Hilfe bei Fehlersuche

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nachtfrost23
Stammgast
#1 erstellt: 25. Jun 2011, 14:06
Hi, ich habe mir einen Kopfhörerverstärker auf Basis des TDA 2822M zusammengebastelt.
Leider funktioniert er nicht.
Im Anhang habe ich den Schaltplan und zwei Fotos von meinem Aufbau, auf denen ich die Masseleitungen grün nach gezeichnet habe.
Über Hilfe bei der Fehlersuche wäre ich dankbar.

Hier noch ein paar Infos:

1. Hier der IC bei Reichelt.Unter "Datenblätter & Downloads" findet ihr das Datenblatt.
2. Bei Pin 6,7 (Input) liegt eine Wechselspannung gegen Masse an. (um 150mV)
3. An Pin 1,3 (Output) liegt keine Wechselspannung gegen Masse an.
4. An Pin 2 (Supply Voltage) liegen ca. 11,5V Gleichspannung gegen Masse an.

Ich hoffe, mir kann jemand von euch helfen.

LG Nico

LochrasterlayoutObenUnten


[Beitrag von nachtfrost23 am 25. Jun 2011, 16:02 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Jun 2011, 16:09
Hallo,

ich beziehe mich auf das Bild der Lochrasterplatte (links).

- C1 dicht an pin 4, pin 5
- C2, C3 sind überflüssig
- die Drossel auch, kann aber drinbleiben, wenn genügend niederohmig - R?
- C6, C7 sind überflüssig
- die Masseverbindung von Pin4 zum rechten Kanal, sollte analog wie beim linken Kanal erfolgen. Verbindung am Eingang dann entfernen.
- woher stammen R5, R6? Warum hast du die im Gegensatz zur Applikationsschaltung eingefügt?
- überprüfe die Polung der Elkos; C4, C5 scheine falschherum gepolt zu sein.
- Gleichspannung an pin 1, pin 3?
- Ruhestrom?
- womit misst du die NF?

Grüße - Manfred
nachtfrost23
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jun 2011, 16:52
1. Soll C1 dicht an Pin4,5?
2. Ok, ich habe mich an dem hier im Forum modifizierten Plan orientiert: http://fralu.de/headphone.html. Das Lochrasterlayout stammt nicht von mir.
3. 0,2Ohm Sollte kein Problem sein!?
4. Die sollen bei Anpassung von R5,6 zum Unterdrücken von Schwingungen dienen.
5. Werde ich machen.
6. Siehe 2.
7. Sind richtig mit Minus zum Ausgang.
8. 180mV bei beiden
9. Wo/Wie messe ich den Ruhestrom? Am Ausgang über einen Widerstand?
10. NF=Niederfrequenz? Habe auf jeden Fall alles mit einem Multimeter gemessen. Habe sonst auch leider keine Messinstrumente.

Vielen Dank,
LG Nico


[Beitrag von nachtfrost23 am 25. Jun 2011, 17:21 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Jun 2011, 19:27
Hallo Nico,

1. Ja - schrieb ich doch!
2. Dann solltest du aber auch berücksichtigen, was bei der Modifikation (verringerte Verstärkung) zu beachten ist!
Im zweiten link sind die Widerstände R1,R2 100Ohm, bei dir sind sie 1kOhm. Das muss schwingen! Mit einem Oszi hättest du das längst sehen können.
3. I.O.
4. Unsinn, die Aufgabe können sie an dieser Stelle garnicht erfüllen.
6. Siehe Punkt 2.
8. An diesen pins muss die halbe Betriebsspannung zu messen sein. Da aber die Verstärker mit hoher Wahrscheinlichkeit schwingen, kann das möglich sein.
9. Nein. Du schaltest das Strommessgerät in Reihe zu der Drossel - beseitige aber ersteinmal das Schwingen.
10. NF - Ja, Niederfrequenz-Messungen mit einem Multimeter sind nur bedingt aussagekräftig, da der Messfehler bei billigen Geräten oberhalb von 100Hz oft stark ansteigt. Auch bessere DMM messen oftmals nur bis zu ein paar kHz genau.

Grüße - Manfred
nachtfrost23
Stammgast
#5 erstellt: 26. Jun 2011, 14:10
So, habe jetzt ne ganze Menge verändert.
Oberseite meine KHVs Unterseite meines KHVs

Oben habe ich die Massekontakte noch zusätzlich gelb makiert.

