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Hifi-Sucht, eine Krankheit

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Beitrag
Amin65
Inventar
#1 erstellt: 02. Feb 2006, 18:23
Neuer Thread. Querverweis zum Thread: "Beim Händler gehört...."


mister_ty schrieb:
Ich frage so weil mein Arbeitskollege am laufenden Band seine Komponenten wechselt .Weil irgend etwas nicht so klingt wie er Meint das es klingen müsste . Aber am Anfang ist jedes Gerät Tausendmal besser als das vorherige . Wenn ich mich nicht Täusche hat er noch nie mehrere Stunden am stück Musik gehört, sondern nur immer Musikstücke getestet.
Seine jetzigen Komponenten sind :
Marantz PM14 und CD 14
T&A TCI 3
Mfg stefan



Hallo Stefan,

Du sprichst hier ein ganz großes Problem in der Hifi-Branche an!!! Viele betreiben dieses Hobby nicht der Musik wegen, sondern nur der Anlagen wegen. Die Musik ist nur Mittel zum Zweck. Ich selbst kenne auch einige, die diesem Wahn verfallen sind, ständig Geräte zu tauschen. Ich selbst habe jemanden in meinem Bekanntenkreis, der innerhalb eines Jahres 40 Komponenten getauscht hat.

Alle diese armen Menschen sind leider hifisüchtig. Dein Bekannter scheint auch schon dieser Sucht verfallen zu sein. Ich habe genau dieses Phänomen in meinem Freundeskreis schon öfter besprochen, darunter auch ein Händler. Wir sind alle der Meinung, diese Menschen sind krank wie z.B. ein Alkoholiker oder ein Drogenabhängiger. Diesen Menschen müsste eigentlich geholfen werden, um sie von dieser Sucht zu befreien.

Das Hauptproblem ist aber die ständige Verführung durch Zeitschriften und Händler. Die Zeitschriften schüren ständig die Sucht mancher, immer das neueste Gerät haben zu müssen. Die Menschen werden verunsichert, wenn mal wieder ein Nachfolgegerät MKII oder MKIII auf den Markt kommt. Meistens ist natürlich das Nachfolgegerät laut Zeitschrift "besser" als das Vorgängermodell. Jeder der so einen Vorgänger besitzt fragt sich nun, ob er aufrüsten soll. Die Zeitschriften sagen jedenfalls, dass es sich lohnen würde.

Leider kostet das aber wie immer viel Geld und in den meisten Fällen bringt es fast nichts. Der Katzenjammer kommt bei vielen meist erst hinterher. Wenn das Gerät A doch nicht besser ist als das Gerät B, aber man es schon betreits gekauft hat.

Der Händler ist auch an dieser Sache beteiligt. Er rät meist nicht von einem solchen Vorhaben ab, denn sonst beraubt er sich ja schließlich seiner Existenz.

Es gibt auch genügend Händler, die jahrelang ihre Kunden wie an einem Tropf immer wieder erneut aussaugen. Schließlich wollen sie ja nicht ihre Stammkunden verlieren.

Meist funktioniert das in der Händlerdenke folgendermaßen:
"gib einem nur soviel Klang wie nötig, so dass er immer wieder zu Dir zurückkehrt". "Gib ihm nicht zuwenig, sonst springt er irgendwann fustriert ab. Gib ihm bloß nicht zuviel, denn das wäre fatal für's eigene Geschäft"!!!

Meist taktiert der Händler folgendermaßen: "Ich hab das etwas neues für sie, das könnte sie vielleicht interessieren. Sie können es ruhig mit nach Hause nehmen und in Ruhe testen."

Und so funktioniert es bei den Zeitschriften:
"Lass den Leser immer in der Meinung, klanglicher Fortschritt sei ständig machbar. Wir bringen jeden Monat einen neuen Testsieger, der den alten vom Spitzenplatz verdrängt. Lass den Leser glauben, er braucht uns, weil nur wir die Verbesserungen sichtbar machen können. Und wir für ihn ständig auf der Suche nach dem immer besser werdenden Klang sind. Sag dem Leser niemals, dass er auch zufrieden sein sollte, mit seinen alten Geräten, denn sonst braucht er uns ja nicht mehr."

Jetzt könnte man ja behaupten, so funktioniert die freie Marktwirtschaft eben. Nur ich bin der Meinung, dass es schon genügend "Kranke" und "Süchtige" gibt, denen man helfen muss! Auch allein vor dem Hintergrund, dass sich einige hoch verschuldet haben, nur weil sie sich ständig mit neuen Gerätschaften eindecken müssen, die sie sich eigentlich gar nicht leisten können.

Deshalb fordere ich alle hier im Forum auf, seht euch in eurem Bekanntenkreis um und helft den Leuten, die nicht mehr erkennen können, dass sie selbst hifisüchtig sind. Die, die es schon von sich selbst ahnen oder wissen, sollte auf jeden Fall dringend geholfen werden oder sie sollten sich helfen lassen.


Wie kann man anfangen?
1.) Jede Hifi-Zeitschrift sofort abbestellen
2.) keine Händlerbesuche mehr machen
3.) Messebesuche streichen, denn gerade sie schaffen immer wieder neue und sinnlose Kaufimpulse
4.) sich im Freundes- und Bekanntenkreis nicht mehr von anderen verrückt machen zu lassen, dass sie sich schon wieder etwas neues kaufen wollen und man selbst somit unter selbsterzeugten Zugzwang gerät.
5.) kein Geschwafel mehr über den Klang von Hifi-Geräten mit den Bekannten und Freunden, sondern höchstens noch über Musik.


Was sagt ihr zu diesem problematischen Thema?


Grüße, Amin
licht96
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Feb 2006, 18:46
Hallo,

ich arbeite in der Auto Branche - ich weiss nicht wie genau man das vergleichen kann, aber eigentlich ist das fast überall zu finden:

Oft enstehen Veränderungen zu Vorgänger - diese aber oft auch als Einsparung! Das Matreial wird dann als neu oder anders verkauft - im Grunde genommen ist es aber einfach nur dazu da um Einsparungen zu machen, oder Gewinne zu maximieren. Das neue Matreial ist in sehr häufigen Fällen schlechter als das vorher verwendete.

Ein Freund arbeitet in der Lebensmittelindustrie...wie oft liest man da auf den Verpackungen "Neuer Geschmack", "Neuer Inhalt" usw. - oft auch nur Veränderungen, die von Einkäufern, Vertrieb vorangetrieben wurden um den Gewinn zu maximieren. Vielleicht ist die Mischung ja neu - aber nicht immer besser. Vielleicht wurde die Rezeptur verändert in dem eine billigere Zutat gefunden wurde?!? Einfach dann "Neu" ´draufschrieben und der Kunde wird neugierig.

Ich kann mir vorstellen, daß bei dem Preisdruck viele HiFi Hersteller das gleiche machen. Mich würde es nicht wundern...so z.B. in ferner Zukunft vielleicht B&W den Diamanthochtöner ersetzt durch eine super spezial Sonderlegierung, die natürlich viel besser ist als der künstliche Diamant - Vielleicht hat dann jemand von der Chefetage gesagt: Also Jungs, die Gewinnspanne unserer Top Modelle ist mir zu gering und der Aufwand mit dem Hochtöner mir zu teuer....macht was anderes und verkauft es als was bessers.

Mir ist neulich ein Artikel in einer der berüchtigten HiFi Zeitschriften aufgefallen: dort wurde ein HiEnd CD Spieler vorgestellt (Linn ?) der vorher eine ziemlich aufwendige CD Schublade hatte (Schwenkte glaub ich richtig cool raus). Schwups, der neue hatte ein normales Schubladenwerk "von der Stange". Das Alleinstellungsmerkmal war wohl zu teuer geworden.
Amin65
Inventar
#3 erstellt: 02. Feb 2006, 20:29
Hallo licht96,

Du hast Recht, es ist in vielen Branchen ähnlich. Allerdings ist die Hifi-Branche eine der unseriösesten davon.

Jeder von uns erkennt sicherlich diesen "Kaufzwang" mehr oder weniger auch bei sich, in abgeschwächter Form. Vermutlich kann sich niemand davon wirklich vollkommen freisprechen. Mir tun aber die vielen wirklich "süchtigen" Leid, wenn irgendein Hifi-Händler genau deren Schwäche kennt und langsam aber sicher einen Kaufzwang bei diesen Opfern auslöst.

Wie oft liest man hier im Forum, wenn Begeisterte sich gegenseitig mit neuen Kaufinteressen hochpushen? Oder wenn z. B. jemand das Gefühl hat, dass seine Geräte oder Lautsprecher mal wieder nicht ausreichen und er neue braucht. Oder wie Du schon angesprochen hast, dass jetzt der Werkstoff Diamant oder Beryllium den neuen Lautsprecher in ungeahnte Höhen katapultieren soll?

Nüchtern betrachtet alles geistreiche Abzocke der Hersteller oder auch trickreiche Marketingstrategie. So hält man Kunden bei der Stange.

