Helmholtzresonator sinnvoll?

+A -A
Autor
Beitrag
wurstmacher
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Mrz 2010, 02:14
Hi,

ich habe in meinem Heimkino mittlerweile denke ich die optimale Kombination auf Subwooferposition und Hörplatz gefunden. Der Bassbereich ist ab 40Hz ziemlich linear, nur zwischen 70 und 90Hz habe ich einen Anstieg um ca 10dB, der Peak ist bei 80Hz.

Da ein Umstellen des Subwoofers nichts mehr bringt bzw. das Problem nur noch schlimmer macht (ich habe schon alle möglichen Positionen ausprobiert), will ich nun versuchen den Peak bei 80Hz zu bekämpfen. Dazu bin ich auf die Möglichkeit von Resonatoren gekommen.

Ich habe jetzt einiges über die verschiedenen Resonatoren gelesen, bin mir aber noch nicht sicher, welcher denn nun der richtige ist. Zur Auswahl stehen ein Helmholtz-Resonator und ein Plattenresonator. Der Helmholtz-Resonator soll wohl relativ schmalbandig wirken, der Plattenresonator ziemlich breitbandig (ein breiter Hz-Bereich in dem er wirkt). Jedoch habe ich keine Infos drüber gefunden, was hier unter breitbandig zu verstehen ist.

Ich habe ein kostenloses Tool zum Berechnen von Helmholtz-Resonatoren gefunden und mal ein bisschen rumgespielt. Die Dinger scheinen vor allem für sehr tiefe Hz Regionen geeignet zu sein. Um auf die 80Hz zu kommen, musste ich das Volumen sehr klein wählen, die Daten, die der Resonator laut dem Tool hat, wären aber genau das, was ich brauche: Der Peak des Resonators liegt bei 80Hz, der Wirkungsbereich liegt jeweils noch 10Hz drunter und drüber. Der Resonator wäre also im Bereich von 70-90Hz wirksam. Genau die Region, die bekämpfen möchte!
Mich macht nur das doch sehr kleine Volumen stutzig, in den Foren liest man fast ausschließlich, dass die Resonatoren ein möglichst großes Volumen brauchen um zu wirken.

Meint ihr, ich könnte mal testweise so einen Resonator wie abgebildet bauen, würde das aus eurer Sicht was bringen? Eventuell auch mit mehreren solcher HHR?






Gruß

//noch eine Frage bzg. des Rohes bei Helmholtz-Resonatoren:
Ist es eigentlich egal, ob das Rohe "nach außen" oder "nach innen" zeigt? Oder kann es auch nach außen und nach innen ziegen? Also zb. so, dass ein 20cm langes Rohr 10cm in den Resonator hinein ragt und 10cm aus dem Resonator hinaus ragt.


[Beitrag von wurstmacher am 23. Mrz 2010, 02:20 bearbeitet]
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Mrz 2010, 11:17
Hallo Wurstmacher,


leider rechnen die meisten HHR-Programme nur die Resonanzfrequenz und die Güte aus. Leider sagt dies noch nichts über den Wirkungsgrad im Raum aus.
Für einen HHR ist die Bandbreite hier sehr hoch gewählt, was das Volumen nach Berechnungsformel sehr klein werden lässt. Als negativen Aspekt wird hierdurch der Koppelfaktor für das Raumvolumen sehr klein (geringe Bedämpfung der Raummode). Ausserdem ist die Äquivalente Absorptionsfläche wegen der geringen Kanalöffnung nicht ausreichend um dem Raum genügend Schallenergie zu entziehen.
Zusätzlich wirkt die hierbei entstehende hohe Nachhallzeit der Konstruktion der eigentlichen Aufgabe entgegen und es ist ein schwammiger Bass zu erwarten.
Sinnvoller wäre hier eine Auslegung mit deutlich grösserem Volumen, geringerer Bandbreite und grösserer Kanalöffnung.

Natürlich ist auch der Vorschlag mehrerer HHR's in den Raumecken sinnvoll. Um nachträgliche Tuningmassnahmen (Kürzen des Rohres, Einlegen von Bedämpfungsmaterial etc.) wird man in der Regel nicht herumkommen, bis die Abstimmung im Hörraum funktioniert.

Kleiner Tipp:
eine wesentlich genauere Berechnung der Abstimmfrequenz ist mittels BOXSIM möglich (unter EXTRAS, Auslegung Reflexkanal), da hier auch Kanalpositionen, Wandabstände und Bedämpfung in die Formeln eingehen.

Viele Grüsse
Sonny
wurstmacher
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Mrz 2010, 14:23
Hi,

danke, ich werde das Programm heute Abend mal testen.

