verkehrte Welt

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Striker79
Stammgast
#1 erstellt: 13. Feb 2008, 00:06
Nabend,
ich möchte nicht groß rumlabern...
mein Problem ist das in meinem Raum der Klang "verschluckt" wird.
Der Bass ist nahezu wech, die Mitten sind belegt und die Höhen wirken penetranter.

Das lustige ist das das höhenabhängig ist. Soll heißen, das ich in der Nähe der Decke viel Bass habe und auf dem Boden fast nix

Natürlich ist an der Decke der HT und MT nicht auch angenehmer, sonst würde ich meinen Sessel an die Decke nageln.

Raumbeschreibung:
Kellerraum
5x5x2,05m
Decke mit Holz vertäfelt
Wände mit Rigibs verkleidet
Boden komplett mit Teppich
hintere Wand komplett mit einem Vorhang zugehängt
2 Ledersessel und eine 2er Ledercouch
2 Regale an der Wand mit Büchern und Klimbim
An der Wand, gegenüber der Vorhangwand sind 2 Fenster (Kellerlöcher (1x1m))
Die Lautsprecher (HobbyHifi's Libra)stehen mit dem Rücken zu der Fensterwand.

Das verschieben der LS bracht sogut wie nix.

Würde mich über Vorschläge freuen, solange sie nicht lauten:
"Kauf dir anständige Kopfhörer"

Danke Striker79
koli
Inventar
#2 erstellt: 13. Feb 2008, 00:10
Hi ich würde einfach mal die Ledersachen raus stellen

Es sagt keiner das Du nichts zum sitzen brauchst, aber ich denke der Ledersessel und die Ledercouch könnten den Bass negativ beeinflussen, denn ein Freund von mir hatte genau das Problem

Probiere es mal aus, kannst ja berichten

Mfg koli
Haiopai
Inventar
#3 erstellt: 13. Feb 2008, 00:15
Moin Striker ,wie siehts mit deiner Hörentfernung zu den Boxen aus ??

Gruß Haiopai
Striker79
Stammgast
#4 erstellt: 13. Feb 2008, 00:28
Die LS stehen ca. 3m auseinander und ich hocke in 3 - 4 m Entfernung.
Die LS stehen parallel zueinander, direkt wäre der HT unerträglich.
Andriano
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Feb 2008, 00:30
Hallo,

der Raum hat natürlich eine quadratische Grundfläche, Raummoden lassen grüßen.. Du könntest versuchen die LS mit der "1/4"-Regel aufzustellen.
Ich hatte mal ein Zimmer mit Rigipswänden, und es kann gut sein dass diese Wände dir die Bassenergie ein Stück absorbieren (wie große Plattenschwinger)
Jetzt bin ich in einem Raum mit tragenden Wänden, habe aber ein änliches Problem wie du, am Sitzplatz hört es sich einfach dünn an

Gruß Andi
Haiopai
Inventar
#6 erstellt: 13. Feb 2008, 00:35
Ich schieße jetzt mal ins blaue .

Stell die Lautsprecher mal auf zwei Meter zueinander und dich selber 2 Meter davor ,sprich begib dich ins Nahfeld der Boxen .

Wenn ich tippen sollte ,würde ich auf eine Mischung von Deckenreflexion der Hochtöne ,und Dämpfung der Bässe durch den Teppich tippen .
Das ganze summiert sich natürlich weil es in beide Richtungen geht .

Liege ich richtig ,sollte es im Nahfeld besser werden .

Gruß Haiopai

Edit : Völlig korrekt was Adriano schreibt ,die Wände spielen da auch noch mit ,aber ich denke durch die niedrige Decke passiert da auch so einiges .


[Beitrag von Haiopai am 13. Feb 2008, 00:37 bearbeitet]
Striker79
Stammgast
#7 erstellt: 13. Feb 2008, 08:32
Das 3Meter Nahfeld haben wir gestern gecheckt, keine Bässerung
Zwischen den LS war dann der Bass wieder recht ok, aber da bekommt man natürlich fast Nix anderes mit.