Dieser "richtige" Hififan hat aber kaum Musik zuhause und hört ständig nur die gleichen Scheiben, eben die vermeintlich audiophilen. Dann wird stundenlang darüber gefaselt, ob man jetzt weiter hinten noch ein Rascheln vernommen haben will oder nicht. Hier sollte man sich echt fragen, ob man nicht schon längst zu den Gefährdeten gehört. Die Zeitschriften bedienen schließlich genau dieses Bedürfnis - oder anders gesagt, sie haben solch ein Bedürfnis erst geschaffen.

Eigentlich sollte sich alles nur um die Musik drehen. Aber beim "süchtigen" Hifi-Fan dreht sich schon langen nichts mehr um Musik. Sie ist nur noch das Mittel um Geräte zu hören, zu beurteilen und zu differenzieren.

Arme Welt.


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 02. Feb 2006, 20:33 bearbeitet]
BillyBlue
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Feb 2006, 20:48

Viele betreiben dieses Hobby nicht der Musik wegen, sondern nur der Anlagen wegen. Die Musik ist nur Mittel zum Zweck.


Dieser "richtige" Hififan hat aber kaum Musik zuhause und hört ständig nur die gleichen Scheiben, eben die vermeintlich audiophilen. Dann wird stundenlang darüber gefaselt, ob man jetzt weiter hinten noch ein Rascheln vernommen haben will oder nicht.


Eigentlich sollte sich alles nur um die Musik drehen. Aber beim "süchtigen" Hifi-Fan dreht sich schon langen nichts mehr um Musik. Sie ist nur noch das Mittel um Geräte zu hören, zu beurteilen und zu differenzieren.

Das werden so einige hier sicher nicht gern hören, weil sie im Inneren genau wissen, dass es so ist. Aber die kommen jetzt dann bestimmt gleich und werden dich als Neider "erkennen", da du dir ja die Anlagen, welche sie besitzen, nicht leisten kannst usw. Lass dich davon nicht irritieren. Ich für meinen Teil beneide die Leute mehr, die vielleicht noch zur Schule gehen und den ganzen Nachmittag und Abend Zeit haben, um Musik zu hören, als jemanden, der 'ne spitzen Anlage hat und keine Ahnung von Musik.

ciao
Stefan
Gelscht
Gelöscht
#5 erstellt: 02. Feb 2006, 20:49
Hallo Armin 65
Genau das wollte ich sagen (schreiben )
Aus dem CAR – HIFI kommen die dicken Kabel die man Zuhause nicht braucht.
Dann meinen die Hersteller die alte Röhre ist doch besser als die Trancen.
Schallplatte mit ihre Knackser und Rauscher ist auf einmal doch besser als die CD.
Usw..........und wir fallen draufrein wie die Frauen auf ihren
schönheits Wahn

mfg stefan
Gelscht
Gelöscht
#6 erstellt: 02. Feb 2006, 21:11
Hallo Armin
Scheinbar hast du den Nerv voll getroffen.
Sind scheinbar alle schon von dem Virus betroffen.
mfg stefan
andisharp
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 02. Feb 2006, 21:14
Arme Menschen, kein Zweifel.

Getrieben von der Vorstellung, dass es eine noch bessere Anlage geben muss, als ihre eigene. Da werden teure Komponenten im Monatstakt ausgetauscht, Käbelchen zum Preis einer Weltreise erworben, CDs entmagnetisiert, angepinselt und gefast, Geräte getunt und so weiter.

Das alles nur, um das neueste Geklimper von Rollmops-Records (oder wie die heißen) einer kritischen Analyse zu unterziehen. Einen Musikgeschmack hat man halt nicht.

Da kann nur noch professionelle Hilfe etwas ausrichten. Als Angehöriger würde ich mir Gedanken um eine Vormundschaft machen.

Ich bin dieser Spezies aber auch dankbar, versorgt sie doch den Gebrauchtmarkt mit High-End zum kleinen Preis.

Vielen Dank, ihr armen Seelen.
bobek
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Feb 2006, 21:24
Hallo Amin,
Du bist ein lieber Kerl, weil du eine tolle Einstellung den armen Menschen
gegenüber hast. Schau an, in welcher Gesellschaft wir leben.
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Wir arbeiten wie die Blöden die ganze Woche lang, zahlen gerade unsere Rechnungen und am Wochenende gehen die meisten von uns in die großen Einkaufszentren und dort kaufen Wagenweise die sog. "nötigen" Konsumgüter.
Die Menschenmasse bewegt sich langsam, mit den ernsten Gesichtern, still, wie bei einem Begräbnis. Die Menschen vereinsamen, haben wenige oder gar keine Freunde zum reden. Dann kaufen sich z.B. ihre
HiFi-Spielzeuge oder unterschiedlichen Weinsorten, Zigaretten, Autos,...etc.

Noch vor 20 Jahren hatte ich zu Hause ein kleines Radio, Cassettenrec. von Grundig, viele Freunde waren gesammelt am Tisch. Wir haben zusammen Musik gehört, getanzt und vor allem viel gelacht und geblödelt.
Wir waren glücklich.

Jetzt habe ich zu Hause eine gute HiFi-Anlage und sitze am Wochenende mit meiner Frau zu Hause alleine, klicke in dem Forum, glotze im Internet, schaue jedoch kein "Millionenshow":) und habe keine Freunde zum Reden, zum Musikhören und zum...Tanzen, weil die Tiroler tanzen nicht zu Hause, sondern in den großen Zelten und dabei saufen viel, damit sie ordentlich lachen können und vor allem die Sau rauslassen. Zu Hause wird gegessen, leise TV geschaut, geschlafen und am Wochenende gibt es sogar etwas sex, aber leise, damit die Nachbarn nichts mitbekommen.

Schau wie dreht sich im Musikteil des Forums die Diskussion über die Musik?

In diesem Forum fehlt der Dialog, Nähe, nette Begegnungen.
Hier herrscht vor allem die Selbstdarstellung, Selbstpräsentation und wer hat mehr Wissen und der Drang nach noch mehr MEHR.

Glaubst du, du könntest die Gesellschaft retten?

Sorry für alle ev. Fehler. Ich war zu faul, um das Wörterbuch in die Hand zu nehmen Liebe Grüße an alle HiFi-Freunde.
mfg. adam
whatawaster
Inventar
#9 erstellt: 02. Feb 2006, 21:44
Grüß Euch,

also das Thema was hier angesprochen wurde ist meiner Meinung nach vielleicht das interessanteste, auf das ich bisher hier im Forum gestolpert bin, da es sich nicht nur um Hifi sondern insbsondere um die menschliche Seele und die Welt in der wir leben dreht. Das kann ja hier bald ganz schön philosophisch werden
Ich muss eingestehen, dass ich gewissermaßen auch von dieser Sucht befallen bin. Ich habe schon viele Geräte gahabt und habe mit dem Wechsel meistens gar keine Verbesserung erreicht, weil ich kaum was wertigeres, sondern eben nur was neues und anderes gekauft habe. Hätte ich z.B. 1-2 Jahre gespart und mich mit meiner ersten Sony Hifi-Anlage begnügt, hätte ich mir jetzt eine viel bessere Anlage leisten können als ich sie habe. Aber es ist jetzt schon egal und zum Glück bin ich mit ihr auch zufrieden.

Aber um zum Thema zurückzukommen: ich habe an mir selbst beobachtet, dass man viel Sachen (nicht nur Hifi) einfach nur kauft um über seine eigene Trauer oder mittelmäßigkeit des eigenen Lebens hinwegzukommen. Vielleicht habe ich das jetzt nicht am treffendsten ausgedrückt, aber ihr wisst schon was ich meine. Das was bei euch in Deutschland schon länger der Fall ist, macht sich auch bei uns in Ungarn immer mehr bemerkbar. Die Menschen vereinsamen immer mehr und mehr und übers Internet werden auch meistens nur Scheinbeziehungen geknüpft.

Ich glaube und hoffe, dass hier eine interessante Diskussion rund um dieses Thema entstehen wird.

Peter
bobek
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 02. Feb 2006, 21:57
Hallo Peter,
Ich vermute, dass in dem Forum auch mehrere Ausländer klicken. Ich kam vor fast 20 Jahren aus Warschau nach Tirol und mache hier jeden Tag interessante Beobachtungen.

Meiner Meinung nach das größte Problem in Tirol ist gerade die unglaubliche Einsamkeit, die auch in den vielen Ehen ihren Platz hat. Die Menschen hören auf miteinander zu sprechen, dann kaufen sich alle möglichen Dingen und sammeln aus reiner Frust.
LG. adam
BillyBlue
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Feb 2006, 22:04
Das nimmt ja eine interessante Wendung hier. Nun, ich denke, man sollte es nicht übertreiben, schließlich geht das Forum ja auch nun Mal über Hifi und damit etwas Materielles.

Wir leben in einer Konsumgesellschaft


Die Menschenmasse bewegt sich langsam, mit den ernsten Gesichtern, still, wie bei einem Begräbnis


Dann kaufen sich z.B. ihre HiFi-Spielzeuge oder unterschiedlichen Weinsorten, Zigaretten, Autos,...etc.


