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vor-nachteile bassreflexgehäuse+A -A |
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Autor |
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mike77
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 12. Dez 2003, 19:05 | |
hallo zusammen, mich würden mal die vor und nachteile folgender bauprinzipe für bassgehäuse interessieren: geschlossenes gehäuse bassrefelx gehäuse freue mich auf antwort... gruß mike |
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wolfi
Inventar |
#2 erstellt: 16. Dez 2003, 16:12 | |
Im Idealfall bietet das geschlossene das bessere Ausschwingverhalten und ist weniger anfällig für subsonische Störungen; das ventilierte Gehäuse u.U. die tiefere, klirrärmere und lautere Wiedergabe, weniger Intermodulationsstörungen und höherer Wirkungsgrad. Ist aber eher theoretisch, gute Konstruktionen gibt es mit beiden Typen - auch wenn Bassreflex heute beliebter ist. |
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AH.
Inventar |
#3 erstellt: 22. Dez 2003, 11:30 | |
@ mike: Das geschlossene Gehäuse verhält sich als akustisches Filter 2. Ordnung (12dB/8ve), während das Baßreflexgehäuse ein akustisches Filter 4. Ordnung (24dB/8ve) darstellt. Die schlägt sich im "Impulsverhalten", respektive Gruppenlaufzeit nieder. Der Tieftonbereich wird durch das geschlossene Gehäuse weniger verzögert abgestrahlt, als bei Baßreflexgehäusen. Die Hörschwellen für Gruppenlaufzeitverzerrungen im Tieftonbereich liegen um 10ms (siehe z.B. D. Leckschat: Verbesserung der Wiedergabequalität von Lautsprechern mit Digitalfiltern, Aachen 1992). Das Baßreflexgehäuse nutzt einen sog. "Helmholtzresonator" zur Baßerzeugung, daher sind die unverzerrt erreichbaren Pegel größer, als im geschlossenen Gehäuse. Geringerer Klirrfaktor und daher geringere Intermodulationsverzerrungen sind die Folge. Allerdings gilt das nur in der Nähe der Tuningfrequenz. Geschlossene Lautsprecher verlangen nach größeren Membranflächen (z.B. mehrere Tieftöner) und sind daher teurer. Die Baßreflexbox geht unterhalb der Tuningfrequenz in einen "akustischen Kurzschluß" über, es stellt sich eine Achtercharakteristik (= "Dipol") ein. Da ein Lautsprecher im Wohnraum von Begrenzungsflächen umgeben ist, welche bei sehr tiefen Frequenzen zu einer gleichphasigen Addition des reflektierten Schalles zum Direktschall führen, erzeugen geschlosse Systeme bei sehr tiefen Frequenzen im Wohnraum einen lauteren Baß, als der Freifeld-Frequenzgang nahelegt. Der Frequenzgang von Baßreflexboxen fällt unterhalb der Tuningfrequenz ohnehin mit 24dB/8ve, dazu kommt die gerichtete Abstrahlung (Das Bündelungsmaß einer "Acht" beträgt 4,8dB) und die Tatsache, daß der Lautsprecher weniger von den Grenzflächeneffekten profitiert aufgrund gegenphasiger Abstrahlung des Tieftonbereiches. Die Membramplituden der Baßreflexbox werden unterhalb der Tuningfrequenz sehr groß, was zu hohen nichtlinearen Verzerrungen führt (Klirr, IM). Die Tuningfrequenz sollte also grundsätzlich so niedrig liegen, daß die Box mit Musik nicht unterhalb der Tuningfrequenz angeregt wird. Man könnte zwar einen elektrischen Hochpaß zum Schutz des Lautsprechers installieren, der "versaut" jedoch das ohnehin nicht so gute Laufzeit/Impulsverhalten endgültig. In Baßreflexboxen muß der Antrieb des Lautsprecher hohen Anforderungen genügen, weil im Vergleich zu geschlossenen Boxen stärker die Gefahr besteht, daß der Arbeitspunkt des Chassis sich verschiebt (äußert sich in mit bloßem Auge auflösbaren Bewegungen des Tieftöners, das eigentliche Nutzsignal ist nicht mit dem Auge aufgelöst sichtbar). Gruß Andreas |
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wolfi
Inventar |
#4 erstellt: 22. Dez 2003, 12:55 | |
