Bitte um Tipps zur Raumoptimierung meines neune Hörraums

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hazel-itv
Inventar
#1 erstellt: 31. Okt 2018, 16:23
Hallo zusammen!

Nachdem ich die letzten Jahre Musik kinderbedingt nur noch über Kopfhörer gehört habe und meine Stereoanlage mit B&W Boxen im Wohnzimmer zwangsweise gegen eine kleinere Surroundanlage für den Beamer eingetauscht habe, habe ich jetzt die Möglichkeit, mir im Keller meines Hauses ein eigenes „Spielzimmer“ einzurichten, also einen Raum, der hauptsächlich zum (Stereo-) Musikhören da sein soll. Als Boxen sollen übrigens auf jeden Fall wieder Standboxen angeschafft werden.

Der Raum ist leider nicht sehr groß (ca. 15 m2, 4,30 x 3,50) und hat auch noch eine sehr niedrige Decke (1,90m). Die Wände und die Decke bestehen zurzeit aus verputztem und gestrichenem Beton / Mauerwerk, der Boden aus Fliesen (Zeichnung (nicht maßstabsgerecht!) s. unten).

Ich überlege jetzt, den Raum mit möglichst kleinem finanziellem Aufwand akustisch zu optimieren, denn den größten Teil meines Budgets (ca. 3000€) möchte ich schon in die Boxen stecken.

Folgendes habe ich mir überlegt:

-Die hintere Wand (hinter den Boxen) inklusive der dort befindlichen Tür und die Hälfte der sich anschließenden Seitenwände möchte ich mit Basotect – Platten (7cm genug?) verkleiden (oder soll ich die gesamten Seitenwände verkleiden?)

-Die Wand hinter dem Hörplatz wollte ich mit Regalen (Ikea Billy o.ä.) vollstellen, einmal um die CDs etc. aufzunehmen, andererseits dienen diese dann vielleicht auch ein bisschen als Diffusor?

-Einen großen dicken Teppich zwischen Boxen und Hörplatz.

-Decke: da sie ja schon sehr niedrig ist, wird es schwierig, da etwas zu unternehmen. Bringt eine Anbringung von dünnen Basotectplatten direkt auf die Decke etwas?

Wer kann mir noch Tipps geben? Wirkt sich die niedrige Deckenhöhe eigentlich negativ aus?

Ich kann ja auch den Abstand der Boxen zur Seitenwand nicht sehr groß wählen (ca. 50cm?), sonst wird mein Stereodreieck zu klein. Der Boxenabstand und somit der Abstand zum Hörplatz wären dann bei einem Dreick ja ca. 2,50m. Reicht das?

Wären zusätzliche Absorber in Dreiecksform in den Raumecken hinter den Boxen sinnvoll / notwendig?

Wenn ich die Wände mit Basotect verkleide, kann ich die Platten direkt auf die Wand aufbringen oder ist es wirklich notwendig, einen Zwischenraum zu lassen, also eine Lattenkonstruktion darunter zu bringen? Das würde den zur Verfügung stehenden Platz weiter einschränken…

Es wäre super, wenn ein paar erfahrene Nutzer unter euch mir ein paar Tipps geben könnten, denn wenn ich mir professionelle Hilfe suchen würde, würde das wohl mein Budget sprengen denke ich…

Grüße!
Bernd
Keller


[Beitrag von hazel-itv am 31. Okt 2018, 19:54 bearbeitet]
hazel-itv
Inventar
#2 erstellt: 04. Nov 2018, 12:03
Gibt es denn niemanden, der mir dazu ein paar Tipps geben kann? Zumindest zu der Raumproblematik (niedrige Höhe, relativ klein) kann doch bestimmt jemand einen Kommentar abgeben, oder?
multitronic
Stammgast
#3 erstellt: 05. Nov 2018, 20:22
Der Akustik Bereich hier scheint leider etwas eingeschlafen zu sein ...

Ist leider so ... mein aktueller Thread hier konnte leider auch niemanden hinterm Ofen vorlocken

Da bleibt wohl nur probieren, am Besten in Verbindung mit einigen Messungen und sich mit der Methode Versuch-und-Irrtum voranzutasten.

Grunsätzlich finde ich deinen Ansatz erstmal ok. Nichts davon sollte schaden. Auch dass du den Raum totdämpfst sehe ich noch nicht.

Stereodreieck soll mit 2,5m Schenkellänge ja sogar gut sein. Ich zitiere mal eine Antwort aus einen meiner Threads. Da hatte ein Forumsteilnehmer, dessen Meinung ich für kompetent halte, folgendes geäußert:
"Bei Kompaktboxen und kleinen Standboxen ist ein Stereodreieck mit ca.1,5 Metern Kantenlänge eine gute Ausgangsbasis, bei größeren Standboxen mit ca.2m. Nahfeldhören bringt sehr viele Vorteile."

Andere sprechen davon, dass man 3m nicht überschreiten sollte. Deine 2,5m scheinen also ganz gut zu sein.

Ich komme mit 4,50m daher ... aber ist ja auch ein Wohnzimmer.

