Raumresonanzfrequenz, Raumresonanzen

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Soulwarrior
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Jan 2004, 19:11
Hallo, liebe Forumuser,

ich möchte euch mal um mein Wissen zu erweitern, ein paar zum Teil peinliche Anfängerfragen stellen. Ich möchte gerne peinlich genau wissen was die in der Überschrift beschriebenen Begriffe enthalten, was sie bedeuten.
Was ich weiss, ist das die Raumresonanzfrequenz, die Frequenz (bzw Frequenzen) sind, die in einem Raum auftreten abhängig von Länge und Breite des Raumes. Eine bestimmte Frequenz wird abgeschwächt, verstärkt oder gar ausgelöscht. Doch was tritt genau wann ein ? Wenn ich jetz schon falsches erzählt hab, sagt es ruhig.
Das ganze hat also irgendwie auch mit Wellenlängen zu tun, was können sie mir sagen ?

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellenlaenge.htm

Mit der Seite kann ich Frequenzen in Wellenlängen und umgekehrt ausrechnen. Oder ist das Unsinn?

Als Beispiel, ich hab ein Raum mit 6m Länge, die Resonanzfrequenz liegt also bei etwa 57 Hz, sagen wir mal wir nehmen eine Frequenz von 40 Hz, da wäre die Wellenlänge schon bei 8,5 m, also was passiert wenn der Schall dann an der Wand reflektiert wird, quasi die 2,5 m mehr? Sicher hören die Frequenzen danach nicht auf, aber wie gesagt was kann ich damit anfangen und was haben sie mit Raumakustik zu tun ?

Ziel ist es für mich erstmal die ganze Thematik zu verstehen, wäre super wenn ihr mir hier helfen könnt und ich geb zu, ich war und bin in Physik eine Niete ;). Wenn ichs dann aber doch verstehe würde es mir zudem auch leichter fallen, zu verstehen wie ich dann in meinem eigenen Raum Akustikmessungen machen kann, denn das Cara Programm hilft mir hier nicht viel.

MfG
Soulwarrior
drbobo
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2004, 04:37
Hallo,

eine sehr gute Einführung und Erklärung findest du hier

http://kunstbank.waidhofen.at/mitglied/junker/publikationen/skripten/raumakustik.htm

spezielle Fragen kannst Du ja dann noch einmal hier posten.
Albus
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Jan 2004, 10:47
Morgen,

kurz: unter Raummoden versteht man die Gesamtheit stehender Wellen, die in einem Raum auf Grund der Abmessungen entstehen (Wände, Decke, Boden). Stehende Wellen sind Schallwellen, deren Druckmaxima und Druckminima nach kurzer Anregungszeit zwischen mindestens zwei reflektierenden Flächen ortsunveränderlich sind. Im Tieftonbereich machen sich sW als Dröhnen mderklich, etwa 40, 80 Hz. Man unterscheidet axiale (zB. zwischen zwei Wänden), tangentiale (zB. zwischen drei Flächen, Wände und Decke) und ubiquitäre (zwischen mehr als drei Flächen, Wände, Decke, Boden) Raummoden. Die Raummoden eines typischen Wohnraumes liegen im Bereich bis zu 300 Hz. Die Berechnung lautet: Schallgeschwindigkeit dividiert durch zwei Mal den Abstand zwischen den Flächen, Schallgeschwindigkeit 344,65 m (bei 20 Grad C in Luft), die stehende Welle braucht hin und zurück, um zum Stehen zu kommen. Nun kann man rechnen. Und unter Berücksichtigung des Wissens um die Länge einer jeweiligen Welle bei gegebener Resonanzfrequenz (344,65 m dividiert durch die Frequenz = Länge) kann man die Verteilung der Druckmaxima und Druckminima im Raum in ein Milimeterpapier eintragen. Virtuell von oben in den Raum gesehen ergibt dies eine Gitterstruktur der Maxima.

Soweit.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 20. Jan 2004, 12:07 bearbeitet]
peter63
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jan 2004, 13:03

...Als Beispiel, ich hab ein Raum mit 6m Länge, die Resonanzfrequenz liegt also bei etwa 57 Hz..

halbe Wellenlänge! Die Grundreso des Raumes wäre ca. 28,6Hz. Unterhalb der Grundreso können sich die Töne nicht mehr in voller Länge entfalten, es wirkt dann der so genannte Roomgain (Druckkammer) mit +12dB/Okt.
Und die Raummoden entstehen bei dieser Frequenz und dem vielfachen davon. Mode 1. Ordnung 28,5Hz 2. Ordnung 57Hz usw. Und das jeweils für B/L/H des Raumes. Dazu hat jede Mode ein Druck- und ein Schnellemaximum, zB. im Falle der Mode erster Ordnung ist der Druck an den Wänden am Größten und in Raummitte am niedrigsten.
Und dieses Chaos mit allen Längen im Raum und den verschiedenen Ordnungen ergibt fast an jeder Stelle im Raum eine andere Frequenzkurve.
Die Kunst ist nun, Erhöhungen und Abschwächungen im Bass, durch gleichmäßige Anregung der Moden, mittels Aufstellung und Sitzposition, auszugleichen. Und dann kann man nur hoffen, das der Raumgrundriss auch mitspielt. Bei 5x5x2,5 kann man den Bass wohl gleich aus dem Fenster werfen oder muß zwingend Absorber bauen.
peter63
markush
Stammgast
#5 erstellt: 20. Jan 2004, 13:14
Wie sieht es bei Dachschrägen aus?
Ich habe 4 x B&W 704, 1 x B&W HTM7 (Center) und 1 x B&W ASW700 (Subwoofer) im Einsatz, wobei die beiden Frontespeaker (703) sowie der Center und Subwoofer unter einer Dachschräge sind.
markush
Stammgast
#6 erstellt: 22. Jan 2004, 14:12
Ein guter Tipp ist glaub ich Pflanzen in den Raumecken zu postieren - oder?
Camel_Twin
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Jan 2004, 15:34
Hallo

Zur Vertiefung der Akustik steuer ich auch noch ein Link bei.
http://www.isi.ee.ethz.ch/education/lectures/ak1/ak1_link/acou1-vm.htm

@markush
Pflanzen verschönern die Optik..und eventuell den Nachhall im oberen Frequenzbereich.
Bei stehenden Wellen sind sie eher nicht zu gebrauchen.
Es sei denn Du arbeitest den Blumentopf als abgestimmten Resonator aus.

Dachschrägen haben Vorteile bezüglich stehender Wellen.
Aber auch Nachteile in Verbindung mit Gipsplatten.

Stichwort: Plattenresonatoren
Die Resonatoren klauen Dir den Bass obwohl Du es garnicht möchtest.


Ciao Peter
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