Liebe Raumakustiker.

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m_a_x
Stammgast
#1 erstellt: 13. Nov 2008, 00:43
Liebe Leute,
...ich brauche Euren Rat.

Ich weiss, ähnliche Anfragen gab es schon hunderte Mal, aber jeder Fall ist ja doch irgendwie ein kleines Bisschen individuell.

Zur Sache:
Nach einer ziemlich langen Schiebeorgie bin ich nun zum Schluss gekommen, dass ich wenigstens ein bischen was an meinen raumakustischen Verhältnissen ändern muss.

Ich habe durch exessives Schieben eigentlich schon sehr viele Klangsituationen gehabt, nie war ich so richtig zufrieden.
Ein Problem, dass ich fast immer -je nach Musik- habe sind überhöhte Hochtöne und ein sehr schwacher Bass. Vielleicht sind die Bässe aber auch nur wegen der übermäßigen Hochtöne nich mehr so gut hörbar?
Andererseits habe ich z.B.: ohne die 2 Sofas (siehe unten) auch schon starke Bassresonanzen gehabt.
Ein Hauptproblem -nachdem was ich hier so aufgeschnappt habe- scheint der nackte Laminatboden und die ebenso nackten Wände zu sein.

Nun würde ich gerne nicht nur aus Gründen der Raumakustik, so umstellen, dass ich mit "wohnlichen Mitteln" die Verhältnisse so verbessere, daß heisst, eine Verbesserung eintritt ohne die Wände voller Eierkartons, Absorber und Diffusoren zu hängen. (Habe meine bessere Hälfte mit Mühe und Not überzeugen können, dass dort eventuell ein Teppich liegen wird).
Habe ein gemässigtes Budget, aber ein Teppich und/oder ein Bücheregal und Stühle sitzt schon drin.
Ist halt nur die Frage (an Euch) was wirkt sich wie aus?
Kann man beispielsweise ein Bücherregal statt des Sofas nehmen mit welcher Wirkung, etc...?
Ich traue mich überhaupt nicht so auf Verdacht ein neues Möbel zu kaufen um dann vielleicht alles noch viel schlimmer zu machen.

Anbei eine Maß-Skizze und Bilder des Raums (der ziemlich unwohlich ist, aber das soll sich idealerweise ebenfalls ändern)



Maßskizze


Im Uhrzeigersinn:

Blick nach vorn


Blick nach rechts


Hörplatz


Blick nach links



Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn Ihr Euch zu einem Rat entschliessen könntet.

Vielen Dank und Grüsse an Alle

Max


[Beitrag von m_a_x am 13. Nov 2008, 00:47 bearbeitet]
Haichen
Inventar
#2 erstellt: 13. Nov 2008, 10:23
Moins m a x!

Bei Deinen Vorgaben musst Du auch weiterhin mit akustischen Nachteilen leben.

- Teppich zwischen Hörplatz und LS

- Vorhänge vor die Türen
Hier ist Opposition gegen das Weib gefragt!

-Zwischen Hörplatz und Rückwand Platz lassen !
Hier wäre ein Bücherregal an der Rückwand hinter dem Hörplatz empfehlensert.

Wenn die Frau mitspielt, so verwende noch mehr gr. Pflanzen/Kunstplfanzen mit vielen Blättern in möglichst allen Raumecken.

Das sind nur Vorschläge!

Raumakustikmaßnahmen sind immer Hörraum-individuell und müssen ausprobiert werden!!

Ich bin sicher, dass Dir hier im Forum auch noch von anderer Seiter weitergeholfen wird.

Ansonsten..kontakte mal Poison Nuke hier im Forum.


[Beitrag von Haichen am 13. Nov 2008, 10:25 bearbeitet]
m_a_x
Stammgast
#3 erstellt: 13. Nov 2008, 12:00

Haichen schrieb:
Moins m a x!

Bei Deinen Vorgaben musst Du auch weiterhin mit akustischen Nachteilen leben.


Hallo Haichen, vielen Dank für Deine Antworten


- Teppich zwischen Hörplatz und LS

Was genau bewirkt der? Dämpfung der Höhen? Welchen einfluss hat der Teppich auf den Bass?



- Vorhänge vor die Türen
Hier ist Opposition gegen das Weib gefragt!

Das bedeutet Krieg. Ist das auch zur Dämpfung der Höhen gedacht?


-Zwischen Hörplatz und Rückwand Platz lassen !
Hier wäre ein Bücherregal an der Rückwand hinter dem Hörplatz empfehlensert.