Grüße
Klaus-R.
Inventar
#4 erstellt: 06. Nov 2018, 10:37
Moin,

was das Stereodreieck angeht, gab es Untersuchungen zur interauralen Kreuzkorrelation (Gleichartigkeit bzw. Verschiedenartigkeit der Signale der beiden Stereokanàle, wobei der Wert Null einer maximalen Verschiedenartigkeit entspricht, welche anzustreben ist). Der Wert Null wird erreicht, wenn die Lautsprecher unter Winkeln von 23 bzw. 67 Grad zur Hörachse angeordnet sind. 26 Grad ist optimal für alle Signaltypen.

Damaske et al., "Interaurale Kreuzkorrelation für mehrkanalige Lautsprecherwiedergabe", Acustica 1972, S. 205
Ando, "Architectural Acoustics", Kapitel "Design of electroacoustic systems", Springer Verlag 1998

Klaus
KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Nov 2018, 12:37

hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

Ich überlege jetzt, den Raum mit möglichst kleinem finanziellem Aufwand akustisch zu optimieren, denn den größten Teil meines Budgets (ca. 3000€) möchte ich schon in die Boxen stecken.


Bedenke dabei, dass die Akustik wichtiger ist als die Boxen - solange diese keine Fehlkonstruktionen sind. Bei dem Budget empfehle ich, auch noch 120 Euro für ein einfaches Messmikro (UMIK-1) einzuplanen. Beste Investition überhaupt.


hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

-Die hintere Wand (hinter den Boxen) inklusive der dort befindlichen Tür und die Hälfte der sich anschließenden Seitenwände möchte ich mit Basotect – Platten (7cm genug?) verkleiden (oder soll ich die gesamten Seitenwände verkleiden?)


Nein, 7 cm sind nicht genug. Da würde ich lieber doppelte Dicke (14cm wären optimal, unter 10cm würde ich auf keinen Fall gehen) und dafür weniger Fläche nehmen, die möglichst sinnvoll platziert ist.


hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

-Die Wand hinter dem Hörplatz wollte ich mit Regalen (Ikea Billy o.ä.) vollstellen, einmal um die CDs etc. aufzunehmen, andererseits dienen diese dann vielleicht auch ein bisschen als Diffusor?


Du bist bei dem derzeitigen Hörplatz zu nah an der Rückwand. Ich würde empfehlen: Stereodreieck kleiner, z.B. Basisbreite und Hörabstand jeweils 1,50-1,80 und den Hörplatz in die vordere Hälfte verlegen. In kleinen Räumen sind die Reflexionen von der Wand hinter dem Hörplatz besonders kritisch. Die ENtfernung könnte für Diffusor zu gering sein. Möglicherweise hilft auch dort Basotect besser.


hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

-Einen großen dicken Teppich zwischen Boxen und Hörplatz.


Das bringt nicht viel, da der nur Höhen schluckt, die blödensten Frequenzen vom Boden sind aber eher so im Bereich um 300-600 Hz. Da bringt der Teppich nichts, sondern macht nur alles dumpfer.


hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

-Decke: da sie ja schon sehr niedrig ist, wird es schwierig, da etwas zu unternehmen. Bringt eine Anbringung von dünnen Basotectplatten direkt auf die Decke etwas?

Wer kann mir noch Tipps geben? Wirkt sich die niedrige Deckenhöhe eigentlich negativ aus?


Ja, niedrige Decke ist blöd wegen der Reflexionen. Ich würde dort unbedingt an den Reflexionspunkte dicke Absorber platzieren (min. 10 cm), aber das muss ja nicht im ganzen Raum sein, sondern nur an der besonders kritischen Stelle.


hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

Ich kann ja auch den Abstand der Boxen zur Seitenwand nicht sehr groß wählen (ca. 50cm?), sonst wird mein Stereodreieck zu klein. Der Boxenabstand und somit der Abstand zum Hörplatz wären dann bei einem Dreick ja ca. 2,50m. Reicht das?


Siehe oben. Bei den genauen Abständen hilft nur Ausprobieren und Messen.



hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

Wären zusätzliche Absorber in Dreiecksform in den Raumecken hinter den Boxen sinnvoll / notwendig?


Unbedingt, das ist das Wichtigste überhaupt in einem so kleinen Raum. Du wirst massive Bassfallen (z.B. aus Mineralwolle) brauchen - so viel davon wie möglich. Leider sind die ziemlich groß (min. 40 cm).


hazel-itv (Beitrag #1) schrieb:

Wenn ich die Wände mit Basotect verkleide, kann ich die Platten direkt auf die Wand aufbringen oder ist es wirklich notwendig, einen Zwischenraum zu lassen, also eine Lattenkonstruktion darunter zu bringen? Das würde den zur Verfügung stehenden Platz weiter einschränken…