Zu 2: Ich hatte 100Ohm Widerstände verbaut.
4. Das war falsch von mir, zum Unterdrücken der Schwingungen, sollen 2 andere, zusätzliche Kondensatoren dienen.
8. Pin 1,3: Nach Anschluss einer Quelle 190mVDC
9. Es fließt kein Ruhestrom. Nur beim Anschließen fließt einmal kurz ein winziger Strom mit dem wohl der 2,2mF Kondensaor geladen wird.
10. Mit meinem Multimeter kann man leider keine Frequenzmessungen machen.
11. An den Ausgängen liegen nun ~10mVAC.
12. Am rechten Ausgang (von Oben) liegen 140mVDC am linken <10mVDC.

LG Nico


[Beitrag von nachtfrost23 am 26. Jun 2011, 14:29 bearbeitet]
nachtfrost23
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jun 2011, 18:21
Ich vermute, dass der IC defekt ist!?
pelowski
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Jun 2011, 21:55

nachtfrost23 schrieb:
Ich vermute, dass der IC defekt ist!?

Wenn wirklich kein Schaltungsfehler mehr vorliegt - ja.

Grüße - Manfred
nachtfrost23
Stammgast
#8 erstellt: 30. Jun 2011, 21:05
Dann muss ich jetzt mal etwas suchen, mich mit 2 ICs für je 0,26€ über die 10€ Mindestbestellwert bei reichelt.de bringt.
Ich Depp habe nartürlich von (fast) allen Bauteilen Ersatz mit bestellt, außer von dem billigen IC...

Danke für deine ausführliche Hilfe, pelowski!
LG Nico
nachtfrost23
Stammgast
#9 erstellt: 07. Jul 2011, 19:16
Heute sind meine Ersatz ICs gekommen. Natürlich funktioniert der KHV dennoch nicht...

a) Es fließt nun ein Ruhestrom von fast 3A.
b) Die Gleichspannung an Pin1,3 ist immer noch >200mV.
c) Der IC wird sofort sehr heiß. Nach einiger Zeit dampft es. Ich kann aber nicht genau erkennen woher der Dampf kommt. Da ich dies mehrfach reproduzieren konnte, und die Werte sich nich signifikant verändert haben, scheint nicht kaputt zu schmoren... Könnte es die IC-Fassung sein, die aufgrund der großen Hitze angeschmort wird?

LG Nico

Edit:
Habe gerade mal nachgeschaut: Der Ruhestrom beträgt typischerweise 6mA und maximal 9mA... Meine 3A klingen da wohl gewaltig nach Kurzschluss. Allerdings verwende ich lediglich ein 600mA Netzteil!?

Außerdem habe ich den IC mal aus der Faßung gepult und festgestellt, dass diese Tatsächlich verschmort ist.
Und zwar im Bereich von Pin 2-4 (Supply Voltage, Output 2, Ground). Außerdem beträgt der Widerstand zwischen Pind2,3 30Ohm. Bei den anderen ICs (zweimal neu, einmal defekt) messe ich keine Verbindung.


[Beitrag von nachtfrost23 am 08. Jul 2011, 16:37 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Jul 2011, 12:04
Spannungsversorgung falsch gepolt? Zu viel Spannung draufgegeben?

Die erste Inbetriebnahme einer solchen Schaltung sollte man mit einer regelbaren Spannungsversorgung (am besten mit Strombegrenzung) machen, damit man die Spannung allmählich hochfahren kann während man die Sache beobachtet, und man gleich merkt wenn was aus dem Ruder läuft.

Dein IC ist jedenfalls wieder hin. Und vielleicht noch mehr. Das Netzteil wird 3A auch nicht beliebig lang verkraften wenn's für 600mA ausgelegt ist.
nachtfrost23
Stammgast
#11 erstellt: 09. Jul 2011, 17:12
Zwischen Pol 1,4 (rotes MMkabel an 1, schwarzes an 4) liegt eine positive Spannung von 11,52V. Also weder zu viel, noch falsch herum.

Eine regelbare Spannungsversorgung habe ich leider nicht.

Also heißt 600mA beim Netzteil, dass es diesen Strom dauerhaft verkraftet? Ich dachte, das wäre der maximale Strom.

