Test einer PGA basierten Vorstufe

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strgaltdel
Stammgast
#1 erstellt: 29. Okt 2005, 22:22
Hallo,

Aufgrund meiner guten Erfahrungen mit den Hifiakademie Endstufen habe ich mir den neuen Vorverstärker von Hubert Reith zum Test schicken lassen.
Ich habe das Gerät seit einer Woche im Haus und von den Qualitäten ganz angetan.
Daher ein kleiner Testbericht.



Der Pre ist eine Art Modulbaukasten.

Die Grundplatine steuert die Eingangswahl und pegelt die Lautstärke mittels PGA Bausteinen (2311).
man kann sie als Bausatz oder fertig bestückt beziehen.

Das Bedienmodul basiert auf einem kleinem Touch Panel und besitzt zur Bedienerführung und Ansteuerung der Grundplatine eine kleine Software.
Dieses Modul kann daher nur fertig bestückt bezogen werden.
Es wird mittels Flachbandkabel mit dem Basisboard verbunden.

Bedienmodul und Basisboard besitzen, soweit ich das erkennen konnte getrennte Stromversorgung

Optional stehen weitere IN/OUT Module zur Verfügung.
Ein Modul kann zwei weitere Audiokanäle parallel zum Standard Ausgang Pegeln.
Mit zwei dieser Erweiterungen kann daher ein DVD-Player im 5.1 Betrieb betrieben werden, bzw eine Behringer für ein Paar 3-Wegeriche durchgeschliffen werden!
Die max. Anzahl ansteuerbare Module liegt bei ca 12, die genaue Zahl ist mir jetzt entfallen, muss ich nochmal nachschauen, jedenfalls genug.

Prinzipiell lässt sich der Pre auch Vollsymetrisch betreiben, dazu benötigt man zwei Grundplatinen.


Die Bedienung

.. ist äußerst simpel.
Nach dem Einschalten befindet man sich automatisch im Hauptmenue.
Dort stehen zur Wahl des Eingangs (konfigurierbare) Icons zur Verfügung,
+/- zur Lautstärkeregelung und eine Mute Taste sowie die Hinterbandkontrolle.
In den Untermenues kann man die Eingangspegel individuell absenken um beim Umschalten keine Lautstärkeunterschiede hervorzurufen.
Beim Vergleichstest für Quellgeräte äußerst hilfreich!
Der Outputpegel kann für jeden kanal getrennt feinjustiert werden.
Die Menueführung macht über das Touch Panel richtig Spaß, man ist
schließlich doch ein kleine Spielkind (-;

Mein Testgerät hatte die Multikanal-Ausbaustufe. (zusätzliche 4 parallel
regelbare IN/Outputs)
Dadurch war ich in der Lage auch mal einen DVD-Spieler für das "Surround Erlebnis" anzuschliessen, dazu werde ich später einmal berichten, wenn ich mehr getestet habe.

Das Gerät ist übrigens in allen Funktionen fernbedienbar.


Nun zu den klanglichen Qualitäten.

Bereits einen Tag nach "Wareneingang" hatten wir das audiomap
Forumstreffen in Leverkusen mit dem Schwerpunktthema Verstärkertechnik.
Die Veranstaltung hatte eine lockere Atmosphäre, es wurden diverseste
hochwertige Komponenten der letzten 30 Jahre HIFI Technik vorgeführt, so dass es nicht unbedingt möglich war einen absolut fairen Vergleich
vornehmen zu können.
Es wurde aber bereits dort deutlich, dass der Pre in Richtung
hochauflösend spurtet und vor exklusivem Gerät keinen Vergleich scheuen
muss.

Daheim musste dann als "gegnerischer" Pre die Vorstufensektion meines Pio AX-10 herhalten.
Ok nicht ganz so exklusiv aber auch nicht schlecht.
Das ist ein sogenannter AV-Bolide und gehört laut Presse zumindesten an das obere Ende der AV-Verstärker Kategorie.
Immerhin arbeitet der interne Wandler dieser "Maschine" besser als der
meines Marantz CD17m players.
Das Gerät wird derzeit nur noch als AV-Vorstufe betrieben, da mittlerweile Huberts Endstufen die Verstärkung übernehmen und den AV-Amp damit bereits deutlich aufgewertet haben.

