Kellerkinoakustik - Hausbau 2.0 und der richtige Grundriss

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23HDoo
Stammgast
#1 erstellt: 28. Sep 2015, 13:01
Hallo Forumsteilnehmer und Hilfespender in Sachen Akustik!

Ich bin bald in der glücklichen Situation noch einmal das Thema Kinobau angehen zu können - leider auch Hausneubau . Dieses Mal aber richtig(er) - vom Medien-/Kinozimmer (im ersten Haus war leider kein Platz mehr im UG) nun ab in der Keller. Die Planung für das neue Haus wird noch ein wenig dauern, aber der Platz für das Kino (bis 30qm) ist fest mit eingeplant. Es steht auch mehr als genügend Fläche/Raum zur Verfügung. Wie ich hier über die letzten 6 Jahre gelernt habe kann man schon beim Grundriss (akustisch) sehr viel falsch machen. Daher hier meine aktuellen und dringensten Fragen die den Grundriss des Raums betreffen.

Eine der Basisüberlegungen basiert darauf KEINE ganzen Vielfachen der Raumabmessungen zu haben. Es gibt "Hinweise" , dass z.B. Raumproportionen von 1/1.4/1.9 oder 1/1.6/2.1 ganz ok wären. Basierend darauf, würde ich 'nur' auf eine Gesamtfläche von ca. 20qm für das Kino kommen. Raumhöhe Keller ist aktuell mit 2.55 angesetzt.

Jetzt meine Fragen:
- Was wäre mit 1/1.7/2.3 ? auch ok? Würde dann ca. 25qm Fläche ergeben mit 4,34 x 5,86 m. Ausreichend für die zukünftige 3 bis 3,5 m LW
- Mein Plan ist, trotz Keller, ein quasi Raum-in-Raum-Konzept. Darin sollen Kabel, Beleuchtung und auch Absorber, Diffusoren und Bassfallen eingeplant werden. Muss ich dann die Abmessungen der Schallharten (Beton-)Wand nehmen, oder die des Innenraums? Also z.b. von der Deckenhöhe 10 cm abziehen, da ich abhängen will und dort teilweise Absorber verbaut werden. Selbes gilt auch für die Wände. Evtl. soll auch später mal eine schalldurchlässige Projektionswand gebaut werden; muss ich das jetzt schon bei den Raummassen einplanen?

Das war es eigentlich schon.

Hier mal mein Vorgängerthread für das aktuelle Kinozimmer - falls es jemand interessiert:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-4160.html

Achso. Ich werde erst einmal das bestehende Equipment mitnehmen. D.h. den Yamaha AVR, die Nubert nuBoxen, den JVC x500 und auch die (kleine) 2.20er Leinwand.

Danke schon mal für eure Antworten.
Klaus-R.
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2015, 05:48
Moin,


23HDoo (Beitrag #1) schrieb:
Es gibt "Hinweise" , dass z.B. Raumproportionen von 1/1.4/1.9 oder 1/1.6/2.1 ganz ok wären.


All diese Optimierungsverfahren berücksichtigen stets alle Raummoden , sind also implizit daraufhin ausgelegt, optimale Bedingungen nur dann zu schaffen, wenn Lautsprecher und Hörer in Ecken platziert sind, denn nur dort werden alle Moden gleichzeitig und in gleichem Maße angeregt und gleichzeitig und in gleichem Maße wahrgenommen. Wenn möglich, sollen 2 oder gar 3 gleich große Raumabmessungen vermieden werden, Hörtests mit Musik haben jedoch ergeben, daß quadratische oder würfelförmige Räume nicht unbedingt schlechter sind.

Wieviele Moden gleichzeitig angeregt werden, hängt vom Musik- bzw. Filmmaterial ab. Wie stark sie angeregt werden, hängt von der Position der Lautsprecher ab, wie stark sie wahrgenommen werden, hängt von der Hörposition ab, man nimmt also nicht den Raum wahr, sondern die Interaktion zw. Raum und Lautsprecher sowie Hörer, und genau dies wird von keinem der Optimierungsverfahren berücksichtigt.