Ich denke, ich enlöte nochmals alle Bauteile und besorge mir auch noch irgendwoher ein MM mit Capazitätsmessung um die Kondensatoren zu überprüfen. Oder würde es auch ausreichen, diese mit einer Batterie und einer LED auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen?
Wie wahscheinlich ist es überhaupt, dass ein Kondensator kaputt gegangen ist? (Die Elkos sind auf jeden Fall richtig gepolt.)
pelmazo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 09. Jul 2011, 18:46
Normalerweise ist bei Netzteilen die zulässige Dauerbelastung angegeben. Wenn das Netzteil nicht regelbar ist sollte man in solchen Fällen eine externe Strombegrenzung vorsehen, im einfachsten Fall eine passend dimensionierte Glühbirne in Reihe mit der Versorgung, dann sieht man am Leuchten schon wenn was verkehrt ist.
Ultraschall
Inventar
#13 erstellt: 10. Jul 2011, 20:38
Kurzschluss über die 100nF der Bocheroutglieder am Ausgang-durch die schräg gehenden Drähte zu den Auskoppelelkos?
Damit könnten die zwei 4,7 Ohm und der IC wieder weggeschmort sein oder werden die Rs dann heiß-aber bitte sehr kurz testen, wegen Brandblasen an den Fingern.

R5 R6 dienen der Verstärkungsverringerung. Die ist wenn man die Originalaplikationsschaltung verwendet, praktisch viel zu hoch. Inzwischen getestet, es geht bis 5,6 k hoch ohne Schwingprobleme.
nachtfrost23
Stammgast
#14 erstellt: 11. Jul 2011, 16:03
@Pelmazo: Wie berechne ich die Werte für eine "passend dimensioniert[e]" Glühbirne? Kritischer Strom*Spannung des Netzteils=Leistung der Glühbirne?

@Ultraschall: Eine Schaltungsbedingten Kurzschluss schließe ich eigentlich aus, da sich das ja sehr leicht mit dem Multimeter überprüfen lässt(, was ich auch getan habe).
Auch habe ich die Widerstände überprüft und sie haben alle noch den richtigen Widerstand.

Bitte beantwortet noch meine Frage zum Kondensator testen, danke.

Ist es normal, dass der IC fast sofort so heiß wird, dass man sich beinahe an ihm verbrennt? Oder kann ich auch einen neuen IC durch eine "manuelle" Temperaturkontrolle vor dem Durchbrennen bewahren?

Da meine Elterrn nun auch mit der Spiegelreflexkamera aus dem Urlaub zurückgekommen sind, werde ich noch ein paar schärfere Bilder anhängen.

LG Nico

PS: Danke, überhaupt mal für die Hilfe von euch dreien, auch wenn der KHV bisher noch nicht funktioniert.

High-Res1High-Res2High-Res3


[Beitrag von nachtfrost23 am 11. Jul 2011, 21:35 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 11. Jul 2011, 21:25

nachtfrost23 schrieb:
Wie berechne ich die Werte für eine "passend dimensioniert[e]" Glühbirne?


Die Nennspannung der Glühbirne sollte mindestens die Versorgungsspannung sein, damit sie nicht sofort durchbrennt. Der Nennstrom (kann man auch aus der Wattzahl in Verbindung mit der Nennspannung ausrechnen) sollte über dem Strom sein der normalerweise aufgrund des Schaltungsdesigns fließen sollte, aber nicht um Faktoren drüber. Braucht man keine Doktorarbeit draus machen, das Ungefähre ist besser als nix. Geht schließlich um einen einfachen Ersatz für ein regelbares Netzteil.
nachtfrost23
Stammgast
#16 erstellt: 11. Jul 2011, 21:37
Also wäre in meinem Fall eine 12W-12V Glühbirne geeignet.
Dann sehe ich aber auch nur daran dass die Birne heller wird, dass mehr Strom fließt, aber ja nicht, wie viel.

Ist es nicht praktischer, mein MM reinzuhängen? Dann kann ich aber natürlich nichts sonstiges mehr messen.


[Beitrag von nachtfrost23 am 11. Jul 2011, 21:39 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 11. Jul 2011, 21:58
Ich meinte nicht den Nennstrom des Netzteils, sondern den der Schaltung. Die Idee ist daß im normalen Fall der Strom nicht reicht um die Lampe zum Glühen zu bringen. Bloß wenn etwas faul ist und zu viel Strom fließt wirkt die Lampe als Begrenzung und Anzeige zugleich.
nachtfrost23
Stammgast
#18 erstellt: 12. Jul 2011, 15:58
Das sollten ja nur einige mA sein. Dazu bräuchte ich also eine Glühbirne mit noch viel geringer Leistung.

Habt ihr noch Vorschläge, welche Elemente ich überprüfen könnte?