Hier herrscht vor allem die Selbstdarstellung, Selbstpräsentation und wer hat mehr Wissen und der Drang nach noch mehr MEHR

Das ist allerdings sehr wahr. Leider.
bobek
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 02. Feb 2006, 22:32
Hallo Stefan,

Ich habe bewußt meine Meinung überspitzt:) Ich wollte endlich in diesem Forum eine Diskussion entflammen lassen.
Ich möchte die HERZEN den Forum-Freunden erreichen und bewegen.
Unsere Köpfe kochen da von den technischen Parametern.
Das Wissen herrscht und wo sind die Emotionen?

HiFi = Technisches Wissen + Sachlichkeit?
HiFi ohne Emotionen?

Ich würde mich auf einen Diskurs recht freuen?
LG. adam
superfranz
Gesperrt
#13 erstellt: 02. Feb 2006, 22:37
Hallo, habe ein großes Problem! Das ich hifisüchtig war -hoffentlich irre ich mich in diesem Punkt nicht!- ist hinlänglich bekannt! Aber wer sagt mit das ich geheilt bin?Falls mich jemand gesundschreiben möchte,möge er dies doch bitte mit einer Woche Vorankündigung tun - in der Zeit kann ich meine eiserne Ration bei Ebay ersteigern,man lebt ja nicht alleine nur von Luft!!!
BillyBlue
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Feb 2006, 23:59

HiFi = Technisches Wissen + Sachlichkeit

Also für mich (als Student der Fahrzeugtechnik und im allgemeinen sehr technisch orientiertem Menschen) ist es leider nur das. Beim Anblick eines schönen Hifi-Produkts ist es wie bei einem schönen Auto, man findet einfach gefallen daran. Ist die Technik darin dann auch noch gut, super. Alles was aber mit tieferen Emotionen zu tun hat, kommt bei mir nur durch die Musik. Wenn der Verstärker einfach nur dasteht oder schlechte Musik verstärkt, kann er noch so gut sein, er löst bei mir keine Emotionen aus.
DIVA
Stammgast
#15 erstellt: 03. Feb 2006, 00:39
Hi zusammen!
Gut das das Thema mal angesprochen wird!
Ich möchte mich aber noch mal auf einen Punkt konzentrieren den Bobek angesprochen hat.

Es wird zuwenig miteinander geredet. Ich hatte vor ein Mini Forumstreffen in Form eines Kabeltestes zu veranstalten. Die Diskusion hier im Forum war hitzig und mußte zuletzt auch noch moderiert werden, aber das schlimme ist das gerade mal 2 Leute wirklich intresse hatten mal ein Glas Wein zu trinken und zu fachsimpeln...

Schade, oder?

Aber seien wir doch ehrlich das Musikhören (bitte verzeiht den Ausdruck) auf hohem Niveau ist ein einsames Vergnügen...
Gruß
Christian


[Beitrag von DIVA am 03. Feb 2006, 00:43 bearbeitet]
Amin65
Inventar
#16 erstellt: 03. Feb 2006, 13:48
Hallo BillyBlue,



Das werden so einige hier sicher nicht gern hören, weil sie im Inneren genau wissen, dass es so ist.


ich denke, jeder von uns wird zumindest einen kleinen Teil bei sich davon entdecken.


Ich für meinen Teil beneide die Leute mehr, die vielleicht noch zur Schule gehen und den ganzen Nachmittag und Abend Zeit haben, um Musik zu hören, als jemanden, der 'ne spitzen Anlage hat und keine Ahnung von Musik.


Klar, aber schön ist es wenn beides zusammentrifft, nicht war?
Soweit ich das bei mir im Rückblick sehe, habe ich ab dem Schüleralter etwa 12 Jahre so wie ein Student mit einfachen Geräten zufrieden gehört, dann kam ich in einen High-End-Kreis, habe das 15 Jahre lang betrieben und inzwischen aber wieder den Ausstieg vorgenommen, um mich ausschließlich nur noch der Musik zu widmen. Nicht das man das falsch versteht, als selbst ernannter Aussteiger behalte ich natürlich die angeschafften Gerätschaften, aber jetzt ist einfürallemal Schluss damit. Zum Glück habe ich nie wirklich damit übertrieben, glaube ich.

Aufgeweckt aus diesem Alptraum hat mich ausgerechnet ein befreundeter Händler, der sich selbst als Aussteiger bezeichnet. Aber mein Bekannten- und Freundeskreis ist noch stark infiziert. Vor allem dieser besagte Bekannte von mir ist unheilbar krank. Wir haben schon alles versucht ihn zur Vernunft zu bringen - zwecklos. Jede Woche hat er etwas neues im Regal stehen. Immer wieder reist er durch ganz Deutschland um sich ein neues Gerät oder einen neuen LS zu besorgen.

Man darf ja nicht vergessen, es leiden ja auch noch andere Familienmitglieder unter dem Hifi-Bazillus mancher Männer. Ich habe von Leuten gehört die sich deswegen komplett verschuldet haben. Leute die Haus und Hof verkauft haben. Und Leute die immer bei ihrem Händler verschuldet sind. Denn immer wenn sie kurz vor der Abzahlung der Schulden gestanden haben, hat der Händler wieder gesagt: "ich hab hier etwas für Sie, das wird Sie bestimmt interessieren." Und prompt wurden die Schulden wieder aufgestockt. Denn der Händler wußte genau, wie er die "Kranken" infizieren kann.

Bei vielen, die ich im Laufe der Jahre beobachtet habe, hat sich der Schuldenpegel im Hifi immer gehalten. Und die Händler und Vertriebe haben sich, das weiß ich aus Insiderkreisen, lachend die Hände gerieben über diese Bekloppten.


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 03. Feb 2006, 14:33 bearbeitet]
Amin65
Inventar
#17 erstellt: 03. Feb 2006, 14:04
@Stefan


mister_ty schrieb:
Hallo Armin
Scheinbar hast du den Nerv voll getroffen.
Sind scheinbar alle schon von dem Virus betroffen.


Ja, sehe ich auch so. Man muss nur aufpassen, dass man nicht in eine Sucht verfällt, dann wird's gefährlich.


@andisharp


Getrieben von der Vorstellung, dass es eine noch bessere Anlage geben muss, als ihre eigene. Da werden teure Komponenten im Monatstakt ausgetauscht, Käbelchen zum Preis einer Weltreise erworben, CDs entmagnetisiert, angepinselt und gefast, Geräte getunt und so weiter.


Wie wahr. Übrigens sehe ich Leute wie Dich, also die Zweifler solcher Tuningmaßnahmen, als sehr wichtig in solchen Foren an! Nicht weil ich der gleichen Überzeugung wäre, dass Tunings nichts bringen, aber weil Leute wie Du andere vielleicht etwas aufrütteln können von ihrer allzugroßen Hifi-Sucht.


Ich bin dieser Spezies aber auch dankbar, versorgt sie doch den Gebrauchtmarkt mit High-End zum kleinen Preis.


Stimmt genau. In dem Fahrwasser dieser Spezies, habe ich mir manches Teil erst leisten können.


@bobek


Du bist ein lieber Kerl, weil du eine tolle Einstellung den armen Menschen gegenüber hast. Schau an, in welcher Gesellschaft wir leben.


Nun übertreib's mal nicht, mit dem lieben Kerl.

Aber das mit der Gesellschaft in der wir leben stimmt schon. Sieh es einfach mal als Denkanstoß für einen selbst an. Wo sind wir inzwischen angekommen? Schaffen, schaffen, Häusle bauen um jeden Preis. Konsumieren, wieder schaffen um wieder zu konsumieren. Vielleicht auch nur noch schaffen um zu konsumieren? Vielleicht sind wir nur noch Sklave unseres eigenen Konsums geworden???


Glaubst du, du könntest die Gesellschaft retten?


Nein! Aber vielleicht mal zum Denken anregen.


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 03. Feb 2006, 14:35 bearbeitet]
Haltepunkt
Inventar
#18 erstellt: 03. Feb 2006, 14:17

HiFi = Technisches Wissen + Sachlichkeit?


Darin liegt doch die Heilungschance begründet:
Aufgeklärte Menschen lachen doch nur über den Budenzauber, der in der Hifi-Branche aufgeführt wird. Seit Jahrzehnten ist ein Degenerationsprozess bei Hifi-Gerätschaften im Gange, der paradoxerweise die Kundschaft zu einem immer schnelleren Austausch dieser Teile animiert

Übrigens: Für mich ist der Hörraum ein Refugium, in dem ich Musikhören erst restlos genießen kann, wenn ich alleine bin - und auf den Austausch mit 'Szene-Spinnern' verzichte ich ebenfalls gerne
Amin65
Inventar
#19 erstellt: 03. Feb 2006, 14:28
Hallo Peter


whatawaster schrieb:
also das Thema was hier angesprochen wurde ist meiner Meinung nach vielleicht das interessanteste, auf das ich bisher hier im Forum gestolpert bin, da es sich nicht nur um Hifi sondern insbsondere um die menschliche Seele und die Welt in der wir leben dreht. Das kann ja hier bald ganz schön philosophisch werden


Meiner Meinung nach wurde es bisher auch so gut wie nie angesprochen. Wo auch? Die Händler und Zeitschriften würden sich ihren eigenen Ast damit absägen. Das Thema ist auch viel zu gefährlich für ihre Zunft!!!