Striker79
D.Achenbach
Inventar
#8 erstellt: 13. Feb 2008, 12:04

Striker79 schrieb:
Nabend,
ich möchte nicht groß rumlabern...
mein Problem ist das in meinem Raum der Klang "verschluckt" wird.
Der Bass ist nahezu wech, die Mitten sind belegt und die Höhen wirken penetranter.

Raumbeschreibung:
Decke mit Holz vertäfelt
Wände mit Rigibs verkleidet

hintere Wand komplett mit einem Vorhang zugehängt

Danke Striker79


Das größte Problem ist wahrscheinlich die Beschaffenheit von Wand und Decke.
Wie viele Lagen hat der Rigips? Nur eine Lage mit 9mm? Lege mal eine bassintesive Musik auf, mach etwas lauter und halte die Hand an die Wand.

Der Raum hat ungefähr die Abmessungen meines Aussetellungsraumes bei der Hifi-Music-World in Gelsenkirchen. Nur ist der knapp 3m hoch. Aber auch alles mit dünnem Rigips gebaut. Und kein Bass. Die Rigips Platten verhalten sich wie große Plattenabsorber und verschlucken breitbandig Bass bis in den unteren Mittenbereich.
Bei mir zuhause unterm Dach habe das gleiche Problem, Holzpanele die wunderschön mitschwingen und Bass vernichten.

Zusätzlich schluckt bei dir der Vorhang an der hinteren Wand Mitten. Mit CARA lässt sich das wunderbar simulieren und nicht nur das, sondern auch wo der ideale Aufstellungsort für Lautsprecher und Hörplatz ist.

Eine Simulation meines Dachraumes ergab einen Verlust unterhalb von 500Hz von bis zu 10dB, was sich mit dem Gehörten deckt. Hab da auch ein Klipschorn drinstehen, welches man mit einigen 100W füttern kann, ohne dass es "weh" tut. Ebenso zwei 12" Subs mit umer 1kW Leistung, die höchstens den CD-Player springen lassen. Von lautem Bass keine Spur.

Lösen lässt sich das Problem, wenn es an den aufgeführten Punkten liegen sollte, nur durch drastische bauöiche Veränderungen: Rigips so dick wie möglich machen und wenn möglich die Platten zumindet punktweise verkleben.

Gruß
Dieter

Wenn
HiFi-Selbstbau
Inventar
#9 erstellt: 13. Feb 2008, 13:49
Hi,

ich finde Rigips ist besser als sein Ruf. In unserem Hörraum haben wir durch Messung der Nachhallzeit den hauptsächlichen Wirkbereich der Rigipswände (2 Lagen) in der 80 und 100 Hz-Terz festmachen können.

Was wir da sonst so alles gemacht haben und wie wir vorgegangen sind kann man hier lesen:
http://www.hifi-selbstbau.de/news.php?s=read&id=171

Natürlich absorbiert Rigps im Bass- und Grundtonbereich Energie - und das ist auch SEHR gut so, denn ansonsten hätte man da Nachhallzeiten von > 2 sec verbunden mit einer Pegelerhöhung von 6 dB im Bass und könnte gar keine Musik mehr hören. weil die Bässe alles zudecken würden.

Den grössten Effekt auf die Basswiedergabe hat IMMER die Positionierung der Lautsprecher und die Hörposition. Eine SYMMETRISCHE Aufstellung ist z.B. EXTREM kritisch, da man dann für die 1. Quermode im Nulldurchgang sitzt -> koa bass!

Gruß Pico
Ydope
Inventar
#10 erstellt: 13. Feb 2008, 16:45

HiFi-Selbstbau schrieb:

Was wir da sonst so alles gemacht haben und wie wir vorgegangen sind kann man hier lesen:
http://www.hifi-selbstbau.de/news.php?s=read&id=171


Sehr schade, dass ihr keine Wasserfalldiagramme (CSD) hoher Auflösung erzeugt habt. Dann könnte man evaluieren, wie gut/schlecht der Bassbereich nun eingentlich ist.
Towny
Inventar
#11 erstellt: 13. Feb 2008, 18:06
vielleicht eine Möglichkeit ohne finanziellen Einsatz

Versuch mal deine LS über "eine Ecke" laufen zu lassen. Das heißt, die LS stehen nicht mehr in gleicher Entfernung zur Rückwand, sondern stehen freier im Raum... zb so.