Habe hier im Forum etwas über dead end und low end gelesen.
Danach wird gesagt, dass der Raum hinter den LS mit Absorbern und der Raum hinter dem Hörplatz mit diffusoren ausgestattet sein sollte.
Funktioniert ein Bücherregal also als Diffusor?



Raumakustikmaßnahmen sind immer Hörraum-individuell und müssen ausprobiert werden!!


Das ist ja grade mein Problem, ich kann mir schlecht neue Möbel zulegen um nach Ausprobieren festzustellen, dass es nicht hinhaut.Deswegen auchmeine Anfrage hier.

Ich bin sicher, dass Dir hier im Forum auch noch von anderer Seiter weitergeholfen wird.

Das wäre arg nett.




Viele Grüsse
Haichen
Inventar
#4 erstellt: 13. Nov 2008, 12:40
Ich versuche mich Deinen Fragen mal vorsichtig zu nähern..

Hoffe, dass Du hier noch bessere/verwertbarere Infos bekommst!


Der Teppich reduziert fiese Reflexionen im Mittel- bzw. Hochton.

Wenn Du Bassprobleme hast, so reduzierst Du diese durch geeignete Maßnahmen im Bereich hinter den LS bis zur Rückwand hinter den LS.

Die Vorhänge sind ebenfalls nur für die Reduzierung fieser Hoch/Mitteltonreflexionen gedacht.

Ein Bücherregal hinter dem Hörplatz fungiert als Diffusor.
marschell
Stammgast
#5 erstellt: 13. Nov 2008, 12:50
yepp, teppich und eventuell sowas hier

http://www.thomann.d...hallabsorber&x=0&y=0

habe aber auch sehr gute erfahrungen mit günstigem schaumstoff aus dem baumarkt gemacht

generell klingt der raum wahrscheinlich etwas dröhnend und scheppernd weil er viele glatte wände und auch relativ viel glas hat

die günstigste und effektivste massnahme ist, das du die boxen viel näher an der hörplatz stellst.

dadurch verändertst du das verhältnis zwische erwünschem direktschall und zuviel (weniger erwünschtem) indirektem schall

versuche mal eine hörposition wo die boxen so ca. 1,5 - 2 meter von deinem kopf entfernt stehen.....

gruss
Klaus-R.
Inventar
#6 erstellt: 13. Nov 2008, 13:45
Moin Max,

überhöhte Höhen und schwacher Bass, da müsste man sich mal das Abstrahlverhalten der LS anschauen. Welche LS sind das? Mehr Bass könnte man durch kleinere Abstände zu Wand und/oder Ecke erreichen, Wände und Ecken wirken verstärkend auf Bassfrequenzen. Ich begebe mich nun auf's Glatteis, aber es könnte theoretisch auch sein, daß die beiden Basstreiber versehentlich so geschaltet sind, daß die ganze Sache als Dipol arbeitet, d.h. keinen bzw. wenig Bass nach vorne abgibt.

Sofas sind recht gute Bassabsorber, also auf jeden Fall im Raum lassen, eher noch ein drittes (oder Sessel) reinstellen.

Kahler Boden und nackte Wände dürften für eine vergleichsweise hohe Nachhallzeit sorgen, wie ist die Sprachverständlichkeit, hallt es beim Händeklatschen? Teppich wird auf alle Fälle helfen, aber nur im Mitten-/Hochtonbereich, je nach Dicke.

Das Poster könnte man als Tarnung für einen Verbund-Plattenabsorber des Fraunhofer Instituts für Bauphysik benutzen (Bassabsorber), diese sind leider nicht billig.

Klaus
rland79
Stammgast
#7 erstellt: 13. Nov 2008, 15:05
...hallo auch von mir!

wenn deine liebste nichts gegen mehr bilder im raum hat, würde ich zu schaumstoff-platten-absorbern raten (z.b. basotect, andere billigere tus aber auch), die du dann mit gemustertem stoff oder bildern auf leinwand überziehen kannst (keine poster, die lassen den schall nicht durch!) oder selbst mit wasserfarben bemalst. das wird deine übermässigen höhen/mitten mit sicherheit in ertragbare bahnen lenken.

wichtiges stichwort hierfür ist "LEDE" (live end dead end). was soviel heißt wie "im vorderen bereich (bei den lautsprechern) die wände bedämpfen (dead end) und hinten mit diffusoren (auch bücherregalen u.ä.) arbeiten (live end).

die von klaus erwähnten verbundplattenabsorber/resonatoren wirken hauptsächlich im bassbereich, von dem du ja eigentlich zu wenig hast. das würde ich als letztes angehen.

also erst mal nach der spiegelmethode schaumstoffabsorber an den wänden seitlich und hinter den boxen anbringen. die wirkung im hoch/mitteltonbereich ist wirklich unüberhörbar! und gegen vier neue "bilder" kann frau wohl hoffentlich wenig sagen...

m_a_x
Stammgast
#8 erstellt: 16. Nov 2008, 13:31
Moin Jungs,
Vielen Dank für die Antworten, sie sind mir wirklich eine Hilfe!