Hallo, möchte AH ergänzen, nicht widersprechen. So ist das geschlossene Gehäuse toleranter gegenüber Fehlabstimmungen und der Antrieb - wie AH schon sagte - k a n n einfacher gehalten werden, was den Chassispreis erniedrigen k a n n . Bassreflexkonstruktionen können auch mit weniger als 24 dB abfallen, z.B bei QB 3 - Abstimmungen. Man erzielt dies dadurch, dass man die Gehäuse " zu groß " baut und "zu tief " abstimmt. Die Amplitudeneigenschaften verschlechtern sich gegenüber geschlossenen Gehäusen ab einer Frequenz, die etwa 0,7 x Abstimmfrequenz entspricht. Dank CD -Technik sollten also Boxen mit einer Abstimmung unter 30 Hz keine Probleme aufweisen. Nachdem über Jahrzehnte Reflexboxen als dröhnend abgelehnt wurden, gibt es seit 20 Jahren kaum noch Produkte, die ohne irgendein Loch angeboten werden. Dabei wird nicht immer darauf Rücksicht genommen, ob sich die Konstruktion (Chassis) überhaupt dafür eignet - aber geschlossene lassen sich z.Z. halt schlechter verkaufen. Je nach Situation kann sich mal das eine , mal das andere Prinzip als das vorteilhaftere erweisen. |
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_axel_
Inventar |
#5 erstellt: 22. Dez 2003, 14:02 | |
Hallo, Frage am Rande: Kann mir jemand erklären (oder einen Link anbieten), was es mit dem QB-Wert auf sich hat? Gibt es den nur bei BR oder bei allen Konstruktionsarten? Kann man Sätze formulieren a la "Je höher/niedriger der QB, desto ..."? Gruß Axel |
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wolfi
Inventar |
#6 erstellt: 22. Dez 2003, 15:05 | |
QB 3 steht an dieser Stelle für Quasi Butterworth dritter Ordnung und beschreibt den Verlauf eines bestimmten Filters.Im Grundsatz gilt nämlich das von AH. Gesagte, dass unterhalb der Abstimmfrequenz einer Reflexbox diese sich nach einem Butterworthfilter vierter Ordnung verhält und mit 24 dB pro Oktave abfällt. Durch entsprechende, von der Standardvorgabe abweichende, Dimensionierung kann man aber quasi das Verhalten erreichen, welches ein Butterworthfilter dritter Ordnung besitzt. Deshalb der Name QB 3. Du verwechselt dies hier mit dem Begriff der Güte Q. Damit bezeichnend man das Schwingungverhalten verschiedener Objekte - bekannt vor allem in Verbindung mit den sog. Thiele/Small -Parametern. Dort unterscheidet man nach der elektrischen ( Qe ) und der mechanischen ( Qm ) Güte, die zur totalen Güte ( Qts ) zusammengeführt werden. Diese beschreibt, wie stark ein System schwingt. Kleine Zahlen stehen für wenig nachschwingen, große für das Gegenteil. Als Ideal gilt im eingebauten Zustand ein Qts von 0,5, weil es dabei theoretisch kein Nachschwingen gibt. Leider steht der Frequenzgang damit direkt in Zusammenhang, d.h. bei 0,5 ist der Frequenzgang bereits um 6 dB abgefallen. Für geschlossene Gehäuse wurde daher in Folge von Thiele/Small ein Wert von 0,707 als ideal verkündet ( Abfall 3 dB ), andere meinten 0,65 klänge besser und wieder andere halten es für erstrebenswert, wenn die Box bis zur Resonanzfrequenz linear arbeitet und streben Einbauwerte von um die 1 , bei Kleinboxen auch darüber, an. Werte von deutlich über 1 führen nämlich zu einem üppigen oberen Bass und täuschen ein Volumen vor, dass gar nicht vorhanden ist. Weil die Güte also das Schwingungsverhalten beschreibt, ist sie für jede Art von Lautsprecher von Bedeutung. |
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_axel_
Inventar |
#7 erstellt: 22. Dez 2003, 16:13 | |
Aha. Danke Wolfi. Stimmt, da habe ich mal gehörtes über Q damit 'reingemischt'. QB5 wäre demnach ein Filter 5. Ordnung >24dB/Oktave (32?). Diesen gibt der Hersteller für meine Box an und scheint darauf einigermaßen stolz zu sein (da er sonst nicht allzuviele Werte verrät, http://www.monitor-db.de/daten.html#no6). Wenn ich AHs Ausführungen versuche zu folgen, scheint mir aber ein möglichst geringer QB wünschenswert. (Ich weiß jedoch aus anderen Threads, dass AHs Präferenzen und 'Hörgeschmack' --extra in Tüdelchen gesetzt!-- durchaus von meinem abzuweichen scheint) Ist das also (mal wieder) eine Glaubensfrage (wie Du es z.B. auch bei Q so schön beschrieben hast)? Oder ist der QB ohne weiteres Wissen über Box und Abstimmung nicht bewertbar? Grüße Axel |