---------------------------
|...................................|
|.....L............................|
|......................................|
|..........................R.......|
|D.................................|
|D.................................|
|.....................................|
|......H...........................|
|............DD....................|
---------------------------

L-linker LS
R-rechter LS
H-Hörplatz
D-Diffusor (Pflanzen etc)

Dadurch wird der Raum ungleichmäßig im Bassbereich angeregt, was v.a. in quadratischen Räumen von Vorteil ist. Dazu hast du geringere Reflexionen von den Seiten.

Man muß bei dieser Methode zwar ziemlich viel mitm Gliedermaßstab rumrennen, damit die LS optimal ausgerichtet sind aber es ist imho einen Versuch wert. Man sollte auch experimentieren wie weit die Hörsituation in den Raum "gedreht" wird um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Denn 1 Meter mehr oder weniger macht schon viel aus...

edit: ich kriege die Skizze einfach net hin ... Ich hoffe das Prinzip ist trotzdem verständlich


[Beitrag von Towny am 13. Feb 2008, 18:13 bearbeitet]
-x30n-
Stammgast
#12 erstellt: 14. Feb 2008, 22:56
Hallo,

absorbieren die Rigipsplatten eigentlich auch wenn sie nur zur Wärmedämmung dienen und somit an die Betonwand geklebt sind?

Gruß

Andreas
ben2oo2
Inventar
#13 erstellt: 14. Feb 2008, 23:38

absorbieren die Rigipsplatten eigentlich auch wenn sie nur zur Wärmedämmung dienen und somit an die Betonwand geklebt sind?


Denke somit nein, oder?

also ich hatte in meinem Zimmer mit 4,2*4,2 metern starke Übertöungsprobleme, und zwar war der Bass in Wandnähe (ca. 10 bis 50cm von der Wand - dürfte ja normal sein) sehr Laut und in der Mitte des Raumes war fast kein Bass vorhanden.
Besser wurde es durch die Aufstellung der LS.

Da ich Mitteltöner plus Subwoofer am laufen hatte, hab ich sehr viel mit der Aufstellung des Subs rumexperementiert.
Ich muss zugeben das braucht Zeit und ein Equalizer (bei mir digital am Pc) ist hilfreich, aber letztendlich hatte ich an meiner Hörposition, ca. so wie die von Towny skizzierte mit ähnlicher Fensterkonnstellation. Okey der Hochton war mir zu schrill, dann hab ich aber eine wand Bedämpft(diese lustigen Absorber) und es wurde besser.


grüße, Ben
Arbeit_ist_nicht_alles
Stammgast
#14 erstellt: 15. Feb 2008, 14:18

-x30n- schrieb:
Hallo,

absorbieren die Rigipsplatten eigentlich auch wenn sie nur zur Wärmedämmung dienen und somit an die Betonwand geklebt sind?


Wenn die Rigips-Platten an eine Betonwand geklebt sind, haben sie i.d.R. keine wärmedämmenden Eigenschaften, da der enthaltene Gips zwar dank Masse Schall aufhalten kann, aber durch fehlende Luft keine isolierende Wirkung hat. Häufig wurden Platten so verklebt, weil man sich das Verputzen der Beton- oder Ziegelwand (gerade im Bereich Keller oder Dachboden) sparen wollte.
Bei einem Unterbau aus Stein- oder Glaswolle wirkt die eingeschlossene Luft wärmeisolierend. In diesem Fall gibt es aber eine Lattierung o.ä. als Unterkonstruktion an dem die Platten verschraubt sind.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#15 erstellt: 15. Feb 2008, 20:23
Hi Ydope,

wir haben noch die WAV-Files. Die könnten wir zwar als Zerfallspektrum darstellen, aber bisher habe ich in dem Kaffeesatz nichts erkennen können.