Verglichen wurde in den ersten Durchgängen daher
- der Pio AX-10 mit digitaler Zuspielung an Huberts Endstufen
gegen
- den HifiAkademie Pre mit analoger Marantz CD17m Zuspielung ebenfalls an Huberts Endstufen

Als Boxen dienten immer noch meine JBL TI6K
btw.: Ein Umsteckvorgang dauerte jeweils ca 20 Sek., was imho recht zuverlässige Aussagen über die klanglichen Unterschiede zulässt.
Wie gesagt, die Endstufen waren immer die gleichen.

Gehört wurde Musik aus unterschiedlichsten Richtungen
- Sting "brand new day"
- Mark Knopfler "sailing to philadelphia"
- Arne domnerus "antiphone blues"
- eva cassidy "songbird"
- Soundtrack "episode1" , Titel 17
- Jim Parker "a londoner in NY"

Mir fällt es mal wieder nicht leicht die Eindrücke wiederzugeben.
Als Grundausrichtung würde ich sagen, dass Huberts Pre eine "rein wie
raus" Vorstufe ist.
Es wird imho nichts "weggefiltert" oder "beschönigt".

Der Unterschied zur Pio Vorstufensektion ist meines Erachtens unverhältnismässig groß.
Wenn ich vom Pio auf Huberts Pre umverkabel ist es so, als ob jemand ein Tuch von den LSen nimmt.
Die Musik reißt einen viel mehr mit, das Gerät "packt einfach zu".
Der gesamte Klangeindruck wird merkbar höher auflösend.
Die Impulsivität nimmt zu, die räumliche Auflösung und Tiefenstaffelung
profitiert davon am meisten.
Ich habe dabei immer das Gefühl, ich würde von einer XGA auf SXGA
Bildschirmdarstellung umschalten.
Besonders deutlich wurde mir das bei Aufnahmen mit viel Bläsereinsatz.
Tuba, Saxophon und Trompeten konnten erheblich besser voneinander
separiert werden.

Es ist eine erstaunliche Erfahrung, wieviel an Details auf einer CD exitieren, die der Pio nicht herausarbeiten konnte.
Egal ob Becken ausschwingen, Saiten angeschlagen werden, oder einfach nur jemand im Hintergrund mit dem Finger schnippst, die Darstellung des Pres wirkt unwahrscheinlich realistisch.
Während der Pio gewissermassen den Inhalt einer Scheibe auf gutem Niveau "präsentiert", wird man beim Abhören mit dem Pre in die Musik "integriert".
Ich weiß nicht genau, wie ich anders benennen sollte.
Die weiteren Stereo Klangbeschreibungen erspare ich mir wohl besser, waere zu einseitig.

Angesichts der Erfahrungen vom Leverkusener Treffen, wo der Pre den
Vergleich mit anderen hochwertigen Vorstufen nicht scheuen musste, und nach dem Vergleich mit dem Pio bleibt für mich die Feststellung, dass das Gerät quasi eine "Hochauflösungsmaschine" ehrlicher Natur ist.
Der Pre hat bei mir jedenfalls nicht nur "Appetit" geweckt, sondern richtig "Hunger" gemacht.
Das elegante Design und die smarte Bedienung tun Ihr übriges.
Die Möglichkeit eine Behringer durchzuschleifen oder einen DVD Player für Mehrkanalwiedergabe zu verwenden machen das Teil sehr vielseitig.

Werde weiter berichten, wenn ich mal den DVD Player verkabelt und konfiguriert habe.

Grüße
Udo
audiomanic
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Nov 2005, 20:32
Hi Udo,

interessanter Bericht. Konntest Du den PGA evtl. auch mal gegen eine puristische Lösung (passiver Lautstärkesteller mitr Poti oder Stufenschalter) hören und Vergleiche ziehen?

Lassen sich im Mehrkanalbetrieb die Rear-/Frontkanäle einzeln regeln?

Gruß
Arne
tede
Inventar
#3 erstellt: 07. Nov 2005, 23:05
Hallo Udo,

interessanter Beitrag, kommt gerade recht für mich,
denn ich bin gerade am überlegen mir den zuzulegen.
Klanglich wird er eh' allem überlegen sein was ich (bisher) besitze.
Vom Aufbau her entspricht er ziemlich genau meinen Vorstellungen.
Eingangsbuchsen-Relaisumschaltung-PGA-und Ausgangsbuchsen auf einer Platine = Optimal.
Sind die 2-Stöckigen Chinchbuchsen so stabil, dass sie beim ein- Ausstecken nicht verbiegen, oder sind sie zusätzlich an der Rückwand befestigt ?