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wolfi
Inventar |
#8 erstellt: 22. Dez 2003, 16:29 | |
Zunächst bin ich mir nicht sicher, was der Boxenhersteller uns damit sagen will. Will er damit wirklich beschreiben, wie sich seine Box unterhalb der Abstimmfrequenz verhält ? Dann besagte dies nur, dass der Frequenzgang analog einem Butterworthfilter 5. Ordnung abfallen soll ( 30 dB pro Oktave). Über die Qualität würde dies eigentlich nicht viel verraten - aber möglicherweise meint er etwas ganz anderes. |
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raw
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 22. Dez 2003, 18:13 | |
was ich zum verkauf von bassreflexboxen und boxen mit geschlossenen gehäusen sagen kann: wenn leute, die nicht viel ahnung von hifi haben, in der beschreibung einer box "BASSREFLEX" lesen, denken sie dass diese box dann viel mehr (und auch besseren) bass hat als eine box mit geschlossenem gehäuse, also ohne "BASSREFLEX". somit wird dann halt die "BASSREFLEX"-Box gekauft, weil sie anscheinend bässer ist. heutzutage wird das hemmungslos von billigschrott herstellern ausgenutzt. die machen einfach oft nur löcher (oder andere sinnlosigkeiten, die gegen jedes physikalische gesetz verstoßen, wie z.B.: EXRTEME BASS BOOST) rein in ihre "100euro komplettanlagen"-boxen und vermarkten ihr zeug mit: "BASSREFLEX" und anderem (z.B.: EXTREME BASS BOOST usw.) und ahnungslose kaufen dann halt dann das zeug SO! jetzt hab ich meine wut mal rausgelassen [Beitrag von raw am 22. Dez 2003, 18:15 bearbeitet] |
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AH.
Inventar |
#10 erstellt: 22. Dez 2003, 19:24 | |
@ axel: Im Prinzip hast Du mich richtig verstanden, je geringer die Filterordnung, desto besser ist das Laufzeitverhalten, desto weniger werden also tiefe Frequenzen verzögert. Vereinfacht kannst Du folgende Faustregel merken: Pro Filterordnung wird die akustische Phase um 90° gedreht. Ein Filter 2. Ordnung dreht die Phase also um 180°, ein Filter 4. Ordnung um 360°. Nehmen wir 50Hz als Eckfrequenz an - 50Hz bedeutet 50 Schwingungen pro Sekunde. Eine Phasendrehung um 360° bedeutet also eine Verzögerung um eine Schwingung (1/50s = 20ms), während eine Phasendrehung um 180° eine Verzögerung um eine halbe Schwingunsperiode und somit 10ms bedeutet. Das ist qualitativ richtig und reicht als Faustregel, wenngleich die Gruppenlaufzeit als Ableitung der Phase nach der Zeit definiert ist. Die Eckfrequenz selbst hat auf die Gruppenlaufzeitverzögerung jedoch auch einen Einfluß: Je niedriger die Eckfrequenz, desto größer ist die Zeitverzögerung in der Nähe der Eckfrequenz, ABER desto geringer ist die Zeitverzögerung etwas oberhalb der Eckfrequenz. Wie bereits erwähnt, sollte die Gruppenlaufzeit 10ms im Tieftonbereich nicht überschreiten. Größere Laufzeitverzerrungen klingen tendenziell "baßbetont" und unpräzise. Die Hörbarkeit hängt jedoch auch vom Programm-Material ab: Moderne Produktionen mit elektronischen Bässen sind hier viel empfindlicher, als meist von Natur aus "langsame" akustisch erzeugte Bässe. Gruß Andreas |
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_axel_
Inventar |
#11 erstellt: 23. Dez 2003, 09:22 | |
merci |
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mike77
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 27. Dez 2003, 10:31 | |
danke für eure zahlreichen antworten! gruß mike |
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