Auf dieses Feature des (insgesamt guten) Programms RoomAnalyzer könnte ich getrost verzichten. Ich sehe dort nichts, was ich in der Nachhallzeit nicht auch sehen würde.

Hast Du mal ein Beispiel was mir das MEHR sagen könnte?

Gruß Pico
Ydope
Inventar
#16 erstellt: 15. Feb 2008, 21:48
Hi,


HiFi-Selbstbau schrieb:

Auf dieses Feature des (insgesamt guten) Programms RoomAnalyzer könnte ich getrost verzichten. Ich sehe dort nichts, was ich in der Nachhallzeit nicht auch sehen würde.


Dann kann es wohl keine Waserfälle in ausreichend hoher Auflösung darstellen. Gibt auch Freeware, die das kann, z.b. Room EQ Wizard.


HiFi-Selbstbau schrieb:

Hast Du mal ein Beispiel was mir das MEHR sagen könnte?


http://www.ethanwiner.com/acoustics.html#bass%20traps
Die letzten drei Absätze des Kapitels zu dem der Link geht, handeln genau davon und dort ist auch ein gutes vorher-nacher WF-Beispiel zu sehen.
Man sieht am WF deutlich genauer die Ausprägung der einzelnen Raumresonanzen. Eine klassische Nachhallmessung ist ja selten genauer als 1/3-Oktav.

Gruß
-x30n-
Stammgast
#17 erstellt: 15. Feb 2008, 23:10

Arbeit_ist_nicht_alles schrieb:

-x30n- schrieb:
Hallo,

absorbieren die Rigipsplatten eigentlich auch wenn sie nur zur Wärmedämmung dienen und somit an die Betonwand geklebt sind?


Wenn die Rigips-Platten an eine Betonwand geklebt sind, haben sie i.d.R. keine wärmedämmenden Eigenschaften, da der enthaltene Gips zwar dank Masse Schall aufhalten kann, aber durch fehlende Luft keine isolierende Wirkung hat. Häufig wurden Platten so verklebt, weil man sich das Verputzen der Beton- oder Ziegelwand (gerade im Bereich Keller oder Dachboden) sparen wollte.
Bei einem Unterbau aus Stein- oder Glaswolle wirkt die eingeschlossene Luft wärmeisolierend. In diesem Fall gibt es aber eine Lattierung o.ä. als Unterkonstruktion an dem die Platten verschraubt sind.


Hallo,

alles klar, danke.

Hat halt mal meine Mutter was erwähnt von wegen Wärmedämmung. War sie wahrscheinlich selber nicht richtig informiert.

Gruß

Andreas
HiFi-Selbstbau
Inventar
#18 erstellt: 17. Feb 2008, 19:38
Hi Ydope,

meinst Du dieses Bildchen hier:
http://www.ethanwiner.com/lab-ringing-both.gif

Tja, sieht nett aus. Aber wenn ich jetzt die Nachhallzeit vorher/nachher habe ist das doch dieselbe Aussage, oder? Die Nachhallzeit in einer Terz wird ja von der energiereichsten Frequenz in der Terz dominiert - also der Raumresonanz. Eine Reduktion der Nachhallzeit in der Terz korreliert also mit einer Bedämpfung der Raumresonanz. Das sind nur 2 Seiten derselben Medaille!

Natürlich kann ich an einer Nachhallzeitmessung nicht die Frequenz erkennen. Dafür würde ich ja eine Frequenzanalyse machen (was mit den WAV-Files ja immer noch möglich ist). Das von Dir erwähnte Bildchen macht beides auf einmal (Frequenz und Abklingen), das Abklingen allerding nur qualitativ, da der GENAUE Zahlenwert nicht ablesbar ist. Bei hohen Unterschieden (wie hier) reicht ein schneller Blick, bei kleineren Unterschieden kann man gar nichts mehr daraus ableiten (aus einer Nachhallzeitmessung aber sehr wohl, nämlich z.B. die äquivalente Absorptionsfläche der Maßnahme). Wenn auch der Wiedergabepegel durch die Maßnahme reduziert wird die subjekie Analyse durch die Methode des genauen Hinsehens sogar nocht kritischer, weil sich beide Effekte vermischen.

