Verhältnis von Lautsprecher Belastbarkeit (RMS) zu Verstärkerkanal Ausgangsleistung

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Weskes
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Mrz 2015, 16:49
Hallo Leute,

habe vor, an das Serienradio meines 2010er Ford Fiesta Mk7 neue Lautsprecher anzuschließen, da der vordere linke Lautsprecher defekt ist.

Nun zu meiner Frage:
Angenommen ich habe pro Kanal am Radio 40 Watt Ausgangsleistung und schließe dort aber Lautsprecher mit 100 Watt RMS an, wie wirkt sich dieses Verhältnis von Ausgangsleistung und RMS auf das Endresultat, also auf die Klangqualität und den Pegel aus?

Ist es in Ordnung, Lautsprecher zu verwenden, die deutlich mehr Watt RMS haben als der Verstärker pro Kanal zur Verfügung stellen kann? Oder muss beim Lautsprecher die Watt RMS ungefähr den selben Wert haben wie die Ausgangsleistung des Kanals, um ein angemessenes Resultat zu erzielen?

Ich stelle diese Frage, da ich eventuell irgendwann mal vorhabe, für die Lautsprecher eine separate Endstufe zu verbauen und es dann schade wäre, wenn ich wieder neue Lautsprecher kaufen muss, weil sie nicht belastbar genug sind.

Vielen Dank schon mal!
saykox
Stammgast
#2 erstellt: 11. Mrz 2015, 17:14
Die Wattzahl beim Lautsprecher gibt an, wieviel Leistung der Lautsprecher verträgt,
Weskes
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 11. Mrz 2015, 17:28
Dass das so ist, wusste ich ja schon.

Wollte eher wissen, ob es klanglich oder vom Pegel her einen Unterschied macht, wenn ich an einen 40 Watt Verstärkerkanal einen Lautsprecher mit deutlich höherer Belastbarkeit (100 Watt RMS) anschließe?
Die Werte für die Leistung sind nur beispielhaft und nicht genau auf mein Vorhaben bezogen.

Also: Lautsprecher Belastbarkeit (RMS) > Ausgangsleistung des Verstärkers pro Kanal
Joze1
Moderator
#4 erstellt: 11. Mrz 2015, 17:34
Die Belastbarkeit eines Lautsprechers gibt überhaupt keine Aussage über seine Lautstärke. Genau genommen kannst du sie sogar komplett ignorieren.

Lies dir mal das hier dazu durch.

Kleiner Exkurs: Dein Radio bringt niemals 40 Watt RMS. Das ist technisch nicht möglich. So gut wie jedes (bis auch einige Exoten) bringen ~15 Watt RMS pro Kanal. Mit weniger Leistung schaffst du natürlich trotzdem weniger Pegel. Das führt im Zweifelsfalle dazu, dass du ständig das Radio so weit aufdrehst, dass es clippt und dir so die Lautsprecher zerschießt.


[Beitrag von Joze1 am 11. Mrz 2015, 17:39 bearbeitet]
Weskes
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 11. Mrz 2015, 17:59
Danke für die Antwort!
Ja, ich weiß, das mit den 40 Watt war nur als Beispiel gedacht.

Also soweit ich das jetzt verstanden habe, ist der Wirkungsgrad bzw. die Empfindlichkeit bei einem Lautsprecher zu beachten, oder?
Ich kann also an mein Radio mit 15 Watt RMS Ausgangsleistung pro Kanal diese Lautsprecher von Focal mit 60 Watt RMS anschließen, muss dann aber damit rechnen, dass sie irgendwann kaputt gehen, wenn ich das Radio zu oft zu weit aufdrehe?
Joze1
Moderator
#6 erstellt: 11. Mrz 2015, 18:04
Machmal reicht auch nur einmal weit aufdrehen
Aber ja, das ist eigentlich kein Problem. Irgendwann läuft halt jeder Verstärker im Clipping. Da musst du dann bloß mit dem gesunden Menschenverstand arbeiten...
WhiteRabbit1981
Inventar
#7 erstellt: 11. Mrz 2015, 22:20
Du kannst an dein Radio mit 15W auch einen Competition-Subwoofer "mit" 1000 Watt anschließen (das "mit" ist absichtlich in Anführungsstrichen). Genaus kannst du deine Focal-Frontsysteme "mit" 60 Watt RMS auch an einen 750 Watt Verstärker anschließen.
Wenn du deine Geräte ordnungsgemäß benutzt (einpegeln ist das Zauberwort) passiert da auch nichts. Die Angabe, dass ein 500W-Subwoofer eine 500W-Endstufe "braucht" ist reines Marketinggewäsch.
Entweder tief in die Materie einlesen, oder (einfacher) sämtliche Watt-Angaben konsequent ignorieren. Beides funktioniert.

Drehs doch mal um. Was willst du denn erreichen mit den Focals am Radio? Lauter wirds dadurch nicht, und viel besser auch nicht.
Car-Hifi
Inventar
#8 erstellt: 11. Mrz 2015, 23:34
Vielleicht nochmal zum Verständnis.

Ein Lautsprecher "hat" keine Leistung, keine Watt. Er "verträgt" Leistung, also Watt. Ein Lautsprecher, auf den zum Beispiel 100 W aufgedruckt wird, kann (wahrscheinlich) auf Dauer mit 100 W belastet werden, ohne dass er kaputt geht.

Mancher Hersteller gibt zwei Werte an, zum Beispiel "RMS" oder "Sinus" und "Musik". Beim Wert für "Musik" geht man davon aus, dass die Spitzenleistung nur sehr selten erreicht wird, weil die Spitzenlautstärke nur selten in einem Musikstück vorkommt. Der Wert "RMS" oder "Sinus" gilt für reine Messtöne, saubere, klare Töne, die ihre Leistung dauerhaft beibehalten.

@Weskes, Dir sollte jetzt also klar sein, einen Lautsprecher, der maximal 100 Watt verträgt, kannst Du völlig sorglos mit einem Watt betreiben, zehn oder zwanzig. Selbst sechzig oder achtzig Watt interessieren ihn nicht weiter. Die Erfahrung zeigt, dass auch geringfügige Mehrleistung des Verstärkers (in meinem Beispiel vielleicht 120 oder 150 Watt) bei Markenlautsprechern nicht automatisch zu ihrem Tot führen.

Du kannst Dir die Watt-Angabe bei Lautsprechern wie die maximale Last eines Krans vorstellen. Ein 50 Tonnen-Kran geht nicht kaputt, wenn er nur 50 kg heben muss. Er ist nur völlig unausgelastet....
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