Haichen schrieb:

......
Der Teppich reduziert fiese Reflexionen im Mittel- bzw. Hochton.
....

Ein Bücherregal hinter dem Hörplatz fungiert als Diffusor.


Gibt's noch andere Möglichkeiten ausser ein Bücherregal?
Ich fürchte, die Platzverhältnisse lassen ein weiteres Regal nicht zu.

OK, der Teppich scheint auf jeden Fall ein Mittel der Wahl zu sein, das werde ich als erstes ausprobieren.
Die Anschlussfrage lautet nun:
Wie dick sollte er sein, damit er nur im "Zielfrequenzbereich", also nur in den Hoch/Mitteltönen wirksam ist?



marschell schrieb:


die günstigste und effektivste massnahme ist, das du die boxen viel näher an der hörplatz stellst.

dadurch verändertst du das verhältnis zwische erwünschem direktschall und zuviel (weniger erwünschtem) indirektem schall

versuche mal eine hörposition wo die boxen so ca. 1,5 - 2 meter von deinem kopf entfernt stehen.....

gruss


Ja, ist 'ne Idee, ich werd's ausprobieren, sobald mein CD-Player aus der Reparatur ist.


Klaus-R. schrieb:
Moin Max,

überhöhte Höhen und schwacher Bass, da müsste man sich mal das Abstrahlverhalten der LS anschauen. Welche LS sind das?

Audiophysic Tempo VI.
Die sind zwar nicht grad als "Bass-Boliden" bekannt, sollten aber mehr bringen als im Moment.

Wie kan man sich "das Abstrahlverhalten" anschauen?


Klaus-R. schrieb:

..... Ich begebe mich nun auf's Glatteis, aber es könnte theoretisch auch sein, daß die beiden Basstreiber versehentlich so geschaltet sind, daß die ganze Sache als Dipol arbeitet, d.h. keinen bzw. wenig Bass nach vorne abgibt.


Kannst Du mir das erklären?
Die Tempo VI sind mit seitlichen Bässen ausgestattet.



Klaus-R. schrieb:

Sofas sind recht gute Bassabsorber, also auf jeden Fall im Raum lassen, eher noch ein drittes (oder Sessel) reinstellen.


Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ohne die zwei Sofas bekomme ich tierische Bassresonanzen.

Ich würde trotzdem gerne wenigstens ein Sofa durch ein oder zwei Sessel erstezen.
Siehst Du da ' ne Chance?

Klaus-R. schrieb:

Kahler Boden und nackte Wände dürften für eine vergleichsweise hohe Nachhallzeit sorgen, wie ist die Sprachverständlichkeit, hallt es beim Händeklatschen? Teppich wird auf alle Fälle helfen, aber nur im Mitten-/Hochtonbereich, je nach Dicke.

Hab' grad' geklatscht. Ist ein bisschen schwer zu beurteilen. Ich meine, ja, es hallt, quantifizieren kann ich das aber nicht.
Auch an Dich die Frage nach der Dicke des Teppichs.


Klaus-R. schrieb:

Das Poster könnte man als Tarnung für einen Verbund-Plattenabsorber des Fraunhofer Instituts für Bauphysik benutzen (Bassabsorber), diese sind leider nicht billig.

Klaus




rland79 schrieb:
...hallo auch von mir!

wenn deine liebste nichts gegen mehr bilder im raum hat, würde ich zu schaumstoff-platten-absorbern raten (z.b. basotect, andere billigere tus aber auch), die du dann mit gemustertem stoff oder bildern auf leinwand überziehen kannst (keine poster, die lassen den schall nicht durch!) oder selbst mit wasserfarben bemalst. das wird deine übermässigen höhen/mitten mit sicherheit in ertragbare bahnen lenken.

.... gegen vier neue "bilder" kann frau wohl hoffentlich wenig sagen...