Damit lässt sich Material bei der Dicke sparen, dafür wird die Installation aufwendiger. 10cm Baso plus 4 cm Abstand sind genauso effektiv wie direkt 14 cm Baso. Es gibt so Rechner dafür im Internet.
KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Nov 2018, 13:25
Achso, und vielleicht noch zur Ergänzung:
- Dein größtes Problem in dem Raum ist der Bass.
- Überhöhungen wirst du mit Bassfallen alleine nicht wegbekommen, daher solltest du dafür ein DSP einplanen. Wenn du über PC hörst, gibt es das kostenlos (Equalizer APO). Wenn standalone, gibt es z.B. minidsp mit Dirac oder Antimode 2.0. Manche Boxen haben das auch schon eingebaut, z.B. Nubert Nupro-X-Serie.
- Am blödesten sind die Auslöschungen. Dagegen helfen ein bisschen die Bassfallen, ansonsten steckt da viel Ausprobieren mit der Aufstellung und Hörplatz-Platzierung drin.
- Außerdem sind die frühen Reflexionen an Seitenwänden und Wand hinter Hörplatz wichtig. Danach dann Wand hinter Boxen und dann Decke. Wenn dir das alles zuviel ist, kannst du auch erstmal mit den Seiten und hinten anfangen und dann langsam aufrüsten.
- Du wirst vermutlich feststellen, dass sich die Höhen schnell und einfach in den Griff bekommen lassen. Daher der Tipp, keine dünnen Absorber zu verwenden - das ist m.E. nicht nötig und evtl. kontraproduktiv.
hazel-itv
Inventar
#7 erstellt: 07. Nov 2018, 15:36
Erstmal vielen Dank dafür, dass du dir die Mühe machst, mir sehr ausführlich zu antworten und Tipps zu geben!


KallisGrillimbiss (Beitrag #5) schrieb:
Bei dem Budget empfehle ich, auch noch 120 Euro für ein einfaches Messmikro (UMIK-1) einzuplanen. Beste Investition überhaupt.


Das bringt nur nicht viel, wenn man von dem, was man da misst wenig Ahnung hat Oder kannst du mir eine Software empfehlen, die sozusagen mit eingebauter Hilfestellung und Auswertung arbeitet? Wenn ich mir irgendwelche Wasserfalldiagramme im Netz angucke, sehe ich nur bunte Farben


KallisGrillimbiss (Beitrag #5) schrieb:

Nein, 7 cm sind nicht genug. Da würde ich lieber doppelte Dicke (14cm wären optimal, unter 10cm würde ich auf keinen Fall gehen) und dafür weniger Fläche nehmen, die möglichst sinnvoll platziert ist.


Ok, wenn ich das nicht flächdeckend verbauen muss, sondern nur an den wichtigsten Reflexionspunkten, würde das gehen, Ansonsten würde der kleine Raum ja mächtig eingeengt werden...


KallisGrillimbiss (Beitrag #5) schrieb:

Ich würde empfehlen: Stereodreieck kleiner, z.B. Basisbreite und Hörabstand jeweils 1,50-1,80 und den Hörplatz in die vordere Hälfte verlegen.


Baut sich bei einem so kleinem Dreieck denn noch ein vernünftiger Raumeindruck auf? Eine Bühne zwischen und um die Lautsprecher?



KallisGrillimbiss (Beitrag #5) schrieb:

Du wirst massive Bassfallen (z.B. aus Mineralwolle) brauchen - so viel davon wie möglich. Leider sind die ziemlich groß (min. 40 cm).


Kannst du mir da Beispiele (Links) geben? oder Selbstbauanleitungen?


KallisGrillimbiss (Beitrag #6) schrieb:

Überhöhungen wirst du mit Bassfallen alleine nicht wegbekommen, daher solltest du dafür ein DSP einplanen.


Das habe ich mir mittlerweile auch überlegt (bzw. als Tipp in einem anderen Thread bekommen). Allerdings bin ich am Überlegen, dies durch einen Akustiker einmessen und entsprechend einstellen zu lassen, denn Messungen.... s.o.



KallisGrillimbiss (Beitrag #6) schrieb:

Daher der Tipp, keine dünnen Absorber zu verwenden - das ist m.E. nicht nötig und evtl. kontraproduktiv.

Wieso kontraproduktiv? Meinst du der Raum wird zu dumpf ?
KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Nov 2018, 16:30

hazel-itv (Beitrag #7) schrieb:


Das bringt nur nicht viel, wenn man von dem, was man da misst wenig Ahnung hat Oder kannst du mir eine Software empfehlen, die sozusagen mit eingebauter Hilfestellung und Auswertung arbeitet? Wenn ich mir irgendwelche Wasserfalldiagramme im Netz angucke, sehe ich nur bunte Farben


Ja klar, man muss sich damit dann schon etwas beschäftigen. Sooo schwierig ist das aber alles nicht. Du machst mit einem Programm wie REW (RoomEQWizard - kostenlos) pro Kanal ein Messung (Sweep von 20Hz bis 20.000 Hz), daraus kann das Programm dann diverse Grafiken berechnen. Drei davon sind wichtig:
1. Frequenzgang (sollte eine möglichst gerade Linie sein, die im Raum aber vom Bass zu den Höhen abfallen darf, dabei aber möglichst wenig Berge und Täler haben sollte). Zu beachten ist nur, dass man a) bei simpler Vorgehensweise nur im Bassbereich etwas verändern sollte (bis max. ca. 250 Hz, nicht höher) und dass man b) nur Berge absenken, aber keine Löcher auffüllen kann (alles vereinfacht, es gibt Ausnahmen, die jetzt aber egal sind).
2. Nachhallzeit, die entweder als Wasserfall, Spektrogramm oder in anderer Darstellung gezeigt wird (sollte möglichst gleichmäßig über den gesamten Frequenverlauf sein, und ungefähr im Bereich von 0,3 - 0,4 Sekunden sollte alles abgeklungen sein. In der Praxis ist es immer so, dass im Tiefbass einige Bereiche viel länger ausklingen), Wenn man den Hochton zu stark bedämpft hat, ist der Nachhall im Hochton viel kürzer als im Oberbass, das klingt dann dumpf. Basotect hat den großen Vorteil, über den gesamten Wirkungsbereich gleichmäßig zu dämpfen. Bei der Nachhallzeit wirst du am deutlichsten die Wirkung der Bassfallen sehen.
3. ETC-Diagramm (Impuls): Das zeigt die Ausgangston als höchste Erhebung, danach kommen als niedrigere Erhebungen die Reflexionen. Perfekt wäre: 1 Peak am Anfang, dann gleichmäßige diffuse Reflexionen, die alle mindestens 20db leiser sind als der Ausgangston. Wenn es frühe Reflexionen gibt, sieht man die als Peaks und kann daher messtechnisch überprüfen, ob man die Absorber richtig positioniert hat. Kann man aber auch drauf verzichten.

