MDF VS. HDF

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SV650
Stammgast
#1 erstellt: 23. Mai 2004, 21:54
Habe neulich in der Stereo war das glaube ich was über HDF gelesen, welches mir bislang völlig unbekannt war.
Ist HDF bei gleicher Materialstärke im Lautsprecherbau grundsätzlich MDF zu bevorzugen?
Bin leider kein Holzwurm oder Materialforscher/techniker oder was weiss ich.
Wie stehen MDF und HDF Preise im Verhältniss?
Welche grundsätzlichen unterschiede gibt es zwischen MDF und HDF ausser das das eine stärker verdichtet und vermutlich härter und schwerer ist?
Wie drastisch differieren z.B. Schallabsorptionsgrade?


Gruss Ralph
qnorx
Stammgast
#2 erstellt: 24. Mai 2004, 07:27
Ich verweden HDF schon einige Zeit und habe sehr gute Erfahrung damit gemacht. Akustisch scheint es mir hinsichtlich der inneren Dämpfung überlegen. Zu Verarbeiten ist es praktisch gleich wie MDF. Preislich ist es ebenfalls nicht viel teurer als MDF.
Ich habe allerdings noch nie HDF am Stück eingesetzt sondern immer dünnere Platten kaltgepresst und schichtverleimt. Dadurch scheint mir die Schwingungsanfälligkeit zusätzlich nochmals kleiner zu werden.
SV650
Stammgast
#3 erstellt: 24. Mai 2004, 07:57

Ich verweden HDF schon einige Zeit und habe sehr gute Erfahrung damit gemacht. Akustisch scheint es mir hinsichtlich der inneren Dämpfung überlegen. Zu Verarbeiten ist es praktisch gleich wie MDF. Preislich ist es ebenfalls nicht viel teurer als MDF.
Ich habe allerdings noch nie HDF am Stück eingesetzt sondern immer dünnere Platten kaltgepresst und schichtverleimt. Dadurch scheint mir die Schwingungsanfälligkeit zusätzlich nochmals kleiner zu werden.


Das is doch mal ne Info.

kaltgepresst und schichtverleimt:
Is das ein grosser Aufwand? (Kostenaufwand)
Kann das ein "standart" Schreiner machen?
Würde mir das Gehäuse nämlich von einem Bekannten schreinern lassen. Soll ja schließlich aweng nach was aussehen.
Hätte Schallwand (lackiert), Boden, Rückwand, und Innenbretter aus HDF machen lassen, und Seitenwände + Deckel aus Echtholz/MPX.

Wenn jetzt hier schonmal die profi Schreiner anwesend sind komm ich gleich mal zur nächsten Frage.
Habe schon des öffteren gesehen das manche LS Hersteller eine 2te Schallwand vorne ansetzen, wo der Tieftonbereich durch einen kleinen Spalt vom Mittel- Hochtonbereich entkoppelt ist. Wird diese 2te unterbrochene Schallwand einfach mit normalem Holzleim auf die hintere Schallwand geklebt, oder gibt es dazu noch bessere Verfahren?
Ist es evtl sogar ratsam verschiedene Materialien für die 2 Schallwände zu verwenden? (unterschiedliche Materialen = unterschiedliche Schallgeschwindigkeit) [wohl eher ein fall fürs Voodoo Forum]

Gruss Ralph
peter-hates-marketing
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 24. Mai 2004, 08:00
HDF versus MDF,

Nachteil HDF Standardplatten maximal 8mm stark
verfügbar und etwas teurer als MDF.

Ansonsten ähnliche bzw. bessere Eigenschaften
da höhere Dichte.

Aufwand der "eigenen Flächenverleimung" steht in
keiner Relation zum Ergebnis.
SV650
Stammgast
#5 erstellt: 24. Mai 2004, 08:11

Aufwand der "eigenen Flächenverleimung" steht in
keiner Relation zum Ergebnis.