:prost


Absorber, die ich mit Postern kaschieren kann, würde ich bei meinem "Feldwebel" genehmigt bekommen, eigene "Kunstwerke" möchte ich mir und meiner Umwelt nicht antuen.

Ist es also nicht möglich, Poster über die Absorber zu kleben ohne sie wirkungslos zu machen?

So Leute, bishierher nochmals vielen Dank.
Wäre nett, wenn Ihr Euch nochmal zu Antworten durchringen könntet.
Mit Eurer Hilfe könnte ich das Problem jetzt endlich mal angehen.

Viele Grüsse
Max
rockfortfosgate
Inventar
#9 erstellt: 16. Nov 2008, 20:32
hallo
bevor du dir nen teppich kaufst,
kannst du mal eine dicke bettdecke
auf dn boden legen.
twischen lautsprecher und hörplatz.
hatte ich mal so als wir besuch über nacht
hier hatten,als es am anderen tag mit musik ans aufräumen ging,habe ich den klang garnicht wiedererkannt.
jetzt habe ich aber teppich liegen

in meiner signatur sind noch günstige absorber zum selberbauen,die man auch mit nderen stoffen beziehen könnte.
kann man an die wand oder decke machen.

gruß ralf
rland79
Stammgast
#10 erstellt: 17. Nov 2008, 11:16
hi max,

je dicker der teppich, desto tiefer der startpunkt des wirkungsbereichs. da du aber wahrscheinlich keinen 50cm dicken teppich verwenden wirst, hält sich die wikung im tieftonbereich in grenzen (ich rechne bei einem durchschnittsteppich von 4cm dicke mit einem wirkungsbereich ab etwa 2000hz)!

als diffusor eignet sich in der tt ein bücherregal am besten, aber auch pflanzen mit starken blättern zeigen wirkung.


m_a_x schrieb:

Klaus-R. schrieb:

..... Ich begebe mich nun auf's Glatteis, aber es könnte theoretisch auch sein, daß die beiden Basstreiber versehentlich so geschaltet sind, daß die ganze Sache als Dipol arbeitet, d.h. keinen bzw. wenig Bass nach vorne abgibt.


Kannst Du mir das erklären?
Die Tempo VI sind mit seitlichen Bässen ausgestattet.

direkt als dipol können die ls gar nicht arbeiten, weil sie zu weit auseinander stehen. durch verpoltes anschließen eines ls kann aber ien ähnlicher effekt entstehen: die schallwellen (meist im tieftonbereich) heben sich auf (phasenverkehrt).
ob ein tt nun seitlich oder frontal montiert ist macht keinen unterschied, denn so gut wie alle tt's haben ien ausgeprägtes rundstrahlverhalten.


m_a_x schrieb:
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ohne die zwei Sofas bekomme ich tierische Bassresonanzen.

Ich würde trotzdem gerne wenigstens ein Sofa durch ein oder zwei Sessel erstezen.
Siehst Du da ' ne Chance?

wenns massive sessel sind und keine stühle, dann hast du den gleichen effekt wie beim sofa.


m_a_x schrieb:
Ist es also nicht möglich, Poster über die Absorber zu kleben ohne sie wirkungslos zu machen?

möglich schon, hat aber einen anderen sinn. wenn du ein dickes papier-poster über die schaumstoffplatten klebst, dann verschießt du die poren, die ja für das "bremsen" der mittelton- und hochton-schallschnellen gut sind. sind sie nun verschlossen, wirkt die konstruktion eher wie ein plattenschwinger/resonator, welche ihre wirkung eher im tieftonbereich haben.
m_a_x
Stammgast
#11 erstellt: 17. Nov 2008, 12:42
Moin, moin,

Danke Rland!
Nochmal 'ne doofe Frage:
Habe in einem anderen thread gelesen, daß die LS mit Wandabstastand 1/4 Raumlänge stehen sollten.
Was ist der Grund dafür? (stehende Wellen vermeiden?)

Wie sollten die LS zur Rückwand und zur Hörposition und die Hörposition zur hinteren Wand stehen?

Merci vielmals


[Beitrag von m_a_x am 17. Nov 2008, 12:43 bearbeitet]
Haichen
Inventar
#12 erstellt: 17. Nov 2008, 14:37

m_a_x schrieb:
Moin, moin,

Danke Rland!
Nochmal 'ne doofe Frage:
Habe in einem anderen thread gelesen, daß die LS mit Wandabstastand 1/4 Raumlänge stehen sollten.
Was ist der Grund dafür? (stehende Wellen vermeiden?)

Wie sollten die LS zur Rückwand und zur Hörposition und die Hörposition zur hinteren Wand stehen?