Die ganzen Messungen haben den Vorteil, dass du direkt siehst, was am meisten bringt. Beispielsweise kann du prüfen, ob ein Absorber an der Decke in einem der 3 Bereiche einen Vorteil bringt (wird 1 gerader? wird 2 niedriger? verschwindet ein böser Peak bei 3? So kannst du am besten "dosieren", welche Maßnahmen du machst. Es geht alles auch ohne, dann knallt man halt soviel Bassabsorber in den Raum wie möglich, platziert Absorber für die Frühen Reflexionen - auch dafür gibt es Rechner, wo die am besten hinmüssen, reduziert Dröhnen nach Berechnung der Moden und nach Gehör per EQ und optimiert Aufstellung und Hörplatz nach Gehör. Geht auch alles.



Baut sich bei einem so kleinem Dreieck denn noch ein vernünftiger Raumeindruck auf? Eine Bühne zwischen und um die Lautsprecher?


Musst du ausprobieren, was in dem Raum besser funktioniert. Grundsätzlich ist größerer Abstand schon besser. Wenn die Rückwand (hinter Hörplatz) zu nah ist, wirkt sich das aber auch ungut auf den Raumeindruck aus. Wenn du näher dran bist, hast du mehr Direktschall und evtl. präziseres Stereobild. Wenn weiter weg, evtl. "größer", aber weniger präzise. Wenn man beides haben will, braucht man entweder einen großen oder stark behandelten Raum. Es geht also darum, einen guten Kompromiss zu finden. Mein Raum ist ungefähr so groß wie deiner (allerdings höhere Decke), und ich habe für mich einen guten Kompromiss bei ca. 1,80 Basisbreite gefunden, wobei bei mir die Hörposition ca. 30 cm vorgerückt ist (also vor dem Schnittpunkt des gleichseitigen Dreiecks).



Kannst du mir da Beispiele (Links) geben? oder Selbstbauanleitungen?


Das gibt es massenhaft per Google, versuch mal "Superchunks selber bauen" oder Sticworte wie "Bassfallen", "poröse Absorber" o.ä. Am einfachsten: Ein paar Pakete Rockwool Sonorock im Baumarkt kaufen, die einfach verpackt lassen und nochmal mit Folie luftdicht verpacken. Zum Testen einfach in die Ecken stapeln, wobei der Raum theoretisch 12 Ecken hat, in die man die platzieren könnte. Danach dann äußerlich verschönern, z.B. mit Stoff bespannen, Rahmen bauen o.ä. Man muss den Mist nicht aus der Packung rausfummeln (Mundschutz etc nötig), sondern es wirkt auch in Folie für den Bass.



Das habe ich mir mittlerweile auch überlegt (bzw. als Tipp in einem anderen Thread bekommen). Allerdings bin ich am Überlegen, dies durch einen Akustiker einmessen und entsprechend einstellen zu lassen, denn Messungen.... s.o.


Du kannst auch die Hauptmoden für deine Raumabmessungen ausrechnen (es gibt dafür Rechner im Internet, ich glaube zB von Hunecke) und diese dann einfach nach Gehör mit einem EQ absenken. Wenn du z.B. Moden bei 30Hz, 60Hz und 120Hz hast, bei diesen Frequenzen einfach mal jeweils -6db oder so einstellen und dann nach Gehör optimieren, bis nichts mehr dröhnt. Das ist letztlich eine Frage, wieviel Aufwand man betreiben oder wieviel Geld man reinstecken will. Ich finde es jetzt nicht soooo schwierig, selbst eine deutliche Verbesserung zu erzielen.

Ein paar Links:

Rechner Frühe Reflexionen und Anleitung:
https://amcoustics.com/tools/amray
https://amcoustics.com/tools/amray/doc

Rechner Raummoden:
https://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html

Rechner Lautsprecherpositionierung:
https://www.hunecke.de/de/rechner/lautsprecher.html

Rechner für poröse Absorber (welche Dicke plus welche Lücke für welchen Frequenzbereich wirksam?):
http://www.acousticmodelling.com/porous.php

Dazu Hinweis: Basotect hat m.W eine Flow resistivity von ca. 14000, Sonorock hat ca. 6000 - daher ist Basotect bis ca. 30 cm Dicke am besten, darüber, also für Bass, ist Sonorock besser geeignet (und viel billiger).