Ich kann da keine prinzipielle Überlegenheit erkennen, die die Betrachtung nur der Nachhallzeit "minderwertig" machen würde, wie Dein Ausspruch

Sehr schade, dass ihr keine Wasserfalldiagramme (CSD) hoher Auflösung erzeugt habt. Dann könnte man evaluieren, wie gut/schlecht der Bassbereich nun eingentlich ist.

suggeriert. Im Gegenteil: der Frequenzgang an der Hörpositon kann durch die LS- bzw. Hörpositon beeinflusst werden, während die Nachhallzeit eher eine Raumeigenschaft ist.

Übrigens: RoomAnalyzer kann sehr wohl Wasserfälle in ausreichend hoher Auflösung darstellen, wie Du sicher bemerkt hättest, wenn Du Dir den Link zum RoomAnalyzer angeguckt hättest (der allerdings leider nicht direkt funktioniert hat wie ich gerade bemerke):
http://www.xtz.se/produkt.php?matningar=true&produkt=41&eng=true

Gruß Pico
x-rossi
Inventar
#19 erstellt: 18. Feb 2008, 09:29
@ Striker79: wenn die mitten belegt und die höhen penetrant sind, dann hast du wahrscheinlich in besagten frequenzlagen keine ordentliche bedämpfung.

wenn im bass sonst alles ok ist (nicht da, weg, also wahrscheinlich gut bedämpft duchr die rigipswände), kann es eigentlich nur an fehlender bedämpfung in den mitten und höhen liegen
Ydope
Inventar
#20 erstellt: 18. Feb 2008, 18:03
Hi Pico,

du hast recht, dass Wasserfälle eine qualitative Aussage beinhalten und weniger eine quantitative.
Auch richtig ist, dass die Daten einer Nachhallmessung prinzipiell mit denen eines Waserfall korrelieren.
Falsch ist aber die Annahme, das ein Wasserfall nichts zeigt, was die Nachhallmessung nicht zeigt.
Das ist auch in den entsprechenden Absätzen des Artikels klar beschrieben.

a) Man hat nicht nur eine Resonanz pro Terz. Im Beispieldiagramm hat man z.B. fünf Resonanzen zwischen 100-200 Hz.
b) Entscheidend ist auch der Bereich zwischen den Resonanzen. Wenn sie wie Sägeblätter hervorstechen ist das wesentlich schlechter, als wenn sie homogen mit den Frequenzen dazwischen abklingen. Darüber sagt die Nachhallmessung nichts aus.
c) Wie ich sehe, versucht ihr, durch geschickte Aufstellung der LS "die Moden gegeneinander auszuspielen". Wäre dafür der Wasserfall nicht ideal, da man genau erkennen kann, welche Moden wann wie stark ausgeprägt sind? Das wäre sicherlich wesentlich zielführender als irgendwelche Raumsimulationen, die das theoretisch vorherzusagen versuchen.
d) Auch kleine Unterschiede lassen sich deutlich sehen. Z.B. hatte Kollege Inthro aus diesem Forum eine Resonanz im WF bei 120 Hz festgestellt und hat dann bemerkt, dass das an einer Gitarre lag, die im Raum stand.
Wenn man schmalbandige Absorber benutzt, kann man genau den Wirkungsbereich feststellen.
Wenn man wie ihr Breitbandabsorption benutzt, kann man genau sehen wie viel oder wenig das die 'Q' der Moden ändert und wie stark welcher Frequenzbereich verbessert wird.

Ihr wollt einen Raum haben, um verschiedene Lautsprecher zu testen. Dafür ist ein sehr guter Raum erforderlich und eine deutlich höherere Mess-Genauigkeit bei der Bewertung des Raums erfreulich. Und ein WF ist nunmal genauer als eine Nachhallmessung. 3 Punkte pro Oktave VS. mehr als ein Punkt pro Hz bei REW oder ETF.