Mein Rat ist daher: vermeide Vielfache einer Abmessung, ansonsten baue den Raum so groß wie möglich mit Abmessungsverhältnissen, die den Raum optisch angenehm machen, also kein Quadrat, langer Schlauch usw.

Eine ausfürliche Literaturauswertung zu diesem Thema kann ich bei Interesse schicken.

Klaus
23HDoo
Stammgast
#3 erstellt: 30. Sep 2015, 13:37

Klaus-R. (Beitrag #2) schrieb:


[..]
Mein Rat ist daher: vermeide Vielfache einer Abmessung, ansonsten baue den Raum so groß wie möglich mit Abmessungsverhältnissen, die den Raum optisch angenehm machen, also kein Quadrat, langer Schlauch usw.

Eine ausfürliche Literaturauswertung zu diesem Thema kann ich bei Interesse schicken.

Klaus


Danke Klaus! Ganz so falsch liege ich dann ja nicht. Mal schauen was ich so aus dem Grundriss zaubern kann. Das mit der Literatur überlege ich mir noch mal. Falls dann irgendwann mal das Technikupgrade für's Kino ansteht, werde ich entweder auf Dein Angebot zurück kommen - oder mir professionelle Hilfe einkaufen.

P.S. sh*t: Ich dachte ich hätte heute Morgen schon geantwortet ... sigh
Andreas1968
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Sep 2015, 17:30
Die Ausführungen von Klaus kann ich unterschreiben.

Bei den Kinos die ich baue achte ich vor allem auch darauf, genügend Wandflächen für die Installation von Akustikelementen zu haben. Da müssen dann Türen/Fenster sinnvoll platziert werden, sonst wird's später ganz schwierig mit der Akustikoptimierung.

Die Raummaße wurden ja schon angesprochen, dann muß die grundsätzliche Frage geklärt werden, wo die Lautsprecher stehen sollen und auch die Sitzposition sein wird. Das dann in sinnvollem Verhältnis zur Leinwandbreite.

Kannst ja mal hier reinschauen. Da passt akustisch viel zusammen. Das Kino habe ich vor ein paar Monaten fertiggestellt.


http://www.hifi-foru...14187&postID=470#470

Gruß
Andreas
23HDoo
Stammgast
#5 erstellt: 30. Sep 2015, 18:49
Danke für die ergänzenden Hinweise. Habe mit meinem ersten Raum schon ein paar Erfahrungen sammeln können die Du noch mal bestätigst (Fenster, Zugang, ...) Übrigens, das neue Kellerkino wird (wieder nur) ein Zweisitzer ... und auch nicht für Stereobetrieb genutzt.

Dein verlinktes Projekt ist klasse. Zwar in einigen (Design-) Belangen nicht mein Fall, aber absolut stimmig und engagiert umgesetzt - bin mal schnell durch den thread gestürmt. Habe auch ein paar weitere Anregungen mitgenommen
Mysterion
Stammgast
#6 erstellt: 30. Sep 2015, 18:53
Das verlinkte Heimkino sieht nicht schlecht aus, hoffentlich stellst Du die Kantenabsorber korrekt herum auf.
Andreas1968
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Sep 2015, 21:02
Nein die bleiben so. Kundenvorgabe und auch sonst nicht nötig, dass die tiefer nach unten wirken. Stabile Nachhallzeit bis in den Subbereich u.A. durch das DBA.
Mysterion
Stammgast
#8 erstellt: 01. Okt 2015, 12:37

Andreas1968 (Beitrag #7) schrieb:
Stabile Nachhallzeit bis in den Subbereich u.A. durch das DBA.


Ok, das ist natürlich ein selten anzutreffendes Ideal.
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