Ediths Ergänzung:
Sehr gute Hinweise dazu, wie man in REW richtige Einstellungen für diese Graphen vornimmt:
https://www.gearslut...urement-results.html


[Beitrag von KallisGrillimbiss am 07. Nov 2018, 16:45 bearbeitet]
KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Nov 2018, 16:41
Achso, noch eine Sache: Das ist alles nicht in Stein gemeißelt, und es geht letztlich immer um Kompromisse. Beispiel: Wenn die Decke nunmal krass niedrig und der Boden gefliest ist, kann es sein, dass ein dicker Teppich in dem Fall allein schon für das subjektive Empfinden dennoch eine gute Idee ist, auch wenn die "reine Lehre" evtl. etwas anderes sagt. Muss man dann halt ausprobieren.
hazel-itv
Inventar
#10 erstellt: 07. Nov 2018, 20:32
Nochmal ein fettes Dankeschön!
Da habe ich erstmal genug zum Lesen und zum Nachdenken. Ich werde später bestimmt noch mit der einen oder anderen Frage auf dich / euch zukommen. Aber generell muss ich mich jetzt erstmal schlau lesen und dann entscheiden, in welchem Aufwand ich das treibe (mit Messung oder einfach Bassfallen in die Ecken und Absorber an die wichtigsten Reflexionspunkte).

Thema DSP:



Du kannst auch die Hauptmoden für deine Raumabmessungen ausrechnen (es gibt dafür Rechner im Internet, ich glaube zB von Hunecke) und diese dann einfach nach Gehör mit einem EQ absenken.


Da ich nicht wirklich plane, permanent einen PC mit EQ angeschlossen zu haben, bräuchte ich also ein externen Gerät dafür, und dann bleibt wohl nur ein DSP. Ein MiniDSP kostet ja deutlich weniger (MiniDSP 2x4), als ein Antimode. Allerdings muss ich auch dafür erstmal viiiiel lesen und dann deutlich mehr selber machen als beim Antimode, wenn ich das richtig sehe
hazel-itv
Inventar
#11 erstellt: 08. Nov 2018, 14:19
Und noch ne Frage: ich lese ja immer wieder, die Boxen müssen zum Raum passen. Wenn ich den Raum wie hier besprochen so optimal wie hier möglich gestalte, muss ich bei der Boxenwahl dann noch groß auf irgendwas achten?
Dass ich natürlich bei den Raummaßen nicht die aller dicksten Kaliber nehmen sollte, ist klar, untere Frequenz sollte ich wegen ev. Moden beachten.

Aber macht es z.B. einen deutlichen Unterschied, ob die Bassreflexöffnung nach vorne, hinten oder unten geht? Gibt es sonst etwas, worauf ich achten sollte?

Und nochmal danke!
KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 08. Nov 2018, 15:11
Das mit der unteren Grenzfrequenz und den Moden hast du ja schon geschrieben. Falls du dich für ein DSP bzw. EQ entscheidest, ist das aber nicht so entscheidend - da kann man ja dann die Moden wegregeln bzw. notfalls sogar auch den Tiefgang begrenzen. Ist m.E. eher ne Preisfrage (tiefer = größer = mehr Material = teurer).

BR nach vorne oder unten hat wohl den Vorteil, dass man auch direkt an den Wand rankann mit den Boxen. Aber mit Hifi-Boxen kenne ich mich ansonsten nicht wirklich aus.

Meine Philosophie ist eher: Boxen so neutral wie möglich und so nah an die Rückwand (der Boxen) wie möglich - also BR nicht nach hinten. Überhöhungen im Bass bis 250 Hz per DSP weg und den Rest mit Absorbern und richtiger Positionierung wegbekommen. Ich persönlich würde auch nichts anderes mehr als aktive Studiomonitore kaufen, weil mir bei den üblichen Hifi-Boxen immer zu viele Unbekannte im Spiel sind. Aus dieser Perspektive ist die genaue Bauart der Boxen dann nicht so wichtig, hauptsache sie sind möglichst neutral, strahlen möglichst gleichmäßig ab und gehen so tief, wie man es braucht. Es gibt dann ein definiertes Optimum, dem man versucht, sich anzunähern. Ich finde daher nicht, dass die Boxen zum Raum passen müssen, sondern dass die Boxen den Anforderungen genügen müssen und man dann den Raum so anpassen muss, dass die Boxen ihre Stärken auch zeigen können.

Aber es gibt da sicherlich auch andere Philosphien, z.B. verschiedene Modelle zu Hause anhören. Wenn einem ein bestimmter Sound besonders gut gefällt (der nicht neutral ist), ist da nichts gegen einzuwenden, aber da muss man dann subjektiv probieren. Ich glaube, dass viele Hifi-Boxen absichtlich nicht ganz neutral sind, weil Wohnräume nicht wie Studios eingerichtet sind und es deshalb in der Summe gefälliger klingt. Ich persönlich finde das zwar schrecklich, Defizite mit anderen Defiziten zu beheben. Aber die Alternative ist halt, dass sich die Hörhöhle optisch und technisch einem Studio annähert... :-) Und es scheint ja auch für Viele zu funktionieren.
hazel-itv
Inventar
#13 erstellt: 30. Dez 2018, 11:40
So... für die, die es interessiert, wollte ich hier mal das vorläufige Ergebnis meines Projekts posten. Vorläufig deshalb, weil ich den gesamten Raum nur nach Berechnungen, Simulationen mit Software und vor allem akustischen Gesichtspunkten (also Hörproben) eingerichtet habe. Von Messungen per REW/Umik und entsprechender Optimierung habe ich zunächst (!) Abstand genommen. Dies hatte mehrere Gründe wie Zeit, Aufwand, der Anschaffung des Yamaha R-N803D mit YAPO Einmessung und dem allgemein doch schnell schwindenden Budget usw.

