Wieso hat ein Raum mehrere Resonanzfrequenzen und wie schmapgipflig sind diese?

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Mib5
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Apr 2021, 15:31
Hallo,

unten stehend (erstes Bild) ein Beispiel aus Fuchs (2009, [1]). Es werden die ersten 11 Eigenfrequenzen für einen Raum mit den Abmessungen 4x5x3 angegeben (Resonanzfrequenzen berechnet und gemessen).

Fuchs 2009 S. 6

Ein Nachrechnen mit dem Raummoden-Rechner von Triakustik ergibt (zweites Bild), dass es noch weitere Raummoden für diesen Raum gibt.

Schallabsorber Triakustik für Beispiel von Fuchs

Was mich sehr verwundert:

In der Schule habe ich mal gelernt, dass jeder Gegenstand genau eine Eigenfrequenz hat. Z.B. kann man das an einem Pendel verdeutlichen: Wenn man ein Pendel mit der Hand Hin-und Herschwingt stellt man fest, dass es genau eine Eigenfrequenz gibt, bei welcher das Pendel in Resonanz geht, nicht mehrere.


Wieso ist es nun so, dass ein Raum offenbar immer mehrere Eigenfrequenzen hat?


Beide hochgeladenen Bilder (das von Fuchs, (2009) und auch das von Triakustik zeigen, dass die Resonanzfrequenz und somit die Eigenmode offenbar sehr schmalbandig ist. Logisch, sonst wäre es ja keine Eigenfrequenz.

Demnach müssten sich, wenn man in einem Raum ein oder zwei störende tieffrequenze Eigenfrequenzen feststellt, diese relativ einfach in den Griff bekommen lassen, nämlich durch geeignete schmalbandige Resonator-Einheiten, z.B. Platten-Resonatoren? Diese sind ja genau für diesen Fall gemacht: Sehr hoher Absorbtionsgrad bei erheblicher Schmalbandigkeit.

Besten Dank für jede Anregung und Grüße
Mib5


Quellen:

[1] Fuchs, 2009:
https://www.amazon.d...23874&s=books&sr=1-1

[2] Triakustik:
https://trikustik.at/wissen/rechner-raummoden/


[Beitrag von Mib5 am 28. Apr 2021, 15:33 bearbeitet]
UweM
Moderator
#2 erstellt: 28. Apr 2021, 15:52
Ein Raum hat üblicherweise drei Paare paralleler Begrenzungen (Wände, Boden, Decke), das ergibt schon mal drei Grundfrequenzen für stehende Wellen. Darüber hinaus bilden sich Oberwellen, das sind ganzzahlige Vielfache dieser Grundfrequenzen, theoretisch bis ins Unendliche. Das ist das, was deine Grafiken zeigen (die eine hört halt bei 100Hz schon auf)

Solche Oberwellen gibt es auch bei Gegenständen, z.B einer schwingenden Geigensaite.
flexiJazzfan
Inventar
#3 erstellt: 28. Apr 2021, 15:54
Ich gehe immer gerne zu hunecke.de , dort werden die Raumeigenmoden - auch die tangentialen und diagonalen (!)- anschaulich gemacht. Die berechneten Werte sind natürlich die gleichen wie die zitierten.

Gruß
Rainer
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