Artikel im Spiegel zum Thema Blindverkostung von Wein

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Kobe8
Inventar
#1 erstellt: 02. Feb 2009, 13:25
Gude!

Im heutigen Spiegel (6/2009) ist auf Seite 133 unter dem Titel 'Stunde der Wahrheit' ein Artikel zum Thema Blindverkostung von Wein abgedruckt: "Wie gut sind Weinexperten bei der Blindverkostung? Ein kalifornischer Forscher hat die Connaisseurs geprüft - und größtenteils für unfähig befunden."

Da ja in diesem Teil des Forums Blindtests und Blindverkostung oft verglichen werden sollte der Artikel (obwohl nicht viel drin steht - ist halt nur eine Seite) vielleicht interessant sein. Mein Lieblingszitat: "Nichts ist so lecker wie der Preis." Nett ist auch der Hinweis auf die Bordeaux-Kenner, die rot eingefärbten Weißwein verköstigt haben.

Der Artikel ist wohl noch nicht online erschienen, sonst hätte ich ihn verlinkt.

Gruß Kobe
derdoctor
Stammgast
#2 erstellt: 02. Feb 2009, 13:50
ich hatte auch mal einen Weinhändler bei mir zuhause.
Beim verköstigen der verschiedenen Sorten fiel mir auf, das das Vokabular des Weinhändlers, dessen er sich bediente um die Vorzüge der diversen Tropfen zu beschreiben, den Phrasen der High End Händler verdammt ähnlich war.
philippo.
Inventar
#3 erstellt: 02. Feb 2009, 14:50
ein weiterer beweis, daß der gemeine blindtest für das erkennen von deutlichen, ja geradezu enormen, riesigen (aber subtilen!) unterschieden nicht geeignet ist.
langsam
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Feb 2009, 15:12

phlippo schrieb:
ein weiterer beweis, daß der gemeine blindtest für das erkennen von deutlichen, ja geradezu enormen, riesigen (aber subtilen!) unterschieden nicht geeignet ist.



Genau, es klingt und schmeckt alles gleich!

So einfach kann das Leben sein!

BTW - Coca Cola und Pepsi schmecken übrigens auch gleich :D.

grins, l
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 02. Feb 2009, 17:20
Hallo!

Bei so einem Weitest bin ich auch mal reingefallen. Der gleiche Wein, einmal aus einer edelen verstaubten Flasche und einmal aus einer zwei-Liter Buddel. Selbstredend fand ich den "edelen Tropfen" aus verstauber Flasche um längen besser. Genau so selbstverständlich fand ich das "Gesöff" aus der zwei Liter Buddel als unzumutbar.

Damals ging es allerdings schlicht und ergreifen um den Privattest einer guten Freundin die ihrem Lebensgefährten beweisen wollte daß ein guter Wein nicht teuer sein müß und das Ambiente einen größeren Unterschied ausmacht als der gereichte Wein. Die drei "Testpersonen -darunter neben mir er selbst- kamen einhellig zu einem gleichen Urteil.

MFG Günther
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Feb 2009, 19:47
Moin Junks,

so sehr ich ja euren Einsatz für ein bullshitfreies HIFI schätze- aber im Moment klingt ihr wie die Stiftung Warentest beim grossen LS-Special...

Nix für ungut- aber nen gefärbten Weissen für nen Rotwein (und auch grade noch nen Bordeaux..) halten, das schafft niemand, dessen Geruchs-und Geschmacksnerven nicht komplett abgestorben sind.

Und das es durchaus Unterschiede gibt, die sich auch im Preis niederschlagen, ist nachvollziehbar.

