

Was bitte hat der Wunsch einer Frau, arbeiten zu gehen, mit irgendwelchen Aufstockungen zu tun?


[Beitrag von BigBlue007 am 17. Jun 2009, 12:00 bearbeitet]
Avenger_Zero
Stammgast
#35 erstellt: 17. Jun 2009, 11:04
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD, und die besteht nun mal, wer wisse das nicht aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!
kölsche_jung
Moderator
#36 erstellt: 17. Jun 2009, 11:57

BigBlue007 schrieb:
....

kölsche_jung schrieb:
Man sollte auch nicht vergessen, dass zB. die Rentner im Osten ihre Rente auch aus den Leistungen dieser "Gastarbeiter" beziehen (obwohl sie selber nie einen Pfennig in das System gezahlt haben).

Dieses Argument zieht natürlich insofern nicht, als der Rentner im Osten ja trotzdem sein Leben lang ist das Rentensystem - natürlich in das der DDR - einezahlt hat. Dieses ist durch die Wiedervereinigung in das westdeutsche System aufgegangen. Dir wäre es wahrscheinlich auch herzlich egal, wenn das hiesige Rentensystem von heute auf morgen quasi "weg" wäre - Du würdest trotzdem - und völlig zu Recht - darauf bestehen, Deine Dir zustehenden Ansprüche auch ausbezahlt zu bekommen.

Dir ist aber schon klar, dass das gesamte "System DDR" ohnehin völlig pleite war?
Wenn eine meiner Versicherungen pleite geht, dann bist du wahrscheinlich gerne bereit, meinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Nur das wir uns nicht falsch verstehen, ich habe überhaupt kein Problem damit, dass die vielen "Arbeiter und Bauern" von den westlichen Sozialsystemen unterstütz werden. Die hatten es "drüben" schon schwer genug. Wenn allerdings der Stasi-Oberst (für seine volksunterdrückerische Tätigkeit im Osten) heute 3500 Euro Rente aus dem Rentensystems des "Klassenfeindes" bekommt ... ja, da könnt ich kotzen


BigBlue007 schrieb:


kölsche jung schrieb:
Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand als Migrant nach Deutschland kam und hier arbeitet, oder ob jemand durch den Einigungsvertrag Deutscher wurde.

Diese Denke ist natürlich nun seeehr fragwürdig, denn JEDER, der in der DDR geboren wurde, IST DEUTSCHER. Dass man DAS heute noch jemandem erklären muss, ist sehr bedauerlich...


was ist daran bedauerlich, wenn man Menschen nicht nach ihrer Nationlität oder "Volkszugehörigkeit", Hautfarbe, Religion oder sonnstigem Unsinn unterscheidet (diskriminiert?)?

Für mich zählen Leistung des Einzelnen, seine Persönlichkeit und Einstellung.

Was kann denn das 1975 in Köln geborene Kind dafür, dass seine Eltern türkisch sind?
...und wo machen wir denn da den Unterschied?
Franzosen und Engländer = gute Ausländer?
Türken und Griechen = schlechte Ausländer?
Was ist den mit den ganzen Deutschen aus Russland? Deutsche oder Russen? Gut oder Schlecht? Besser als ein "Ossi"? Oder nicht?

Alles Unsinn. Menschen sind Menschen, Deutschtümelei ist nicht so meine Sache.
Liegt vielleicht daran, dass man in Köln viel mit Menschen "undeutscher" Herkunft zu tun hat und dabei merkt, dass viele Migranten ganz normale Menschen sind, vor denen man keine Angst haben muss.

Was solls, ich geh jetzt erstmal was futtern, mal gucken, vielleicht zum Chinesen ... oder zumn Thai ... hier hat es auch ganz nette italienische Restaurants, oder zum Griechen an die Ecke, obwohl der hat ja Döner, ist also Türke ...
oder vielleicht doch ein Hämmchen mit Sauerkraut ...

klaus
Heimkind
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 17. Jun 2009, 12:23

Avenger_Zero schrieb:
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD, und die besteht nun mal, wer wisse das nicht aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht! :D

Im Prinzip fällt mir nur noch dies hier ein:


BigBlue007 schrieb:
Natürlich erlangt man Lebensqualität nicht durch Zugfahren. Man erlangt Lebensqualität aber auch nicht ausschließlich dadurch, dass man NICHT Zug (oder wasauchimmer) fährt; aber genau das suggeriert Deine Antwort.