Zunächst ein Bild, wie der Raum vorher aussah:

-0RcTx3wTkGA2rseoJVHlw

Als erstes wurde das Fenster zugemacht (war eh von außen zugemauert) und die vorderen Wandecken (hinter den Boxen) mit Bassfallen ausgestattet (Lattenkonstruktion mit Rockwool Sonorock auf ca. 50cm). Das gleiche habe ich einfach auch mit den Unterzügen an den Seitenwänden gemacht, in die die LED-Spots integriert werden sollten. Mir ist bewusst, dass diese durch ihren geringeren Durchmesser gegenüber den Eckfallen nicht die tiefsten Frequenzen absorbieren, allerdings wollte ich die Unterzüge nicht noch breiter und tiefer machen, da diese sonst den eh schon kleinen und niedrigen Raum optisch sehr einengen würden.

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Dann wurden 10cm Basotec Platten auf dünnen Holzplatten mit Akustikstoff bezogen und an die wichtigsten Reflexionspunkte an den Seitenwänden gesetzt und 7cm Platten ebenfalls an den Spiegelpunkten unter die niedrige Decke gebracht. Dies alles habe ich rein akustisch per Ohr ausprobiert und empfand den Unterschied jedesmal als sehr deutlich. Der Sound wurde mit jeder Platte klarer und besser ortbar.

Dann wollte ich eigentlich wenigstens 2 Platten mittig an die Rückwand hinter den Boxen anbringen. So liest und sieht man es ja häufig im Netz. Hier musste ich allerdings feststellen, dass dies bei mir absolut kontraproduktiv war. Der Klang wurde zwar nochmal ein Stück konturierter, die einzelnen Instrumente waren nochmal exakter auf einen Punkt zuzuordnen, allerdings ging insgesamt deutlich die Lebendigkeit und Klangfülle des gesamten Musikbildes verloren (ist schwer zu beschreiben, ohne hier rumzuschwurbeln). Ich habe das an 3 verschiedenen Abenden für mehrere Stunden probiert, mittig auf der Wand, direkt hinter den Boxen usw... hinhängen, abhängen usw. und habe aber immer das gleiche Ergebnis gehabt. Also blieb die Rückwand kahl. Nach weiterem Ausprobieren habe ich die Platten an die Rückwand hinter das Sofa neben die Regale gebracht. Dies hatte deutlich weniger Effekt, aber dafür zum positiven.

Übrigens habe ich auch ausprobiert, die Platten neben die beiden schon angebrachten Platten an die Seitenwand zu bringen,also praktisch auf Höhe der Sitzposition. Das war definitiv der schlechteste Punkt von allen, man hatte das Gefühl, dass der Klang nur noch vor einem spielte und kein Gefühl der Tiefe mehr entstand.

Hier jetzt das Ergebnis:

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Insgesamt hab ich noch nie einen solchen Klang gehabt wie hier, allerdings standen meine Boxen bisher auch immer in kaum optimierten Wohnräumen. Natürlich gibt es noch Problemfelder. Der Bass ist trotz der Bassfallen natürlich noch nicht linear. Mit einem Sinustongenerator kann man schnell die Raummoden herausfinden, sie liegen bei mir bei ca. 40Hz und 110Hz. Allerdings sind diese durch die Fallen soweit gesenkt, dass sie auch beim Hören ohne YAPO den Klang nicht zerstören.

Übrigens YAPO: nachdem ich zunächst mit Hilfe von Software (Hunnecke) die Lautsprecherposition bestimmt habe und dann wieder rein per Ohr stundenlang Boxen gerückt habe, habe ich schon einen wirklich schönen Klang erreicht. Als ich dann mit YAPO eingemessen habe, war ich zunächst enttäuscht. Der Bass war zwar deutlich linearer, allerdings auch stärker zurückgenommen, als mir lieb war. Die Aria 926 haben ja eine leichte Oberbassbetonung, die mir sehr gut gefällt (auch wenn ich kein Bassfreak bin) und diese wurde durch das YAPO radikal geglättet. Außerdem passierte noch irgendetwas mit den Mitten, was Männerstimmen deutlich künstlicher klingen lies. Nach langem Rumprobieren habe ich dann den Fehler gefunden. Ich hatte für das Einmessen zwar den Abstand zwischen Sitzplatz und Box (Stereodreieck) exakt ausgemessen, allerdings vergessen, das Mikro genau in die Raummitte (re/li) zu positionieren. Nachdem ich das auf den cm genau ausgemessen hatte und eingemessen habe, ist der Klang deutlich besser geworden. Die Mitten und Höhen werden vom YAPO (soweit ich meinen Ohren trauen kann) überhaupt nicht mehr beeinflusst, lediglich der Bassbereich wird geglättet. Zwar immer noch rein subjektiv eine Spur zu viel, aber damit kann ich zunächst leben (und auch wenn es nicht die reine Hifilehre ist, der Yamaha hat ja einen Bassregler ). Besser würde ich es nur mit REW und MiniDSP hinbekommen. Das würde aber einen auftrennbaren Verstärker voraussetzen, gegen den ich mich ja ganz bewusst entschieden habe, zu Gunsten der Vielfältigkeit des Yamaha (heißt ja nicht, dass das nicht mal ein Projekt für die Zukunft wäre)


[Beitrag von hazel-itv am 30. Dez 2018, 13:06 bearbeitet]
KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 30. Dez 2018, 12:19
Das ist ja sehr schön geworden! Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß damit!
ATC
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 30. Dez 2018, 12:29
Hallo,

schönes Projekt, mit schönem Raum, da lässt es sich bestimmt auch gut Musik hören.