Das soll allerdings nicht heissen, das die HAiend-Preise versch. Weine gerechtfertigt sind..
Das sich zB ein 2.Cru wie der Montrose in den letzten 10j im Preis nahezu verzehnfacht hat, hat mehr mit R.Parker (dem Böde des Rotweins) zu tun als mit einer Qualitätssteigerung!
ptfe
Inventar
#7 erstellt: 02. Feb 2009, 20:08
Ich durfte als überzeugter Biertrinker auch mal bei einem Weintest unter verblindeten Bedingungen (nur Gläser) ran - mein Gastgeber war sichtlich entäuscht, als ich als Besten das Glas auswählte, wo "3-Zinnen Pennerglück im Tetrapack" drinnen war
Die anderen Weine hatten Preise bis 150€ /Flasche und entsprachen alle meiner bevorzugten Geschmacksrichtung "halbtrocken".
Das mit den geleimten Weinkennern ist eh der Dauerbrenner, der min 1x pro Jahr kursiert - sehend ist ja alles so einfach...

cu ptfe
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Feb 2009, 20:18
Moin,


ptfe schrieb:
Ich durfte als überzeugter Biertrinker auch mal bei einem Weintest unter verblindeten Bedingungen (nur Gläser) ran - mein Gastgeber war sichtlich entäuscht, als ich als Besten das Glas auswählte, wo "3-Zinnen Pennerglück im Tetrapack" drinnen war
Die anderen Weine hatten Preise bis 150€ /Flasche und entsprachen alle meiner bevorzugten Geschmacksrichtung "halbtrocken".
Das mit den geleimten Weinkennern ist eh der Dauerbrenner, der min 1x pro Jahr kursiert - sehend ist ja alles so einfach...

cu ptfe


in der Kategorie halbtrocken gibt es im Rotweinbereich eigentlich nicht viel, was über 2€/l gehandelt wird.
Rote Süssweine, die was taugen, gibts einige wenige.
Und unter denen auch kaum was in der Preisklasse über 100€/l.

Bei den Weissen siehts anders aus, da ist im Süssweinbereich auch durchaus ein Literpreis von 1000€ möglich.

Und das dir der billige am besten geschmeckt hat- why not?
yes_we_cant
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Feb 2009, 20:21
ich hab mal den Frauenblindtest gemacht.
Alle Hautfarben und Körpergewichte waren vertreten.
Krass, ich bin durchgefallen.
Meine Freunde auch
Boettgenstone
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 02. Feb 2009, 20:41
Hallo,
der Artikel klang ziemlich fies...
Wobei das Papstdingen (Titelthema) mal wieder meinen Blutdruck gefährdet hat.


langsam schrieb:
[...]
Genau, es klingt und schmeckt alles gleich!

So einfach kann das Leben sein!

BTW - Coca Cola und Pepsi schmecken übrigens auch gleich :D.

grins, l

Ich trinke Ginger Ale.

Das ganze erinnert mich eher an die Fake-tests die gerne mal angeführt werden.
Immerhin wurd den Jungs und Mädels immer das gleiche vorgesetzt und die sollten einen Unterschied schmecken.
Kann man ja nix dafür wenn das Holzzungen sind.


kinodehemm schrieb:
Nix für ungut- aber nen gefärbten Weissen für nen Rotwein (und auch grade noch nen Bordeaux..) halten, das schafft niemand, dessen Geruchs-und Geschmacksnerven nicht komplett abgestorben sind.

Das steht so tatsächlich im Text...

Spiegel schrieb:
[...] Der französische Forscher Gil Morrot setzte 54 Bordeaux-Kennern Weißwein vor, den er rot gefärbt hatte. Bei der olfaktorischen Beurteilung hatte nicht einer den Schwindel bemerkt, wohl aber waren einige des Lobes voll über die intensive Waldbeerennote. [...]


Edith:

Kobe8 schrieb:
Der Artikel ist wohl noch nicht online erschienen, sonst hätte ich ihn verlinkt.

hab was besseres gefunden. Den Originaltext, den kann man beim AAWE nämlich runterladen, habs bisher aber nur überflogen.
klick mich!


[Beitrag von Boettgenstone am 02. Feb 2009, 20:49 bearbeitet]
Kobe8
Inventar
#11 erstellt: 02. Feb 2009, 21:36
Gude!

Boettgenstone schrieb:

Spiegel schrieb:
[...] Der französische Forscher Gil Morrot setzte 54 Bordeaux-Kennern Weißwein vor, den er rot gefärbt hatte. Bei der olfaktorischen Beurteilung hatte nicht einer den Schwindel bemerkt, wohl aber waren einige des Lobes voll über die intensive Waldbeerennote. [...]