Meine Anntwort suggeriert nichts. Sie bringt zum Ausdruck dass tägliches, mehrstündiges Zeit- und Geldverplempern nicht zu erhöhter Lebensqualität beitragen kann. Für mich jedenfalls. Ansonsten gebe ich Dir weitestgehend Recht.

Mary_1271 schrieb:

BigBlue007 schrieb:
Arbeitslosenzahl sinkt...... Inflation Null.... möglicherweise sehe ich das eben einen Zusammenhang. Der Bürger hört,..... ahhhh die Arbeitslosen werden weniger.... und jetzt stoppt auch noch die Inflation.... Donnerwetter....tolle Leistung von SPDCDUCSUFDPGRÜNE!


Selbst WENN es diese undifferenzierten Meldungen ohne entsprechende anderslautenden Aussagen von anderen Seiten wirklich gäbe - was nicht der Fall ist: Wer hätte da Deiner Ansicht nach was von?

Natürlich unsere Wirtschaft. SIE wollen (wie immer) nur unser Bestes. Nachdem SIE die Karre in den Dreck gefahren haben sollen wir sie mit unserer Kohle wieder rausholen. Nicht sparen, sondern die Wirtschaft ankurbeln. Alles halb so wild! Nur zu dumm, dass der Mittelstand sich längst keinen neuen BMW/Mercedes/Opel/VOLKSwagen mehr leisten kann.

Für Angies Abwrackprämie kaufen wir uns Skodas, Daihatsus und Dacias. Die kann sich der tschechische/... Bandarbeiter nämlich erst recht nicht leisten. Wer soll die Autos also sonst kaufen, wenn nicht wir? Wirklich zu dumm. Was machmer denn da..? Doch sparen??? Aber Zinsen gibts ja auch keine mehr... Ach, ich weiss: Aktien und Optionen - Alles halb so wild!

@Klaus: Ich könnt Dir schon sagen was ein schlechter Ausländer/Ossi/Deutscher ist. Beispiele gäbe es genug. Die werde ich aber ganz sicher nicht in den Mund nehmen. Ruckzuck fühlt sich irgendeine Randgruppe ungerecht betitelt und verunglimpft.

Ein guter Mitbürger unseres Staates bemüht sich an unseren Sozialsystemen und auch unserer Kultur teilzunehmen - und zwar nicht nur durch nehmen.
BigBlue007
Inventar
#38 erstellt: 17. Jun 2009, 12:49

kölsche_jung schrieb:
Dir ist aber schon klar, dass das gesamte "System DDR" ohnehin völlig pleite war?

Ja, allerdings ist das ohne jede Relevanz. Ich wiederhole mich:

Dir wäre es wahrscheinlich auch herzlich egal, wenn das hiesige Rentensystem von heute auf morgen quasi "weg" wäre - Du würdest trotzdem - und völlig zu Recht - darauf bestehen, Deine Dir zustehenden Ansprüche auch ausbezahlt zu bekommen.

Wenn eine meiner Versicherungen pleite geht, dann bist du wahrscheinlich gerne bereit, meinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Die staatliche Rentenkasse war im Osten nicht, und ist auch heute keine "Versicherung", die einfach pleite geht, sondern sie ist Teil des staatlichen Sicherungssystems. Es müsste schon der Staat an sich pleite gehen, damit die Rentenkasse nichts mehr zahlt.

Ob das staatliche Sicherungssystem in der DDR pleite war oder nicht, oder ob von mir aus auch der gesamte Staat pleite war oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Der Westen hat das Sicherungssystem so übernommen, wie es war, und so isses halt dann nunmal.

Nur das wir uns nicht falsch verstehen, ich habe überhaupt kein Problem damit, dass die vielen "Arbeiter und Bauern" von den westlichen Sozialsystemen unterstütz werden.

Es gab und gibt im Osten schon auch noch andere Berufsgruppen als "Arbeiter und Bauern", auch wenn sich der Staat früher selber gerne so genannt hat... Davon abgesehen müssen ja nun auch nicht ALLE im Osten unterstützt werden. Ungeachtet der ungleich höheren Arbeitslosenzahlen steht auch im Osten die Mehrheit der Leute in Lohn und Brot und zahlt brav seine Steuern.