Abgesehen von der Messsituation habt ihr meines Erachtens auch noch keinen sonderlich guten Zustand erreicht. Den Ansatz mit Kantenabsorbern halte ich für richtig, aber es ist nicht genug. Ihr habt wertvollen Platz in den hinteren Ecken verschenkt, weil dort stattdessen das Regal ist. Außerdem ist Mineralwolle hoher Dichte deutlich effektiver als Basotect (und günstiger).

Mag sein, dass die Spektrogramme von Room Analyzer prinzipiell ebenso genau sind, aber ein 3D-Diagramm ist deutlich anschaulicher, als wenn die dritte Dimension als Farbwert kodiert ist. Das mag allerdings subjektiv sein.

Gruß
Striker79
Stammgast
#21 erstellt: 19. Feb 2008, 00:45
Danke für Eure Ansätze und Tips,
ich werde das die Tage checken und als erstes die Ledermöbel verbannen. Habe nur Nix Anderes und wollte das Zimmer nicht leer stehen lassen.
Die LS werden mal über Eck in Position gebracht und dann wird nochmal gelauscht ob sich was ergibt.
Das sind so die Sachen die ich machen kann.
Ist es sinnvoll mit standart Noppenschaum irgendwelche Wände zu behängen (hinter den LS oder direkt daneben)?
Berichte dann am WE mal von meinen Ergebnissen.

Gruß
Striker79
HiFi-Selbstbau
Inventar
#22 erstellt: 21. Feb 2008, 11:16
Hi Ydope,

ich werde mein Tool mal dahingehend aufbohren, dass ich mir aus den aufgenommenen WAV-Files auch Zerfallspektren anschauen kann.

Meine "Abneigung" dagegen basiert vor allem auf praktischen Erwägungen. Schon jetzt erstickt man recht schnell in Daten wenn man raumakustische Maßnahmen in mehreren Schritten durchführt. Ein 12er-Pack Zerfallspektren (x3 für nur linke Box, nur rechte Box und beide Boxen) macht die Sache nicht übersichtlicher.

Um EINEN Zustand möglichst detailiiert zu beschreiben ist das sicher sinnvoll. Aber dann will ich ja was ändern und gucken ob es geklapt hat etc. -> Datensalat!

Ich bin im übrigen ÜBERHAUPT nicht der Meinung, dass ein Wasserfall besser lesbar sei als eine Farbkarte. Beim Wasserfall kommt als "beeinflussender" Parameter der Blickwinkel auf den Wasserfall hinzu, durch den man die subjektive Wirkung massiv manipulieren kann. Das entfällt bei einer Farbkarte, daher halte ich sie für objektiver und weniger manipulationsgefährdet.

Das Ziel bei unserem Hörraum war nicht ihn perfekt hinzubekommen, sondern mit preiswerten und auch für den Nicht-Trockenbauer machbaren und gesundheitlich unbedenklichen Mitteln einen guten Zustand zu erreichen. Was hilft eine gute Wiedergabe in unserem Raum wenn es dann beim Kunden viel schlechter klingt? Wir müssen da einen anderen Blickwinkel haben. Wir glauben, dass die von uns durchgeführten Maßnahmen bei verfügbarem Platz (Kantenabsorber) und etwas optischer Leidensfähigkeit (graues Basotect) für jeden engagierten Musikhörer einfach machbar und preiswert sind.

Nur durch ein solches Beispiel (einfach und preiswert und gut) kann man andere Leute animieren diese Thema zuhause auch anzugehen.

Gruß Pico
Verrückter
Inventar
#23 erstellt: 21. Feb 2008, 12:15
Hallo Pico,


HiFi-Selbstbau schrieb:
Schon jetzt erstickt man recht schnell in Daten wenn man raumakustische Maßnahmen in mehreren Schritten durchführt. Ein 12er-Pack Zerfallspektren (x3 für nur linke Box, nur rechte Box und beide Boxen) macht die Sache nicht übersichtlicher.


Aber worum geht es denn? Darum etwas übersichtlich zu gestalten? Oder darum genaue Daten und entsprechende Analysen/Interpretationen zu betreiben?