Und in den Hifi-Foren gibt es zuviele die sich selbst erkennen werden - und das ist schwierig genung zuzugeben.


Aber um zum Thema zurückzukommen: ich habe an mir selbst beobachtet, dass man viel Sachen (nicht nur Hifi) einfach nur kauft um über seine eigene Trauer oder mittelmäßigkeit des eigenen Lebens hinwegzukommen. Vielleicht habe ich das jetzt nicht am treffendsten ausgedrückt, aber ihr wisst schon was ich meine. Das was bei euch in Deutschland schon länger der Fall ist, macht sich auch bei uns in Ungarn immer mehr bemerkbar. Die Menschen vereinsamen immer mehr und mehr und übers Internet werden auch meistens nur Scheinbeziehungen geknüpft.


Das ist ein sehr wichtiger Aspekt! Ein Freund von mir gibt regelrecht zu, dass Hifi seine Ersatzbefriedigung ist. Er muss 6 Tage in der Woche im Schichtwechsel arbeiten, er hat keine weibliche Beziehung, er pflegt kaum Männerfreundschaften und er ein ausgesprochener Einsiedler. Außerdem ist kein wirklich einfacher Zeitgenosse, sehr mimosenhaft.

Wenn ich mich mal mit ihm treffen möchte, geht es nur unter "seinen" Bedingungen ... falls er mal Zeit hat.
Ruft aber sein Händler an, der ca. 80km entfernt sitzt, hat er auf einmal alle Zeit der Welt. Und kaum ist der Besuch vollzogen, steht schon wieder ein neues Gerät in seiner Wohnung und der Schuldenberg wieder für die nächsten 3 - 4 Jahre weitergeschoben.

Seine Ausrede: "ich arbeite den ganzen Tag, Woche für Woche, da will ich mir wenigstens das leisten können. Irgendwofür muss man doch arbeiten, irgendwofür muss sich doch die ganze Anstrengung lohnen, man hat doch sonst nichts im Leben".

Was soll man da noch zu sagen????? Mir bleibt da nur noch Kopfschütteln


Ein Bekannter von mir hat Probleme in seiner Beziehung, schon seit Jahren. Er kauft sich alle Nase lang Geräte, möglicherweise um seinen täglichen Schmerz zu lindern. Außerdem hat er Depressionen. Das Hifi ist sein einziges Lebenselexier was ihn aufrecht hält. Die meisten Händler Deutschlands dürften ihn kennen. Er dürfte schon überall seinen Besuch abgestattet haben. Sogar ein Händler in seiner Nähe hat ihn schon als "Krank" bezeichnet. Er sagte, "irgendwer müsste ihn mal stoppen". Nur wer sollte das tun???

Grüße, Amin
A.Z.
Stammgast
#20 erstellt: 03. Feb 2006, 15:37
So viel Rumgejammer und (Selbst)-mitleid in einem einzigen Thread, dass einem fast schlecht wird.

Hier wird der Eindruck vermittelt, dass jeder, der sich mit der Wiedergabe der Musik beschäftigt, ein vereinsamter Aussenseiter ist, der keine Freunde hat und sich ständig in Foren wie diesem treibt. Wenn das so ist, dann sind wir alle betroffen.

Jeder hat eben seine Hobbys und Leidenschaften. Die einen beschäftigen sich mit Musikanlagen, die anderen mit Autos, wiederum andere knipsen Bilder, treiben Sport, usw. Was wäre man sonst für ein Individuum, wenn man nur mit der Masse mitziehen würde?

Ich habe selbst sehr viele Hobbys, welche fast von niemandem geteilt werden. Soll ich diese jetzt aufgeben und mich Dingen zuwenden, die die Masse treibt?

Internet ist da eine wahre Freude, da man ganz leicht gleichgesinnte finden kann, die man persöhnlich vielleicht niemals treffen würde.

Zu HiFi bin ich ja erst durch die Musik gekommen. Da mir viel an dieser liegt, will auch auch, dass sie schön klingt. Und gerade damit beschäftigt sich HiFi. Es hat wirklich mit Musik nicht viel zu tun, sondern mit deren Wiedergabe und darüber redet man hier, da es ein HiFi-Forum ist. Wenn ich über die Musik diskutieren will, dann gehe ich in entsprechende Foren, die sich mit entsprechender MUSIK und nichts anderem beschäftigen, da ich persöhnlich auch fast keine Menschen kenne, die meinen Musikgeschmack teilen. Dafür kenne ich umso mehr Menschen, die andere Menschen, die ihre Hobbys haben und diesen leidenschaftlich nachgehen, belächeln. Kein Wunder, wenn man dann "Ihr könnt mich alle" sagt und sich nur noch mit seinen Hobbys beschäftigt.

HiFi kann schon eine Art Ersatzbeziehung sein, aber das gilt im Grunde für jedes Hobby.

Was soll man denn sonst machen, wenn niemand seine Leidenschaften teilt? Sich selbst verraten? Wenn ich niemanden kenne, der Progressive Rock oder Jazz hört, soll ich jetzt in 'ne Disco gehen und sich Plastikpop oder Techno reinziehen, um dann ein Paar "Freunde" zu kriegen? Sowas ist nun wirklich bemitleidenswert.

Mein Rat an alle vereinsamten HiFi-Süchtigen:
Verkauft eure Anlagen und euer Leben wird sich schlagartig ändern. Ihr werdet geheilt sein,viele neue Freunde kennenlernen und wunderschöne Frauen werden auf euch abfahren.
Haltepunkt
Inventar
#21 erstellt: 03. Feb 2006, 16:04
@Amin65


Übrigens sehe ich Leute wie Dich, also die Zweifler solcher Tuningmaßnahmen, als sehr wichtig in solchen Foren an! Nicht weil ich der gleichen Überzeugung wäre, dass Tunings nichts bringen, aber weil Leute wie Du andere vielleicht etwas aufrütteln können von ihrer allzugroßen Hifi-Sucht.


Ich bin nicht gemeint, will nur etwas zum Aufrütteln sagen.
Um beim Beispiel mit dem Diamant-HT bei B&W zu bleiben: Da wird immer mal wieder sachlich dargelegt, dass der spezielle Sound nicht vom geänderten Materialmaterial resultiert, sondern ganz trivial vom ebenfalls geänderten Filterdesign - und wie sind die Reaktionen? Erst Verärgerung und dann weitere ignorante Beiträge, als hätte es die Information nie gegeben. Diese Art von Leuten rüttelt niemand mehr auf. Für die zählt nur Marketinggeschwätz, Markenfetischismus und Hauptsache teuer = gut.
Ob das nun Dummheit oder Krankheit ist, ich wage es nicht zu beurteilen...
Amin65
Inventar
#22 erstellt: 03. Feb 2006, 16:13

A.Z. schrieb:
So viel Rumgejammer und (Selbst)-mitleid in einem einzigen Thread, dass einem fast schlecht wird.



A.Z.,

dagegen gibt es ein Mittel, nicht weiterlesen



Hier wird der Eindruck vermittelt, dass jeder, der sich mit der Wiedergabe der Musik beschäftigt, ein vereinsamter Aussenseiter ist, der keine Freunde hat und sich ständig in Foren wie diesem treibt. Wenn das so ist, dann sind wir alle betroffen.

Jeder hat eben seine Hobbys und Leidenschaften. Die einen beschäftigen sich mit Musikanlagen, die anderen mit Autos, wiederum andere knipsen Bilder, treiben Sport, usw. Was wäre man sonst für ein Individuum, wenn man nur mit der Masse mitziehen würde?

Ich habe selbst sehr viele Hobbys, welche fast von niemandem geteilt werden. Soll ich diese jetzt aufgeben und mich Dingen zuwenden, die die Masse treibt?


Jedem sei sein Hobby gegönnt. Nur, manche haben das "normale" Maß deutlich überschritten. Um die ging es mir hauptsächlich.



Mein Rat an alle vereinsamten HiFi-Süchtigen:
Verkauft eure Anlagen und euer Leben wird sich schlagartig ändern. Ihr werdet geheilt sein,viele neue Freunde kennenlernen und wunderschöne Frauen werden auf euch abfahren.


Vielleicht betrachtest Du das hier vielleicht als Witz? Mir ist es aber mein völliger Ernst mit dieser Sache!


Grüße, Amin
Amin65
Inventar
#23 erstellt: 03. Feb 2006, 16:30

Haltepunkt schrieb:
Um beim Beispiel mit dem Diamant-HT bei B&W zu bleiben: Da wird immer mal wieder sachlich dargelegt, dass der spezielle Sound nicht vom geänderten Materialmaterial resultiert, sondern ganz trivial vom ebenfalls geänderten Filterdesign - und wie sind die Reaktionen? Erst Verärgerung und dann weitere ignorante Beiträge, als hätte es die Information nie gegeben. Diese Art von Leuten rüttelt niemand mehr auf. Für die zählt nur Marketinggeschwätz, Markenfetischismus und Hauptsache teuer = gut.
Ob das nun Dummheit oder Krankheit ist, ich wage es nicht zu beurteilen...


