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Erfahrungsbericht optisch unsichtbare Akustikdecke im Neubau+A -A |
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Autor |
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Sathim
Inventar |
#1 erstellt: 05. Apr 2022, 21:13 | |
Hallo zusammen, ich will hier gerne über meine Erfahrungen zum Thema Raumakustik im Rahmen eines Hausneubaus berichten. Anfragen hierzu gibt es ja viele, aber über die Endergebnisse habe ich bisher nie was Ausführliches gelesen. Hifi spielt hier zunächst nur am Rande eine Rolle. Eingezogen sind wir vor etwas über zwei Jahren, die Anlage im Wohnzimmer ist aber erst vor wenigen Wochen eingezogen, weshalb ich erst jetzt auch messtechnisch ein Fazit ziehen kann. Ausgangssituation: Durch meinen Hifi-Fimmel mit schon recht umfangreichen Erfahrungen mit Raumakustik (alles DIY) wollte ich auch beim eigenen Haus endlich auch im Wohn- und Essbereich eine gute Akustik haben. Im Rahmen der Hausplanung ergab sich letztlich ein sehr großer Raum für Wohnzimmer/ Essbereich und Küche, der teilweise bis in den Giebel des OG offen ist. Natürlich “modern” mit großen Glasflächen usw. Hier wäre es ohne entsprechende Maßnahmen in etwa so gemütlich wie auf einem Großbahnhof. Hier einige Impressionen: Ich habe dann stundenlang recherchiert, mich mit diversen Tools der Hersteller herumgeschlagen und doch nur Allgemeinplätze bekommen. Unser Architekt konnte zu diesem Thema auch leider nichts beitragen, die “Fachberater” der Hersteller waren auch nicht hilfreich zum Thema notwendige Flächen und Positionierung. Denn “einfach” drauf los kann schnell nach hinten losgehen… Immerhin war ich mir beim gewünschten Material schnell klar - eine Decke der Firma BASWA sollte es sein. Ich wollte eine “unsichtbare” Optik bei gleichzeitig guter Wirkung und fand deren Produkte am überzeugendsten. Ich bekam auf Anfrage auch schnell Muster. Einen Akustiker zu finden, der sich meines Themas professionell annehmen wollte, war auch nicht so einfach - am Ende bin ich bei Graner Ingenieure GmbH in Leipzig gelandet. Ich war einmal knapp eine Stunde vor Ort dort, etliche Mails und Telefonate folgten. Dann wurde der Raum in 3D konstruiert, alle Materialien erfasst (Böden, Wandarten, Fensterflächen, evtl. Vorhänge usw.) und mehrere Szenarien simuliert. Hierbei wurden zum einen der generelle Nachhall als auch der Sprachverständlichkeitsindex berechnet. Betrachtet wurden Wohn- und Essbereich getrennt. Das Gutachten umfasste 21 Seiten und listete detailliert drei unterschiedlich aufwändige Varianten mit deren Vor und Nachteilen. Am Ende wurden nur die Dachschrägen sowie die Decke des Wohnbereichs mit der 5cm starken Variante des Produktes Baswa phon fine belegt, da zusätzliche Flächen im Verhältnis zu den Kosten keine so relevanten Vorteile brachten. Allein für das Gutachten habe ich knapp 1500€ gezahlt. In Anbetracht des Zeitfufwandes, der detaillierten Ausarbeitung und der wirklich sehr guten Beratung ein fairer Preis. Das nächste Problem war dann, einen Handwerksbetrieb zu finden, der BASWA verarbeitet und sich auf diesen eher kleinen Auftrag einlassen wollte. Rein räumlich kamen nur zwei Unternehmen in Frage, die Preise gingen über über 50% auseinander… Letztlich hat es ein kleiner Familienbetrieb aus dem Erzgebirge (Mehlhorn Akustik) gemacht. Sehr angenehme und fleißige Leute! Kostenpunkt für rund 50m² (Decke im Musikzimmer war auch mit dabei): etwas über 13.000€ inkl. Anfahrt, Gerüst umsetzen usw. Und das Ergebnis? Wir sind noch immer begeistert! Wenn man den Raum betritt, ist es einfach angenehm still. Der Nachhall liegt ím Wohnbereich (nun möbliert und fertig