Wie gesagt, ich hab den Aufwand ja nicht.
Der Aufwand liegt nur darin Geld aus dem Geldbeutel zu holen.:D

Aufwand steht in keiner Realation zum Ergebnis:
Was zählt ist das Ergebnis und nicht der Aufwand.
Ansonsten sollte ich mir evtl Fertiglautsprecher holen.
Selbst wen das Ergebnis nur ein geringes ist.
Viele kleine Ergebnisse zusammen ergeben auch ein grosses Ergebnis.:.
Oder wie ich immer zu sagen pflege: "Kleinvieh macht auch Misst.":D
Wenn du verstehst was ich meine.

Gruss Ralph
peter-hates-marketing
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Mai 2004, 08:24
So kann mann`s auch sehen...

da würde ich dann die 3mm HDF Platten nehmen.
Und entsprechend verleimen bzw. verleimen lassen.
SV650
Stammgast
#7 erstellt: 24. Mai 2004, 09:59
Wenn ich etz 10 3mm Platten verleimen lasse, komme ich dann auf 30mm, oder trägt das ganze durch das Kleben noch ein bischen auf?
Was haltet ihr von der Materialmix Idee?
Wenn man das Material biegt entsteht ja ausschließlich nahe der Oberfläche zug und druck.
D.h. man könnte als inneren Kern etwas wie Multiplex nehmen, was evtl durch seine Querverleimung die Ausbreitung von Körperschall minimiert.
Also z.b. 2x 3mmHDF 1x 10mmMPX und dann wieder 2x 3mmHDF.

Gruss Ralph
qnorx
Stammgast
#8 erstellt: 24. Mai 2004, 10:16
Ich verwende HDF hauptsächlich zum pressen von Rundungen/Bögen. Solange Du gerade Flächen willst, ist das kein grosser Aufwand, da kannst Du alle auf's Mal mit Leim bestreichen, aufeinandern legen, fixieren und Druck geben (Schraubzwingen, Winterpneus, Onkel Max, ....).

Ich leime jeweils zur Entkoppelung ca. mittig eine 2mm Presskorkschicht ein. Auf der Schallwand mache ich das ebenso wenn die Tieftöner auf die innere Schallwand geschraubt werden. Dazu nehmen ich für die innere Schallwand Creanit, ein Kunsttein der fast wie MDF zu verarbeiten ist, aber rund die doppelte Dichte und ein paar weitere exzellente Eingenschaften besitzt. Der Kunststein ist Granit sehr ähnlich und kostet auch etwa soviel (ist also eingentlich nur für HiEnd Projekte sinnvoll). Die Aussenschallwand leime ich dann erst auf einen Korkschicht und fixiere sie dann mittels Stahlbolzen auf der Innenschallwand. Damit kann man den HT von TT und den Schingungen auf dem Gehäuse sehr wirkungsvoll entkoppeln.
Allerdings: hoher finanzieller und fast noch höherer arbeitszeitlicher Aufwand. In der Regel sind das mehrwöchige Projekte!

Ich persönlich würde nicht zu viele unterschiedliche Materialien mischen, es kann nämlich schnell dazu kommen, dass sich nicht die Stärken der verschiedenen Materialien addieren sondern deren Schwächen!
Multiplex wurde von Timmermanns in HH getestet und hat relativ schlecht abgeschnitten, deutlich unter MDF.
Wenn Du da investieren willst, denke eher an Bawatumex (kann man auch mit Bitumen und Filz drüber kostengünstig selber machen) ode Hawaphon (was ich in HE Projekten verwende).
SV650
Stammgast
#9 erstellt: 24. Mai 2004, 10:45
Und ich dachte schon ich bin der einzige der hier an Schaden hat.:D

Nein etz mal im ernst, wirklich geniale Idee.
Mal schaun, evtl. kauf ich mir nen Bausatz.
Wenn ich weiss was es wird, mach ich mir nochmal Gedanken, und melde mich dann nochmal wegen Rückfragen.
Schonmal danke, ihr habt mir echt weiter geholfen.

Gruss Ralph
peter-hates-marketing
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Mai 2004, 10:50
Ich sehe das auch so wie gnorx.