Wie kann ich denn generell die evtl. entstehende, hohe Nachhallzeit vermeiden? Durch größeres Volumen?



Gruß
wurstmacher
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Mrz 2010, 19:34

SonnyTucson schrieb:

Kleiner Tipp:
eine wesentlich genauere Berechnung der Abstimmfrequenz ist mittels BOXSIM möglich (unter EXTRAS, Auslegung Reflexkanal), da hier auch Kanalpositionen, Wandabstände und Bedämpfung in die Formeln eingehen.

Viele Grüsse
Sonny


Ich habe mal ein bisschen mit BOXSIM experimentiert, komme allerdings bei den gleichen Eingaben wie beim AcousticCalc auf total andere Frequenzen. Wenn ich zB. die Daten aus dem Screenshot oben im BOXSIM eingebe, dann wird eine Frequenz von 60,16Hz berechnet. Der AcousticCalc errechnet jedoch, wie auf dem Bild zu sehen, eine Frequenz von 79,67Hz! Was stimmt denn nun?

Des weiteren ist im BOXSIM Simulator leider keine Angabe über die Bandbreite der Wirkung gemacht. Auch über die Nachhallzeit wird hier keine Angabe gemacht.

Mit folgenden Daten habe ich mit BOXSIM einen möglichen HR berechnet:
Kanalform: rund
Durchmesser d. Kanals: 20cm
2 Rohre
Länge des Kanals: 2cm
Volumen: 55 l

Damit komme ich auf eine Frequenz vom 80,28Hz.


Du scheinst dich relativ gut mit der Materie auszukennen. Welches der Tools ist denn nun zuverlässig in seiner Berechnung? Ist es überhaupt möglich, einen HR mit einem solchen Tool zu berechnen?


Gruß
pinoccio
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Mrz 2010, 01:32
Hi

Also ich hab mit dem Acoustic Calculator relativ gute und verlässliche Erfahrungen gesammelt. Hier ein Beispiel mit 2x125Liter Helmis (im Thread weiter vorne sind noch andere) Nachteile bei der NH konnte ich bisher keine feststellen. Allerdings braucht man um hörbare Wirkungen bzw. Bedämpfungen zu erzeugen enormes Volumen und mE auch gute Stellplätze, wo sie auch bestmöglich wirken.

Schön find ich beim AC, dass man die Variablen nach BEdarf verschieben kann. Sprich: Je nach Material und Werkzeug, welches man gerade zur Verfügung hat

Als Portlänge hab ich eigentlich nur die Dicke der Platten angenommen. Als Dämmmaterial für Innen hab ich sog. Estrich-Dämmplatten benutzt, die ich nur auf Rückseite angebracht habe - aber die auch nie wieder verändert.

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 24. Mrz 2010, 01:38 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Helmholtzresonator sinnvoll? Effektivität?
mcmonkey am 08.09.2011  –  Letzte Antwort am 18.09.2011  –  17 Beiträge
Helmholtzresonator
hallo am 24.02.2003  –  Letzte Antwort am 23.10.2006  –  72 Beiträge
Kuriose Auslöschung bei 80Hz!
Das_Ohr am 10.06.2015  –  Letzte Antwort am 12.06.2015  –  8 Beiträge
Auslegung Helmholtzresonator
h.g.s. am 30.12.2007  –  Letzte Antwort am 08.01.2008  –  9 Beiträge
Helmholtzresonator
rAzHeL am 13.03.2016  –  Letzte Antwort am 13.03.2016  –  2 Beiträge
Warum Helmholtzresonator bedämpfen ?
stereoplay am 06.08.2007  –  Letzte Antwort am 04.11.2007  –  22 Beiträge
Großer Helmholtzresonator hier Sinnvoll
Thor_der_Donnergott am 15.07.2008  –  Letzte Antwort am 20.07.2008  –  5 Beiträge
Helmholtzresonator
woody32 am 25.01.2011  –  Letzte Antwort am 25.01.2011  –  5 Beiträge
30Hz Peak - Abhilfe durch Kantenabsorber?
Fuechschen1965 am 04.06.2012  –  Letzte Antwort am 30.09.2012  –  14 Beiträge
helmholtrz resonator mit multiplen reflexrohren
k-hole am 13.10.2012  –  Letzte Antwort am 17.10.2012  –  4 Beiträge
Foren Archiv
2010

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.143 ( Heute: 8 )
  • Neuestes MitgliedNetw@lker
  • Gesamtzahl an Themen1.552.202
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.563.941

Hersteller in diesem Thread Widget schließen