Merci vielmals



Wenn ich das richtig verstanden habe, so hat jeder Raum sog. Bass-Sammelstellen.

Diese findest Du in den Raumecken, sowie jeweils in der Mitte der Rück- und Seitenwände.

Hälst Du Dich an das oben beschriebene Vorghen, vermeidest Du schon mal ganz bestimmte "stehende Wellen".

Unabhängig davon sollten die sog. Flatter-Echos (Händeklatschen und hören, wie das Echo sich verhält)im Bereich der LS bis zur Rückwand hinter den LS stark reduziert werden.
Klaus-R.
Inventar
#13 erstellt: 17. Nov 2008, 15:20

m_a_x schrieb:

Klaus-R. schrieb:
Moin Max, überhöhte Höhen und schwacher Bass, da müsste man sich mal das Abstrahlverhalten der LS anschauen. Welche LS sind das?


Audiophysic Tempo VI. Die sind zwar nicht grad als "Bass-Boliden" bekannt, sollten aber mehr bringen als im Moment. Wie kann man sich "das Abstrahlverhalten" anschauen?


Daten von Audio Physic selber jibbet nicht. Es gibt einige Zeitschriften, die Messungen durchführen, darunter Stereophile und Soundstage.com. Die Tempo wurde dort nicht getestet. Also muss die Frage wohl unbeantwortet bleiben.


m_a_x schrieb:

Klaus-R. schrieb:
Ich begebe mich nun auf's Glatteis, aber es könnte theoretisch auch sein, daß die beiden Basstreiber versehentlich so geschaltet sind, daß die ganze Sache als Dipol arbeitet, d.h. keinen bzw. wenig Bass nach vorne abgibt.


Kannst Du mir das erklären? Die Tempo VI sind mit seitlichen Bässen ausgestattet.


Genau. Sollte sie (versehentlich) wie ein (seitlich wirkender) Dipol arbeiten, wird keine bzw. kaum Schallenergie nach vorne abgegeben:





Ich würde trotzdem gerne wenigstens ein Sofa durch ein oder zwei Sessel erstezen. Siehst Du da ' ne Chance?


Je mehr Polstermöbel, desto besser. Ein Sessel absorbiert weniger als ein Sofa. Da wird wohl nur ausprobieren helfen.



Hab' grad' geklatscht. Ist ein bisschen schwer zu beurteilen. Ich meine, ja, es hallt, quantifizieren kann ich das aber nicht. Auch an Dich die Frage nach der Dicke des Teppichs.


Je dicker, desto tiefere Frequenzen werden absorbiert. Eine Schaumstoffunterlage erhöht die Absorptionskoeffizienten in allen Bereichen deutlich:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-RT60Koeff.htm


Absorber, die ich mit Postern kaschieren kann, würde ich bei meinem "Feldwebel" genehmigt bekommen, eigene "Kunstwerke" möchte ich mir und meiner Umwelt nicht antuen.

Ist es also nicht möglich, Poster über die Absorber zu kleben ohne sie wirkungslos zu machen?


Bei Plattenabsorbern wie denen der Fraunhofer wird die Schallenergie mittels einer Metallplatte auf eine Schaumstoffschicht übertragen. Auf diese Metallplatte kann man selbstredend ein Poster draufkleben, oder Stoff, oder Tapete. Ändert am Verhalten der Absorber absolut nichts.

Klaus

Edit:


Nochmal 'ne doofe Frage:
Habe in einem anderen thread gelesen, daß die LS mit Wandabstastand 1/4 Raumlänge stehen sollten.
Was ist der Grund dafür? (stehende Wellen vermeiden?)


Angaben wie diese beruhen auf Voraussetzungen, wie sie in realen Räumen nicht vorkommen, nämlich: Raum ist leer, hat keine Wandöffnungen, perfekt reflektierende Wände. Falls Du am Hörplatz Bassüberhöhung durch Resonanzen wahrnimmst, dann würde ich versuchen, diese durch Verschieben der Lautsprecher bzw. des Hörsessels zu mindern.


[Beitrag von Klaus-R. am 17. Nov 2008, 15:32 bearbeitet]
rland79
Stammgast
#14 erstellt: 17. Nov 2008, 15:32

m_a_x schrieb:
Habe in einem anderen thread gelesen, daß die LS mit Wandabstastand 1/4 Raumlänge stehen sollten.
Was ist der Grund dafür? (stehende Wellen vermeiden?)