Wichtig ist nicht was Leute dazu bringt, sich wieder etwas neues zu kaufen, sondern wie es geschieht. Ob Tunings, Geräte oder LS, das ist egal. Viele können durch die bloße Information, dass es eine Neuerung im Hifi gibt, bereits komplett verunsichert werden. Z. B. "ist meine alte B&W ohne Diamanthochtöner noch uptodate?" "Ist die Neue vielleicht doch besser als meine?" "In der Zeitschrift steht, die neue habe mal wieder deutlich zugelegt ... und ... der Hersteller bietet jetzt sogar ein Update für meine alte an."

Der normale Hifi-Fan bleibt gelassen. Der "Süchtige" aber, wird nervös und kann kaum noch ruhig schlafen, weil ihm klar geworden ist, dass sein alter LS in diesem Moment total veraltet ist. Und er bildet sich ein, er könne mit diesem alten LS eigentlich nicht mehr wirklich gut Musik hören.


Grüße, Amin
DIVA
Stammgast
#24 erstellt: 03. Feb 2006, 16:48
Ich kann nachvollziehen, daß man etwas unbedingt haben möchte! ich kann mich gut daran erinnern, daß ich als Student über zwei Jahre auf ein paar Lautsprecher gespart habe. In den beiden Nächten bevor ich Sie abgeholt habe habe ich auch kaum geschlafen.

Ich denke aber das wirkliche Problem besteht darin, daß die Leute sich echt verschulden und das fängt heute schon bei Kindern mit Ihren Handys an. Da gibt es schon ein paar Adressen an die man sich wenden sollte bevor man vor dem Ruin steht.

@AZ
Schön das Du mit allem klar kommst! Ich denke es geht hier weniger darum sich selbst zu bemitleiden, sondern darum mal ein Thema anzusprechen, was in dieser sinnlosen verbraterei von Geld (nichts anderes ist dieses Hobby, denn zum Leben braucht man den Schnickschnack nicht) als Schattenseite mit sich bringt.

Gruß
Christian


[Beitrag von DIVA am 03. Feb 2006, 16:50 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#25 erstellt: 03. Feb 2006, 16:51

A.Z. schrieb:
So viel Rumgejammer und (Selbst)-mitleid in einem einzigen Thread, dass einem fast schlecht wird.

Ich schließe mich an.

Das hört sich schon nach Paranoia im Endstadium an:

Die Menschen werden verunsichert, wenn mal wieder ein Nachfolgegerät MKII oder MKIII auf den Markt kommt. (...) Jeder der so einen Vorgänger besitzt fragt sich nun, ob er aufrüsten soll. Die Zeitschriften sagen jedenfalls, dass es sich lohnen würde.

Wird in den Zeitschriften wirklich empfohlen MK I gegebn MK II zu tauschen? Ich lese zwar nur gelegentlich, aber da steht doch eher nur, dass es besser geworden ist.
Auch kaum ein Händler wird (meiner Erfahrung und Einschätzung nach) sowas empfehlen. Weil es eben Quatsch ist, selbst wenn MK II wirklich etwas besser ist.


Meist funktioniert das in der Händlerdenke folgendermaßen: <eine perfide geschäftsstartegie wird beschrieben>
Meist taktiert der Händler folgendermaßen: <...>


Mal im Ernst: Amin65 kennt da jemanden, der von einem Händler ausgebeutet wird / sich ausbeuten läßt. Schlimmer Einzelfall wohl ... aber sieht so die Hifi-Welt aus?
Die "40 Komponenten im Jahr tauschen"-Geschichte isst doch wohl kaum symptomatisch für die Branche.

Sicher wird desöfteren mal eine "Neuerung" beworben und verkauft, auf die die Welt hätte verzichten können. Meinetwegen werden auch ab und an (vom neutralen Standpunkt aus) schlecht konstruierte Geräte an den Mann gebracht. Klar. Aber das ist doch eine _gaaaanz_ andere Dimension, als das hier skizzierte Horror-Szenario.

Diese "Vereinsamung durch Hifi"-Geschichte entspricht doch wohl kaum der Realität.
Eher noch sind Computer+Internet schuld ... und das älter werden: 'früher' waren alle öfter mit Freunden zusammen (und tanzte um einen Cassettenrecorder herum). Das der Hifi-Brache zuzuschreiben ist in etwa so sinnvoll, wie der Erdbeerpreisentwicklung.

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 03. Feb 2006, 17:00 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#26 erstellt: 03. Feb 2006, 16:55

DIVA schrieb:
Ich denke es geht hier (...) darum mal ein Thema anzusprechen, was in dieser sinnlosen verbraterei von Geld (nichts anderes ist dieses Hobby, denn zum Leben braucht man den Schnickschnack nicht) als Schattenseite mit sich bringt.

Das kannst Du aber über die meisten Hobbies schreiben. Wer braucht schon den neuesten Ski für die Abfahrt?

Gruß
Amin65
Inventar
#27 erstellt: 03. Feb 2006, 18:10
Hallo axel,


Wird in den Zeitschriften wirklich empfohlen MK I gegebn MK II zu tauschen? Ich lese zwar nur gelegentlich, aber da steht doch eher nur, dass es besser geworden ist.


Nein, es wird nicht direkt empfohlen ... aaaaber, es wird detalliert dargestellt, welches enorme Klangwachstum sich damit einstellt. Das reicht schon aus, um bei einigen "Schwachen" eine extreme Begehrlichkeit auszulösen!



Auch kaum ein Händler wird (meiner Erfahrung und Einschätzung nach) sowas empfehlen. Weil es eben Quatsch ist, selbst wenn MK II wirklich etwas besser ist.


Auch der Händler rät nicht grundsätzlich direkt dazu. Er stellt vielmehr dem Kunden diesen Unterschied bei einer Hörprobe zur Schau. Sollte der Kunde an dem Klangwachstum Zweifel haben, hilft mancher Händler nach. Er wippt bei der Vorführung des neueren Modells derartig heftig mit den Füßen im Takt der Musik, so dass mancher Kunde den Eindruck gewinnt, jetzt macht die Musik erst wirklich Spaß. Begleitet wird das Szenario mit den Worten vom Händler: "klingt deutlich besser, nicht war?"

Was glaubst Du wieviele schwache Kunden auf diese verkaufpsychologischen Tricks dieser Art hereinfallen?



Mal im Ernst: Amin65 kennt da jemanden, der von einem Händler ausgebeutet wird / sich ausbeuten läßt. Schlimmer Einzelfall wohl ... aber sieht so die Hifi-Welt aus?
Die "40 Komponenten im Jahr tauschen"-Geschichte isst doch wohl kaum symptomatisch für die Branche.


Kein Einzelfall, nur ein Extrembeispiel! Aber Du findest solche Leute zuhauf in diesem Bereich.
Wie schon gesagt, aus Insiderkreisen (Händler und Vertriebe) sind mir schon viele Stories aus erster Hand berichtet worden. Und genau eben diese bauen ja auf die "Schwäche" der Kunden. Und glaube mir, es gibt genügend davon! Ich brauche mich nur in meinem eigenen Bekanntenkreis umsehen. Dein Zweifeln sagt mir nur, dass Du keinen Kontakt zu diesen Leuten hast.


Sicher wird desöfteren mal eine "Neuerung" beworben und verkauft, auf die die Welt hätte verzichten können. Meinetwegen werden auch ab und an (vom neutralen Standpunkt aus) schlecht konstruierte Geräte an den Mann gebracht. Klar. Aber das ist doch eine _gaaaanz_ andere Dimension, als das hier skizzierte Horror-Szenario.


Das ist kein Horror-Szenario, das ist tägliche Realität!!!

Ich empfehle Dir mal einen Blick in die Gebraucht-Hifimärkte zu werfen. Da werden selbst teuerste Brocken kurz nach ihrer Markteinführung wieder verkauft. Hast Du Dich mal gefragt warum?

Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 03. Feb 2006, 18:12 bearbeitet]
Richrosc
Inventar
#28 erstellt: 03. Feb 2006, 18:27
Hallo Amin,

wie _axel_ schon schrieb. Nenn mir ein Hobby, bei dem Hobbyextremisten nicht ebensoviel Geld verbraten wie bei Hifi.

Hier geht es eigentlich um die "Hobbysucht"

Mich dünkt, dass nicht das Extremhobby an sich einsam macht (wurde ja behauptet), sondern dass sich der geneigte ein Extremhobby zulegt, weil er eingentlich lieber einsam leben möchte. Er sucht und findet im Extremhobby einen Weg in die Einsamkeit.

Weil er mit der rüden Welt nicht mehr klarkommt. Weil es für ihn keine "normalen" Menschen mehr gibt. Etc. pi pa po.

Die Flucht in die Einseitigkeit, ist auch immer eine Flucht vor der Welt, oder vor sich selbst.