Das einzige was mir daran fehlt ist die Möglichkeit einen Inkrementalgeber zur Pegeleinstellung anzuschließen.
Laut Herrn Reith ist der Anschluss vorgesehen, aber nicht in die Software Implementiert. (habe gerade angefragt, ob dies möglich währe).

Ansonsten würde ich die Ein-Ausgangsplatine von Reith nehmen, und zum Ansteuern die aus dem Elektor PGA PreAmp, da ist der Sourcecode frei verfügbar und kann selbst angepasst werden (wenn man kann).
Nur schade wegen dem schönen Touchdisplay.


Grüße
Thomas
strgaltdel
Stammgast
#4 erstellt: 08. Nov 2005, 00:44
Hallo Arne, hallo Thomas.

@Arne
Einen direkten und gefestigten Vergleich zu einer puristischen, konventionellen Lsg konnte ich leider nicht machen, da passte das timing leider nicht.
Nur so viel:
Beim audiomap treffen waren ebenfalls zwei Eigenbau Vorstufen unterschiedlicher Konzeption vorhanden.
Die eine ähnlich wie du beschreibst, sogar mit Akku-Betrieb, die andere war eine Röhrenvorstufe, beide konnte ich bereits auf vorherigen Treffen an unterschiedlichen Endstufen und Boxen hören, waren immer "topp", insofern ein derartiges Meeting eine (etwas gröbere) Beurteilung zulässt.
Die Reithsche Vorstufe war jedenfalls "mindestens nicht schlechter" (-;
Eine fundierte Unterscheidung war jedoch bei der Veranstaltung nicht möglich.

Ein anderer Interessent konnte sie mal gegen andere PGA Vorstufe von Hoerwege testen, die Hoer-Wege zog leicht den kürzeren, obwohl sie schon mit Akku-Betrieb "getunt" war, guckst Du hier:
http://www.audiomap....4405144&topic_page=1
Auf Seite 2 gibt es den Bericht von serious33

Bin mir nicht ganz sicher, was du mit der "Einzelregelung im Surround Betrieb" meinst.
Grundsätzlich funzt die Pegelung wie bei einer anderen Surround Vorstufe.
Zunächst musst du jeden Kanal einzeln auf den "einheitlichen Normpegel" einstellen.
Wie gesagt, du kannst (wie auch in Stereo) jeden Ausgangskanal einzeln vorjustieren.
Wird dann die Lautstärke bedient, laufen alle Pegel synchron rauf/runter, so dass jederzeit eine einheitliche Pegelstellung erfolgt.
Nur so würde auch der Behringerbetrieb Sinn machen
btw
Die input Pegel kannst du auch selektiv einstellen.

@Thomas
Wie die Cinch Buchsen befestigt waren, daran kann ich mich leider nicht genau erinnern.
Habe jedoch auch die oberen Reihen (die zusätzlichen IN/OUTput Module) für den Surroundbetrieb mehrfach umgesteckt.
Da wackelte nix

Welchen Vorteil siehst Du, oder welche Intention verfolgst Du mit Inkrementalgebern?
Die fernbedienbare Pegelstellung (oder halt über Touchscreen) funzt recht gut.
Ideal waeren evtl 2..3 fernbedienbare Presettings, um bestimmte Pegel direkt zu setzen.
Ich habe allerdings nichts vermisst.
Die Front ganz ohne Knöpfe hat schon was (-:
Falls du sowieso die Hauptplatine bestellen solltest, kannst du ja ebenfalls mal über eine Leihstellung nachdenken, waere dann erst mal "nur" eine Sendung
Spiel damit mal ein paar Tage rum und überlege Dir, ob deine angestrebte Lsg den Aufwand lohnt, dann bist Du auf der sicheren Seite.
Die Inkrementallsg kannst du dann immer noch umsetzen, oder eben die restlichen Teile von Hifiakademie zusenden lassen.

Grüße
Udo
tede
Inventar
#5 erstellt: 08. Nov 2005, 21:34
Hallo Udo,

wenn die Chinchbuchsen nicht stabil genug währen, dann währe es warscheinlich schon aufgefallen.

Für die Lautstärkeeinstellung bilde ich mir halt was zum drehen ein.
Ab einem gewissen Alter tut sich eben das Hirn schwer eingewöhnte Vorgänge (dreh rechts = laut, dreh links = leise) umsustellen.

Eventuell ist Herr Reith sogar bereit die Software entsprechend zu erweitern.

Grüße
Thomas
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