Röhrenprojekte vom Kainka.

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Physikphilosoph
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jul 2008, 12:45
Hallo Forum!

Nun, habe ich mich entschlossen, mal eine Röhrenamp zusammenzuschalten, ohne irgendwelche Vorbeaufschlagungen oder Urteile. Bin dann ins Zentrum gerannt und habe mir das Büchlein vom Burkhard Kainka geholt, Röhrenprojekte von 6 - 60 Volt.
Gleichwohl schreiben hier Einige, dass die Projekte alle nix taugen, weil ne Röhre erst ab 200 V anfängt, gut zu "sounden".
Richtig oder Quatsch???

gruß physikphilosoph
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 16. Jul 2008, 14:27
es ist Quatsch und hängt von der Röhre ab.
Die optimalen Arbeitspunkte sind verschieden
Physikphilosoph
Stammgast
#3 erstellt: 16. Jul 2008, 15:17
Aha!
Na dann werd ich mal loslegen...
merci
krachkiste
Stammgast
#4 erstellt: 16. Jul 2008, 18:28
Trotzdem kenne ich eigentlich keine Röhre, die bei 60V eine annehmbahre oder gar qualitative Ausgangsleistung produziert, wenns um Endstufen geht.

Die EL504 vielleicht noch grade so.

Aber vielleicht kramt er ja in seinem Buch ein paar Wunderröhren raus, die ich nicht kenne, und ich kenne ja definitiv nicht alles.
Dazu bin ich noch nicht lange genug auf der Welt, und da war sie schon Transistorisiert

Aber Vorstufen kann ich mir schon mit 60V vorstellen.
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Jul 2008, 10:07
Es gab Röhren, die für Autoradios gebaut wurden und mit Anodenspannungen von 12V noch funktionieren.Allerdings sind dies HF-Röhren, welche im Tonbereich schon nicht mehr optimal arbeiten.
Dann gibt es die ganze Reihe von Batterieröhren, die mit Anodenspannungen von meist 90V betrieben wurden. Da gibt es auch NF-Röhren und Endröhren für Leistungen von etwa 0,2W.
Alles, was Leistung bringen soll, geht nur mit entsprechender Betriebsspannung.

Wenn Du also einfach was bauen willst, das fiept, kannst Du mit praktisch jeder Röhresowas basteln. Nur tuts dann auch ein Kanarienvogel.
Wenn Du etwas bauen willst, das brauchbar ist, dann allenfalls ein Vorverstärker mit Batterieröhren, nur ist auch das noch nichts ganzes und teuer wirds obendrein.
Und wenn es ein Verstärker werden soll, der gut Musik macht, brauchts halt 250V Anodenspannung und eine EL84 und so.

Und ausserdem ist immer zu beachten, dass man so Sonderfunzeln kaum mehr bekommt und je rarer, desto teurer.
Physikphilosoph
Stammgast
#6 erstellt: 17. Jul 2008, 12:59
So.

Die ersten 30 Seiten lesen sich super easy. Was sich herauskristallisiert, ist dass das Buch mehr so ne Einführung ist, nach dem Motto: Solange es "ungefährlich" bleibt, konzentriert sich der Röhrling(=Röhrenlehrling ) darauf, was in der Schaltung so passiert. Die Röhren, die Kainka da benutzt, sind all die Wald-und-Wiesen Röhren, wie EC91, EL84 und 34 und so weiter. Er schreibt selber, dass das Potential der Dinger auf keinen Fall ausgeschöpft wird. Aber so zum Lernen solls wohl optimal sein, ohne gleich paar Ampere durch die Füsse zu lassen...

Immerhin fange ich gerade an, weiß nur noch nicht, was es werden soll. Da ich zunächst keine Lust auf die Wickelei von Trafos habe, denke ich an einen "leichten" Vorverstärker.
Hmm.

Gibt ja genug Projekte im Netz und im Buch selbst.