[Beitrag von nachtfrost23 am 12. Jul 2011, 16:00 bearbeitet]
nachtfrost23
Stammgast
#19 erstellt: 12. Aug 2011, 14:55
Ich habe den KHV Mittwoch nun in die Hände eines bekannten Elektrotechnikers gegeben.
Per Email hat er mir schon mitgeteilt, dass er nun läuft...
In Kürze werde ich berichten, was die (sehr) dummen Fehler waren.

LG Nico
nachtfrost23
Stammgast
#20 erstellt: 18. Aug 2011, 18:55
Los geht's: Der IC saß immerhin richtig herum. Am Ausgang hatte ich statt dem 4R7 einen 4K7 verbaut.
Die durchgerauchten ICs wurden möglicherweise Opfer eines Kurzschlusses am Ausgang. Da mir die gefärdete Stelle aber bereits vorher bewusst war, halte ich das eher für fraglich.
Nun gut, er läuft und ist dennoch nicht fertig.

1. Im Batteriebetrieb hat der Verstärker ein sehr starkes Grundrauschen.
2. Im Netzteilbetrieb wird dieses vom Netzbrummen übertönt.

->O.g. Elektrotechniker meinte, ich würde mir das am, seiner Auffassung nach sehr empfindlichen, Eingang einfangen.

3. Wenn ich den Poti anfasse brummt es lauter, fasse ich die Masse an brummt es leiser.
Fasse ich beides an, brummt es leise und ich empfange Radio. (nur ganz leise)

Der E-techniker meinte auch, ich sollte meine Masseführung verbessern. Er meint, es könnte sein, dass über mache Masseabschnitte kurzzeitlich so große Ströme fließen, dass der Draht zum Widerstand wird.
Ich habe mir schon die Bilder von Fralu's KHV angeguckt. Leider hat mir dies nicht so wirklich helfen können.
Ich bräuchte jetzt also Tipps, wie ich die genannten Probleme beheben kann.

Hier ein aktuelles Bild von unten:
Unterseite Meines KHVs 2
Masse ist grün-gelblich oder weiß.
Die SMD Widerstände sind 4R7, s.o..


Liebe Grüße Nico

P.S.: Ich meinte im vorangegangenen Post natürlich "eines mir bekannten Elektrotechnikers".


[Beitrag von nachtfrost23 am 18. Aug 2011, 19:14 bearbeitet]
fralu
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 23. Aug 2011, 07:11

pelowski schrieb:
Hallo,

ich beziehe mich auf das Bild der Lochrasterplatte (links).

- C1 dicht an pin 4, pin 5
- C2, C3 sind überflüssig
- die Drossel auch, kann aber drinbleiben, wenn genügend niederohmig - R?
- C6, C7 sind überflüssig
- die Masseverbindung von Pin4 zum rechten Kanal, sollte analog wie beim linken Kanal erfolgen. Verbindung am Eingang dann entfernen.
- woher stammen R5, R6? Warum hast du die im Gegensatz zur Applikationsschaltung eingefügt?
- überprüfe die Polung der Elkos; C4, C5 scheine falschherum gepolt zu sein.
- Gleichspannung an pin 1, pin 3?
- Ruhestrom?
- womit misst du die NF?

Grüße - Manfred


Hallo Manfred

Bei mir läuft dieser KHV in genau dieser Konfiguration schon seit Jahren an einem Sennheiser HD 600.
Ich finde nicht das hier irgendein Bauteil überflüssig ist.
Der KHV entstand im übrigen hier im Forum mit der Hilfe von Ultraschall.
Was die Qualität angeht kann ich mit gutem Gewissen sagen das ich schon einiges an teuren KHV gehört habe die wesentlich schlechter klingen.

Viele Grüße

Frank
nachtfrost23
Stammgast
#22 erstellt: 28. Aug 2011, 15:37
Ich habe nun einiges verändert. Auf den Bildern könnt ihr sehen, dass ich die zuvor entfernten Teile wieder eingesetzt und meine Masseführung der von fralu angepasst habe.

KHV renew KHV renew 2

Wenn ich die Spannungsversorgung anschließe, habe ich ohne Last ca. 5V Gleichspannung, die langsam zurückgehen. Nach Anschließen eines 100R sinkt diese naturgemäß wesentlich schneller. Die 5V entsprechen der Spannung an Pin 1,3 und sollten doch eigentlich durch die Kondensatoren abgeblockt werden!?

Ich möchte übrigens einen AKG K530 mit lediglich 55Ohm an dem KHV betreiben.
Könnte dies Probleme geben?

LG Nico


[Beitrag von nachtfrost23 am 29. Aug 2011, 19:58 bearbeitet]
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