Die hatten es "drüben" schon schwer genug. Wenn allerdings der Stasi-Oberst (für seine volksunterdrückerische Tätigkeit im Osten) heute 3500 Euro Rente aus dem Rentensystems des "Klassenfeindes" bekommt ... ja, da könnt ich kotzen

Tja, damit kommen wir jetzt zwar nun endgültig vom Thema des Threads weg. Aber: Dieser Stasi-Mann hat zu DDR-Zeiten halt nunmal etwas gemacht, was nach damaligem Recht legal war. Sicherlich gab es auch Dinge, die selbst mit damaligem Recht nicht vereinbar waren, aber grundsätzlich bewegte sich die Stasi und ihre Mitarbeiter mit dem, was sie taten, durchaus innerhalb des damals geltenden Rechts. Und der gesamtdeutsche Staat sagt heute - völlig zu Recht im Übrigen - dass man niemanden dafür belangen kann, der zu DDR-Zeiten irgendwas gemacht hat, was zwar nach heutigem strafbar war, nicht aber nach damals in der DDR geltenden Recht.

Und ganz abgesehen davon könnte man jetzt natürlich auch anfangen darüber zu reden, wie man im Westen nach '45 Nazi-Kader wieder in das staatliche System integriert hat. Oder waren etwa alle Lehrer, Richter usw. ehemalige Widerstandskämpfer?

was ist daran bedauerlich, wenn man Menschen nicht nach ihrer Nationlität oder "Volkszugehörigkeit", Hautfarbe, Religion oder sonnstigem Unsinn unterscheidet (diskriminiert?)?

Was hat das mit Deiner vorherigen Aussage zu tun? Deine Aussage war, dass Menschen aus der DDR erst mit der Wiedervereinigung zu "Deutschen" geworden wären, und das ist halt schlicht und einfach und objektiv falsch.

Für mich zählen Leistung des Einzelnen, seine Persönlichkeit und Einstellung.

Das hat a) mit der Nationalität herzlich wenig zu tun, und würde b) bedeuten, dass ein Deutscher dann nur jemand ist, der, ja, was eigentlich? Ordentlich und fleissig ist? Und wer legt dann fest, ab wann jemand fleissig ist? Davon abgesehen gäbe es dann hüben wie drüben jede Menge Leute, die nach Deiner Ansicht dann keine Deutschen mehr wären...

Was kann denn das 1975 in Köln geborene Kind dafür, dass seine Eltern türkisch sind?

Nix. Sagt doch auch keiner. Also ich jedenfalls nicht.

...und wo machen wir denn da den Unterschied?
Franzosen und Engländer = gute Ausländer?
Türken und Griechen = schlechte Ausländer?
Was ist den mit den ganzen Deutschen aus Russland? Deutsche oder Russen? Gut oder Schlecht? Besser als ein "Ossi"? Oder nicht?

Da diese "weichen" Kriterien ganz offensichtlich nicht sinnvoll sind, hängt es schlicht und ergreifend davon ab, was im Ausweis/Pass steht. Und da ist dann jemand eben entweder Deutscher oder halt nicht. Vom Konzept der "guten" und "schlechten" Ausländer halte ich persönlich überhaupt nichts, zumal es ja nach denselben (weichen) Kriterien, die man dafür ansetzen würde, genauso auch "gute" und "schlechte" Deutsche gibt. Das finde ich alles totalen Unsinn.

Was solls, ich geh jetzt erstmal was futtern, mal gucken, vielleicht zum Chinesen ... oder zumn Thai ... hier hat es auch ganz nette italienische Restaurants, oder zum Griechen an die Ecke, obwohl der hat ja Döner, ist also Türke ...
oder vielleicht doch ein Hämmchen mit Sauerkraut ...

Aber aufpassen: Wenn der Koch beim Italiener Jürgen heißt, ist wahrsch. was faul...
kölsche_jung
Moderator
#39 erstellt: 17. Jun 2009, 15:46

BigBlue007 schrieb:
....Aber: Dieser Stasi-Mann hat zu DDR-Zeiten halt nunmal etwas gemacht, was nach damaligem Recht legal war.


für mich gibt es etwas, was über dem (geschriebenen) Recht steht .... es nennt sich "GERECHTIGKEIT" ....
wenn mir das geltende Recht Dinge erlaubt, die ich für ungerecht halte, tue ich sie nicht.
Dazu gehört unter anderem Menschen an Mauern zu erschiessen (oder solche Befehle zu geben), völlig wahllos Menschen zu bespitzeln.
Ach ja, so ne Kleinigkeit, wie ein Volk einzusperren gehört auch dazu.
Selbst wenn es mir erlaubt wäre, würde ich es nicht tun, da ich in der Lage bin, selber zu bemerken, dass diese Dinge gegen höhere Rechte verstossen.