Aber irgendwie werde ich damit nicht glücklich, weiss ich jetzt schon. Ich möchte viel lieber eigene Schaltungen entwerfen. (Wahrscheinlich gibts eh schon alles)

Das erinnert mich an die Geschichte vom kleinen Jungen, der Navigator werden wollte...

Es gibt doch gar nix mehr zu entdecken, mein Sohn!



gruß physikphilosoph
krachkiste
Stammgast
#7 erstellt: 17. Jul 2008, 17:55
Naja, wenn du einen Weg findest, freie Positronen zu erzeugen, um damit "p-Röhren" zu bauen, würde das schon neue Röhrenschaltungen nachsich ziehen, die es aber ihrerseits schon mit Transistoren geben dürfte.

Aber du könntes dich zumindest mit der Erfindung der p-Röhre schmücken
Pa-priester
Stammgast
#8 erstellt: 17. Jul 2008, 18:21
Wolltest du nicht nur den Verstärker bauen?
Aber hast recht, Krachkiste, wenn den Verstärker, dann bauen wir die Röhren doch gleich mit!



Gruß!
Physikphilosoph
Stammgast
#9 erstellt: 18. Jul 2008, 13:30
Krachkiste hat immer recht.

ich probier mal, den absoluten nullpunkt an der kathode zu unterschreiten(scheiss auf die Hauptsätze der Thermodynamik), dann müsste es klappen mit der p-röhre!


physikphiosoph
Pimok
Stammgast
#10 erstellt: 19. Jul 2008, 07:36
Darf man als uneingeweihter um Aufklärung zur "p-röhre" bitte?
krachkiste
Stammgast
#11 erstellt: 19. Jul 2008, 12:30

Darf man als uneingeweihter um Aufklärung zur "p-röhre" bitte?


p-Röhren gibt es (noch) nicht. (Und es scheint auch nicht sehr wahrscheinlich, dass es sie je geben wird.)

Den Begriff "p-Röhre" hab ich mir in dem Moment nur ausgedacht, oder vielleicht gibt es ihn ja auch schon, um damit das komplementäre Bauelement zu einer normalen Röhre zu bezeichnen.

Ganz analog zu npn - pnp, n-Kanal - p-Kanal bei Bipolar- und Feldeffekt-Transistoren.

Die normale altbekannte Röhre mit Elektronen im Vakuum wäre dementsprechend die n-Röhre.

Sollte aber nur ein - wenn auch nicht ganz unernst gemeinter - Jux sein.

Mein Ansatz dazu wäre also, positronen statt elektronen in die strecke zwischen kathode und anode einzubringen. Das Positron ist das antiteilchen zum Elektron, quasi das Anti-Elektron. Es trägt dementsprechend eine positive statt einer negativen Elementarladung, hat aber sonst eigentlich die gleichen Eigenschaften wie ein Elektron.

Das ganze hat allerdings (mindestens) zwei Haken:
1. Wie erzeugt man freie termische (also langsame/niederenergetische) Positronen
2. Eigentlich viel schlimmer, wenn es gelänge diese zu erzeugen, würden bei der jeder Rekombination eines Elektron-Positron Paares in der Anode und den Gittern je zwei Gamma-Teilchen (Höchstenergetische Photonen mit in diesem Fall 512keV) frei, also radioaktive Strahlung, die obendrein kaum abschirmbar ist (siehe Gammastrahlung).

Und spätestens aus 2. wird klar: selbst wenn man es könnte, sollte man es nicht tun.

Andere positiv geladene Ladungsträger (also Positronen Ersatz)?
Naja, außer Ionen (Geladene Atome) fällt mir da nicht mehr wirklich was ein, und Ionen hätten das Problem, dass sie aus der Kathode abwandern, also dauerhaft fehlen, und sich dann an der Anode anlagern, diese also zukleistern würden.

Ich merke grade, je mehr ich ernsthaft darüber nachdenke, desto unmöglicher scheint das ganze
Physikphilosoph
Stammgast
#12 erstellt: 21. Jul 2008, 12:46
Hmm...ich versuch mal, nach der nächsten "evakuierten" Bierflasche ne neue Plasmaröhre für audio zu basteln...
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