Irgendwann werden es zu viele Absorber, wie du ja selbst bemerkt hast.
Ausser im Bassbereich setze ich mittlerweile nur noch Diffusoren ein, um den Klang lebendig zu halten.

Das Verhältnis muss insgesamt stimmen, und das scheint ja bei dir der Fall zu sein, Glückwunsch.

ingo74
Inventar
#17 erstellt: 30. Dez 2018, 15:59
Sehr schön geworden
Wild_Weasel
Stammgast
#18 erstellt: 30. Dez 2018, 22:02
Konsequent und Top umgesetzt
Jockel100
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 31. Dez 2018, 09:55

hazel-itv (Beitrag #13) schrieb:
Ich hatte für das Einmessen zwar den Abstand zwischen Sitzplatz und Box (Stereodreieck) exakt ausgemessen, allerdings vergessen, das Mikro genau in die Raummitte (re/li) zu positionieren


kannst du noch kurz darauf eingehen bezgl raummitte re/li? ich kenne das einmessen eigentlich nur am hörplatz, von raummitte habe ich bisher noch nix gelesen,

übrigens:
schöner hörraum, hätte nicht gedacht das das bei so einer nidrigen decke funktioniert
hazel-itv
Inventar
#26 erstellt: 31. Dez 2018, 11:09
Ist vielleicht etwas schlecht ausgedrückt gewesen: die Boxen stehen jeweils exakt mit dem selben Abstand zur rechten, bzw. linken Wand. Damit ist der Hörplatz bei einem gleichseitigen Dreieck logischerweise genau in der Raummitte (bezogen auf die Wand rechts und links). Ich hatte am Anfang einfach nur den Abstand von einer Box zum ungefähren Hörplatz gemessen und das Mikro dort hingestellt, war dabei aber eben ca. 10cm von der Raummitte weg. Und das hat tatsächlich gereicht... Schon war es kein gleichseitiges Dreieck mehr, der Abstand zur anderen Box war größer.


[Beitrag von hazel-itv am 31. Dez 2018, 11:13 bearbeitet]
StreamFidelity
Inventar
#27 erstellt: 01. Jan 2019, 13:23
Auch von meiner Seite herzlichen Glückwunsch zu diesem sehr gelungenen Projekt.


hazel-itv (Beitrag #13) schrieb:
Als ich dann mit YAPO eingemessen habe, war ich zunächst enttäuscht. Der Bass war zwar deutlich linearer, allerdings auch stärker zurückgenommen, als mir lieb war. Die Aria 926 haben ja eine leichte Oberbassbetonung, die mir sehr gut gefällt (auch wenn ich kein Bassfreak bin) und diese wurde durch das YAPO radikal geglättet.


Gute Messprogramme ermöglichen die Vorgabe einer Zielkurve. Die Zielkurve soll eben nicht linear sein, sondern dem eigenen Hörgeschmack und vor allem dem Sounding der Boxen entsprechen.


hazel-itv (Beitrag #13) schrieb:
Nach langem Rumprobieren habe ich dann den Fehler gefunden. Ich hatte für das Einmessen zwar den Abstand zwischen Sitzplatz und Box (Stereodreieck) exakt ausgemessen, allerdings vergessen, das Mikro genau in die Raummitte (re/li) zu positionieren.


Ich nutze Acourate für die Messungen und Filtererstellung. Das Tool MicroAlignment ermöglicht eine exakt mittige Mikro-Ausrichtung.


hazel-itv (Beitrag #13) schrieb:
Besser würde ich es nur mit REW und MiniDSP hinbekommen. Das würde aber einen auftrennbaren Verstärker voraussetzen...


REW kenne ich nicht. Aber warum ist ein auftrennbarer Verstärker erforderlich? Mit oben besagter Software erstelle ich meine Raumkorrektur und integriere sie in Roon. Wer die hohen Lizenzkosten scheut kann auch andere freie oder preisgünstigere Player verwenden und dort die Faltungsfilter integrieren.
hazel-itv
Inventar
#28 erstellt: 01. Jan 2019, 20:14

StreamFidelity (Beitrag #27) schrieb:

REW kenne ich nicht. Aber warum ist ein auftrennbarer Verstärker erforderlich? Mit oben besagter Software erstelle ich meine Raumkorrektur und integriere sie in Roon. Wer die hohen Lizenzkosten scheut kann auch andere freie oder preisgünstigere Player verwenden und dort die Faltungsfilter integrieren.


Deine Lösung ist nur sinnvoll, wenn man seine Musik ausschließlich über PC/Laptop hört. Da ich das aber nicht ausschließlich tue (meine CD / LP Sammlung steht nicht nur zum Anschauen in dem Regal ), ist das für mich nicht der richtige Weg, abgesehen davon, dass der Preis für Acourate heftig ist, wenn man bedenkt, dass man das ganze (inklusive Filterberechnung) auch mit dem kostenlosen REW (Room Equalization Wizard) hinbekommt (auch wenn Acourate sicherlich mehr kann).

