Rauschunterdrückung

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schwapp
Neuling
#1 erstellt: 27. Mai 2008, 12:44
Hallo zusammen !

Ich möchte für meine gitarre ein sogenanntes noise-gate entwickeln. Ja ich weiss, gitarre und gitarrenverstärker haben nicht viel mit HIFI am hut, doch ich denke hier kann mir am ehesten weitergeholfen werden.


Da ich meinen gitarrenverstärker mit viel gain betreibe, habe ich ein unabdingbares grundrauschen, welches auch leicht zu rückkopplungen führen kann.
Jetzt gibt es bereits solche produkte, also eben noisegates, welche genau bei diesem rauschen die verbindung zwischen gitarre und verstärker trennen. Also muss während dem spielen das rauschen nicht rausgefiltert werden.

hier ein schaltplan einer simplen ausführung :

http://hem1.passagen.se/robin2/im/mxr_ng.gif?k

Wenn man das ganze aber noch proffessioneller machen will, kommen beträchtlich viele bauteile dazu.

Da ich relativ versiert mit mikrocontrollern bin, möchte ich dies nun mit einem uP realisieren.

Ich hab mir das folgendermassen vorgestellt :

- analysierung des eingangssignals
- einlesen mit uP (ADC)
- verbindung zwischen verstärker und gitarre herstellen/trennen

Nun zu meiner eigentlichen frage :

Soll ich dies abhängig von einem frequenzband, oder von der amplitude(Lautstärke) machen?

hoffe ich konnte mein problem einigermassen verständlich formulieren.

gruss

Thomas
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Mai 2008, 13:04
Du machst es am besten von der Lautstärke abhängig, aber es steigert die Flexibilität deutlich wenn Du das Signal, dessen Lautstärke Du analysierst, eine gefilterte Version des Musiksignals ist. Du brauchst also einen Lautstärkedetektor mit vorgeschaltetem Equalizer.

Das kann man natürlich auch in einem Mikrocontroller machen, aber besser geeignet für so etwas sind DSPs. Zudem wirst Du durch die Digitalverarbeitung etwas Verzögerung kriegen. Das kann ein Problem werden mit dem Wiedereinschalten beim Anreißen einer Saite, denn wenn das Gate zu spät aufmacht geht der Attack verloren. Es ist daher sinnvoll das Audiosignal selbst auch etwas zu verzögern, so daß man den Schaltvorgang zeitlich vorverlegen kann.
schwapp
Neuling
#3 erstellt: 27. Mai 2008, 13:37
hey pelmazo, danke für die rasche anwort.

also dann würde es abgesehen von der signalverzögerung etwa so aussehen :




Ich hätte einen DSP zur verfügung, welcher sogar einen DAC converter hat. weiss aber nicht ob das digitalisieren des signales den sound verfälscht?

und wie würdest du die lautstärke ermitteln?

mfg

thomas
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Mai 2008, 14:12
Im Prinzip ja, aber ich hätte gedacht Du willst das Filtern (EQ) und die Lautstärkedetektion per Programm im Controller machen und nicht schon vorher, denn sonst bleibt für den Controller nicht viel mehr als eine Schwellwertdetektion übrig.

Be Verwendung eines DSP würde man alles im Digitalen machen, also A/D am Anfang und D/A am Schluß, dann kann man alles per Software machen, einschließlich der Verzögerung, die im Digitalen eh am einfachsten geht. Wenn die Qualität der Wandler nicht zu mies ist brauchst Du Dir über Klangverschlechterungen deswegen keine Gedanken zu machen.

Die Lautstärke wird normalerweise über einen Effektivwertgleichrichter ermittelt ("True RMS"). Gehörrichtige Korrekturen läßt man meist unter den Tisch fallen.
schwapp
Neuling
#5 erstellt: 27. Mai 2008, 14:22
also das wäre dann ja dieser baustein :

http://www.alldatash...0/LINER/LTC1966.html

oder?


ja, für den mikroconroller bleibt nicht mehr viel übrig. aber möchte es mit einem machen, da noch eventuelle erweiterungen dazukommen.

denkst du, dass die verzögerung welche ich nur für das einlesen und umschalten benötige, einen einfluss auf das attack hat?

ich werde denn uP wohl mit 20MHz betreiben, so wird die verarbeitungszeit wohl kurz sein.

Ich möchte mit dem signal der gitarre nicht auf einen hochohmigen eingang gehen. Denn, sofern ich das richtig verstanden hab, müssen die tonabnehmer in gewisser weise belastet werden, da sie sonst nicht das erwünschte resultat bringen.
Aber ich werde das noch in realität ausprobieren.

Noch eine kurze frage :
es ist mir klar, dass ich das signal vor dem effektivwertgleichrichter noch verstärken muss. Aber weshalb muss ich es noch filtern?


danke für deine tipps

thomas


[Beitrag von schwapp am 27. Mai 2008, 14:22 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Mai 2008, 14:53

schwapp schrieb:
also das wäre dann ja dieser baustein :

http://www.alldatash...0/LINER/LTC1966.html

oder?


Im Prinzip ja, aber der hat etwas wenig Bandbreite für Audio. Für Audio wäre schon eine Bandbreite in den zweistelligen kHz anzuraten. Gibt's diverse Bausteine, von diversen Herstellern, auch Linear Technology.


denkst du, dass die verzögerung welche ich nur für das einlesen und umschalten benötige, einen einfluss auf das attack hat?


Ja, ich dachte das sei klar geworden. Ohne Verzögerung wird das Schalten immer nach dem detektierten Lautstärkesprung kommen. Das ist für's Ausschalten nicht tragisch, für's Einschalten aber schon eher. Der Ansprechpegel muß ja erst einmal erreicht sein bevor man schalten kann, und dann ist der erste Teil des Anstriegs schon vorbei. Und wenn man dann hart schaltet gibt's gleich einen Klick.

Das kann manchmal gut sein weil es einen noch härteren Attack vortäuscht, aber willst Du das immer?

ich werde denn uP wohl mit 20MHz betreiben, so wird die verarbeitungszeit wohl kurz sein.


Noch eine kurze frage :
es ist mir klar, dass ich das signal vor dem effektivwertgleichrichter noch verstärken muss. Aber weshalb muss ich es noch filtern?


Weil es Frequenzen geben kann die Du nicht zum Aufmachen des Gates benutzen willst. Allen voran Brumm, aber vielleicht auch andere Frequenzanteile.
schwapp
Neuling
#7 erstellt: 27. Mai 2008, 15:03
ok so weit so gut, ich denke das mit dem attack werde ich in realität ausprobieren.


also müsste ich dies logischerweise mit einem bandpass herausfiltern. aber welche frequenz?

wäre dies die grundfrequenz des rauschsignals?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Mai 2008, 21:13
Die Filterfrequenzen machst Du am besten einstellbar, ich bezweifle daß man da eine Wahl für alle Situationen treffen kann. Einstellbar wird natürlich auch die Ansprechschwelle sein müssen.
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