Wie sollten die LS zur Rückwand und zur Hörposition und die Hörposition zur hinteren Wand stehen?

Merci vielmals

das aufstellen von ls/subs bei 1/4 der raumlänge/breite hat in der tat den sinn stehende wellen (=raummoden) mögichst zu vermeiden.
1/4 deswegen, weil dort das schallschnellenmaximum der 2. raummode ist. das schnellenmaximum der 1. raummode liegt hingegen bei 1/2 der raumlänge, hier liegt aber auch das schalldruckmaximum der zweiten mode. eine aufstellung bei 1/2 würde aber dann die 2. mode maximal anregen, was sehr schlecht wäre, weil diese mode meist im relevanteren frequenzbereich (grundton) liegt.
also wird als "mittelding" 1/4 angegeben, was die zweite mode gar nicht anregt, die erste und dritte nur zum teil, usw...

den gleichen grund hat die optimale hörposition von 38% der raumlänge.
dort wird, nach den regeln des goldenen schnittes, der beste kompromiss zwischen den von den moden erzeugten wellenbergen und -tälern angenommen...

alles klar?
rland79
Stammgast
#15 erstellt: 17. Nov 2008, 15:51

Klaus-R. schrieb:
Bei Plattenabsorbern wie denen der Fraunhofer wird die Schallenergie mittels einer Metallplatte auf eine Schaumstoffschicht übertragen. Auf diese Metallplatte kann man selbstredend ein Poster draufkleben, oder Stoff, oder Tapete. Ändert am Verhalten der Absorber absolut nichts.

...das ist imho nicht ganz richtig.
ein mit einer metallplatte beklebter absorber wirkt nicht mehr wie ein "normaler" poröser absorber (die ja hauptsächlich höhere freq dämpfen), sondern wie eben ein plattenabsorber, die eher den tieferen freq-bereich bedämpfen (und durch die schallharte metalloberfläche die höheren frequenzen, die es nicht schaffen die metallplatte in schwingung zu versetzen, vollständig reflektieren).


Klaus-R. schrieb:

Nochmal 'ne doofe Frage:
Habe in einem anderen thread gelesen, daß die LS mit Wandabstastand 1/4 Raumlänge stehen sollten.
Was ist der Grund dafür? (stehende Wellen vermeiden?)


Angaben wie diese beruhen auf Voraussetzungen, wie sie in realen Räumen nicht vorkommen, nämlich: Raum ist leer, hat keine Wandöffnungen, perfekt reflektierende Wände. Falls Du am Hörplatz Bassüberhöhung durch Resonanzen wahrnimmst, dann würde ich versuchen, diese durch Verschieben der Lautsprecher bzw. des Hörsessels zu mindern.

...stimmt imho auch nicht ganz.
auch wenn der raum "real" ist, also mit möbeln und mit öffnungen usw., trifft diese regel größtenteils zu, außer es befinden sich resonatoren im raum. egal wieviel möbel, raummoden lassen sich dadurch nicht vermeiden (nur dämpfen). weitgehendst mindern (zusätzlich zur möbel-dämpfung) lassen sie sich aber mit veränderung der hör- und boxenposition nach genannter regel.
trial und error ist hier sicher der beste weg.
Klaus-R.
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2008, 16:33

rland79 schrieb:
ein mit einer metallplatte beklebter absorber wirkt nicht mehr wie ein "normaler" poröser absorber (die ja hauptsächlich höhere freq dämpfen), sondern wie eben ein plattenabsorber, die eher den tieferen freq-bereich bedämpfen (und durch die schallharte metalloberfläche die höheren frequenzen, die es nicht schaffen die metallplatte in schwingung zu versetzen, vollständig reflektieren).


Die Fraunhofer Verbundplattenresonatoren sind als Bassabsorber ausgelegt:



daher macht ein aufgeklebtes Poster keinen Unterschied.





auch wenn der raum "real" ist, also mit möbeln und mit öffnungen usw., trifft diese regel größtenteils zu, außer es befinden sich resonatoren im raum. egal wieviel möbel, raummoden lassen sich dadurch nicht vermeiden (nur dämpfen).