Hier steht übrigens was von 54 Studenten.

Übrigens hab' ich mal eine zeit lang recht gerne eine gute Zigarre geraucht, meist Mittelamerika, DomRep (Private Stock), Nicaragua (Casa de Torres) fand' ich recht lecker, und es gab' natürlich auch Special-Interest-Magazine und natürlich in den Heften auch Bestenlisten - Ich hab' mir den Spaß, eine lineare Regression Preis/Rang durchzurechnen erst gar nicht mehr gemacht, aber scheinbar gibt's Leute (Männer) die wahrscheinlich auch ihr Klopapier nach Bestenliste kaufen würden - Obwohl zumindest da das teure auch das bessere ist.

Gruß Kobe
langsam
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 02. Feb 2009, 22:47

Kobe8 schrieb:
Gude!

Boettgenstone schrieb:

Spiegel schrieb:
[...] Der französische Forscher Gil Morrot setzte 54 Bordeaux-Kennern Weißwein vor, den er rot gefärbt hatte. Bei der olfaktorischen Beurteilung hatte nicht einer den Schwindel bemerkt, wohl aber waren einige des Lobes voll über die intensive Waldbeerennote. [...]


Hier steht übrigens was von 54 Studenten.

Übrigens hab' ich mal eine zeit lang recht gerne eine gute Zigarre geraucht, meist Mittelamerika, DomRep (Private Stock), Nicaragua (Casa de Torres) fand' ich recht lecker, und es gab' natürlich auch Special-Interest-Magazine und natürlich in den Heften auch Bestenlisten - Ich hab' mir den Spaß, eine lineare Regression Preis/Rang durchzurechnen erst gar nicht mehr gemacht, aber scheinbar gibt's Leute (Männer) die wahrscheinlich auch ihr Klopapier nach Bestenliste kaufen würden - Obwohl zumindest da das teure auch das bessere ist.

Gruß Kobe


Da hak'ich mal ein. Es gibt aus Kuba eine Untermarke der bekannt-beliebten Montecristo, die allerdings nur in wenigen Läden angeboten wird. Die Marke ist Diplomaticos. Die wenigen Typen (1 bis 5) entsprechen in Form und Größe den Montes 1 bis 5, sind aber um einiges billiger als die "Originale" und meiner Ansicht nach - Vorsicht subjektiv! - deutlich besser. Vor allem konstant in der Qualität.
Trotzdem ist die Monte neben den völlig überteuerten Cohibas die bekannteste Havanna.

Gruß, l
m1rk0
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Feb 2009, 22:57

kinodehemm schrieb:
Nix für ungut- aber nen gefärbten Weissen für nen Rotwein (und auch grade noch nen Bordeaux..) halten, das schafft niemand, dessen Geruchs-und Geschmacksnerven nicht komplett abgestorben sind.

Einen ähnlichen Test gab es mal bei Johannes B. Kerner (nein, eigentlich gehöre ich noch nicht zur ZDF-Zielaltersgruppe ). Da hatte er seiner Riege von fünf oder sechs Fernsehköchen je zwei schwarze, undurchsichtige Gläser mit Wein gegeben und sie sollten sagen, ob es sich um roten oder weißen handelt. Einer von denen hatte beide richtig "erkannt". Ich glaube nicht, dass sich die anderen die Blöße gegeben hätten, wenn es vermeidbar gewesen wäre. Andererseits waren sie als Profiköche auch nicht wirklich überrascht, vermutlich war ihnen dieses Phänomen bekannt.

Menschen können sich eine Menge auf ihre Wahrnehmungsfähigkeit einbilden.

Mirko
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Feb 2009, 11:31
Moin


wenn ich gemein genug bin, einen Rotwein auf Kühlschranktemperatur runterzukühlen und dann bei 'Licht aus' zu servieren, kann man, bei entsprechender Vorauswahl des Weines, auch durchaus jemanden an der Nase rumführen.

Ungekehrt stelle ich mir das mit einem auf 17Grad erwärmten Weisswein schon schwieriger vor...

Aber man kann sich wirklich prima selbst verarschen, von daher ist sowas nicht völlig auszuschliessen.
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