Auftrennbarer Verstärker deshalb, weil man dann ein MiniDSP mit den Filter füttern und zwischen Vor- und Endstufe einschleifen kann.
Sathim
Inventar
#29 erstellt: 02. Jan 2019, 11:23
Ich finde den Raum auch sehr gelungen, das wirkt handwerklich gut umgesetzt.

Hast du nun eigentlich wirklich gemessen?
Oder nur mit dem Yamaha-System eingemessen?

Insbesondere was die Positionierung der Absorber angeht, ist eine genaue
Analyse hilfreich - hier empfielt sich die Lektüre des REW-Tutorials von
Black Bender: https://recording.de/threads/rew-workshop.147164/
Stichwort ETC. Für die verbliebenen Raummoden, insbesonder die
höherliegenden könntest du auch über Resonatoren nachdenken.


REW verhält sich zu Acourate übrigens wie ein Golf 7 gegen einen Fendt 936.
Der Preis mag hoch erscheinen, genau betrachtet ist das Programm den Preis
aber mehr als wert. Wer "nur" Filter will kann ja auch die kleinere Variante nutzen,
Acourate CV. Letztlich macht das in deiner aktuellen Hardware-Situation aber
alles gar keinen Sinn - auch die anderen DSP-Lösungen nicht.
An der Raumakustik ginge sicher noch ein bisschen Feintuning, aber den
Löwenanteil hast du auf jeden Fall schon geschafft und damit viel mehr erreicht,
als mit Lautsprechern für 10.000 Euro.


[Beitrag von Sathim am 02. Jan 2019, 11:26 bearbeitet]
StreamFidelity
Inventar
#30 erstellt: 02. Jan 2019, 11:54

hazel-itv (Beitrag #28) schrieb:

Deine Lösung ist nur sinnvoll, wenn man seine Musik ausschließlich über PC/Laptop hört. Da ich das aber nicht ausschließlich tue (meine CD / LP Sammlung steht nicht nur zum Anschauen in dem Regal ), ist das für mich nicht der richtige Weg, ...


Damit hast Du Recht, ich höre Platten unkorrigiert (was für mich zum analogen Charakter aber gut passt). CD's sind oder werden alle auf Festplatte gerippt.
hazel-itv
Inventar
#31 erstellt: 02. Jan 2019, 12:07

Sathim (Beitrag #29) schrieb:
Ich finde den Raum auch sehr gelungen, das wirkt handwerklich gut umgesetzt.


Danke dir, übrigens auch an alle anderen, die ähnliches geschrieben haben!



Sathim (Beitrag #29) schrieb:

Hast du nun eigentlich wirklich gemessen?
Oder nur mit dem Yamaha-System eingemessen?


Wie oben geschrieben habe ich zunächst nicht gemessen, nur mit dem Yamaha nach Fertigstellung des Raums. Die Positionen der Absorber habe ich per Spiegeltrick, dem Amcoustics Rechner und eben nach Gehör ermittelt, den von dir geposteten Link kenne ich übrigens.

Du hast sicherlich Recht, da wäre noch einige Optimierung drin, auch das Thema Resonatoren habe ich bis jetzt ja ausgespart. Das wird ja sicherlich irgendwann auch noch kommen (dann auf jeden Fall erstmal Messen per Umik/REW oder auch Acourate, muss mich zu den Unterschieden wohl doch mal schlaulesen), für den Moment war es erstmal genug Arbeit und Aufwand und ich erfreue mich erstmal an dem Klang
hazel-itv
Inventar
#32 erstellt: 02. Jan 2019, 12:15

Sathim (Beitrag #29) schrieb:
Letztlich macht das in deiner aktuellen Hardware-Situation aber
alles gar keinen Sinn - auch die anderen DSP-Lösungen nicht.


Aber warum meinst du macht das keinen Sinn? Gerade die Bassmoden würde ich eigentlich noch besser in den Griff bekommen, als das der Yamaha macht, bei dem ich wie gesagt nie genau weiß, was er mit dem Frequenzgang nun genau anstellt...
ATC
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 02. Jan 2019, 12:50
Externe DSP Lösungen mit Acourate oder Dirac können durchaus Sinn machen.
Sathim
Inventar
#34 erstellt: 02. Jan 2019, 14:23
Es macht aktuell keinen Sinn, weil du andere Hardware bräuchtest - also mindestens einen anderen Vollverstärker.

Ich verwende selbst Acourate via PC (übrigens auch für den Plattenspieler), sowie Dirac übers MiniDSP.
Sinnhaftigkeit war bezogen auf die Gerätesituation.

Selbst möchte ich eine höchstwertige digitale Raumkorrektur nicht mehr missen.

Hier übrigens meine "Höhle"

http://www.hifi-foru...5389&back=&sort=&z=1


[Beitrag von Sathim am 02. Jan 2019, 14:26 bearbeitet]
distain
Inventar
#35 erstellt: 04. Jan 2019, 22:42
Kompliment, gefällt mir ausgesprochen sehr gut.....
hazel-itv
Inventar
#36 erstellt: 12. Feb 2019, 21:27
So, ich habe den Raum jetzt doch mal mit REW/Umik ausgemessen. Die Ergebnisse habe ich in einen neuen Thread gestellt, vielleicht kann mir jemand bei der Interpretation etwas helfen

http://www.hifi-foru...um_id=72&thread=7148
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