Um EINEN Zustand möglichst detailiiert zu beschreiben ist das sicher sinnvoll. Aber dann will ich ja was ändern und gucken ob es geklapt hat etc. -> Datensalat!


Ja genau! Letztlich könnte ich meine vorige AUssage einfach hier noch einmal schreiben. Will ich etwas ändern oder nur den IST Zustad wissen? In der Regel will ich ja was ändern. Habt ihr ja auch getan/gewollt. Also macht es doch Sinn, das messtechnisch zu begleiten. Habt ihr ja auch. Stellt sich nur die Frage, ob die Daten, welche ihr herangezogen habt, geeignet sind und ob es nicht geeignetere gibt.


Ich bin im übrigen ÜBERHAUPT nicht der Meinung, dass ein Wasserfall besser lesbar sei als eine Farbkarte. Beim Wasserfall kommt als "beeinflussender" Parameter der Blickwinkel auf den Wasserfall hinzu, durch den man die subjektive Wirkung massiv manipulieren kann. Das entfällt bei einer Farbkarte, daher halte ich sie für objektiver und weniger manipulationsgefährdet.


Wenn ich in der Lage bin, einen Messchrieb (egal welcher, Wasserfall etc.) zu lesen, kann ich das berücksichtigen. Gleiches gilt natürlich für die Farbkarte. Wobei ich YDOPE zustimmen muss, dass ein Wasserfall (für mich) leichter zu interpretieren ist.


Das Ziel bei unserem Hörraum war nicht ihn perfekt hinzubekommen, sondern mit preiswerten und auch für den Nicht-Trockenbauer machbaren und gesundheitlich unbedenklichen Mitteln einen guten Zustand zu erreichen. Was hilft eine gute Wiedergabe in unserem Raum wenn es dann beim Kunden viel schlechter klingt? Wir müssen da einen anderen Blickwinkel haben. Wir glauben, dass die von uns durchgeführten Maßnahmen bei verfügbarem Platz (Kantenabsorber) und etwas optischer Leidensfähigkeit (graues Basotect) für jeden engagierten Musikhörer einfach machbar und preiswert sind.

Nur durch ein solches Beispiel (einfach und preiswert und gut) kann man andere Leute animieren diese Thema zuhause auch anzugehen.

Gruß Pico


Das ist doch mal ne Aussage. Eure Artikel suggerieren (mir) das jedoch nicht, sondern vielmehr, dass das ein Optimum ist. Und das ist es bei aller Liebe nun wirklich nicht, schreibst Du aber ja auch.

Achso, mir viel der Begriff Kunde auf. Was seid Ihr eigentlich? Eine Onlinezeitschrift? Ich dachte ja, also habt ihr doch Leser. Oder verkauft ihr eure Entwicklungen auch?

Gruß

Stefan

P.S. Stell doch mal von der selben Messung eine Farbkarte und einen Wasserfall nach YDOPE´s Kriterien ein. Dann kann man den Unterschied mal direkt sehen...
Ydope
Inventar
#24 erstellt: 21. Feb 2008, 15:07
Danke für deine Antwort.


HiFi-Selbstbau schrieb:

Meine "Abneigung" dagegen basiert vor allem auf praktischen Erwägungen. Schon jetzt erstickt man recht schnell in Daten wenn man raumakustische Maßnahmen in mehreren Schritten durchführt. Ein 12er-Pack Zerfallspektren (x3 für nur linke Box, nur rechte Box und beide Boxen) macht die Sache nicht übersichtlicher.

Also es gibt keinen Grund, einen neuen Wasserfall zu machen, wenn mann irgendwelche Hochtonabsorber anbringt, denn es geht um den Bass. Ferner kann man sich auf die Situation mit beiden Lautsprechern auf einmal beschränken. Ferner wäre es das Mittel um nun den IST-Zustand überhaupt ehrlich zu bewerten.



HiFi-Selbstbau schrieb:

Ich bin im übrigen ÜBERHAUPT nicht der Meinung, dass ein Wasserfall besser lesbar sei als eine Farbkarte.