Habe zwar von "Ceranit" keinerlei Ahnung,
aber sehr zu empfehelen ist MDF bzw. HDF
mit Bitumien ca. 4mm stark. Gibts als z.B.
Bitumiendachschindeln beim Obi, Bauhaus...
SV650
Stammgast
#11 erstellt: 24. Mai 2004, 11:54
Bitumen bzw. etwas ähnliches. Nennt sich anti dröhn (2mm) hab ich eh einiges rum liegen.
Das is glaube ich das gleiche wie das was man als Hifi bedarf bekommt. Sieht zumindest genauso aus. Stinkt hald ned so wie Bitumen.
Werde für die Seitenwände und Deckel von innen nach aussen HDF-Kork-Multiplex nehmen.
Für Rückwand, Innere Schallwand und Boden: HDF-Kork-HDF
Für Innenteiler: HDF
Äussere Schallwand: Kork-HDF
Das ganze dann noch von innen gscheit mit Antidröhn zu pflastern.
Hoffe mei Schreiner haut mir ned auf den Beutel.

Gruss Ralph


[Beitrag von SV650 am 24. Mai 2004, 11:56 bearbeitet]
qnorx
Stammgast
#12 erstellt: 24. Mai 2004, 13:26
Wenn Du mit einer Korkzwischenschicht arbeitest, empfehle ich die Schallwand und die Seitenwände einzusetzen, d.h. Boden und Decken drunter und drüber (aus Stabilitäts- und optischen Gründen).
SV650
Stammgast
#13 erstellt: 24. Mai 2004, 14:00
Hätte Decke und Seitenwand auf Gehrung geschnitten, da es ja echtholz wird, und ich die Holzoberfläche sehen will.
Die innere Schallwand und die Rückseite hätte ich eingesetzt und die äußere vorne ran gesetzt, und die Korkschicht gleich als Schattennut oder wie das heisst verwendet.
Weiss noch nicht mal sicher ob ich mir einen Bausatz kaufe, und ob ich mit 2 Schallwänden arbeite.
Das entscheidet sich wohl wenn ich bei AOS in Starnberg war.
Wollte mir mal die Studio 31 und die TL42 anhören.
Falls es eine TL42 wird werde ich auf jeden fall mit 2 Schallwänden arbeiten. Bei der Studio 31 wird das ganze wohl schlecht realisierbar.
Werde noch in meinem Hifi shop ein paar fertig LS anhören.
Kannst dir wenn du willst ja mal die Baupläne anschauen, evtl fällt dir ja was sinnvolles ein.
Bin leider der totale Anfänger in sachen LS/Gehäuse Bau.
LINK

Gruss Ralph
peter-hates-marketing
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 24. Mai 2004, 22:36
Achja deine Frage im Thread von audiofisk habe ich
übersehen: "Ölen"
Weil Holz im Allgemeinen mit der Faser schwieriger
zu sättigen ist (d.h. saugt, saugt, saugt und saugt)
also ca. 2 mal soviel wie mit der Faser, aber das
Gute daran ist man siehts sowieso sofort.

Zu deinen Absichten bezüglich Bausätzen...

Auf beiden ist eine Schallwandverdoppelung möglich,
obwohl sie nur bei einer aufgezeichnet ist
(denke an die Summe aller Kleinigkeiten... oder
ignoriere es z.B. unter "Fehler kleiner Ordnung")
Die Volumenserweiterung bei Schallwandverdoppellung
(Chassis wandern nach vorn, dadurch wird V netto größer) kompensierst du mit einer oder zwei zusätzlichen Verstrebungen.
SV650
Stammgast
#15 erstellt: 25. Mai 2004, 05:16
Jo, eigendlich keine dumme Idee.
Kann das ja auch genau auf den mm³ berechnen wenn ich lust habe.
Sollte man die hintere Schallwand aweng größer ausspaaren, oder evtl sogar nach innen anphasen?
Also die löcher für die Chassis.
Bei der studio 31 ist der Abstand zwischen TT und HT grade mal 5mm. Da is wohl ned viel mit Entkoppeln.
Oder habt ihr noch mehr so geniale Ideen?
Nennt man das ganze dann eigendlich Case Modding?

Gruss Ralph


[Beitrag von SV650 am 25. Mai 2004, 07:09 bearbeitet]
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