Grosse Bassabsorber wie Sofas oder Sessel können zu Verschiebungen der Resonanzfrequenzen führen, und könne weiterhin den Resonanzpegel senken:

De Melo et al.(2007), “Sound absorption at low frequencies: room contents as obstacles”, J. of Building Acoustics, vol. 14, no. 2, p.143

Wandöffnungen sind strukturelle Schwachstellen und können dazu führen, daß die Orte, an denen Druckmaxima und -minima tatsächlich vorliegen, nicht den theoretisch ermittelten Orten entsprechen:

Welti (2006), “Low-frequency optimization using multiple subwoofers”, J. of Audio Eng. Soc., p.347

Grosse nichtabsorbierende Möbel können Raummoden "aufspalten:

Bork (2005), „Modalanalyse stehender Wellen“, Fortschritte der Akustik, DAGA ’05, 31. Jahrestagung für Akustik (Deutsche Gesellschaft für Akustik), München 2005

Hinzu kommt, daß die wenigsten Räume perfekt reflektierende Wände haben, sodaß auf "natürliche" Weise Dämpfung vorhanden ist, was den Modenpegel und somit die Güte erniedrigt, was dazu führen kann, daß der Abstand zw. den einzelnen Moden nicht der ist, den man rechnerisch ermittelt, sie sich also überlappen. Ich habe also auf dem Papier 20 hübsch voneinander getrennte Moden, in Wirklichkeit aber vielleicht nur 15.

Zu guter Letzt sind dies sowieso nur rein theoretische Betrachtungen, da man, um eine Mode störend wahrnehmen zu können, diese erstmal anregen muss. Die Lautsprecher stehen da, wo meine Frau gesagt hat, daß sie stehen sollen, trotzdem habe ich bisher erst 3 Stücke in meiner Sammlung (400 LPs + 400 CDs) entdecken können, die die Breitenmode anregen, damit kann ich prima leben.

Klaus
rland79
Stammgast
#17 erstellt: 17. Nov 2008, 17:05

Klaus-R. schrieb:

Grosse Bassabsorber wie Sofas oder Sessel können zu Verschiebungen der Resonanzfrequenzen führen, und könne weiterhin den Resonanzpegel senken:

De Melo et al.(2007), “Sound absorption at low frequencies: room contents as obstacles”, J. of Building Acoustics, vol. 14, no. 2, p.143

Wandöffnungen sind strukturelle Schwachstellen und können dazu führen, daß die Orte, an denen Druckmaxima und -minima tatsächlich vorliegen, nicht den theoretisch ermittelten Orten entsprechen:

Welti (2006), “Low-frequency optimization using multiple subwoofers”, J. of Audio Eng. Soc., p.347

Grosse nichtabsorbierende Möbel können Raummoden "aufspalten:

Bork (2005), „Modalanalyse stehender Wellen“, Fortschritte der Akustik, DAGA ’05, 31. Jahrestagung für Akustik (Deutsche Gesellschaft für Akustik), München 2005

Hinzu kommt, daß die wenigsten Räume perfekt reflektierende Wände haben, sodaß auf "natürliche" Weise Dämpfung vorhanden ist, was den Modenpegel und somit die Güte erniedrigt, was dazu führen kann, daß der Abstand zw. den einzelnen Moden nicht der ist, den man rechnerisch ermittelt, sie sich also überlappen. Ich habe also auf dem Papier 20 hübsch voneinander getrennte Moden, in Wirklichkeit aber vielleicht nur 15.

Zu guter Letzt sind dies sowieso nur rein theoretische Betrachtungen, da man, um eine Mode störend wahrnehmen zu können, diese erstmal anregen muss. Die Lautsprecher stehen da, wo meine Frau gesagt hat, daß sie stehen sollen, trotzdem habe ich bisher erst 3 Stücke in meiner Sammlung (400 LPs + 400 CDs) entdecken können, die die Breitenmode anregen, damit kann ich prima leben.

Klaus

...mag alles sein, es ist aber dennoch eine gute idee sich für den anfang mal an weithin erprobte und bestätigte formeln zu halten bzw. diese als basis weiterer überlegungen anzunehmen...


Klaus-R. schrieb:
Die Fraunhofer Verbundplattenresonatoren sind als Bassabsorber ausgelegt:



daher macht ein aufgeklebtes Poster keinen Unterschied.

...auf einem bass-absorber mit metallplatte natürlich nicht!
da kannste sogar ne ganze bibel draufkleben (okay, nicht ganz, aber so ähnlich )

auf einen mittel-/hochtonabsorber (poröser absorber) aber bitte nicht! wie der name sagt soll es ein poröser absorber bleiben. und ein (papier)poster ist nun mal nicht poröse, sondern (für hohe freq) undurchdringlich. und das ist dann nicht der sinn der sache.

m_a_x
Stammgast
#18 erstellt: 17. Nov 2008, 23:01
Hallo Leute,
vielen Dank für die rege Beteiligung an meinem "Problemchen" und auch für den theoretischen Background, ich denke, das war verständlich.
Nochmal deutlich: Bassresonazen scheinen im Moment nicht mein Problem zu sein, es ist eher zu wenig Bass.