Aber zum Glück, sind ja nur sehr, sehr, sehr, sehr wenige von dieser Art des Extremismus betroffen. Da bin ich mir sogar ziemlich sicher.


Gruß - Richard
_axel_
Inventar
#29 erstellt: 03. Feb 2006, 19:01
Tach Amin.

Nein, es wird nicht direkt empfohlen ... aaaaber, (...)

Zunächst mal finde ich es einen durchaus gewichtigen Unterschied ("Wechsel empfehlen oder nahelegen" und "(vermeintliche) Verbesseung beschreiben").
Deine Formulierungen implizieren (für mich), dass Du da "zum-Wechsel-überreden"-Absichten unterstellst (Verschwörungstheorie, ick hör dir trappsen).

Und eben genau das habe ich noch nirgends beobachten oder lesen dürfen. Im Gegenteil: Bei vorhandenen Komponenten wird i.d.R. dazu geraten, möglichst keine kleinen Schritte zu machen. Wenn wechseln, dann richtig. Sonst lieber nicht.
Natürlich habe kenne auch ich nicht jeden Händler, jeden Kunden, jeden Zeitschriften-Artikel.


Was glaubst Du wieviele schwache Kunden auf diese verkaufpsychologischen Tricks dieser Art hereinfallen?

Was glaubst(!) Du?
Sicher kommt sowas vor. Wenn einer eh ein Gerät kaufen möchte, zum Händler geht und dort mehrere Modelle vergleicht. Dann wird sicher schon mal die Entscheidung beeinflußt. Kommt bestimmt vor. Aber auch nicht immer und überall und sicherlich nicht häufig beim Vergleich MK I gegen MK II (also Vorgänger und Nachfolger).


Ich empfehle Dir mal einen Blick in die Gebraucht-Hifimärkte zu werfen. Da werden selbst teuerste Brocken kurz nach ihrer Markteinführung wieder verkauft. Hast Du Dich mal gefragt warum?

Du meinst, Du kennst die Antwort? Etwa weil der Händler ... öhm, ja was soll der Händler "kurz nach ihrer Markteinführung" demselben schon wieder abdienen wollen? Kaum!
Eher dürfte es sich nach schlechter oder gar ohne Beratung oder probehören erstandene Produkte handeln. Fehlkäufe eben.Was ja nun eine ganz andere Geschichte wäre, als an sich glückliche Verbraucher zum unnützen Wechseln zu überrumpeln.

Amin, ich glaube gerne, dass der Ahnungslose und Leichtgläubige gerne mal hier und da zu etwas überredet wird, was er eigentlich gar nicht braucht. Das Bild, das Du hier aber zeichnest, ist m.E. einfach einige Nummern zu krass (um die allgemeine Realität zu beschreiben).

Gruß
andisharp
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 03. Feb 2006, 19:27
Ich finde, Amin hat schon recht. Ich kenne zwar niemanden dieser Spezies mehr persönlich, kann mich aber an Zeiten erinnern, in denen ich selbst in solchen erlauchten Kreisen verkehrte. Das war Anfang der 80er und hat letztlich dazu geführt, dass ich mich für einige Zeit von meinem Hobby verabschiedet habe. Ich fand's einfach irgendwann zum k...

Und ja, es gibt die geschilderte Art Händler, leider. Selbst früher wurde bei Hörtests gerne manipuliert und das nicht nur mit Worten.

Ich kannte früher jemanden, der ernsthaft versucht hat, seine "Sucht" zum Beruf zu machen. Er hat dann ein HiFi-Studio eröffnet, ist aber schon bald pleite gegangen, weil er wohl selbst sein bester Kunde war. Ich habe dann einiges aus der Konkursmasse billig kaufen können.



[Beitrag von andisharp am 03. Feb 2006, 19:27 bearbeitet]
whatawaster
Inventar
#31 erstellt: 03. Feb 2006, 19:53
Hallo,

ich glaube man sollte sich nicht streiten. Natürlich wird dieses Problem hier ein bischen überspitzt dargestellt, aber das empfinde ich nicht als Problem.
Die meisten Sachen, Literatur (insbsondere Gedichte), Musik, bildende Künste sind überspitzt. Andererseits würden sie nicht zum Denken anregen. Man muss den Leuten oft einen Zerrspiegel vorhalten, damit sie sich erkennen.
Natürlich ist damit nicht jeder angesprochen, da die meisten ihre "Besessenheit" im Zaum halten können.
Ich stimme auch dem Gedanken zu, dass jedes Hobby von Außenseitern praktisch als "abnormal" empfunden wird, aber Amin65 wollte auch implizite nicht sagen, dass sich alle Leute uniformisieren und ihr Hobby aufgeben sollten.
Er wollte lediglich ansprechen, dass viele Leute ihr Hobby in ein wirklich abnormales Ausmaß treiben, und das gilt selbstverständlich auch für andere Besessenheiten.

Auch meine Gedanken bezogen sich nicht nur auf Hifi - schließlich liebe ich die Sache ja, sonst wäre ich nicht hier - sondern auf die Welt im generellen. Ich will auch nicht herumjammern, aber nicht bloß meine Großeltern, sondern auch meine Eltern behaupten, dass ihre Jugend viel glücklicher gewesen sei als z.B. meine (bin 29) obwohl sie sich bedeutend weniger Konsumgüter erfreuen konnten.
Aber wie gesagt, es kann hier leicht ins philosophische abdriften und ich kann auch gut andersgesinnte Meinungen akzeptieren. Es könnte ja auch sein, dass die Welt immer automatisch in die Richtung geht, die am besten ist. Das kann ich nicht beurteilen, sondern nur meine Meinung haben und meinen Gefühlen nachgehen.
Ich finde es aber einfach gut, auch mal über solche Sachen Meinungen auszutauschen. Jammern, warum sollte ich auch jammern, schließlich geht's mir absolut gut, bin gesund, zwei Konzerte meiner Lieblingsacts stehen bald an, ich sterbe auch nicht wegen allzu viel Arbeit und kann mit euch plaudern

Schöne Grüße an euch alle und regt auch bloß nicht zu sehr auf, denn das tut unserer Gesundheit nicht gut. BTW, in meiner Familie und Bekanntenkreis gab es in letzter Zeit einige ernsthafte Krankheiten und da wird einem sehr bewusst, dass man sich seines Lebens so gut es nur geht erfreuen soll und es so leben, dass man sagen kann, dass es das Wert war

Peter
bobek
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 03. Feb 2006, 19:53
Hallo HiFi-Freunde,

Es wird da recht heiß

Mich wundert gar nicht wie Andisharp, Axel und Richard reagieren. Die heile HiFi-Welt-Gesellschaft wurde angekratzt.

Axel schreibt:
"Diese "Vereinsamung durch Hifi"-Geschichte entspricht doch wohl kaum der Realität.
Eher noch sind Computer+Internet schuld ... und das älter werden: 'früher' waren alle öfter mit Freunden zusammen (und tanzte um einen Cassettenrecorder herum). Das der Hifi-Brache zuzuschreiben ist in etwa so sinnvoll, wie der Erdbeerpreisentwicklung."

Es war nicht DIE Realität, sondern es ist und war NUR ein Teil meiner Realität. Für mich ist es auch keine "Schuld-Frage" und es ist auch nicht Branche spezifisch.
Es waren und sind nur meine Beobachtungen und ich wollte niemanden angreifen.

Es geht mir nicht um die "Hobbysucht" sondern um die kalte, sachliche und herzenslose HiFi-Diskussion in dem Forum, wo vor allem die Technik die Oberhand hat und die Musik und gegenseitige Freundlichkeit in dem Hintergrund geraten ist.

Ich freue mich, dass Amin das Gesräch angefangen hat.

Ich nannte Dich Amin, ein lieber Kerl und wollte dich damit nicht zu nahe tretten. Es war die Sprache meines Herzens und vermutlich bin ich zu weit gegangen. Sorry.

Schönen Abend und bis morgen.
Ich wurde ...eingeladen
adam
A.Z.
Stammgast
#33 erstellt: 03. Feb 2006, 20:51
Wie oft muss man denn wiederholen, dass Hifi nichts mit Musik, also deren Inhalt, zu tun hat, sondern mit deren Wiedergabe? Für Musik gibt es extra Foren.

Die Schilderungen hier sind über alle Maßen übertrieben:

Die böse Hifi-Industrie lässt Menschen vereinsamen. So ein extremer Schwachsinn. Da wird Hifi schon mal für "ein mal die Woche Sex" verantwortlich gemacht. Macht was aus eurem Leben und sagt nicht, dass eure Musikkomponenten euch dabei im Weg stehen.