Davon abgesehen müssen ja nun auch nicht ALLE im Osten unterstützt werden. Ungeachtet der ungleich höheren Arbeitslosenzahlen steht auch im Osten die Mehrheit der Leute in Lohn und Brot und zahlt brav seine Steuern.

und aus genau diesem Grund schrieb ich natürlich auch von NETTOTRANSFER.
Falls du es genauer Wissen möchtest, der Sachverständigenrat für Wirtschaft stellte in seinem Jahresgutachten 2004/2005 fest, dass in den Jahren 1991 bis 2003 ein Gesamtvolumen von 1,28 Billionen Euro vom Westen in den Osten transferiert wurde. Dies setzt sich zusammen aus Länderfinanzausgleich, Bundesmittel Straßenbau, Soli etc pp..
Davon sind natürlich die im Osten erbrachten Leistungen, Soli, Steuern und Sozialabgaben in Abzug zu bringen, und zwar 300 Milliarden, verbleiben 0,98 Billionen ...
Erschreckenderweise gingen alleine 0,63 Billionen für Rente, Sozialhilfe und andere Sozialleistungen drauf.
Im Ergebnis, der Osten zahlt knapp die Hälfte seiner Sozialleitungen selbst, dann ist Schluss.

klaus
kölsche_jung
Moderator
#40 erstellt: 17. Jun 2009, 16:02

BigBlue007 schrieb:
.... Deine Aussage war, dass Menschen aus der DDR erst mit der Wiedervereinigung zu "Deutschen" geworden wären, und das ist halt schlicht und einfach und objektiv falsch.....

Ist das so?
Die Verfassung der DDR, die für mich maßgeblicher ist, als irgendein Geschreibe in irgendeinem Forum spricht selber von Bürgern der deutschen demokratischen Republik.
Wenn die schon unterschieden haben, werd ich das wohl auch dürfen ....

und Kern der Aussage
Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand als Migrant nach Deutschland kam und hier arbeitet, oder ob jemand durch den Einigungsvertrag Deutscher wurde.
war und ist, dass es mir völlig schnuppe ist, wo jemand herkommt.
Aber du hast recht, ich hätte "Bürger der Bundesrepublik Deutschland" schreiben sollen.
pitufito
Stammgast
#41 erstellt: 17. Jun 2009, 16:16
Der Buerger eines bestimmten Staates zu sein setzt nicht seine Nationalitaet ausser Kraft. So haben Buerger beider deutscher Staaten immer die Nationalitaet "deutsch" gehabt. Mit der Wiedervereinigung ist kein Ostdeutscher erst zum Deutschen geworden, dass war er schon immer. So ist z.B. auch ein Katalane ein spanischer Staatsbuerger mit katalanischer Nationalitaet.

Sorry fuer den O-Ton.

BigBlue007
Inventar
#42 erstellt: 17. Jun 2009, 16:24
So ist es.


kölsche_jung schrieb:
Ist das so?
Die Verfassung der DDR, die für mich maßgeblicher ist, als irgendein Geschreibe in irgendeinem Forum spricht selber von Bürgern der deutschen demokratischen Republik.
Wenn die schon unterschieden haben, werd ich das wohl auch dürfen ....

"Bürger der DDR" schließt "Deutsch" als Nationalität nicht aus. Ein Deutscher im Westen war und ist "Bürger der Bundesrepublik Deutschland", und hat dabei die Nationalität "Deutsch". Abgesehen davon gilt für Dich als "Ur-Wessi" natürlich das (west)deutsche Grundgesetz, in dem es bis zur Wende stets hieß, dass auch die Deutschen in der DDR "Deutsche" sind. Den Wortlaut des entsprechenden Absatzes müsste ich jetzt ergoogeln.

kölsche_jung schrieb:
für mich gibt es etwas, was über dem (geschriebenen) Recht steht .... es nennt sich "GERECHTIGKEIT" ....

Na DA geht mir ja nun der Hut richtig hoch...

Ich will Dir als Ex-Ossi mal was über "Gerechtigkeit" erzählen: Mir geht es heute definitiv besser, als es mir in der DDR jemals hätte gehen können. Ich betrachte mich als einen 100%ig im wiedervereinigten Deutschland angekommenen "Ex-Ossi". Aber: Zu den wenigen Enttäuschungen, die das wiedervereinigte Deutschland für mein ganz persönliches Empfinden mitgebracht hat, gehört die Tatsache, dass es wirklich GERECHT in dieser Gesellschaftsordnung mindestens genausowenig zugeht wie früher im Osten. Die aktuelle Zeit der Wirtschaftskrise zeigt so deutlich wie selten zuvor, dass Gerechtigkeit in vielen Bereichen halt auch nur eine Floskel ist. Wenns wirklich GERECHT zuginge, müssten z.B. einige schillernde (und auch weniger schillernde und auch völlig unbekannte) Namen aus dem Finanzsektor vor Gericht und inzwischen hinter Gittern sitzen. Stattdessen können Schwerkriminelle wie der Ex-HRE-Vorstand sogar noch mit vermutlich nicht geringen Erfolgsaussichten irgendwelche Bonuszahlungen einklagen.