Klaus-R. schrieb:
....
Genau. Sollte sie (versehentlich) wie ein (seitlich wirkender) Dipol arbeiten, wird keine bzw. kaum Schallenergie nach vorne abgegeben:



Wie kann ich das testen? Stecker tauschen und hören ob sich etwas ändert oder wie?

Sorry, daß auf jede Antwort eine neue Frage kommt, aber so ist es halt oft.


Max
rland79
Stammgast
#19 erstellt: 18. Nov 2008, 11:08

m_a_x schrieb:

Klaus-R. schrieb:
....
Genau. Sollte sie (versehentlich) wie ein (seitlich wirkender) Dipol arbeiten, wird keine bzw. kaum Schallenergie nach vorne abgegeben

Wie kann ich das testen? Stecker tauschen und hören ob sich etwas ändert oder wie?

am besten du stellst beide ls (mit ihren chassis zueinander gerichtet) knapp aneinander. etwa so: [< >]
dann spiel nen track mit viel bass und du wirst sofort erkennen, ob sich die schallwellen aufheben. falls es nicht sofort klar ist, schließ eine verkehrt herum an und du wirst den unterschied merken!


m_a_x schrieb:
Nochmal deutlich: Bassresonazen scheinen im Moment nicht mein Problem zu sein, es ist eher zu wenig Bass.

...und (auch @klaus-r) genau deswegen hab ich mich gegen poster auf den absorbern gewehrt, weil sie dann ähnlich wie ein plattenschwinger wirken und die tiefen freq bedämpfen. und das wollen wir ja nicht.

in diesem fall ist auch die viertel-regel (und die 38%-regel) nicht unbedingt zielführend, weil sie ja auf die weitest mögliche umgehung der raummoden abzielt.
die raummoden haben -in deinem fall- manchmal auch was gutes: der bass wird (stellenweise) "verstärkt". und das könnte deinem verlangen nach mehr bass zugute kommen.
wenn du die "dipol-wirkung" ausgeschlossen hast und dir immer noch zu wenig bass im raume ist, dann versuch das gegenteil der 1/4 regel:
stell die ls näher an die frontwand und/oder seitenwände. dein sofa ist ja schon ganz an der rückwand.
(deine ersten paar raummoden liegen bei 36, 45, 58, 73, 80,... hertz und genau hier würden dann anhebungen im schalldruckpegel vernehmbar sein.)
Klaus-R.
Inventar
#20 erstellt: 18. Nov 2008, 11:10

m_a_x schrieb:
Wie kann ich das testen? Stecker tauschen und hören ob sich etwas ändert oder wie?



Wie gesagt, Glatteis. Du müsstest die Stecker an den Basstreibern selber vertauschen, vorher würde ich bei Audio Physic nachfragen, wie die Treiber angeschlossen sein sollten.


Klaus
marshal
Neuling
#21 erstellt: 17. Dez 2008, 16:53
Hier ein link zu einem Schalltestat für einen Teppichboden, wie er auch in Callcentern eingesetzt wird, um die Akustik zu optimieren. Heisst bezeichnenderweise WAVE und absorbiert Störfrequenzen im Bereich 500-2000 Herz optimal: http://www.niessense...sgrad_Wave_Grain.pdf
Viele Grüße vom Marshal
Soundy73
Inventar
#22 erstellt: 23. Dez 2008, 17:44
Winziger Trick, gigantische Wirkung!

Als Test empfehle ich, mal die Böxle näher zur Wand aufzustellen (habe Deine Skizze beäugt). Dann kommt durch die Reflexion etwas mehr Druck von unten. Sehe keine großen Höchstschwierigkeiten im Raum. Ist halt eckig, da gibt es immer Raummoden (stehende Wellen zwischen den Wänden).

Aber ein schalltoter Raum klingt auch eben so...
Verpolung der Lautsprecher ausgeschlossen? Kann man messen.

einfachster Trick: Am Verstärker abklemmen, Hilfsperson herbeirufen und mit einem 9V-Block + auf Pluspol des Kabels, Minuspol auf... kurz antippen. Bei richtiger Polung müssen dann die Basschassis beim Antippen einen kurzen Satz nach aussen tun.


[Beitrag von Soundy73 am 23. Dez 2008, 17:49 bearbeitet]
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