Das dachte ich mir
Sagen wir mal so, deine Präferenz ist da sicher recht individuell und m.E. einfach einer Beschränkung deines Lieblingstools geschuldet.



HiFi-Selbstbau schrieb:

Was hilft eine gute Wiedergabe in unserem Raum wenn es dann beim Kunden viel schlechter klingt? Wir müssen da einen anderen Blickwinkel haben.


Das ist wirklich ein fataler Ansatz.
Euer Ziel sollte es sein, eine möglichst neutrale Wiedergabe zu haben. Wenn dann die meisten Normalleute eine schlechtere Situation als eure haben, ist das nicht so schlimm, als wenn eure Wiedergabe vergleichbar schlecht ist, wie beim Kunden, jedoch leider völlig anders!
Es gibt viele Arten von schlecht.

Kein Studio würde seinen Abhörraum in ein normales Wohnzimmer verfrachten um eine so schlechte Situation wie der Konsument zu haben. Im Gegenteil wird versucht, eine neutrale Wiedergabe zu erzielen, damit die erzielen Ergebnisse transportabel sind und auch unter schlechteren Bedingungen nicht allzu sehr abweichen. Die gleichen Zielparameter wie in einem Masteringstudio solltet auch ihr anstreben.


HiFi-Selbstbau schrieb:

Nur durch ein solches Beispiel (einfach und preiswert und gut) kann man andere Leute animieren diese Thema zuhause auch anzugehen.

Zumindest einfach ist es. Preiswert nicht wirklich (was habt ihr dennn für das ganze Bsaotect gezahlt?)
Dass es gut ist, wage ich zu bezweifeln, jedenfalls könnte man es viel besser machen.


Verrückter schrieb:

P.S. Stell doch mal von der selben Messung eine Farbkarte und einen Wasserfall nach YDOPE´s Kriterien ein. Dann kann man den Unterschied mal direkt sehen...

Das fänd' ich auch gut.

Gruß


[Beitrag von Ydope am 21. Feb 2008, 15:08 bearbeitet]
Striker79
Stammgast
#25 erstellt: 11. Mrz 2008, 23:11
Nabend
das mit den extremen Höhen habe ich jetzt geklärt.
Mein Denon 1801 wird an seiner Grenze sein und verzerren.
Das komplette Klangbild kippt wenn ich von Zimmerlautstärke auf gewohnten Pegel hochdrehe.
In meinem neune Zimmer erreiche ich selbt mit meinem aktiven 38er kein befridigendes Klangbild. Habe jetzt schon Bass reingedreht und den Sub-Level erhöt, Phase verschoben(0°...180°) und die Trennfrequenz verändert (50-100HZ). Den Subbi habe ich auch schon herumgeschoben, trotzdem nicht wirklich gut.
Kann es sein das der Raum zu sehr gedämmt ist, mit dem ganzen Teppich und Vorhängen und viel Zeugs was tumfliegt?

Gruß
Striker79
Ydope
Inventar
#26 erstellt: 12. Mrz 2008, 15:28

Striker79 schrieb:

Das komplette Klangbild kippt wenn ich von Zimmerlautstärke auf gewohnten Pegel hochdrehe.


Das spricht für irgendwas mit der Hardwar, denn der Raum verhält sich bei leisen Lautstärkern fast genauso wie bei lauten.


Striker79 schrieb:

Kann es sein das der Raum zu sehr gedämmt ist, mit dem ganzen Teppich und Vorhängen und viel Zeugs was tumfliegt?


Ja, denn das absorbiert alles kaum Bass, während die Höhen stark gedämpft sind.

Gruß
Striker79
Stammgast
#27 erstellt: 12. Mrz 2008, 16:11
Dachte das nur, da mein anderes Zimmer ohne Teppich und dem Gedöns Bässer klang...
Aber wer weiß was da noch so alles los ist

Striker79
Verrückter
Inventar
#28 erstellt: 12. Mrz 2008, 16:22

Striker79 schrieb:
Dachte das nur, da mein anderes Zimmer ohne Teppich und dem Gedöns Bässer klang...
Aber wer weiß was da noch so alles los ist

Striker79


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