eingerichtet) zwischen 200 und 8000Hz konstant zwischen 0,5 und 0,6s. Der Nachhall steigt natürlich im Bass an, aber in verträglichem Maße und die einzige ausgeprägte Raummode liegt unter 30Hz. Trotz der Weite (allein unten sind es fast 60m²) fühlt man sich nicht verloren. Selbst wenn die Hütte voll ist (letztens 8 Erwachsene und 8 Kinder zwischen 2 und 7 Jahren), alles durcheinander plappert, in der Küche der Abzug läuft und die Teller klappern, artet es nicht in Stress aus. Positiver Nebeneffekt im Wohnzimmer - man kann auch ganz gut Musik hören :-) Die Lautsprecher sind gleich in der “Wohnwand” mit eingebaut. Hier stecken die Heissmann Acoustic WaveWall 182.2 Inwall hinter der Bespannung, die Subwoofer sind noch im Bau. Übrigens auch geniale Lautsprecher ;-) Die Kosten für sich betrachtet sind mit gut 15.000€ natürlich kein Pappenstiel, aber in Relation zur Verbesserung der Wohn und damit auch Lebensqualität unübertroffen. |
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trilos
Inventar |
#2 erstellt: 08. Apr 2022, 20:28 | |
Danke für Deine Erfahrungen. Einen akustisch schwierigen Raum rein passiv zu optimieren ist nicht einfach, und da ist man am besten aufgehoben bei echten Profis. Ich finde es gut, dass Du da so konsequent herangegangen bist. Es war nicht billig, ist aber -soweit auch meine Erfahrungen- die akustisch beste Lösung. Die high-endigste Anlage nützt gar nichts, wenn die Raumakustik mies ist, und/oder die Lautsprecher falsch platziert sind. Auch Deine DIY-Boxen, als "Wandeinbau", machen einen sehr guten Eindruck. Es wäre zwar nicht mein Weg, denn ich persönlich möchte die Boxen/die Anlage im Alltag sehen, aber rein designtechnisch verstehe ich Deinen Ansatz sehr gut. Bin selber schon lange im DIY-Bereich unterwegs, und weiß, wie viele gestalterische Vorteile das hat bzw. haben kann. Und wie günstig man TOP-Klangqualität erreichen kann, ohne dass es 5-stellig im Preis wird.... Beste Grüße, Alexander |
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fehlermeldung_2000
Inventar |
#3 erstellt: 10. Apr 2022, 18:15 | |
Glückwunsch zur Realisierung des Projektes. Ich kann das Bedürfnis nach Cleaner Optik und trotzdem guter Akustik nachvollziehen. Ich habe das 2006 auch einbauen lassen, allerdings bereits bereits im Rohbau, von einem anderen Hersteller. Einbaulautsprecher sind großartig. ich nutze ebenfalls welche für Surround und Backsurround, aber deine Aktiv Variante ist bestimmt super. Hast du die DSPs selbst abgestimmt? Baust du die Subwoofer auch vorne in die Wohnwand ein? Das Schiebesystem für den TV ist genial, die Innenseite würde ich schwarz machen, für einen besseren Bildkontrast. Jedenfalls würde ich es mit einem schwarzen Flies oder Handtuch mindestens mal testen. Beim Thema Akustikstoff habe ich auch schon mein Lehrgeld bezahlt. Viel Spaß beim Musik und TV Genuss! |
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Sathim
Inventar |
#4 erstellt: 11. Apr 2022, 07:04 | |
Nein, Heissmann Acoustic gibt einen die DSP-Daten angepasst an das jeweilige DSP-System beim Kauf des Bausatzes mit dazu. Ich habe auch schon Lautsrecher selber entwickelt, aber bei InWall ist das etwas schwierig, alleine wegen der Messbedinungen.
Die kommen hinter die niedrigen Türen jeweils unter den Mains. Dort ist der Schrank ausgespart, damit die Subwoofer auf dem Boden stehen können. Ich werde dann ein bisschen experimentieren, ob es bei tiefer Trennung so geht oder ob ich auch dort noch Bespannungen einsetzen muss. TV wird bei uns eh nur im dunkeln geguckt... Aber testen könnte ich das mal... Danke für den Tipp, habe ich noch nie drüber nachgedacht. |
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