Jedes Hobby, dass intensiv bertrieben wird, bringt gewisse Probleme mit sich. Was solls? das ist eben so, nehme ich gerne in Kauf.
4hrsmn
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 03. Feb 2006, 21:14
Hallo an alle
Also wenn ich das lese dann weiss ich echt nicht mehr weiter.
Wo soll das alles noch hinführen in DE?
Kaum kauft sich einer 40 Geräte im Jahr, sind die Händler daran Schuld. Wie sollte man auch auf die absurde Idee kommen das er das, was er gekauft hat auch wirklich wollte.
Ach ja zuerst waren da die bösen bösen Zeitschriften die mir unterschwellig zu verstehen gegeben haben das Gerät X, was drei Monate neuer als mein Gerät XY ist, um längen besser ist.
Somit haben wir schon 2 Schuldige, Die Medien und die Händler. Und wenn einer auf die Idee kommen sollte das das was ich tue in meiner eigenen Verantwortung steht, werde ich ihn auf diesen Thread verweisen und sagen können das meine Insolvenz nicht mir sondern den "anderen" zuzuweisen ist.
Der Händler (der übrigens davon lebt HIFI Geräte zu verkaufen) hätte mehr auf mich eingehen müssen und mir keine neuen Gerätschaften mehr zeigen dürfen.
Wäre ja auch billiger hätte ich halt im I Net bestellt.

Ich verstehe nicht wie man immer und immer wieder auf Händler und Medien Schimpfen kann.
Was ist, wenn es keine Händler mehr gibt?
Was ist, wenn es keine Special Interest Zeitschrift mehr gibt?

Ich möcht wirklich niemanden zu nahe treten, aber am süchtig werden ist man doch meistens selber schuld oder nicht?
whatawaster
Inventar
#35 erstellt: 03. Feb 2006, 22:35
Mir scheint hier reden zwei Fraktionen aneinander vorbei. Wir sind hier im Off-Topic Bereich, weshalb es doch legitim ist über Sachen zu sprechen, die nicht felsenfest mit Hifi verbunden sind, aber trotzdem irgendwo im Zusammenhang stehen.

Mich würde es freuen auch über solche Sachen, wie das Leben an sich zu sprechen, natürlich in irgendeinem Zusammenhang mit Hifi und Musik. Wenn das jemandem nicht passt, muss sie/er ja nicht mitmachen.

Klar gibt es eigene Foren für Musik, aber ich bin doch der Meinung, dass Hifi und Musik nicht zu trennen sind, da die Geräte ein Mittel zum Zweck sind. Natürlich habe auch ich emotionale Beziehung zu den Geräten, aber letztendlich ist mein Ziel die Musik in einer so gut wie möglichen Qualität zu hören.
Gelscht
Gelöscht
#36 erstellt: 03. Feb 2006, 22:50
Es gibt immer welche wo alles missverstehen .
Aber süchtige merken meist nicht das sie Krank sind.

mfg stefan
A.Z.
Stammgast
#37 erstellt: 04. Feb 2006, 03:51
Ja, danke für den Hinweis. Ich werde mich Morgen mal von einem Psychiater durchchecken lassen, ob ich vielleicht, mir unbewusst, an irgendwelchen Süchten leide. Eigentlich kann ich mich bisher über nichts beschweren, aber könnte ja doch sein, dass ich krank bin.

Jetzt im ernst, ich finde Leute, die keine ernsthaften Hobbys betreiben, die keine Leidenschaften haben, langweilig, sie interessieren mich einfach nicht, diese "Gesunden". Und das sind meistens Leute, die grossen Freundeskreis haben oder in Cliquen sind. Die haben eben nichts zu tun, also können die ganzen Tag miteinander abhängen.

Ich selbst habe viele Hobbys und dementsprechend für die Menschen nicht so viel Zeit. Ich habe ein Paar Kumpels, mit denen ich ab und zu was zusammen mache und das reicht mir vollkommen. Alles andere wäre mir zu viel, neben Arbeit und Studium.

Dumme Teenies, die ihre Telefonrechnungen nicht bezahlen können, weil sie vier Handys haben, das sind die Süchtigen, aber nicht Leute, die etwas nachgehen, wofür sie sich begeistern und dafür auch gerne Geld ausgeben.

Man hört hier immer wieder solche Meinungen, dass Hifi-Begeisterte den Draht zur Musik verlieren. Das ist doch schwachsinnig. Wenn man seine Kette verbessern möchte, dann aus welchem Grund denn? Damit die Musik schöner klingt, man tut es also der Musik wegen.

Genauso schwachsinnig ist, was hier immer wieder den Händlern vorgeworfen wird. Also, ich kenne einen Händler und der hat noch nie versucht, mich zu irgendwas zu überreden. Wenn ich ab und zu da vorbeischaue, um mir ein Paar Schallplatten zu besorgen (ja,ja.. der Typ verkauft tatsächlich Musik!), schaue ich mir die Komponenten an, kann sie mir auch anhören, auch wenn ich ihm sage, dass ich nichts kaufen will.

Aber hier werden alle Händler ja fast wie Kriminelle behandelt. Ich frage mich wie die ganzen Realisten das überhaupt wissen können, da ich diese Menschen ja wohl kaum bei einem HiFi-Händler antreffen werde. Diese Panikmacherei kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
whatawaster
Inventar
#38 erstellt: 04. Feb 2006, 11:20
Hi A.Z.,

du hast ja recht und ich glaube niemand hat mit dieser Sucht-Sache alle hier tätigen Leute gemeint und auch nicht gesagt, dass alle Händler kriminelle seien.
Es wurde ledlich angesprochen, dass es Leute gibt, die den Kauf von neuen Geräten bis ins krankhafte treiben und bei denen hat das dann fast nichts mehr damit zu tun, dass sie bloß ihre Musik in bessrer Qualität hören wollen. Und bei solchen kommt es halt leicht vor, dass sie auf eine Anregung ihres Händlers einen so starken Kaufdrang spüren, dass sie nicht mehr widerstehen können. Deshalb ist der Händler natürlich nicht schlecht, da er davon lebr Geräte zu verkaufen. Ich würde ihm daher absolut keine Schuld geben.

Die meisten von uns sind natürlich nicht so.
Auch ich habe keinen großen Freundeskreis, sondern 3-4 richtige Freunde, mit denen ich schon seit Kindesalter befeundet bin und mir reichen sie auch volkommen aus. Ich kann auch nichts mit den Leuten anfangen, die keine richtige Leidenschaft haben, da ich mit denen nicht auf derselben Wellenlänge bin.
Wir sind in unseren Meinungen doch nicht so verschieden gerade deshalb habe ich gesagt, dass man sich hier nicht streiten solle, da es meiner Ansicht nicht um grundlegend verschiedene Meinungen oder Ansichten ging. Vielmehr haben wir aneinander vorbeigeredet und jeder von uns hatte auf seine Art und Weise recht.

Es ging also nochmal nur um eine bestimmte Schicht. Es kann allerdings keiner bestreiten, dass Werbung und Marketing eine riesen Wirkung auf uns haben. Man braucht sich ja nur diesen ganzen Hype um Handys und Klingeltöne ansehen. Wenn gezieltes Marketing und Werbung die Menschen nämlich nicht beeinflussen würden, dann würden auch die ganzen Firmen nicht solche Unmengen von Geld in diesen Bereich investieren. Es erscheinen andauernd neue Geräte auf dem Markt, seien es nun Handys, DVD-Player was auch immer. Es geht da gar nicht darum, dass die neuen besser sind, sondern darum, dass die Leute das Neue automatisch als besser empfinden und eben deshalb einen Kaufdrang empfinden. Darauf basiert das ganze. Es hat hier niemand behauptet, dass alle Menschen mental krank sind, aber es gibt wirklich einige die von diesem "Virus" mehr als nötig oder normal befallen sind als andere - und das auch im Hifi-Bereich.
Ich glaube, dass es dem Threaderöffner eigentlich darum ging und nicht uns alle als Spinner und die Händler als kriminelle darzustellen.

Also, um mit einen Anglizismus zu leben: Take it easy

Cheers

Peter
_axel_
Inventar
#39 erstellt: 04. Feb 2006, 11:42
Hallo whatawaster (und auch bobek),
wenn Euch hier tatsächlich darum geht, dass man mal einen Fall schildert und darüber spricht, oder dass über Themen wie "wo ist eigentlich das unbeschwerte Leben von früher geblieben" (o.ä.) ... dann will ich nichts gesagt haben. Dafür ist hier sicher der richtige Platz.

Irgendwie habe ich Amins Aussagen aber anders, zielgerichteter und breiter, verstanden.

Grüße
bobek
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 04. Feb 2006, 14:08
Hi,
Ich lebe schon fast 20 Jahre in Tirol und so wie alle da, liebe Musik und interessiere mich auch für die HiFi-Geräte.
Im Vordergrund steht bei mir jedoch die Musik - meine große Leidenschaft und das Leben an sich und erst dann die HiFi-Technik.
Ich freue mich sehr, dass Amin das Thema eröffnet hat und ich kann mich jetzt in dem Forum besser fühlen, weil das Thema Leben zu Sprache kommt.
Ich sehe da eine Chance, dass es bei uns mehr Emotionen auslösen kann

Ich würde mich wünschen, dass unsere Meinungsunterschiede nicht zu den Hindernissen sondern zu einer Bereicherung werden.

