REW/Carma Messung - was mache ich falsch bzw wie ist es zu deuten?

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Skizzl
Stammgast
#1 erstellt: 12. Feb 2020, 18:52
Endlich habe ich es geschafft mir ein UMIK-1 zu besorgen, um tatsächlich mal meine Lautsprecher im Raum messen zu können. Das Ganze ist auch ein wenig dem geschuldet, dass ich anfange in DIY Lautsprecher einzusteigen und diese natürlich auch gerne mal messen möchte.

Aber von vorn. Aktuell habe ich Focal Aria 936 zu Hause stehen und wollte diese zu allererst Mal hier einmessen und schauen wie sich der Frequenzverlauf durchs eindrehen der Lautsprecher ändert. Gesagt, getan. REW installiert, UMIK angeschlossen, 90° Kalfile eingepflegt, HDMI Kabel vom Laptop an den AVR (Marantz SR7010).

Habe daraufhin die geforderten 75 dB eingestellt und direkt die beiden Messungen gestartet. REW hat mir dabei folgendes ausgespuckt:
ersteMessung

Nun, mit den niedrigen Frequenzen kann ich ja noch etwas anfangen. Man sieht die Mode bei 40 Hz (oh Wunder) und dass sich die Senken bei ca 120 und 180 durch eindrehen verbessert haben. Nun kommt das Mysterium für mich danach ... da kann man ja wohl keinen Frequenzgang mehr erkennen. Es wackelt nur so hin und her und man erkennt keine Linie mehr. Was bedeutet das? Hab ich hier falsche Einstellungen gemacht? Ist so viel Hall in meinem Raum? Sind die Lautsprecher hinüber oder das Mikrofon?

PS: Habe dabei auf "All SPL" gestellt.

Anschließend habe ich zum Gegentest mal Carma installiert, um zu gucken wie es dort ausschaut:
CarmaMessung

Naja, zumindest weiß ich, dass mein Hochtöner oder Mikrofon nicht kaputt ist
Und dass sich beide Programme einig sind, was den Tiefton angeht. Ich denke, sobald meine zwei Subwoofer gebaut sind, lässt sich da noch ein wenig etwas verbessern (vielleicht ja sogar die ein oder andere Senke auffüllen *teuteuteu*)

Könnt ihr mir sagen, was genau ich bei REW falsch gemacht habe und wie ich am Besten weiter vorgehe, um Verbesserungen herauszuholen? Momentan werden die Focal Aria Fullrange 2.0 betrieben, deshalb ist evtl nicht so viel Potential zur Verbesserung drin. Kenne mich bisher nur mit den Frequenzgängen aus, die ganzen anderen Diagramme versteh ich noch nicht so recht. Vielleicht könnt ihr mir da ja auch helfen
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Feb 2020, 19:16
In REW hast Du keine Glättung eingestellt, in Carma schon - das ist im Prinzip der ganze Unterschied (davon abgesehen, dass Du in REW zwei Messungen gleichzeitg darstellst, in Carma nur eine).

Was Du in REW im Mittel-/Hochton siehst, sind einzelne schmalbandige Auslöschungen, die meisten vermutlich verursacht durch SBIR. Wenn Du da mal "reinzoomst", siehst Du dass es wirklich nur einzelne Frequenzen betrifft und nur aufgrund der kompakten Darstellung aussieht als wäre der gesamte Hochtonbereich betroffen...
Skizzl
Stammgast
#3 erstellt: 12. Feb 2020, 19:35
Ah, hab es hinbekommen, danke. Bei Carma war das direkt default Einstellung ...

hab mir jetzt mal noch Wasserfall und RT60 rausgezogen. Wasserfall zeigt, dass es wohl ziemlich kacke steht um meinen Raum ....

Was RT60 genau aussagt, weiß ich leider nicht, aber da helft ihr mir sicherlich aus

Welche Diagramme sind sonst noch interessant, um zu wissen was ich in meinem Raum optimieren sollte?

RT60waterfall
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Feb 2020, 20:08
RT60 ist die Nachhallzeit über die Frequenz.. Im Prinzip sieht man die natürlich auch im Wasserfall, wenn auch nicht so übersichtlich.

Der Raum verliert erstmal schnell Energie, aber insb. die Moden brauchen ewig bis sie abgeklungen sind. Das dürfte ein massiv gebautes Gebäude sein, oder gar ein Kellerraum?

Im Bass gäbe es daher Einiges zu tun, keine Ahnung ob Du Dir den Raum mit vielen grossen Absorbern vollstellen willst?

Die in der ungeglätteten Ansicht zu sehenden Auslöschungen sind zwar nicht einzeln hörbar, aber man sollte trotzdem versuchen diese zu reduzieren. Da reichen ein paar Absorber an den richten Stellen. Ein paar Fotos des Raumes und der Aufstellung würden hier helfen. Und Du könntest mal noch den Frequenzang dazu aus REW (geglättet ;)) zeigen...
Skizzl
Stammgast
#5 erstellt: 13. Feb 2020, 06:35
Oh je, ein Kellerraum … so schlimm steht es also um mein Wohnzimmer

Es handelt sich eigentlich um ein Gebäude aus den ca. 60er Jahren, würde ich schätzen. Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht. Dass es besonders massiv gebaut ist, hätte ich jetzt auch nicht unbedingt gesagt. Den Papagei vom Nachbarn hört man doch schon relativ deutlich durch die Wände und die Wand zur Küche, hab ich durchbohrt War also mMn nicht dicker als 14cm.

