Raumakustik mit Dämpfung?

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berti56
Inventar

#1 erstellt: 30. Nov 2004, 10:09

Moin, moin.
Als ich neulich Musik in einem leeren Zimmer hörte, stellte ich fest, daß die Höhen viel mehr zur Geltung kamen. Jedenfalls war das Klangbild irgenwie klarer. Aber es hallte auch zu viel.
Die sogenannte Raumakustik spielt offensichtlich eine große Rolle.
Meine Frage: müsste man nicht den ganzen Raum schalldämmen um einen unverfälschten Genuß zu haben?
Dicke Teppiche an Wand und Boden usw.? So daß man keinen Schall hört der von irgendwoher reflektiert wird.
Verfälscht nicht jede Schallreflektion im Hörraum die Musik?
Oder gibt es da andere Maßnahmen?

Bert

Tantris
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 30. Nov 2004, 10:33

Hallo Bert,

Dein Thread scheint mir eher ins Akustikforum zu passen als hierher... ;-)

Deine Überlegungen sind prinzipiell richtig: Für unverfälschte Wiedergabe wäre es wünschenswert, wenn der Raum keine hörbaren Schallreflektionen erzeugt, man kann das z.B. testhalber mal machen, in einem reflexarmen Raum (ugs. "schalltoter Raum") stereophon zu hören. In der Praxis ist das nicht zu realisieren, ein solcher Raum ist zu teuer, optisch nicht ansprechend, und wenn darin real gesprochen wird, äußerst unangenehm. Wer es mal ausprobieren will, sollte seine Lautsprecher im Freifeld (ja, im Garten!) hören, dann bekommt man eine Vorstellung davon, wieviel der Raum wirklich am Klangbild verändert.

Man wird daher einen Kompromiß finden müssen, was die Bedämpfung des indirekten Schalles angeht. Optimal ist ein Raum, wo die Nachhallzeit gleichmäßig gering gehalten wird, bei 0,2-0,3s. (normaler Wohnzimmer weisen eher Nachhallzeiten zw. 0,5 und 2s. auf), dies vor allem frequenzneutral. Dann benötigt man noch einen lautsprecher, der den Schall auch gleichmäßig bündelt, d.h. nicht einzelne Frequenzbereiche breiter abstrahlt als andere. Und zuguterletzt eine Bedämpfung/Diffusion von diskreten Reflexionen.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kommt beim Hörer zwar noch indirekter Schall an, aber dieser ist schwächer als der Direktschall und weist zudem keine Charakteristika auf, so daß er den auf der Aufnahme vorhandenen indirekten Schall nicht überlagert.

Dicke Teppiche helfen zwar gegen Reflexionen, aber verschärfen das Problem der Frequenzabhängigkeit: hohe Frequenzen werden stark bedämpft, niedrige und mittlere wenig oder gar nicht.

Gruß, T.

berti56
Inventar

#3 erstellt: 30. Nov 2004, 10:50

danke erstmal.
Das hört sich ja richtig kompliziert an.
Gibts da ein paar allg. Tricks und Tipps die zu beachten sind?

jakub
Neuling

#4 erstellt: 01. Dez 2004, 10:25

respekt an T.

das ist eine sehr gute erklärung!!! wenn man es praktisch umsetzen möchte, empfehle ich das buch "studio constuctions on a budget" da wird dein problem praktisch umgestzt.

west lake studio design und RFZ (reflexion free zone)

gruß Jakub