Hi Axel,
Danke für dein Verständnis

Hi Peter,
Schöne Grüße nach Ungarn. Lebst du in Budapest?
Es ist eine sehr schöne Stadt. Ich war dort nur einen Tag vor zwei Jahren. Es hat damals sehr geregnet und trotzdem hat es mir gut gefallen

Jetzt gehe ich in die Berge mit meinem Mini iPod

Mit einem sonnigen Gruß an alle
Amin65
Inventar
#41 erstellt: 04. Feb 2006, 14:42
@A.Z.


Wie oft muss man denn wiederholen, dass Hifi nichts mit Musik, also deren Inhalt, zu tun hat, sondern mit deren Wiedergabe? Für Musik gibt es extra Foren.


Warum so betroffen? Hat da jemand in ein Wespennest gestochen?
Hifi hat also nichts mit Musik zu tun???? Kommentar überflüssig!!!


Jedes Hobby, dass intensiv bertrieben wird, bringt gewisse Probleme mit sich. Was solls? das ist eben so, nehme ich gerne in Kauf.


Wir haben ja auch nicht über Dich gesprochen, oder?



Hallo an alle,

das ist ja lustig, jetzt wird schon spekuliert, wie ich was gemeint haben könnte. Ich denke es ist klar. Falls ich micht wiederholen sollte, sorry. Aber es ging mir um all diejenigen, die ihre Kauflust nicht mehr zügeln können, speziell im Hifi. Wer einem Alkoholiker die Schuld geben möchte, dass er krank ist, hat schon eine merkwürdige Einstellung zu seinen Mitmenschen!


@4hrsmn

Ich möcht wirklich niemanden zu nahe treten, aber am süchtig werden ist man doch meistens selber schuld oder nicht?


Du hast eine sehr bedenkliche Einstellung zu gewissen Dingen!
Da möchte ich mal folgendes zu sagen. Ein Süchtiger kommt aus seinem Teufelskreis nicht mehr allein heraus. Darum gibt es auch für bestimmte Gruppen z.B. Spielsucht an Geldautomaten sogar ab und zu einen staatlichen Schutz. Diese Gefährdeten dürfen in Spielotheken nicht mehr an die Automaten gelassen werden.

Egal um welche Sucht es sich handelt, die Übergänge sind fließend. Niemand bemerkt sie an sich selbst, wenn ein bestimmtes Ziel überschritten wurde. Und fast niemand schafft es allein da heraus zu kommen.

Nicht dass ich hier falsch verstanden werde, ich habe mit Süchtigen und Kranken nicht das geringste zu tun. Mir ist nur in meinem Bekanntenkreis aufgefallen, dass es manche so deutlich mit ihrem Kaufzwang nach Hifi übertreiben, dass sie selbst die Kontrolle über sich verloren haben. Was haben Freunde von mir schon versucht mit Engelszungen auf diese Besagten einzureden, ohne Erfolg. Sie kaufen und verkaufen weiter was das Zeugs hält. Und genau hier setzen einige Händler an. Sie wissen um ihre immer wiederkehrende Stammkundschaft und wissen genau, wie man sie wieder mit dem nächsten Geräte-und-Zubehör-Bazillus ansteckt. Sie grasen alle Gebrauchtmärkte ab und sind täglich auf der Suche nach dem neuen Spielzeug.

Glaube mir, ich bin schon so lange in der Hifi-Szene und kenne zig Leute, da erkenne ich sofort, wie jemand zu diesem Thema steht. Ob es sich um ein normales Hobby handelt oder ob der Gerätekult im Vordergrund steht oder die Musik oder sonst irgendetwas.

Beobachte mal selbst die Hifi-Fans. Am liebsten reden sie über Geräte , Lautsprecher und Zubehör. Eigentlich sollte doch die Musik im Vordergrund stehen, nicht war?

Komisch, es rotten sich nur Gerätefeteschisten zu Hörsessions zusammen, kaum Gleichgesinnte in Sachen Musikgeschmack. Ist doch eigenartig?

Nein, ich will niemanden den Spass am Hifi vermiesen. Ich möchte nur das Eine oder Andere mal zu Diskussion stellen und zum Nachdenken anregen. Es gibt scheinbar immer einige, die alles in den falschen Hals kriegen bzw. kriegen wollen.


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 04. Feb 2006, 14:50 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 04. Feb 2006, 14:54
Im Zusammenhang mit Händlern fällt mir gerade folgende Anekdote ein:

Kürzlich kaufte ich mir einen Vorverstärker über Audiomarkt für gerade mal 850 Euro. Der Neupreis liegt übrigens bei 1.850 Euro. Das Gerät war gerade mal 8 Monate alt. Der Besitzer wohnt in Bayern und ich staunte nicht schlecht, als das Gerät bei mir ankam. Die Rechnung war von einem HiFi-Studio in Bonn, der VK war also bereits Zweitbesitzer.

Da das Gerät nicht einwandfrei funktionierte und ich es auch aufrüsten lassen wollte, brachte ich es zu dem besagten Händler. Der sagte mir: Ach, das Gerät ist ja von Herrn XY. Der wechselt ständig seine Geräte. Wir haben beide herzlich gelacht.

Netter Verlust, 1.000 Euro in 8 Monaten, mir war es recht. Die Reparatur ging natürlich auf Garantie.

Zur Sucht nur folgendes: Die AA haben einen Wahlspruch - es ist keine Schande, krank zu sein, es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu unternehmen.
A.Z.
Stammgast
#43 erstellt: 04. Feb 2006, 15:11

Amin65 schrieb:
@A.Z.


Wie oft muss man denn wiederholen, dass Hifi nichts mit Musik, also deren Inhalt, zu tun hat, sondern mit deren Wiedergabe? Für Musik gibt es extra Foren.


Warum so betroffen? Hat da jemand in ein Wespennest gestochen?
Hifi hat also nichts mit Musik zu tun???? Kommentar überflüssig!!!


Verfälsche bitte meine Beträge nicht. Kapierst du denn wirklich nicht, was ich damit meine? Bei Hifi geht es nicht um die künstlerische Qualität der Musik. Deswegen habe ich ja auch das Wort "Inhalt" benutzt. Es geht darum, wie die Musik dargestellt wird, unabhängig von der Stilrichtung oder der Qualität der Musiker. Deswegen wird in solchen Foren wie dem hier nicht die Musik bewertet, sondern ihre Darbietung.

Es wird z.B. eine Geige aufgenommen. In Hifi-Foren wird dann diskutiert, wie der Klang dieser Geige durch eine Anlage reproduziert wird und nicht ob jemandem die Abfolge der Töne gefällt oder wie gut sie gespielt wurde.

Wie kann man nur nicht in der Lage sein, diese Differenzierung zu erfassen?!
A.Z.
Stammgast
#44 erstellt: 04. Feb 2006, 15:13
@ andisharp

Bei welchem Studio warst du in Bonn?
Gelscht
Gelöscht
#45 erstellt: 04. Feb 2006, 15:22
@A.Z.
ich glaube du hast dich verlaufen
mfg stefan
andisharp
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 04. Feb 2006, 15:23
Amin65
Inventar
#47 erstellt: 04. Feb 2006, 15:25
Hallo andisharp,

lustige Story. Die deckt sich voll mit meinen Beobachtungen. Allerdings kenne ich die auch mit einer weiteren Null dahinter, sprich fünfstellig.


Was ich noch vergessen hatte:
Ist euch schon aufgefallen, dass Hifi-Besitzer hochwertigster und teuerster Anlagen, die sich meist von der Geräteseite diesem Thema nähern, meist nur durchschnittlich oder schlecht klingende Musik darauf abspielen, also miserabel produzierter "Billig-Pop"? Klassik-Hörer, die von der Musik her sich dem Thema nähern, haben meist normale oder unterdurchschnittliche Anlagen zuhause und interessieren sich wenig für Hifi. Interessant, nicht war?

Grüße, Amin
andisharp
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 04. Feb 2006, 15:30
Kenne ich, entweder Geklimper zum Weghören (aber natürlich so was von audiophil) oder Britney Spears auf der 30.000 Euro-Anlage.
A.Z.
Stammgast
#49 erstellt: 04. Feb 2006, 15:31

mister_ty schrieb:
:. @A.Z.
ich glaube du hast dich verlaufen
mfg stefan :hail


Kannst du mir das bitte genauer erklären?
Gelscht
Gelöscht
#50 erstellt: 04. Feb 2006, 15:37
@A.Z. nee weil du ja nicht verstehen willst
lese noch mal von ganz vorne dann klärt sich’s
vielleicht von alleine
mfg stefan
Richrosc
Inventar
#51 erstellt: 04. Feb 2006, 15:40
Hallo,


Was ich noch vergessen hatte:
Ist euch schon aufgefallen, dass Hifi-Besitzer hochwertigster und teuerster Anlagen, die sich meist von der Geräteseite diesem Thema nähern, meist nur durchschnittlich oder schlecht klingende Musik darauf abspielen, also miserabel produzierter "Billig-Pop"? Klassik-Hörer, die von der Musik her sich dem Thema nähern, haben meist normale oder unterdurchschnittliche Anlagen zuhause und interessieren sich wenig für Hifi. Interessant, nicht war?



Bedient da einer Klischees?

Gruß - Richard
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