Die geglättete Frequenzmessung von REW werde ich heute Abend posten. Werde im gleichen Atemzug auch mal Audyssey drüberlaufen lassen vom Marantz und mir die Veränderung danach ebenfalls anschauen wollen.

Bezüglich Absorbern - da es sich um ein Wohnzimmer handelt und das natürlich immer ein Kompromiss ist, darf es nicht ausarten. Da ich jedoch sehr viel selbst baue im Bereich Möbel und Holz, kann ich mir schon vorstellen, dass ich die Absorber oder Diffusoren oder was auch immer benötigt wird, schön verpacke und an die Wand bringe. Aktuell sind die Wände sowieso noch relativ kahl, da ich erst vor kurzem hier eingezogen bin.

Bilder vom Wohnzimmer folgen auch noch. Ist aktuell noch ein wenig unaufgeräumt, nur damit ihr schon Mal vorgewarnt seid

E: Ich würde auch mal ganz gerne meine Lautsprecher ohne Raumeinwirkung messen. Wäre insbesondere Interessant, um meine Lautsprecher dann Objektiv mit den Selbstbaulautsprechern vergleichen zu können. Ist das in einem Wohnzimmer mit REW machbar, ohne einen unendlich großen Aufwand zu betreiben? Wenn ja, wie?


[Beitrag von Skizzl am 13. Feb 2020, 07:45 bearbeitet]
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Feb 2020, 13:43

Skizzl (Beitrag #5) schrieb:
... Wand zur Küche, hab ich durchbohrt War also mMn nicht dicker als 14cm.

Innenwände waren zu der Zeit i.d.R. 11,5 cm. Aussenwände meist 30 oder 36,5 cm (Erdgeschoss).

Aber, wie auch immer, ein Haus in z.B. Holzständerbauweise misst sich auf jeden Fall besser im Bassbereich. Und die ganzen modernen Bauten mit innenliegender Dämmung natürlich auch.


Skizzl (Beitrag #5) schrieb:
Ich würde auch mal ganz gerne meine Lautsprecher ohne Raumeinwirkung messen. ... Wenn ja, wie? :)

Die Messung fenstern... Du findest hier im DIY-Unterforum bestimmt viele Infos dazu.


[Beitrag von Tobiii2 am 13. Feb 2020, 14:33 bearbeitet]
Skizzl
Stammgast
#7 erstellt: 27. Feb 2020, 11:16
Leider noch nicht dazu gekommen, wieder an dem MessLaptop die REW Messung zu posten :/

Bin aktuell auch noch im Urlaub und habe deshalb ein wenig Zeit das Wohnzimmer zu planen. Ich habe mal noch ein paar Bilder angehangen, damit man einen Eindruck vom aktuellen Zustand bekommt.

Die TV Seite muss, wie man sieht, noch überarbeitet werden. Bedeutet hier kommt ein neues Lowboard hin, was sich aktuell in Planung befindet, aber noch nicht gebaut ist. Zusätzlich kommen zwei Subwoofer neben die Lautsprecher.
An der Wand ist noch sehr viel Platz. Wenn man hier irgendwie ansehnliche Absober anbringen kann, dann ist meine bessere Hälfte dafür zu haben. Jemand da vielleicht ein paar Beispielbilder, wie so Absorber aussehen können/müssen, damit ich bei mir eine Besserung erreichen kann?

Hinter der Couch hätte ich beispielsweise auch noch die Möglichkeit einen Absorber zu verstauen. Das ist lediglich eine Schreibtischplatte auf Füßen, ist also komplett offen. Wollte nur ein bisschen Platz zur Wand bekommen mit der Couch und der Beamer ist darin versteckt

20200227_11142620200227_111441

PS: entschuldigt die Unordnung, ist dem Umzug und Urlaub geschuldet und dem schnellen schießen eines Bildes noch vor dem Urlaub
13mart
Inventar
#8 erstellt: 28. Feb 2020, 11:06

Skizzl (Beitrag #7) schrieb:

An der Wand ist noch sehr viel Platz.


Den Vorhang zuzuziehen ist schon mal eine gute Idee.
Im übrigen: Akustikbilder nach eigenem Gusto nehmen.

Gruß Mart
Skizzl
Stammgast
#9 erstellt: 01. Mrz 2020, 07:55
Die bringen mir aber nichts für den Nachhall im Tieftonbereich, oder? Was kann ich da machen oder gibt es da nichts wohzinmer taugliches?
13mart
Inventar
#10 erstellt: 02. Mrz 2020, 09:39
Bei den langen Wellen im Tieftonbereich, die so schön
in die Raumlängen hineinpassen, helfen mechanisch
nur 'große' Volumen. Oder man mogelt ein wenig und
setzt eine elektronische Korrektur ein.

Gruß Mart
Skizzl
Stammgast
#11 erstellt: 02. Mrz 2020, 16:19
Wie kann ich denn die Nachhallzeit mit einem DSP verkürzen? Wie ich die Mode bei den hohen Frequenzen generell mit einem DSP platt Bügel ist mir klar, die Nachhallzeit will mir allerdings nicht so recht in den Kopf
13mart
Inventar
#12 erstellt: 02. Mrz 2020, 17:18

Skizzl (Beitrag #11) schrieb:
Wie kann ich denn die Nachhallzeit mit einem DSP verkürzen?


Gar nicht, sie fällt im Bass nur nicht mehr so auf ...

Gruß Mart
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