Wer viel Geld und Macht hat, für den gelten i.d.R. andere Gesetze. Daran hat sich gegenüber der DDR nichts, aber auch gar nichts geändert. Allenfalls sind die Ausprägungen andere.

wenn mir das geltende Recht Dinge erlaubt, die ich für ungerecht halte, tue ich sie nicht.

Die Stasi war eine militärische Stuktur, dort wurden Befehle erteilt. Und Befehlsverweigerung ist - damals wie heute - strafbar. Und ein Berufen auf ethische Werte oder von mir aus "Gerechtigkeit" zählt - damals wie heute - nicht als Entschuldigung für Befehlsverweigerung.

Im Ergebnis, der Osten zahlt knapp die Hälfte seiner Sozialleitungen selbst, dann ist Schluss.

Tja, wenn das olle Kohl damals gewusst hätte - wer weiß, vielleicht hätte er sich anders entschieden. Hat er aber nicht, und nun isses zu spät...

Ich bin selbst natürlich auch bei denen dabei, die ZAHLEN, nicht bei denen, die die Zahlungen empfangen.


[Beitrag von BigBlue007 am 17. Jun 2009, 16:31 bearbeitet]
BigBlue007
Inventar
#43 erstellt: 20. Jun 2009, 15:15
Hat da etwa ein Mod das Posting von Mary gelöscht, auf das sich kölsche_jung bezieht? Irgendwie fehlt da ja was...

edit: Oh, jetzt ist noch viel mehr gelöscht. Dies hier dann wahrsch. auch gleich...

Sag "Tschüss" zum Posting...


[Beitrag von BigBlue007 am 20. Jun 2009, 15:16 bearbeitet]
kryptony
Stammgast
#44 erstellt: 20. Jun 2009, 16:39
Frage an die Mods: Wäre es nicht sinnvoller, den Threat zu schließen als einfach einzelne Beiträge zu löschen?


[Beitrag von kryptony am 20. Jun 2009, 16:39 bearbeitet]
armindercherusker
Inventar
#45 erstellt: 20. Jun 2009, 16:47
Zur Info :

Es wurden hier gerade nicht "einzelne Beiträge" entfernt, sondern die letzten paar aufeinanderfolgenden.

Grund : Teile der Beiträge waren nicht konform mit unseren Nutzungsbedingungen und / oder nicht dem Umgang miteinander zuträglich.


Die OT - Rubriken des Forums sind ein gewollter bis tolerierter Bereich. Aber nur bis zu gewissen Grenzen.

Das Thread-Thema an sich kann natürlich weiterhin diskutiert werden.

Aber bitte nicht so wie in jüngster Vergangenheit geschehen.

Wenn denn jetzt niemand mehr dazu schreiben möchte ... auch kein Problem

Gruß
kryptony
Stammgast
#46 erstellt: 20. Jun 2009, 16:51

armindercherusker schrieb:
Zur Info :
....
Teile der Beiträge waren nicht konform mit unseren Nutzungsbedingungen und / oder nicht dem Umgang miteinander zuträglich.
Gruß

Das sehe ich genauso und dshalb hatte ich die Frage aufgeworfen, ob das hier in dieses Forum gehört. Und das wurde eben mit weggelöscht, da habe ich mich schon gewundert.
BigBlue007
Inventar
#47 erstellt: 20. Jun 2009, 20:31
Dies hier ist der OT-Bereich, da stellt sich die Frage, ob ein Thema was mit HiFi zu tun hat oder nicht, überhaupt nicht. Deswegen heißt er ja "Off-Topic-Bereich".

Aufgrund der von kölsche_jung gequoteten Aussagen von Mary (ich hatte nur noch sein Posting gesehen; das von Mary war da schon weg) war zu erkennen, dass sich Mary in noch üblere Parolen verstrickt hatte als zuvor schon. Off-Topic hin oder her - bestimmte Aussagen würde ich als "Rennleitung" von einem Forum auch im OT-Bereich nicht akzeptieren, und hier ist dann offenbar eine Grenze überschritten worden. Insofern also absolut verständlich.
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